AW: Fans von Lance ?
Okay, dann kann ich ja auch die Leistungen von Merckx und Co. anzweifeln wie es auch viele bei Lance tun. Und da die Kontrollen ja scheinbar besser geworden sind, muss ich auch davon ausgehen das Merckx und Co. noch VIEL mehr gedopt haben was ihre Leistung drastisch relativiert. Also bleibt die Frage wer der Beste war wohl offen.
Eddy Merckx hat unter anderem das getan, was heute immer noch viele Athleten tun: mit einer Substanz dopen, die entweder noch nicht nachgewiesen werden kann, nach der noch nicht gesucht wird oder die noch nicht auf der Liste steht. Merckx hat das mit Cortison gemacht, das erst in den Achtzigern auf die DOpingliste gelangte. Er ist zwischendurch außerdem mehrmals wegen Dopings mit bereits bekannten Substanzen aufgefallen (insgesamt drei Mal).
Fausto Coppi ist mit dem Thema ganz locker umgegangen. Er wurde mal (wie sicher viele hier wissen) gefragt, ob er gedopt hat und sagte: "Nur, wenn es nötig war." Auf die Nachfrage, wann es denn nötig war, sagte er dann "Fast immer."
"Noch mehr gedopt" würde ich aus heutiger Sicht mal stark relativieren: Es wurde sicher ungezielter und mit viel weniger Sachverstand (so ironisch das klingen mag) gedopt mit dem, was halt so da war. EPO ist schon ein echt mächtiger Stoff und auch Substanzen, die beispielsweise vom Militär stammen (etwa Carphedon), können viel mehr als das "Bumm-Bumm", das Coppi eingeworfen hat.
Aber wie man heute weiß, kann EPO schwere Spätschäden verursachen, unter anderem erhöht es neuesten Studien zufolge das Krebsrisiko drastisch. Für jemanden, der ohnehin Krebs hat und diesen ohne EPO kaum überlebt, sicher tragbar.
Die Kontrollen sind besser, aber sie nützen nichts, wenn ausgewichen wird auf EPO- und Dynepo-Doping bis zum passenden Zeitpunkt vor dem Wettkampf, auf Insulin und seine Derivate oder auf Eigenblutdoping. Siehe Marion Jones, immer voll bis zur Unterkante Oberlippe, außer kurz vorm Wettkampf und niemals positiv getestet. So wird es gemacht.
Zum Thema: Doping abstreiten, obwohl man es getan hat: OK. Ist zwar nicht das, was Schwiegermütter lieben, aber noch relativ "normal". Aber Leute massiv angreifen und sogar verklagen, weil sie die Wahrheit sagen, das ist das allerletzte. Man zieht nicht jemanden vor Gericht, obwohl man weiß, dass man damit Unrecht tut, und nimmt in Kauf, dass der, der die Wahrheit sagt, dafür auch noch bestraft wird.
Das ist eine Handlungsweise, die ich LA und auch Ullrich (der es ja zumindest angedroht hat, beispielsweise Jeff d'Hont) garantiert niemals verzeihen werde. Das ist asozial, peinlich, armselig. Und da sind mir die Anwälte, die das raten, sch***egal, das ist eine Frage des Grundanstands und den sollte man sich bewahren, sonst ist man in meinen Augen schlichtweg gar nichts mehr.