AW: Experten gefragt: Knacken an der Kurbel
Ich lerne gern dazu. Erzähl! Aber versuch bitte, es so zu formulieren, dass ich es mit meiner in eine ganz andere Richtung orientierten Ausbildung verstehe. Du sagst also, dass ein Handdruck am Kurbelarm solche Verformungen im Material hervorruft, dass es da zu Spannungen/Entspannungen kommt? Kann ich mir sogar vorstellen. Aber doch nicht in so einer Reproduzierbarkeit?!
die fürs knarzen nötigen relativbewegungen von zwei teilen sind sehr klein, man sieht auch im normalfall nichts von einer bewegung, es knarzt aber trotzdem. die kraft fließt bei einem diamantrahmen und so einer belastung durch den ganzen rahmen(darum ist es auch die optimalste, also leichteste und steifste konstruktion für einen fahradrahmen: die ganze masse des rahmens beteiligt sich an der kraftübertragung), daher ergeben sich auch durch diese kräfte überall verwindungen. ich habe vor kurzem erst geschaut, und diesen fußtest(wie in beitrag 21) gemacht, und war ein bisschen erschrocken, wie massiv man so einen carbonrahmen(zusammen mit den laufrädern) verwinden kann(einfach mal am eigenen rad ausprobieren). ohne den kraftfluss durch das oberrohr und sattelrohr, würde das noch viel extremer aussehen.
diese minimale, aber vorhandene verwindung und kraft(das eine gibt es hier ohne das andere nicht) bzw. deren ausläufer(man könnte vereinfacht sagen um den kraftfluss gibt es noch einen von diesem beeinflussten bereich), werden durch die verbingung vom rahmen auf den unteren teil der sattelstütze zu übertragen. wenn es hier nicht gut sitzt, dann gibt es durch ein von der größe sehr kleines, oft mehrfaches und teilweises(also keinesfalls auf ganzer klemmfläche) abgleiten der teile das knarzen. es ist auch nötig zu verstehen, dass das knarzen nicht laut sein muss, wenn die kräfte groß sind, oder umgekehrt, denn die kraft ist lautlos, was man auch einem gut montierten rad oder an einer gitarrensaite hört.
was richtig ist: eine von den tragenden strukturen völlig entferntes teil, wie z.b. die lenkerenden, das pedalgewinde in der anderen kurbel, oder auch der
sattel merkt von dieser belastung wirklich nichts. die sattelstützenklemmung gehört da, wie gesagt auch aus meiner praktischen, und damals wirklich verblüffenden erfahrung, noch nicht dazu. das heißt nicht, dass dort die übertragenen kräfte noch besonders groß sind, aber bei einer nicht ganz optimalen klemmung kann es da zum knarzen kommen.
zusammen mit der von mir angesprochenen resonanzgeschichte ist es wohl oder übel nötig zu versuchen nach dem ausschlussprinzip vorzugehen und schlicht ein teil nach dem anderen nochmal schön festzumachen, bis die geräusche endlich weg sind.