So ein Ebike ist fein. Oft als Autoersatz, als Pendlerfahrzeug.
Ich möchte für den Arbeitsweg nicht mehr darauf verzichten: Schutzbleche, Gepächträger, festes Licht.
Nicht mehr nass und eingesaut ankommen, Wegstrecke und Umziehzeit gespart.
Ich mag mein Ebike.
Meine Mutter hingegen mochte ihres so wenig, dass sie es bald wieder verkauft hat.
Sie wohnt am Chiemsee, dort, wo es schon sehr hügelig ist. Sie ist ihr Leben lang IMMER Rad gefahren, 30 Jahre Düsseldorf Stadtverkehr unbeschaden überstanden. Sie kann also Rad fahren und hat Routine.
Mit 78 wurden ihr die Hügel zu steil, ein Ebike sollte her. Mit diesem ist sie daraufhin innerhalb von 8 Monaten zwei mal gestürzt, jeweils in relativ langsamer Fahrt (1x Bordstein hoch wegen Baustelle, 1x plötzliches ausweichen), weil sie das Gewicht des Rades nicht mehr halten konnte.
Nun fährt sie wieder ihr altes Trekkingrad und schiebt halt berghoch.
Will sagen: Selbst für eine ältere Dame, die Fahrpraxis mit dem Rad hat, ist der Umstieg auf ein E-Bike nicht ohne.
Wie geht es da erst älteren Herrschaften, die zuvor nie oder selten auf einem Rad saßen?!
Insgesamt sollte man die Sache aber entspannt sehen: wie schon einige richtig anmerkten: Wir sind viele hier und alle haben das gleiche Recht, die Straßen und Wege zu nutzen, ob uns das auf dem Rennrad gefällt oder nicht.
Natürlich gibt es die Typen, die immer im Recht sind, egal, ob sie gerade zu Fuß mit dem Auto, oder eben auf dem Ebike unterwegs sind. Eine anstrengende Gattung Mensch.
Aber leider nicht Ebike exklusiv.
Man kann sich über diese Leute in vielerlei Hinsicht aufregen. Aber das kann "man" sich bestimmt auch über mich, wenn ich Rennrad fahre, obwohl ich mich selber dann selbstverständlich für "den Guten" halte.
Bringt halt nix.