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Diskrepanz Sattelhöhe und Kniewinkel. Knieschmerzen

Vll könnten sich die Experten hier im Forum mal kurz mein Video zu meiner Sitzposition anschauen? Wirkt es so, dass ich den Sattel ggf. zu niedrig eingestellt habe?

 
Pedal senkrecht nach unten, Ferse aufs Pedal und nun sollte, ohne dass das Becken kippt, das Knie fast gestreckt sein.
Das ist so die "Grundposition". Wenn man damit aber Probleme hat, ist es durchaus legitim den Sattel so weit zu verstellen, bis die Probleme behoben sind. Lassen sie sich dadurch nicht beheben, liegt die Ursache vermutlich woanders; Cleatposition z.B.
Ob du für dein Wohlbefinden nun zu hoch, tief oder sonstwas sitzt, ist schwer zu beurteilen. Für meinen Geschmack sieht es laut Video nicht gänzlich falsch aus.
 
Hallo @Laufbekloppt
Danke für das Video. Es veranschaulicht ganz gut, was mMn zu verändern wäre.
Zur Erklärung hab ich mal ein Standbild erstellt.

Zunächst mal im Einzelnen:

Sehr schön ist beim beim Aufsitzen folgendes zu beobachten:
0:06 Der Sattel wird komplett genutzt um einzuklicken.
0:08 Dann rutschst Du mehrere Zentimeter nach vorne. Die Spannung auf die Kniescheiben erhöht sich.
0:17 Das rechte Bein ist von der Durchstreckung her moderat. Links ebenso. Die Höhe ist erst mal in Ordnung
0:45 Hier ist sehr gut zu sehen, dass Du zu weit vorne sitzt.

Studie waagrecht Position.jpg


Je weiter die Kniescheibe lotrecht vor der Pedalachse ist, desto größer wird der Druck auf die Kniescheibe. Deshalb ist es (zur Orientierung, nicht als Dogma) sinnvoll die Kniescheibe lotrecht über oder leicht (in Fahrtrichtung) hinter die Pedalachse zu bringen.

Aber ich überlege, ob es auch an der Sattelposition gelegen haben könnte.

Ich denke da liegst Du richtig.
Der nach vorne geneigte Sattel verstärkt das Nach-vorne-Rutschen und damit eine permanente Muskelspannung, die die Spannung auf die Kniescheiben noch erhöht.

Zu überprüfen wäre noch, ob durch den Hometrainer eine andere Sattelneigung als durch das Hinterrad entsteht.

An deiner Stelle würde ich folgendes versuchen:

Stell den Sattel mit einer Wasserwaage in die Waagrechte, es ist wichtig im Sattel zu sitzen.
Die Kniee wandern somit weiter Richtung Pedalachse.
Falls nötig stell die Sattelhöhe erneut ein.

Sollte dadurch zu viel Druck auf den Dammbereich entstehen, solltest Du den Vorbau umdrehen und den Lenker dadurch höher stellen. Das bringt insgesamt ein entspanntere Position.
 
Vielen Dank für eure Einschätzung und die detaillierte Analyse meines Videos 😉

Ich war immer der festen Überzeugung, dass mein Sattel waagerecht ist. Nach deinem Post, habe ich mal die Wasserwage dazugeholt... Tatsächlich, er ist nach etwas nach unten geneigt. Das werde ich mal anpassen.

Um die Kniescheibe lotrecht zur Pedalachse zu bekommen, müsste ich aber dann wohl auch den Sattel etwas nach hinten stellen? Oder meinst du, da reicht schon das waagerechte einstellen?
 
Um die Kniescheibe lotrecht zur Pedalachse zu bekommen, müsste ich aber dann wohl auch den Sattel etwas nach hinten stellen? Oder meinst du, da reicht schon das waagerechte einstellen?
Er meint du sitzt zu weit vorne auf dem Sattel. Stelle ihn etwas waagerechter und schieb dann den Hintern weiter nach hinten, auf den breiteren Teil des Sattels.
 
Hallo @Laufbekloppt
Danke für das Video. Es veranschaulicht ganz gut, was mMn zu verändern wäre.
Zur Erklärung hab ich mal ein Standbild erstellt.

Zunächst mal im Einzelnen:

Sehr schön ist beim beim Aufsitzen folgendes zu beobachten:
0:06 Der Sattel wird komplett genutzt um einzuklicken.
0:08 Dann rutschst Du mehrere Zentimeter nach vorne. Die Spannung auf die Kniescheiben erhöht sich.
0:17 Das rechte Bein ist von der Durchstreckung her moderat. Links ebenso. Die Höhe ist erst mal in Ordnung
0:45 Hier ist sehr gut zu sehen, dass Du zu weit vorne sitzt.

Anhang anzeigen 884328

Je weiter die Kniescheibe lotrecht vor der Pedalachse ist, desto größer wird der Druck auf die Kniescheibe. Deshalb ist es (zur Orientierung, nicht als Dogma) sinnvoll die Kniescheibe lotrecht über oder leicht (in Fahrtrichtung) hinter die Pedalachse zu bringen.



Ich denke da liegst Du richtig.
Der nach vorne geneigte Sattel verstärkt das Nach-vorne-Rutschen und damit eine permanente Muskelspannung, die die Spannung auf die Kniescheiben noch erhöht.

Zu überprüfen wäre noch, ob durch den Hometrainer eine andere Sattelneigung als durch das Hinterrad entsteht.

An deiner Stelle würde ich folgendes versuchen:

Stell den Sattel mit einer Wasserwaage in die Waagrechte, es ist wichtig im Sattel zu sitzen.
Die Kniee wandern somit weiter Richtung Pedalachse.
Falls nötig stell die Sattelhöhe erneut ein.

Sollte dadurch zu viel Druck auf den Dammbereich entstehen, solltest Du den Vorbau umdrehen und den Lenker dadurch höher stellen. Das bringt insgesamt ein entspanntere Position.
ich würde Landscapes empfehlungen folgen inclusive umdrehen des vorbaus oder wenigstens die montage eines 0* - vorbaus in erwägung ziehen.
außerdem, wie jemand bereits schrieb, messen, ob das rad "parallel" zum boden steht:
einfach abstand vom boden zu den laufradmittelpunkten messen. bei directdrivetrainern sollten keine unterschiede zwischen vorderrad und hinterrad auftreten, trotzdem ... im falle dass minimale unterschiede gemessen werden, würde ich diese auch ausgleichen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte vor ein paar Jahren auch - nach 20 Jahren Radsport - plötzlich heftige Knieprobleme. Zum Glück wurde mir ein Rennrad fahrender Orthopäde empfohlen. Als zunächst MRT-mäßig abgeklärt war, dass im Knie nichts "kaputt" war, gab er mir folgenden Tipp:
  1. Sattel soweit wie möglich nach vorne, damit Knie über die Pedalachse kommt. Das hieß bei mir: neue Sattelstütze ohne Versatz (vorher 25mm Setback) und Sattel auf der Sattelstütze zusätzlich weiter nach vorne.
  2. Sattel höher. So hoch, dass Becken gerade nicht kippt ("steht in keinem Rennrad-Lehrbuch")
Damit saß ich rund 2-3 cm höher als die 20 Jahre zuvor. Natürlich mit viel mehr Überhöhung als vorher. Macht dem Rücken aber nichts, da man ja gleichzeitig näher am Lenker ist, also insgesamt kompakter sitzt.

Ergebnis: seit dem (6 Jahre her) keine Knieprobleme mehr.
 
  1. Sattel soweit wie möglich nach vorne, damit Knie über die Pedalachse kommt. Das hieß bei mir: neue Sattelstütze ohne Versatz (vorher 25mm Setback) und Sattel auf der Sattelstütze zusätzlich weiter nach vorne.
  2. Sattel höher. So hoch, dass Becken gerade nicht kippt ("steht in keinem Rennrad-Lehrbuch")
Ähnliche Einstellungen hab ich seit letztem Jahr auch, nach einem langen Prozess try and error
 
Da die Linien in Hintergrund nicht horizontal sind, lässt sich das anhand des Bildes nicht richtig einschätzen.
Die Linien sind auch nicht vertikal und @Laufbekloppt hat auch keine orthogonale Ansicht gefilmt. Auch habe ich keine unseriösen ;) Winkelmessungen vorgenommen, was tatsächlich zu falschen Ergebnissen geführt hätte, wenn Laufräder durch die Verzerrung zu Eiern werden 🤪

Andererseits stürzen die Linien nicht so sehr, als dass man nicht mit sechs Strichen schematisch zeigen kann, um was es geht:
Zu sehen ist, dass das Knie viel zu weit vorne ist und der Fahrer auf der Sattelspitze sitzt. Die wichtigste Ursache für das Nach-vorne-Rutschen hab ich offensichtlich ganz gut erkannt:
Ich war immer der festen Überzeugung, dass mein Sattel waagerecht ist. Nach deinem Post, habe ich mal die Wasserwage dazugeholt... Tatsächlich, er ist nach etwas nach unten geneigt. Das werde ich mal anpassen.

Deshalb erstmal den Sattel in die Waagrechte bringen und dann nochmal versuchen.

Um die Kniescheibe lotrecht zur Pedalachse zu bekommen, müsste ich aber dann wohl auch den Sattel etwas nach hinten stellen? Oder meinst du, da reicht schon das waagerechte einstellen?

Da Du auf der Straße ohne Probleme unterwegs bist, würde ich erstmal nicht zu viel verändern.

Also Schritt für Schritt vorgehen und immer merken, was die letzte Veränderung war. So kann man ggf. wieder zurück in die vorherigen Zustand oder in die andere Richtung weitermachen. Nicht zu viele Parameter auf einmal verändern. Die richtige Sitzposition zu finden ist ein Reifeprozess und Qualität braucht Zeit und Geduld ;)
 
Ich werde es mal austesten mit dem waagerechten Sattel und dann schauen, wo das Knie dann im Verhältnis zur Pedalachse steht und ob ich dann auch weiter hinten auf dem Sattel sitze.

Ich merke schon, das Ganze scheint ein ziemliches try and error Vorhaben zu sein auf dem Weg zur passenden Sattelposition.

Ich fahre auch erst 3 Jahre Rennrad und habe bisher ausschließlich mit der Sattelhöhe variiert. 😬
 
...
Also Schritt für Schritt vorgehen und immer merken, was die letzte Veränderung war. ...
Ich werde es mal austesten mit dem waagerechten Sattel ...

Ich merke schon, das Ganze scheint ein ziemliches try and error Vorhaben zu sein ...
das wichtigste bei solchen "educated" trial & error geschichten ist, dass man, wie Landscape schrieb, step by step ... in babyschritten vorangeht, damit man sich nicht verzettelt.
trotzdem würde ich das umdrehen des vorbaus in diesen schritt einbeziehen:
wenn du den sattel in die waagerechte bringst, wirst du etwas höher und etwas weiter "zurück" sitzen,
dh. deine sitzposition wird agressiver als vorher sein mit mehr stress auf deinen händen, deinem nacken, den schultern und dem unterem rücken.
deshalb solltest du auch den vorbau etwas höher und etwas zurücksetzen, was durch simples umdrehen des vorbaus geschieht.
... und erst dann wenn nötig die sattelhöhe neu einstellen
 
Zuletzt bearbeitet:
und erst dann wenn nötig die sattelhöhe neu einstellen
Es geht hier um Knieschmerzen. Da würde ich als erstes den Sattel einstellen bis diese behoben sind. Sollten dann andere Probleme auftreten, wie Nackenschmerzen, einschlafende Hände... dann würde ich erst an anderen Stellen ansetzen.
 
Die Knieschmerzen müssen erstmal genau lokalisiert werden (vorne, hinten, Seite...?) um Maßnahmen ableiten zu können.
also die Schmerzen sind oberhalb des Knies. Dort eher Richtung Innenseite. Ich war auch schon beim Orthopäden, der auch eine Uberbelastung des Oberschenkels vermutete mit leichter Reizung der Oberschenkelansatzsehne.
 
also die Schmerzen sind oberhalb des Knies. Dort eher Richtung Innenseite. Ich war auch schon beim Orthopäden, der auch eine Uberbelastung des Oberschenkels vermutete mit leichter Reizung der Oberschenkelansatzsehne.
Hatte so was ähnliches. Oberschenkel war verkürzt vom vielen Sitzen (sowohl aufm Rad als auch am Schreibtisch). Meist sind die äußeren und inneren Oberschenkelmuskel nicht gleich stark oder unterschiedlich verkürzt und üben dann einen schrägen Zug auf die Kniescheibe aus. Deren Führung ist dann nicht mehr gut genug und das Knie knackt beispielsweise oder Sehnen werden gereizt. So das Fazit meines Physios.
Ich würde es mal mit ausgiebig dehnen probieren. Bei mir hat es geholfen. Danach konnte ich das Dehnprogramm zwar reduzieren aber nicht ganz darauf verzichen.
Übrigens stelle ich die Sattelhöhe auch nach der Methode "Ferse auf Pedal" ein und habe das Knielot auch eher vor der Pedalachse. Meines Erachtens wird das Knielot deutlich überbewertet (das Knielot legt jeder wo anders an) genauso wie die Sattelhöhe auf den mm genau nach einer Formel einzustellen. Bei Formeln bleibt zu viel unberücksichtigt (Ferse eher unten oder oben beim Treten, Sohlenhöhe, Pedalhöhe, Nachgiebigkeit Sattel etc. etc.).
 
Die Linien sind auch nicht vertikal und @Laufbekloppt hat auch keine orthogonale Ansicht gefilmt. Auch habe ich keine unseriösen ;) Winkelmessungen vorgenommen, was tatsächlich zu falschen Ergebnissen geführt hätte, wenn Laufräder durch die Verzerrung zu Eiern werden 🤪

Andererseits stürzen die Linien nicht so sehr, als dass man nicht mit sechs Strichen schematisch zeigen kann, um was es geht:
Zu sehen ist, dass das Knie viel zu weit vorne ist und der Fahrer auf der Sattelspitze sitzt. Die wichtigste Ursache für das Nach-vorne-Rutschen hab ich offensichtlich ganz gut erkannt:


Deshalb erstmal den Sattel in die Waagrechte bringen und dann nochmal versuchen.



Da Du auf der Straße ohne Probleme unterwegs bist, würde ich erstmal nicht zu viel verändern.

Also Schritt für Schritt vorgehen und immer merken, was die letzte Veränderung war. So kann man ggf. wieder zurück in die vorherigen Zustand oder in die andere Richtung weitermachen. Nicht zu viele Parameter auf einmal verändern. Die richtige Sitzposition zu finden ist ein Reifeprozess und Qualität braucht Zeit und Geduld ;)

So, ich habe deine Ratschläge mal befolgt und den Sattel waagerecht gestellt. Dazu habe ich die Cleats weiter nach hinten geschoben und den Sattel etwa 0,5cm erhöht. Danach habe ich mich noch einmal gefilmt. Hier die Vergleichsbilder.

Tatsächlich scheine ich nun besser auf dem Sattel zu sitzen und auch die Knie stehen jetzt nahezu lotrecht zu der Pedalachse.
 

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Es geht hier um Knieschmerzen. Da würde ich als erstes den Sattel einstellen bis diese behoben sind. Sollten dann andere Probleme auftreten, wie Nackenschmerzen, einschlafende Hände... dann würde ich erst an anderen Stellen ansetzen.
ich habe dazu einen anderen approach:
ich versuche pro-active zu sein, in diesem fall absehbare schmerzen, die nicht unbedingt sofort auftreten müssen, zu vermeiden, und nicht erst zu reagieren, wenn neue schmerzen aufgetreten sind, denn dann ist es wieder einmal zu spät und wertvolle quaility-time wird mit langwierigen problemlösungen/heilungsprozessen vertan.
... deswegen sattel in die waagerechte position und dann den vorbau umdrehen, weil ...

aber ... feel free deinen weg zu gehen
 
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