• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Die große Koalition, der Vertrag und die Helmpflicht(?) für Radfahrer

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat sich, meine ich*, auch gegen eine Helmpflicht ausgesprochen.

in den Untiefen deren Homepage findet sich auch Zahlenmaterial zu Unfällen und Kopfverletzungen. ein Kernsatz lautet:
*Im Bereich der schweren Verletzungen machten Radfahrer mit Helm einen Anteil von 2 Prozent aus, während es bei den Zweiradfahrern ohne Radhelm 17 Prozent waren* (Zahlen aus 2009).

jetzt muss man schauen, wie hoch etwas die Helmtragequote in 2009 war, lt. anderen Statstiken ca. 11% aller Rdafahrer und kann daraus näherungsweise eine gewisse "Schutzwirkung" des Helms bei schweren Verletzungen ableiten.

zu berücksichtigen ist weiter, dass Kopfverletzungen "nur" ca. 25% der Verletzungen bei Radlern ausmachen. und davon widerum ein gewisser Teil das Gesicht betrifft, wo der Helm wenig bis keine Schutzwirkung hat.

die beste Schutzwirkung ist immer noch Unfallverhütung. davon würden auch die restlichen Körperteile des Radfahrers profitieren. da 75% der Unfälle zw. Radler + Kraftfahrer nicht vom Radfahrer verusacht werden, liegt der eigentliche Handlungsbedarf ganz woanders. nämlich Straßenplanung und vlt. auch so Dinge wie Außenairbags an Kraftfahrzeugen. innen gehen da mittlerweile bis zu 8 Tüten auf, während zB so ein SUV durch die Bauhöhe einem Fußgänger oder Radfahrer außen größtenmöglichen Schaden zufügt.
 
...
die beste Schutzwirkung ist immer noch Unfallverhütung. davon würden auch die restlichen Körperteile des Radfahrers profitieren. da 75% der Unfälle zw. Radler + Kraftfahrer nicht vom Radfahrer verusacht werden, liegt der eigentliche Handlungsbedarf ganz woanders. nämlich Straßenplanung und vlt. auch so Dinge wie Außenairbags an Kraftfahrzeugen. innen gehen da mittlerweile bis zu 8 Tüten auf, während zB so ein SUV durch die Bauhöhe einem Fußgänger oder Radfahrer außen größtenmöglichen Schaden zufügt.
Korrekt. Unfallfolgenmindernde Außengestaltung sollte gesetzlich vorgeschrieben werden, Kuhfänger = Kinderkopfknacker sollten sofort verboten werden. Ohne Bestandsschutz.
(Wofür sollen die überhaupt gut sein? Weil die SUV-fahrende Vorstadt-Gattin beim Einparken immer so teure Schäden am Q7 oder Chayenne verursacht? Oder gegen die erektile Dysfunktion des Fahrers?)
Wenn der ADAC mal an die Ursache vieler Unfälle gehen wollte, würde er massiv Tempo 30 in städtischen Gebieten fordern. Dann könnte er auch diese kosmetischen Aktionen wie das Verschenken von Warnwesten an Grundschulkinder sein lassen. Die sind ein kontraproduktives Signal: "Zur Schule laufen ist gefährlich. Dafür muss man Warnkleidung tragen. In Papas SUV nicht. Da ist es sicher."
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine große Anzahl Kommentare dazu zeigen allerdings ein Meinungsbild, dass von typischem Gebots-, Verbots-, und Bevormundungsdenken und nur wenig Sachkenntnis geprägt ist.
Besonders betrüblich dabei, dass diese Kommentare nicht in einem Revolverblatt, sondern in einer Zeitung veröffentlicht werden, die glaubt, dass kluge Köpfe diese Zeitung lesen.
 
Guter Bericht, wir werden so langsam entmündigt.

"Der Deutsche" will entmündigt werden.

Die meisten Kommentatoren dürften vom Artikel maximal die Überschrift gelesen haben. Sieht man deutlich, bei den Idioten die fordern, die ohne Helm verunfallten mögen die Kosten bitteschön selber tragen. Wurde im Artikel erklärt, warum das Mist ist.
 
Ich sehe bei uns selten einen RR-Fahrer ohne Helm, auch ich fahre mit Helm.
Wenn ich aber mit dem Hollandrad 3,50 Meter zum Bäcker um die Ecke fahre gebe ich zu, auch keinen Helm zu tragen, obwohl man weiß dass da genau soviel passieren kann.
Aber diese Freiheit möchte ich immer noch behalten.
 
Ich halte es tendentiell andersherum für sinnvoller:
Auf dem Rennrad, allein auf weiter Flur mit ein paar Autos, die mich überholen, brauche ich den Helm unwahrscheinlicher, als in der City mit dem Hollandrad. Jedenfalls habe ich dieses Gefühl, je näher ich mich der Innenstadt hier in HH nähere (die Diskussion "Ursache und Wirkung" keimt hier auf).
Wenn du in der Gruppe (mit Unbekannten) oder im Gelände unterwex bist, sieht das aber schon wieder anders auf dem Rennrad aus.

Und diese Freiheit, das eigenverantwortlich entscheiden zu dürfen/können, möchte ich gerne haben und mir nicht von irgendwelchen Nicht-Radfahrern etwas sagen lassen, wovon sie schlicht keinen Schimmer haben.
 
"Der Deutsche" will entmündigt werden.

Die meisten Kommentatoren dürften vom Artikel maximal die Überschrift gelesen haben. Sieht man deutlich, bei den Idioten die fordern, die ohne Helm verunfallten mögen die Kosten bitteschön selber tragen. Wurde im Artikel erklärt, warum das Mist ist.

Au ja. Bei den Leserkommentaren auf Spiegel Online und sogar bei der FAZ merkt man, dass es Deutschland nicht gut getan hat, vor rund 75 Jahren zwei Drittel seiner Intellektuellen vertrieben oder umgebracht zu haben.
 
Ich sehe bei uns selten einen RR-Fahrer ohne Helm, auch ich fahre mit Helm.
Wenn ich aber mit dem Hollandrad 3,50 Meter zum Bäcker um die Ecke fahre gebe ich zu, auch keinen Helm zu tragen, obwohl man weiß dass da genau soviel passieren kann.
Aber diese Freiheit möchte ich immer noch behalten.

Aber zum Bäcker fährt man doch mit dem Auto:rolleyes::crash:, Ironie aus:D.

Wenn die Helmpflicht kommt muss man auch ein allgemeines Rauchverbot einführen, Pflichtsportstunden für jeden Bürger, einen Ernährungsplan und Zwangs Diäten für Übergewichtige. Fast Food Ketten könnten somit dann auch geschlossen werden. Wenn schon Bevormundung dann auch richtig:D!

"Der Deutsche" will entmündigt werden.


Den Eindruck habe ich auch öfters, alles muss Streng geregelt sein. Es ist ja auch so schön einfach sich einfach nur an etwas zu halten als mal Eigenständig über etwas Nachzudenken und Individuelle Entscheidungen zu Treffen. Alles nur noch Mitläufer, dann kommt noch der Satz: "Machen doch alle so".
 
Au ja. Bei den Leserkommentaren auf Spiegel Online und sogar bei der FAZ merkt man, dass es Deutschland nicht gut getan hat, vor rund 75 Jahren zwei Drittel seiner Intellektuellen vertrieben oder umgebracht zu haben.

Ja,
aber ich habe immer noch die leise Hoffnung, dass sich diese Nachwirkung doch mal geben muss... Bin ich zu naiv?

Dieses Argument mit der "Selbsbeteiligung" hört man immer wieder von den gleichen Leuten. Diese Menschen wollen keine Argumente hören, sondern einfach nur ihren Schwachsinn abladen. Sollen die doch ihre Langzeitschäden vom gelegentlichen Alkoholkonsum auch selber tragen. Oder nicht mehr in den Skiurlaub fahren dürfen... Oder man verbietet fettes Essen... Oderoderoder.
Es gibt Diskussionen, die nix nützen. Wirklich gar nix.
Ich ärgere mich umso heftiger, wenn ich sehe, aus welcher politischen Ecke diese Helmpflicht-Diskussion auch angeführt wird. Bei dem Lobby-Ramsauer isses klar: Der will seinen politischen Gegnern nur den Wind aus den Segeln nehmen, indem er ihnen zuvorkommt. Ein anderes Intresse kann man beim besten Willen nicht erkennen.
 
Eine Diskussionen mit einem überwiegend Auto fahrenden Helmpflichtbefürworter hat immer auf die selbe Art und Weise abzulaufen:

"Aha, sehr schlüssige Argumente (Peter), haben mich wirklich überzeugt. Dann führen wir ganz schnell die Helmpflicht ein, natürlich zuerst im Auto, damit unsere Kinder wieder sicher zur Schule kommen können."

"Wie, warum ist das beim Autofahren etwas ganz anderes? Das Risiko einer tödlichen Kopfverletzung ist identisch (0,17 bzw. 0,19 Todesfälle je 1 Mio Stunden Verkehrsteilnahme), die Zahl der Betroffenen deutlich höher. Oder möchtest du gar nicht die Zahl der Opfer senken, sondern nur Radfahrer gängeln?"

"Wusstest du eigentlich, dass man fünfmal so viele Menschenleben mit Treppenhelmen retten könnte, wie mit Fahrradhelmen?"

"Wie, Statistiken interessieren dich nicht? Dann ist eine Helmpflichtforderung für Radfahrer also nur substanzloses Stammtischgelaber."
 
Von wegen Risiko-Einschätzung: Habe letztens gelesen, dass es in Deutschland im Jahr 2010 rund 7.500 Tote durch Sturzunfälle im Haushalt gegeben hat. Tote duch Wohnungbrände: ca. 600 pro Jahr, Schwerverletzte durch Rauchgase ca. 8000, Schwerverletzte durch Unfälle im Haushalt geschätzt mehrere Hundertausend.
Wenn irgendwann in jedem Haushalt mindestens drei Brandrauchmelder unter der Decke hängen und zwischen einmal pro Jahr (wenn funkvernetzt) oder alle fünf bis zehn Jahre (wenn mit guten Lithiumbatterien bestückt) eine neue Batterie brauchen... 60 Millionen Brandrauchmelder...
Aber auf eine Leiter oder sonstwas zu klettern, hat man ja selbst in der Hand. Den Brand bei Nacht nicht. Dessen gefühltes Bedrohungspotenzial ist also vielfach größer.
 
Zurück
Oben Unten