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Die große Koalition, der Vertrag und die Helmpflicht(?) für Radfahrer

Einen sachlichen Grund willst Du? Gerne: Wenn Dein Helm kaputt ist und Dein Schädel nicht blutet dann ist das ein sachlicher Grund! Verstehst Du diesen oder muß man ausführlicher werden?
Einen belegbaren Grund willst Du auch noch? Gerne: Ich hatte einen Unfall bei dem der Helm hin war und der Schädel nichts abbekommen hat! Vieles andere an Knochenwerk war kaputt und eben der Helm. Der Unfall war übrigens unverschuldet aber - man glaubt es kaum - trotzdem schmerzhaft. Dies kann ich belegen und wahrscheinlich viele andere Radler auch. Hattest Du schon mal einen Unfall bei dem der Kopf ohne Helm in Mitleidenschaft gezogen wurde?
Stubenrocker hat es schon sehr schön demonstriert, aber deine Argumentation ist so nicht korrekt. Wenn man weiß, dass man betroffen ist, dann ist es immer sinnvoll sich zu schützen. Daraus lässt sich aber nicht schließen, dass jeder sich schützen müsse, da er betroffen sein könnte. Die Argumentation funktioniert nur in die eine Richtung (Implikation). Sonst müsstest du beim Brotschneiden Handschuhe und Sicherheitsschuhe tragen; müsstest bei Bootsfahrten dein eigenes Rettungsboot mitnehmen; im Zug einen Helm tragen; immer einen Defibrillator bei dir haben. Es könnte ja sein, dass ... Aber wahrscheinlich macht das kein Mensch, da die Eintrittswahrscheinlichkeit so gering. Im Falle eines Falles ist der Nutzen natürlich extrem hoch.

Selbiges gilt bei der Helmpflicht. Klar, wenn ich stürze, dann bin ich froh über einen Helm. Die Frage ist: bringt dies insgesamt Vorteile? Also weniger Verletzte und weniger Tote? Das lässt sich nicht so einfach sagen. Was ist mit den Personen, welche dann nicht mehr Rad fahren? Bewegen die sich dann überhaupt noch? Erhöht sich das gesundheitliche Risiko? Kommen die noch unter Menschen? Oder steigen sie aufs Auto um? Sind damit vielleicht eine neue Gefahrenquelle und wie sieht es mit der Schadstoffbelastung aus? Erhöht sich dadurch vielleicht die Wahrscheinlichkeit für eine Krankheit? Wer kontrolliert eine Helmpflicht, sonst ist sie wohl nutzlos. Und sollten statt Helmkontrollen vielleicht besser Geschwindigkeitskontrollen vor Schulen durchgeführt werden? Ist die Gruppe der Nicht-Helmtragenden überhaupt relevant oder sind die so langsam unterwegs, dass die sich seltener verletzen? Was ist mit unbelehrbaren Radfahrern, welche nie einen Helm tragen werden und mit viel Risiko fahren? Wie groß ist die Gruppe, kann da überhaupt etwas ausgerichtet werden?

Die ganze Situation muss als Gesamtbilanz betrachtet werden, persönliche Erfahrungen dürfen in solche Entscheidungen unter keinen Umständen mit einfließen. Anekdoten haben bei solchen Untersuchungen nichts zu suchen. Natürlich wird man am Ende keine Zahl rausbekommen die sagt: ja ist sinnvoll oder nein, ist nicht sinnvoll. Jeder Punkt lässt natürlich noch Raum für Gewichtungen. Ich bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass eine allgemeine Pflicht nicht sinnvoll erscheint. Trotzdem trage ich einen Helm, da ich mich in einer Riskogruppe befinde. Mit einigen tausend Kilometern ist die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall eben deutlich höher.
 
Einen belegbaren Grund willst Du auch noch? Gerne: Ich hatte einen Unfall bei dem der Helm hin war und der Schädel nichts abbekommen hat! Vieles andere an Knochenwerk war kaputt und eben der Helm. Der Unfall war übrigens unverschuldet aber - man glaubt es kaum - trotzdem schmerzhaft. Dies kann ich belegen und wahrscheinlich viele andere Radler auch. Hattest Du schon mal einen Unfall bei dem der Kopf ohne Helm in Mitleidenschaft gezogen wurde?

Das man mit Einzelfällen nichts beweisen kann, hat z.B. dieser Mediziner schmerzlich erfahren:

"Zum Auftakt des Mobilitätstages referierte Neurochirurg Professor Sollmann vom Städtischen Klinikum Braunschweig in der Aula über Gefahren im Verkehr und mögliche Unfallfolgen. Die Kinder spielten bei kleinen Versuchen motiviert mit. Nur die Melonen machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Während die ungeschützt auf den Boden fallende Frucht unbeschädigt blieb, platzte die von einem Fahrradhelm umschlossene auf – andersherum war es geplant."

(Quelle: http://www.braunschweiger-zeitung.d...sse-ist-fuer-schueler-sicherer-id1245532.html)
 
Stubenrocker hat es schon sehr schön demonstriert, aber deine Argumentation ist so nicht korrekt. Wenn man weiß, dass man betroffen ist, dann ist es immer sinnvoll sich zu schützen. Daraus lässt sich aber nicht schließen, dass jeder sich schützen müsse, da er betroffen sein könnte. Die Argumentation funktioniert nur in die eine Richtung (Implikation). Sonst müsstest du beim Brotschneiden Handschuhe und Sicherheitsschuhe tragen; müsstest bei Bootsfahrten dein eigenes Rettungsboot mitnehmen; im Zug einen Helm tragen; immer einen Defibrillator bei dir haben. Es könnte ja sein, dass ... Aber wahrscheinlich macht das kein Mensch, da die Eintrittswahrscheinlichkeit so gering. Im Falle eines Falles ist der Nutzen natürlich extrem hoch.

Selbiges gilt bei der Helmpflicht. Klar, wenn ich stürze, dann bin ich froh über einen Helm. Die Frage ist: bringt dies insgesamt Vorteile? Also weniger Verletzte und weniger Tote? Das lässt sich nicht so einfach sagen. Was ist mit den Personen, welche dann nicht mehr Rad fahren? Bewegen die sich dann überhaupt noch? Erhöht sich das gesundheitliche Risiko? Kommen die noch unter Menschen? Oder steigen sie aufs Auto um? Sind damit vielleicht eine neue Gefahrenquelle und wie sieht es mit der Schadstoffbelastung aus? Erhöht sich dadurch vielleicht die Wahrscheinlichkeit für eine Krankheit? Wer kontrolliert eine Helmpflicht, sonst ist sie wohl nutzlos. Und sollten statt Helmkontrollen vielleicht besser Geschwindigkeitskontrollen vor Schulen durchgeführt werden? Ist die Gruppe der Nicht-Helmtragenden überhaupt relevant oder sind die so langsam unterwegs, dass die sich seltener verletzen? Was ist mit unbelehrbaren Radfahrern, welche nie einen Helm tragen werden und mit viel Risiko fahren? Wie groß ist die Gruppe, kann da überhaupt etwas ausgerichtet werden?

Die ganze Situation muss als Gesamtbilanz betrachtet werden, persönliche Erfahrungen dürfen in solche Entscheidungen unter keinen Umständen mit einfließen. Anekdoten haben bei solchen Untersuchungen nichts zu suchen. Natürlich wird man am Ende keine Zahl rausbekommen die sagt: ja ist sinnvoll oder nein, ist nicht sinnvoll. Jeder Punkt lässt natürlich noch Raum für Gewichtungen. Ich bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass eine allgemeine Pflicht nicht sinnvoll erscheint. Trotzdem trage ich einen Helm, da ich mich in einer Riskogruppe befinde. Mit einigen tausend Kilometern ist die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall eben deutlich höher.


Absolut richtig! Ein anderes Beispiel: Hätte eine elastische Vollgummiautobahnbegrenzung demjenigen das Leben gerettet, der mit 180 in die Leitplanke kracht? Ja, sicherlich! Ist es deshalb sinnvoll alle Autobahnen mit elastischer Vollgummibegrenzung auszustatten?
 
Also muß man vom Gesetz her noch keine Helme tragen?:cool:
Ist eine genehmigte Bauart vorgeschrieben?:idee:
Nach Schengener Abkommen müssten dann Nato-Helme, Baseballhelme und Bauarbeiterhelme ausreichen, letztere aber nur ,wenn eine Arbeitsgenehmigung in einem EU-Staat vorliegt und der Träger kein Taliban ist??
 
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Was ist eigentlich schlimmer, die Befürworter der Helmpflicht oder die Arroganz und Selbstgefälligkeit der Gegner?
Fragen über Fragen...
 
Sind eigentlich alle vehementen Gegner der Helmpflicht auch reale Helmverweigerer oder geht es hier nur um:

Freie Fahrt für freie Bürger

?
 
Wenn es keine Pflicht gibt, kann man sich der auch nicht verweigern, oder......?

Die größtmögliche, allgemeine Sicherheit für jeden Verkehrsteilnehmer hat man dann, je selbstverständlicher es ist, zum allgemeinen Straßenverkehr zu gehören. Je gringer die Hindernisse sind, umso leichter fällt es, das Fahrrad ( auf der Straße) zu benutzen.
 
Sind eigentlich alle vehementen Gegner der Helmpflicht auch reale Helmverweigerer oder geht es hier nur um:

Freie Fahrt für freie Bürger

?

Ich denke die meisten hier, die gegen eine Helmpflicht sind, haben beim Rennrad fahren trotzdem immer einen Helm auf (da spreche ich auch für mich).
Das Hauptproblem das ich sehe, und das wurde hier auch schon angesprochen, ist das mit einer Helmpflicht Oma Trude mit ihren 60 Jahren dann eben das Auto nimmt um Brötchen zu kaufen und nicht mehr das Rad.
D.h. der innerstädtische Radverkehr dürfte deutlich abnehmen, da viele wohl eben keinen Helm kaufen und aufziehen möchten, um 500m zum Bäcker oder Supermarkt zu fahren. Das kann ich so auch nachvollziehen.
Auf dem Rennrad macht mit Helm natürlich deutlich mehr Sinn und wird wohl auch von den wenigsten hier in Frage gestellt!
 
:)
@lagaffe: "Helmverweigerer" ist kein "Helmpflichtverweigerer"
@schille: Wo ist der Belege für die Oma Trude? Hier werden Erfahrungsberichte über persönliche Verletzungsgeschichten als für die allgemeine Helmpflicht nichtig abgetan, aber fiktive ausgedachte Szenarien über die Oma, die ihren Lebensstil evtl. 'radikal' wegen eines Helmes ändern würde, als allgemeingültige Fakten angesehen.
 
Das Oma Trude Beispiel riecht doch sehr nach Stammtisch.
Die "alten" Leute mit denen ich mal so gesprochen habe, die die Helmpflicht nerven würde, würden trotz allem Fahrrad fahren, aber weiterhin ohne Helm. Die nehmen dann ein Bussgeld in Kauf und fahren deswegen nicht gleich Auto.
 
Das der Radverkehr deutlich abnimmt ist ja aus z.B. Australien bekannt und das gleichzeitig das Unfallrisiko für die wenigen verbleibenden Radfahrer deutlich gestiegen ist auch. Das ist Oma Trude.
 
Australia
Helmet laws in Australia have resulted in large reductions in the number of people who cycle:
State/Territory Falls in cycle use
Australian Capital Territory 33% to 50%
New South Wales 44% to 90% for children Fall in cycle use 5 times that of increase in helmet use.
Northern Territory 50% commuters
17% to 39% schoolchildren Cycling levels recovered after the law in this territory was effectively revoked.
Queensland 22% to 30% children
South Australia 38% schoolchildren
Victoria 36% to 46% children
Western Australia 26% to 38% overall
More than 50% children
In some localities overall cycling levels recovered after 10 - 12 years, but the profile of cyclists was very different with a greater proportion cycling less regularly, for recreation only. Cycling by children has generally not revived.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Helmet laws in Canada have also led to many people cycling less or no longer at all:
Province Falls in cycle use
Alberta 41% to 59% children and teenagers
British Columbia 28%
Nova Scotia 40% to 60%, greatest reduction among teenagers.
Fall in cycle use more than twice increase in helmet use.
Denmark
From 1993 to 2000 the number of children cycling to school fell by 30% while the number taken by car doubled. Older children also reduced their level of cycling by 30% on journeys for leisure. Most of this change has been attributed to changed perceptions and attitudes. In particular, there evolved a much less positive attitude towards cycling amongst parents and children. Parents have limited their children's independent mobility in response to increased traffic, road safety campaigns and media influence. The promotion of cycle helmets during the 1990s is thought to have been influential and to have contributed to the shift from cycling to other modes. (Jensen and Hummer, 2002)
New Zealand
The New Zealand Travel Survey (LTSA, 1993-7) suggests that cycle use fell by approximately 22% as a result of the country's helmet law. Cycle use by children has especially suffered.
Sweden

All bicycle-related injuries to cyclists fell by 48% in helmet promotion areas compared with 32% elsewhere. The most plausible explanation is a substantial fall in cycle use. (Ekman, Schelp, Welander and Svanstrom, 1997)​
http://www.cyclehelmets.org/1020.html

Edit: Sorry, die einzelnen Links sind nur über die Quelle zu öffnen


[/technischversagen]
 
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