• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Der "Nimm Du es - ich kann/will/darf nicht..." Thread

Der deutsche Erfahrungshorizont: der Pole klaut, der Afrikaner schnackselt gerne und der Südländer ist halt faul...

(sorry für die Spitze und schöne grüße von einem Migrantenkind)
Der deutsche Erfahrungshorizont spiegelt in meinem persönlichen Erfahrungshorizont Lebensabschnitte in USA, UK, CH, und Österreich wider. Interessanterweise hatte ich in keinem dieser Länder je davon gehört, dass Deutsche auffallend häufig mit Klauen in Verbindung gebracht wurden. Dafür mit Rechthaberei, mangelnder Empathie und dem unsäglichen Drang, es allen Recht machen zu wollen. Womit der Nagel auf den Kopf getroffen wurde. Es gibt einen Grund, weshalb wir nicht besonders gern auf Parties gesehen sind. Es gibt einen Grund weshalb viele gestohlene Räder, Autos, Uhren, etc in Polen auftauchen. Es gibt einen Grund, weshalb wir auf Mallorca einen schlechten Leumund haben. Jede Nation hat ihr Päckchen zu tragen. Wir tun alle gut daran, uns im Spiegel anzusehen, statt in billige Abwehrmechanismen zu verfallen und Fakten schön zu reden. Ich bin gern bereit, mehr negative Eigenschaften der Deutschen zu benennen und mache immer wieder die Erfahrung im Beruf, dass diese Stereotypen oder Vorurteile häufig zutreffen. Das mag kulturell bedingt sein oder wirtschaftlich oder sonst wie. Ich bin nur zu alt, etwas nicht beim Namen zu nennen, wenn ich es sehe, statt zu versuchen, möglichst niemand auf den Schlips zu treten. Ich finde überhaupt, dass mangelnde Kritikfähigkeit zu einem Grundübel der Gesellschaft geworden ist. Und jetzt duerft ihr über mich schimpfen, mich einen unreflektierten Holz-Kopf nennen oder was auch immer.
Ich liebe übrigens unsere Spezies in allen Formen und Farben. In unserer Unfähigkeit wie Brillianz, im Guten wie im schlechten. Peugeot und Rickert nicht ganz so sehr wie DeRosa oder Gios Torino.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: Der "Nimm Du es - ich kann/will/darf nicht..." Thread
Ich finde überhaupt, dass mangelnden Kritikfähigkeit zu einem Grundübelbel der Gesellschaft geworden ist.

Lieber Axxl, hier gehts nicht um mangelnde Kritikfähigkeit. Hier gehts um Fragen wie:

"Wie kommt ein Rad aus dem Westen in den Osten"

(Siehe Beiträge davor).

Und die damit einhergehende Vorstellung vom "Osten". Wie auch immer diese Vorstellung ist, positiv wie negativ, sie entspricht einfach 0,00 der Realität. Ich hatte das große Glück nicht nur in Polen wohnen zu können, sondern habe auch zwei Jahre in Dresden gelebt.
Die Gesichter meiner Freunde waren wirklich überrascht als sie erfahren habe, dass ich aus dem schönen Bayern nach "Dunkeldeutschland" ziehe. Alles reflektierte, kritikfähige, weltoffene Menschen.

Wenn ich mit meinen Eltern Anfang der 90er (als jeden Samstag Pferdekutschen die Waren zum Markt gefahren haben, am Rand von Danzig, einer Stadt mit 1,5 Mil Einwohnern) nach Polen gefahren bin, durften wir nie etwas im Auto lassen. Am Friedhof wurde ohnehin nie geparkt, weil da scheinbar die Wahrscheinlichkeit per Pedes nach Hause zu kommen am größten war. Aber das ist einfach etwa 27 Jahre her.

Es gibt in polnischen Städten ebenso "Vintage" Fahrradgeschäfte wie hier auch. Es gibt dort Craft Beer Brauer, winzige Kaffeeröstereien und alle Sachen, die es hier auch gibt. Die Leute tragen Schuhe von New Balance und hängen halt genauso auf Instagram und allen anderen sozialen Kanälen rum wie hier auch. Stahlräder sind gerade Mode, und die hat durch das Internet eben auch einen globalen Markt. Vielleicht ist es nicht wie in München, wo jeder Dulli ein 600 Euro Rad am Cafe stehen hat, aber zumindest ist "shabby chic", "vintage" und "retro" omnipräsent.

Und warum erzähle ich das alles: Vorurteile sind einfach kacke. Da gibts kein "das haben schon unsere Großväter schmerzlich lernen müssen" oder "ich habe das von den eigenen Landsmännern gehört". (Witzigerweise habe ich noch nie gehört, dass man Deutsche ungern auf Feiern einläd).
Wenn ich ein Foto mit einem dunkelhäutigen Kumpel hochlade, wird dann gefragt wo sein Kontrabass steht? Es kann einfach nicht sein, dass 29 Jahre nach dem Mauerfall der erste Kommentar zu einem in Polen angebotenen Produkt "sicher geklaut" ist. Sorry, läuft einfach nicht. Die Wahrscheinlichkeit dass du bei einem Privatkauf in Deutschland Hehlerware kaufst ist einfach sicher nicht geringer. Aber das klaut ja auch kein Deutscher, sondern die gut organisierten Ausländer ;).
Das ganze hat auch wenig mit "auf den Schlips treten" zu tun. Aber du wirst es (zum Glück) nie erfahren, wie es ist von anderen Mitschülern (in der Grundschule) zu hören, dass die Eltern klauen. Naja, weil sie halt aus Polen kommen, und das haben sie ja schon gelernt, von den Eltern.
Hab genug geblubbert. Schönen Abend euch allen und gute Fahrt.
 
Wenn man einerseits sagt, daß es wegen "polizeilicher Erkenntnisse" viel Diebesgut in Polen gebe und andererseits meint, der empfohlene
"Nicht-Kauf" sei - natürlich - kein Vorurteil dem polnischen Verkäufer gegenüber, dann würde ich gerne mal wissen:
Was sonst müßte man denn noch "implizierend" schreiben, um den Verkäufer als Dieb oder Hehler zu bezeichnen ?
Ich finde eine solche Haltung - die nicht mal "klare Kante" zeigt - vollkommend verheerend !
In meiner Nachbarschaft wird auch viel geklaut. Und das sind bestimmt nicht alles Polen. Hierzu gibt es sicher auch "polizeiliche Erkenntnisse".
Bitte einfach mal zusammenreißen und die Formulierung solcher Vorurteile vermeiden.
Am Ende glaubt das Geschwafel noch einer.
Einfach mal mehr Rad fahren. Vielleicht sogar in Polen. Das bildet ungemein.
Schade, dass du nicht verstehst worum es mir geht.

Es klingt ja so als ob es nicht in Ordnung ist zu sagen, dass es nachweislich viel Diebesgut in Polen gibt und ich es nicht in meine Entscheidungsfindung mit einbeziehen darf ohne ein schlechter, vorurteilsbehafteter, amoralischer und fremdenfeindlicher Mensch zu sein.

Wenn man sich die Frage nach der Herkunft von angebotener Ware stellt und die Möglichkeit, dass es Diebesgut sein könnte, nicht mangels Fakten ausschließen kann. Dann ist nach Abwägung zwischen, viele 80er Teile aus Polen, welche es in den 80ern dort nicht gab und keine Rechtssicherheit, und der Verkäufer hat in den Niederlanden/Belgien günstig Räder und Teile aufgekauft und versucht sie auf dem deutschen/internationalen Markt zu verkaufen, "meine Sicht" stärker Sicherheit und gegen einen Kauf orientiert (die natürlich jeder für sich selbst fällen muss, ob man die Finger von lässt oder ein Risiko eingeht). Ja und?

Solch eine Überschlagsentscheidung treffe ich bei allen möglichen Themen im Alltag, sei es in Deutschland oder anderen Ländern auch. Wenn es z.B. im Internet einen Anbieter gibt welcher seine Angebote für einen geringen Teil des des üblichen Preises verkauft oder Kleinanzeigen ein Angebot beinhalten z.B. ohne Abholung, etc.
Wenn du eine besser Vorgehensweise oder Entscheidungshilfe hast nenne sie mir. Die Entscheidung treffe ich vor einer persönlichen Beurteilung des Verkäufers (welche ich mangels Infos über ihn gar nicht machen kann).
Ein Vorurteil wäre z.B. zu sagen, dass dieser polnische Verkäufer ein Dieb/Hehler wäre weil er Pole ist. Beziehungsweise zu sagen das, weil ich mal selbst sah wie Leute mit einem Transporter mit polnischen Kennzeichen ein Motorrad geknackt haben und abtransportieren wollten und sie dabei von der Polizei erwischt wurden sind "alle" Polen so.

Als Kind von Gastarbeitern, habe ich selbst genügend Konsequenzen von Voreingenommenheit und Vorurteilen erlebt. Dabei geht es vor allem um Handeln/Diskriminierung entgegen besseren Wissen. Ganz "einfach" klar und rational eine Machtposition und Stärke zum eigenen Vorteil gegen jemand anderen Schwächeren nutzend (das betrifft nicht nur Gastarbeiter). Oder überhaupt nicht rational abwägend, sondern emotional (vor-) verurteilend um irgendwelche Minderwertigkeitsgefühle oder sonstige emotionale/soziale Ohmacht zu kompensieren (besonders beliebt im Kindes- und Jugendalter mit einherfolgender verletzender Gruppendynamik).
Teils nach dem Sippenhaft Prinzip, wie "Ich habe mal etwas negatives mit Fremden erlebt und dir präsentiere ich jetzt die Rechnung dafür, obwohl du überhaupt nichts damit zu tun hast (ich es aber jetzt brauche)". Das kenne ich jedoch auch ohne Fremdenfeindlichkeit, m. E. einfach eine menschliche Inkompetenz und Schwäche.
Von dieser Seite, ich kann die Bedenken und Hinweise von @Mihau und @Koga_1985 nachvollziehen. Man sollte aber auch versuchen zu differenzieren wann, wer, wie, was sagt und welche Ziele damit verfolgt werden.
Das Leben und die Menschen sind leider nicht einfach, aber ich denke, dass Bildung/Leben von Wissen und Empathie der Weg ist unsere privilegierte Situation weiter zu geben. Auch wenn es letztendlich, soll es für möglichst viele funktionieren, für viele auch bedeuten wird zu verzichten und Realitäten zu erkennen.

Dieses Jahr war ich bereits zwei mal in Polen radfahren und es hat mir dort gut gefallen :).
In Tschechien war ich auch. Dort finde ich, ohne Vorurteil, frei nach subjektiven Empfinden, das Bier besser als in Polen.:bier:

Hier wird in meine Meinung etwas missverständlich hinein interpretiert und ich habe den Eindruck, dass sich einige nicht mit dem Inhalt beschäftigen sondern die Interpretation übernehmen und vorschnell urteilen, andere sich dann noch einfach dran hängen.

Leider eine Gruppendynamik die zur Verstärkung von Missverständnissen führt und bedauerlicherweise kann man beim geschriebenen Wort den Ton nicht hören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Österreicher :p
Die Tommys natürlich! ?
Alles Volksdeutsche! ;) Wieso haben "wir" damals eigentlich die Schweiz nicht eingemeindet? Nur weil die unser Schwarzgeld verwaltet haben oder auch wegen der schönen Uhren, Taschenmesser und Schoggi? Dürfen sich die italiensichen, französischen und deutschen Schweizer eigentlich auch die Vorurteile so um die Ohren hauen?

PS: warm hier und ich kann nicht Rad fahren gehen.
 
Schönes Damen Peugeot in 51789 Lindlar für 199 € VB
$_59.JPG
 
Zurück