Naja, eigentlich kein passendes Beispiel. Der Vorgängerstaat war halt das 3. Reich und es wurde keine echte Entnazifizierung durchgeführt (wie ja auch nicht wirklich in im Westen). Und dann wurde Antifaschismus und Völkerfreundschaft durch eine Diktatur gepredigt.
Wie willst du das mit der aktuellen Situation vergleichen? Und was wird hier durch wen gepredigt bzw vorgegeben? Z.b. Gendern? Nein, wo soll das Pflicht sein?
Natürlich geht das nicht von jetzt auf gleich, das ist immer ein Prozess. Ich kenne in meinem privaten und beruflichen Umfeld mehr Leute, die ihre Sprache bewusst und aus Überzeugung ändern als Menschen, die sich dieser Entwicklung entgegenstellen.
Und weil eine einzelne Frau in einer Computerzeitschrift nicht konsequent gegendert hat, glaubst du dieser (steilen) These zum gendern?
Du verwendest den Begriff "Rassismus" übrigens de facto falsch. Hier geht es ja nicht im Geringsten um Ethnizität sondern ggf um Geschlechterdiskriminierung, die du der Autorin zusprichst.
Aber das ist ein spannender Punkt:
Du empfindest diese eine Stelle, in der eine sonst gendernde Frau diesen (wenig prestigeträchtigen) Beruf nur den Männer zuschreibt, als so schlimm, dass du der Autorin Diskriminierung von Männern (du nennst es "sozialer Rassismus") vorwirfst, ja? Und jetzt ein kleines Experiment:
Stelle dir Mal vor du wärst eine Frau (damit bist Teil von ca. 50% der Gesellschaft), es wurde ein Artikel über ein Berufsfeld geschrieben, in dem ca. 50 % Frau und 50% Männer arbeiten. In dem Artikel wird zu keinem Zeitpunkt die weibliche Form verwendet, sondern nur das generisches Maskulinum. Frauen sollen einfach mitgedacht werden. Als Frau könntest du dich jetzt (zurecht) diskriminiert fühlen.
Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter. Du bist weiterhin Frau und fast überall und immer wird nur die männliche Form verwendet und du und der Rest der Hälfe der Gesellschaft soll sich einfach mitdenken, weil... Ja, "weil, dass haben wir schon immer so gemacht". Und weil, "beides zu schreiben, ist ja viel zu kompliziert." Und weil, "die arme deutsche Sprache." ...
Und erneut: Welche Vorgaben? Wo? Von wem?
Edit sagt:
Eine Vorgabe fällt mir ein. Stellenausschreibungen müssen mit m/w/d beschrieben werden. Trotzdem darf in der Ausschreibung das generische Maskulinum verwendet werden.