...mein Senf dazu.
Folgende Ausgangssituation:
meine Frau arbeitet seit ziemlich genau 40 Jahren an einer Uniklinik. Wohnraum ist in der Stadt für Bezieher "normaler Einkommen" kaum zu finanzieren, weshalb wir vor geraumer Zeit ins ländliche Umfeld gezogen sind. Lokale Bahnstrecken wurden abgebaut, Busverbindung nur für Schüler in Stoßzeiten. Da braucht Mann/Frau ein Auto für den Arbeitsweg, will man nicht seine Lebenszeit auf das Warten irgendwelcher Anschlußverbindungen verbringen.
Die Uni stellt weder günstigen Wohnraum, Mitarbeiterparkplätze,
noch ein 49€ Ticket! für noch vor Jahren beklatschten Pflegekräfte bereit, also muss sich die Pflegekraft die Mobilität selber finanzieren. Wohlgemerkt kein 49€ Ticket aber ein elektrisches Jobrad zum Listenpreis von 7000€ wäre drin (übriges würde man privat nie den Listenpreis berappen).
Nachdem der dafür angeschaffte Audi A2 auf eine scheinbar schwer zu beschaffende Windschutzscheibe wartet (bin für Tips dankbar), kam der Zufall zur Hilfe.
Ein Nachbar kam mit seinem VW UP wegen einer Karosserieschwäche in meine Werkstatt und erwähnte nebenbei, dass er an einen Verkauf denke. So konnte ich zum Preis eines Baumarkt Pedelecs meiner Schwäche für weiße Kleinwagen nachgeben und ein vollausgestattes feines Mobil mit wenigen Kilometer auf der Uhr erwerben.
Für mich ist so ein Erwerb wie Weihnachten, da ich um 10 Jahre zeitversetzt technische in der Vergangenheit lebe.
Im Vergleich reißen die 75PS des UP nicht so an wie beim A2, aber der knurrige Sound des Dreizylinder erinnert mit an die ersten Audi 5-Zylinder ohne Aufladung.
Sitze, Lenkrad wie ein Großer, Straßenlage sportlich straff, Verbrauch deutlich unter 5l/100km - watt willste mehr?
jetzt noch ein bisschen Sozialkritik:
nicht falsch verstehen, wir sind froh, dass es unseren Kindern finanziell besser geht aber für mich paßt folgendes nicht zusammen:
examinierte Pflegekraft mit Zusatzausbildung in unregelmäßiger Schichtarbeit und 40 Jahren Berufserfahrung finanziert sich den Arbeitweg vom Gehalt (Pendlerpauschale außen vor).
Deren Kinder mit akademischer Ausbildung bekommen in der freien Wirtschaft einen 60.000€ teuren Firmenwagen zur freien Nutzung und kostenfreien, unbegrenzten Sprit, obwohl sie zu 90% im Homeoffice arbeiten können.
Wo bleibt da die soziale Gerechtigkeit. Wo ist da der Ansatz für eine Mobilitätswende?
Was sagt das Klima dazu?
Jetzt noch ein paar Bilder vom Rennwagen:
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Na Klar
@Bianchi-Hilde , Rad passt rein.
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