Meine Vorbehalte oder vllt. auch Vorurteile gegen Campa:
- kaum bzw. gar nicht an bezahlbaren Kompletträdern zu bekommen,
- schlechter Wiederverkaufswert,
- teure Ersatzteile,
- gebrauchte Laufräder schwieriger zu bekommen bzw. viele Modelle auch gar nicht.
Campa wär für mich persönlich eher was an einem Klassiker, so ich mir einen irgendwann mal anschaffen sollte bzw. mit Campa in vernünftigem Zustand überhaupt noch bezahlen kann. Bei aktuellen Rädern ist Campa eher Luxus ohne großen Mehrwert, da fahre ich lieber Di2.
Bei mechanischer Ultegra 10fach hatte ich nach relativ kurzer Zeit:
- Umwerfer extrem schwergängig. Ich vermute, dass Schmutz bei Regen und Radwäschen von oben in den Liner (innenverlegte Züge mit Liner) reingekommen ist, beim Umwerfer tritt der Zug ja nach oben aus. Sobald schmutziges Wasser an den Zug kommt, läuft es in den Liner und spült da alles rein.
- Schaltung hinten funktionierte kaum noch vernünftig, Einstellung der Spannung half nichts.
Das Rad habe ich dann vor einem Jahr auf 11x (auch mechanisch) umrüsten lassen, wird aber eh nur noch im Winter bzw. momentan bei Dunkelheit benutzt, mit 4 Season vorn und hinten. Schaltung momentan o.k. Ansonsten seit 2 Jahren nur noch Di2 am Erstrad.
Man muss kein Campa mögen, aber dann bitte nicht mit Unfug begründen.
Es gibt keine „bezahlbaren“ Mainstream-Räder mit Campa. Viele Italiener kann man wahlweise mit Campa oder
Shimano kaufen, auch in der 2.500.- € Klasse, was einem Trek Ultegra Carbonrad entspricht.
Alternativ gibt es Läden wie s-tec, die (fast) alle ihre Räder mit der Wunschschaltung aufbauen (ging zumindest bis vor ein paar Jahren). Mein Storck mit Athena Carbon war keine 100.- teurer, als mit der Ultegra.
Wie schon unzählige mal geschrieben, Campateile sind teurer, halten aber auch länger. Behaupte ich nicht auf Grund angelesenem, gehörtem Wissen, sondern eigener Praxiserfahrung.
Gebrauchte LR sind gar nicht meine Welt, da kaufe ich mir lieber günstige neue. Die meisten Anbieter bieten wahlweise einen Campafreilauf an. Neue Campagnolo LR gehen im Netz bei 170.- € los.
Ach ja, schießt man einen besonders günstigen
Shimano LRS, den man unbedingt haben möchte, im Netz, kauft man, ebenfalls im Netz, einen Campafreilauf, wechselt ihn und gut ist. Hat man einen Schrauberladen der alten Schule, hat der meist einen gebrauchten rumliegen.
Einzig den Wiederverkaufswert lasse ich gelten. Es stehen jeden Tag genügend Nasen auf, die bei
Shimano und Ultegra HIIIIIIIIIIER schreien und bei Chorus und Campagnolo denken „Wasn das?“
Di2 vs. mechanisch (kam nicht von Dir)
Zu der Haltbarkeit der Züge wurde bereits genügend gesagt. Erhöhte Wartungskosten sind Blödsinn. Für den höheren Anschaffungspreis kann ich mir oft die Züge wechseln lassen. Selbst wenn ich es jährlich machen lassen würde, sind das Minimum 10 Jahre. Ob es dann noch Updates für die angeschaffte elektronische Schaltung gibt (verm. gilt das für alle Hersteller) und der erste Akku immer noch hält, bezweifele ich.
Egal ob man
Shimano, Campa oder
SRAM benutzt, elektronisch oder mechanisch schaltet, mit oder ohne Disc bremst, es funktioniert alles. Es ist also total überflüssig, sich die Welt schön zu reden. Ich stehe zu meinen Kaufentscheidungen und rechtfertige sie nicht. Zumal ich bis auf die elektr. Schaltung an meinen RR und dem Fully alle drei Komponentenhersteller verbaut habe und beide Bremssysteme nutze