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campagnolo veloce 9-fach Freilauf / Lagerschalen schmieren

markus123

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Hallo zusammen,

durch eine Katsche an Hinterradfelge bedingt habe ich mir einen gebrauchten Laufradsatz (Mavic CXP30, Hochprofilfelgen, älteres Modell) gekauft, der Verkäufer hatte eine ambitionierte Preisvorstellung, die dem Zustand der Hinterradnabe bzw. des Freilaufs leider nicht entsprach, der wackelte und wie ein Kuhschwanz. habe den Freilauf demontiert, das äussere, gekapselte Industrielager war ausgeschlagen, habe daraufhn beide Lager ausgetrieben und 2 neue bestellt. Zu meinen Fragen: ich würde das alte Fett der Radlager (eine Seite 9 Kugeln, die andere 10 Kugeln) entfernen, säubern und mit Hochtemperaturwälzlagerfett (habe ich aus dem Automobilbereich hier noch liegen, von Castrol LMX oder so ähnlich, grünes Fett) versehen. Wie sollte ich den Freilauf schmieren? Der ausgebaute Freilauf hatte auch ältere schwarze Fettrückstände, die Federn und die 3 Klinken sollten ja sehr leichtgängig sein, reicht da ein Sprühöl oder wie wird das dauerhaft geschmiert? Denke nicht mit zähem Fett, da sich sonst die Bewegungsfreiheit der Klinken stark einschränkt (?). Wie stark zieht man den Konus für die Kugellager an? So, dass man gerade kein Spiel hat, oder doch minimalsten Spiel (eher nicht, oder) ?
Vielen Dank fürs lesen und evtl. Tipps / Empfehlenungen! Kann bei Interesse gerne Bilder einstellen, noch ist alles zerlegt, Lager sollten Mitte der Woche kommen...

Viele Grüße Markus
 

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Re: campagnolo veloce 9-fach Freilauf / Lagerschalen schmieren
Freilauf: Sprühöl verfliegt zu schnell, soll ja für die nächsten 15.000km wieder halten. Bei Fett braucht es auch keine Wundermittel, habe Campa-Freilauf mit üblichem weissen Hanseline/Brügelmann-Fetttopf geschmiert, also eher zähig, klebrig. Klappte einwandfrei und Klang wie original. Also alles sauber machen und komplett einstreichen, aber eben nicht herausquillend übertreiben.
Montage ist etwas tricky, man muss ja die Klinken zusammendrücken und kommt mit den Fingern nicht dran. Es gibt ein Spezialwerkzeug dafür und es gibt einen Trick mit Garnfaden (findet man sicher auf YT).

Nabenlager: Konuslager werden durch den Druck der Schnellspanner minimal zusammengedrückt. Darum ist ein Hauch von Spiel im ausgebauten Rad optimal; bei Montage verschwindet der Spiel.

Gruß messi
 
Vom Prinzip her machst Du das schon richtig:

Hochtemperaturfett ist vielleicht etwas "drüber", aber falsch wird es nicht sein. Die Anforderungen sind Nabenlagern ist nicht wirklich sehr hoch. Jedes Lagerfett wird der Aufgabe mehr oder minder gerecht. Ich finde es wichtiger, dass das Fett an den Kugeln einigermaßen gut anhaftet.
Weniger ist manchmal mehr: Ich habe schon Naben geöffnet, die von sehr ambitionierten Hobby-Schraubern "gewartet" worden sind und bald der gesamte Nabenkörper war mit Fett gefüllt.
Nicht zu sparsam sein, aber auch nicht übertreiben.

Freiläufe / Sperrklinken können da sehr verschieden sein: Manche benötigen Fett, manche verkleben damit sofort. Im Falle der Campagnolo Naben sollte man wirklich nur mit einem haftenden Öl die Sperrklinken benetzen. Also kein zu dünnes Feinmechanik-Öl, aber auch kein wirklich klebendes Zeug. Zuletzt habe ich Campa Sperrklinken mit Rohloff Kettenöl benetzt. Das funktioniert gut.
Andere Freiläufe wollen anders behandelt werden.

Genau: So, dass die Nabe gerade kein Spiel hat und frei drehen kann.

Gerne wird kolportiert, dass Konuslager-Naben mit etwas Spiel eingestellt werden sollen und der Schnellspanner soll die Achse komprimieren und das letzte Spiel eliminieren. Aber das ist Quatsch, bzw. "leichtes Spiel" wurde falsch verstanden. Man müsste den Schnellspanner übermäßig anknallen.
Im Rad eingespannt darf die Nabe kein Spiel aufweisen und das Rad muss frei und leicht drehen können.
 
Hier fürs Protokoll-Archiv: Garn-Methode zum Einsetzen der Klinken in Campa-Nabe. Am Shamal HPW mit 9-fach Freilauf:

  • Freilauf in den Schraubstock, damit man beide Hände frei hat. Alles gereinigt und frisch dünn gefettet.
  • Klinken und Federn in den Träger einsetzen. Mit einem Haushaltsgummi über die Klinken ziehen, die drücken die Klinken in ihre Taschen
  • alle 3 Klinken in korrekter Position überprüfen bzw. korrigieren
  • mit einem dünnen Garn zwei Umdrehungen straff über die Klinken wickeln. Nicht verknoten, er soll ja hinterher raus.
  • beide Enden festhalten und das Gummi durchschneiden und weg damit.
  • Freilauf ein paar mm in die Nabe schieben, damit die Klinken im Inneren begrenzt sind.
  • Eine Garnseite loslassen und herausziehen. Freilauf komplett reinschieben.

Gruß messi
 
Hallo zusammen,

zumindest 1 Lager des Freilaufs kam schon an, das 2. wird kommende Woche kommen, da der Bestand nicht richtig erfasst war beim Teilehändler...
hatte gestern mal die Ritzel gesäubert und auch den Freilaufkörper, ebenso die leichte Unwucht aus dem Hinterrad durch nachspannen der Speichen eliminiert, dazu einige Fragen:

Wie schmiert ihr den Freilaufkörper, das Ritzelpaket bzw. auch die Kette? Ich hatte mal so ein Teflonmittel aufgetragen, zumindest die Ritzel waren anschliessend nicht mehr so zugepampt, überlege dennoch alles wieder mit Rohloff Kettenöl einzureiben, man kommt ja leicht in die Verlegenheit, deutlich mehr als erforderlich aufzutragen...

Andere Frage zu der Katsche: ich hoffe, durch das nachzentrieren bleibt das laufraf stabil, bin mal auf das rubbeln beim bremsen gespannt, wenn ich die Stelle mit der Katsche passiere. kann man diese eingentlich mit Aluspachten oder ähnlichem auffüllen und abschleifen? anbei paar Bilder...

viele Grüße Markus
 

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Auf den Freilaufkörper und die Ritzel gehört eigentlich gar nichts. Alles, was außen gefettet wird zieht nur dreck an und hat ansonsten keinerlei Funktion.

Bei Stahl-Freilaufkörpern kann man als Korrosionsschutz eine dünne Schicht Fett oder Wachs auftragen. wirklich notwendig ist es nicht.
 
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