Ich lese hier eine diplomatische Formulierung zum Schutze russischer ACP-Anhänger. So wie ich das verstehe umgeht ACP durch die Formulierung "
Russia’s aggression", dass Randonneure mit der dortigen, strafbaren Behauptung eines Krieges in Verbindung gebracht werden können (dass das Wort dann aber im Nebensatz auftaucht halte ich für ungeschickt).
Was Luc / der ACP hier versucht, ist ein Spagat. Einerseits sieht sich der ACP in der Pflicht, keine Maßnahmen gegen russische Starter:innen zu ergreifen (Was auch mMn falsch wäre, denn was können russ. Staatsbürger:innen für die Invasion der Ukraine, wenn sie z.B. jahrelang in Portugal wohnen?). Andererseits halten sie sich aber gegenüber einzelnen Fahrern, Organisatoren und vor allem gegenüber Repräsentanten die Hintertür offen, indem sie diesen durch die Androhung von Sanktionen untersagen, sich pro-
invasorisch zu verhalten resp. zu äußern.
Ich verstehe das nach wie vor nicht, meine E-Mail an Luc Coppin hat dieser noch nicht beantwortet.
Im konkreten Falle heißt das Statement für mich: russische und belarussische BRMs werden aktuell nicht homologiert (...
we will remove from all our future publications all mentions to both countries...). Zu dieser neuen Einschätzung komme ich durch das nun vorliegende Gesamtbild des Textes. Eine unpräzise Aussage in schlechtem Englisch ist es mMn aber trotzdem.
Warte am besten auf Lucs Antwort, den auch meine zweite Stellungnahme ist letztendlich nichts anderes als Kaffeesatzleserei.
Bemerkenswert finde ich auch, dass der ACP sich Völkerverständigung auf die Fahnen schreibt, aber als unpolitischen Verein betrachtet.
Mit Verlaub, Andreas, aber du wirfst da was in einen Topf, dass nicht zusammengehört. Ich kann auf jemanden zugehen oder mich ihm gegenüber öffnen,
ohne dabei eine politische Agenda zu verfolgen.
Ein Beispiel: zu mir ins Begegnungszentrum (Arbeit) kommen Menschen unterschiedlichster Couleur. Um es mal salopp auszudrücken - Kranke und Arschgeigen. Meine Aufgabe ist nun, im Rahmen unseres Konzeptes eine offene Atmosphäre zu schaffen welche für die seelischen Gesundheit
aller Besucher förderlich ist. Die Kranken dürfen also so sein wie sie sind, so lange sie sich an gewisse Regeln halten. Und die Arschgeigen, solange sie sich benehmen. Kommt es zum Konflikt, werfe ich die Person die Stunk macht raus. Dabei ist mir egal, weswegen sie das tut - denn: ich muss die andere Person(engruppe) schützen. Das heisst auch, dass ich ggf. eine unschuldige Arschgeige vor den unberechtigten Übergriffen eines Kranken schütze.
Zurück zum ACP: das sportliche Konzept des Clubs sieht vor,
alle Bekloppten mit Fahrrädern unter einen Hut zu bringen (Konzept = Völkerverständigung, wobei ich mit jedweden völkischen Ideen ein grundsätzliches Problem habe und den Begriff an sich hochproblematisch finde). Die ukrainischen Akteure sind gerade Opfer (Kranke) einer Invasion in der Ukraine - wenn nicht physisch, dann zumindest emotional. Dies führt z.B. durch die im Statement genannten Maßnahmen und die sich dadurch bildende Haltung zu einem besonderen Schutz der Ukrainer:innen, solange sie sich selbst an die für alle geltenden Regeln halten. Und auch
alle anderen Akteure (also eben
nicht "die (Bela)Russen", denn die in meinem Beispiel genannten Arschgeigen könnten ja auch z.b. Serben, rechtsdrehende Deutsche oder ultrafaschistische Italiener sein) werden, solange sie sich an die Regeln des "Burgfriedens" halten, toleriert.
Der genannte Burgfrieden innerhalb der Organisation des ACPs ist also mMn nach sowohl einer Völker🤢verständigung dienlich, als das er eben auch, durch die Aussetzung des Konflikts innerhalb seiner Grenzen, unpolitisch ist.