AW: Berliner Höllentouristen
Inzwischen bin ich nicht nur zurück, sondern habe eine ordentliche Portion Ernährung zu mir & ein ausgedehntes Entspannungsbad genommen und fühle mich: gut. Die Tour war prima. Alle waren bis auf nicht weiter erwähnenswerte Verspätungen pünktlich am Start. Vor allem am Anfang war das Tempo eher etwas höher als angesagt. Schon die Fahrt von Schöneberg in den Grunewald endete mit einem Vorsprung von fast 10 Minuten gegenüber der Marschtabelle. Von dort ging's gleich ziemlich schnell, aber mit wenig Leistung weiter. Die Laktatgruppe war kurz nach uns gestartet & spannte sich bis zur Spanischen Allee vor uns (um nicht zu sagen: Wir haben uns mit zwar etwas Respektsabstand, aber ansonsten ziemlich schamlos & ohne zu fragen hinten dran gehängt.)
Anschließend wurde es etwas ruhiger - zumindest für mich & die Mehrheit. Rotporst, Boverhannes, Grege & Coredump machten vorne ein Großteil des Tempos. Greges Route nach Westen fand ich ziemlich gut. Sonntags vormittags ist sogar Potsdam kein Problem. Leider, leider werde ich den Weg raus ohne Hilfe wohl kaum wiederfinden. Gegenüber von Caputh stiegen wir kurz ab und kletterten mit den Rädern huckepack auf die Eisenbahnbrücke, um die Fußgängerspur dort zum Radfahren zu missbrauchen. Später übernahm eine richtige Zugmaschine für ein paar Kilometer die Führungsarbeit. Darunter litt zwar die Aussicht & die Reinheit der Luft, aber mühelose über 40 Stundenkilometer hinter einem eindrucksvoll großen Traktor mit zwei Anhängern voller gehäckseltem Mais waren einfach zuviel Versuchung. In Kloster Lehnin war außer uns so ziemlich niemand & das attraktivste Café geschlossen. Also gab's nur kurz frisches Wasser und weiter ging's.
Irgendwo auf den nächsten Kilometern haben wir blöderweise Campi verloren. Der hatte zwar gesagt, dass er sich bei Bedarf ausklinkt, um nach überstandener Krankheit nicht mehr Tempo machen zu müssen, als die Knochen bereitwillig hergeben. Wir hätten ihm aber mindestens den Weg zum nächsten Bahnhof gründlich erklären & dort durch den Gegenwind so weit möglich hinziehen sollen & wollen. Aber kurz nicht aufgepasst

, da war er weg & nicht wiederzufinden, obwohl Boverhannes die letzten Kilometer noch mal inspizierte. Ich hoffe: Er ist gut nach Hause gekommen.
In Ferch steuerte die Mehrheit den direkten Heimweg an. Rotporst, Joaquin & ich drehten noch eine Extrarunde. Rotporst führte uns den R1 von Ferch bis Brück vor - großartig. Mitten durch den Wald. Kein Auto & Motorrad. Ein bisschen schmal vielleicht & mit der ein oder anderen Wurzel unterm Asphalt. In Brück gab's Kaffee & Kuchen. Die Rückfahrt über Beelitz, Zauchwitz, Saarmund, Schenkenhorst und Stahnsdorf war gegen Ende hin wegen Gegenwind zunehmend mühsam. In Zehlendorf zeigte joaquins Messinstrumentarium gut 170 Kilometer Strecke bei durchschnittlich 31 Stundenkilometern an. Rotporst bog Richtung Spinnerbrücke ab, um den Flüssigkeitshaushalt in Ordnung zu bringen. Joaquin & ich kurbelten die Argentinische Allee hoch & auf direktem Wege zu unseren privaten Kühlscränken, Duschen & Badewannen in Kreuzberg und Neukölln.
Und: Einen Vorbau für Lu habe ich zwar jetzt noch nicht hier, aber er liegt gleich um die Ecke bereit. Danke, Coredump! (Schick mir doch bitte mal Deine Telefonnummer, damit ich bei Bedarf gezielt & kurzfristig nachfragen kann)
KS10 fand uns nicht doof & wir ihn auch nicht. Gerne wieder
