• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Ausstattung/Organisation Gemeinschaftswerkstatt

svenski

Aktives Mitglied
Registriert
25 Juli 2010
Beiträge
3.425
Reaktionspunkte
2.915
Ort
Berlin
Liebe Leute!

Momentan bin ich in der glücklichen Situation, über eine gemeinschaftlich zu nutzende Fahrradwerkstatt mitdiskutieren zu können.

Entstehen soll die Werkstatt in einem genossenschaftlichen Wohnprojekt mit ca. 150 Leuten, von denen recht viele radfahren. Die Idee ist, dass jeder dort seine anfallende Schrauberei erledigen kann. Raum ist vorhanden.

Hat hier jemand Erfahrungen mit solch einer Einrichtung? Momentan herrscht noch ziemliche Undicherheit darüber, wieviel Organisation/Aufsicht das braucht und welches Maß an Ausstattung sinnvoll ist. Kommt ja immer mal Werkzeug weg...

Zumindest Spezialwerkzeuge kann man sicher selbst mitbringen...

Für jeden Hinweis bin ich dankbar!

Gruß, svenski.
 
Ich sehe den Vorteil so einer Einrichtung eigentl. gerade darin, daß Spezialwerkzeug zur Verfügung steht. Nen Schraubenschlüssel hat jeder. Bei nem Gewindeschneider, ner Schaltaugenlehre oder nem Lagerausschläger lohnt sich der Kauf für die Gemeinschaft eher als für einen Einzelnen.

Andererseits ist es so, daß die wenigsten mit Spezialwerkzeug umgehen können. Wenn es dann also ein paar Spezialisten gibt, die sich auskennen, kann man denen ja die Ausgabe des Spezialwerkzeugs übertragen (und vlt. auch die Arbeit damit). Die hätten dann nen Schlüssel für den Spint mit den Schätzen. Oder so.
Jeder der damit arbeiten will, muss einen von denen fragen. Dann ist der Kreis derjenigen, die etwas nicht richtig aufräumen schon kleiner und die fühlen sich auch noch verantwortlich. Wäre dann eher das Modell "Betreute Selbthilfewerkstatt".

Vlt. kann man Werkzeug auch mit Gravuren versehen oder so, damit man wenigstens immer daran erinnert wird, wenn man mal eines versehentlich eingesteckt hat.
Werkzeug an ein langes Kabel hängen, so daß man es nicht einstecken kann, könnte auch hilfreich sein.
 
Ich sehe den Vorteil so einer Einrichtung eigentl. gerade darin, daß Spezialwerkzeug zur Verfügung steht....
Das sehe ich genauso.

@svenski , die Idee gefällt. Aber ich denke es sollten für bestimmte Bereiche wenige den Hut auf haben.
ME sollten...
  • zwei Menschen die Gelder im Auge behalten bzw. verantworten.
  • ein/zwei Menschen das Werkzeug im Auge behalten. Soll heißen, dass diese die Nutzer/Förderer anleiten, an bereits angeleitete Werkzeug ausgeben.
  • die Nutzer/Förderer die Möglichkeit in regelmäßigen Versammlungen bekommen, bei Anschaffungen und der Bestimmung von Verantwortlichen mitzureden.
Dies setzt voraus, dass sich einer oder eine Gruppe sich Anfangs darum kümmert alles zu organisieren, was wiederum Zeit erfordert, die kaum jemand für andere aufbringen möchte, wenn er keinen persönlichen Benefit davon hat.

Kompliziert wird es wenn engagierte Menschen durch Umzug o.ä. wegfallen. Dann droht der Untergang der Idee.

Unterm Strich hängt alles vom Engagement weniger Menschen ab.

Ich wünsche euch viel Erfolg dabei.
 
Na viel Glück bei dem Vorhaben. Ich bin in der glücklichen Lage privat für mich ALLEIN eine Werkstatt zu haben.
 
Meine persönliche Erfahrung mit solchen privaten wie beruflichen Projekten ist: Was allen gehört gehört keinem. Drum kümmert sich auch der drum dem es gehört, nämlich KEINER!
Wenn man für soviele Menschen eine allgemeinzugängliche Werkstatt zur Verfügung stellen will, dann muß zwingend jemand verantwortlich sein - sonst kostet das Geld und Nerven.
 
@svenski
Gibt es in Deiner Nähe eine BikeKitchen / VeloKitchen o. ähnliches? Da könntest Du nach deren Erfahrungen fragen.
Hier in DO gibt es die VeloKitchen, der Ursprung der Idee ist wohl in Wien.
Die Werkstätten und Küchen sind sehr weitgehend selbstverwaltet, es gibt ein paar Kümmerer, und hier DO funktioniert es seit über zwei Jahren.
Diese Projekte sind aber von Enthusiasten getragen, in einem Wohnprojekt dürfte das Spektrum der Begeisterung und des Einsatzes breiter sein.
Grüße
Christian
 
Ich sehe den Vorteil so einer Einrichtung eigentl. gerade darin, daß Spezialwerkzeug zur Verfügung steht. Nen Schraubenschlüssel hat jeder. Bei nem Gewindeschneider, ner Schaltaugenlehre oder nem Lagerausschläger lohnt sich der Kauf für die Gemeinschaft eher als für einen Einzelnen.

Andererseits ist es so, daß die wenigsten mit Spezialwerkzeug umgehen können. Wenn es dann also ein paar Spezialisten gibt, die sich auskennen, kann man denen ja die Ausgabe des Spezialwerkzeugs übertragen (und vlt. auch die Arbeit damit). Die hätten dann nen Schlüssel für den Spint mit den Schätzen. Oder so.
Jeder der damit arbeiten will, muss einen von denen fragen. Dann ist der Kreis derjenigen, die etwas nicht richtig aufräumen schon kleiner und die fühlen sich auch noch verantwortlich. Wäre dann eher das Modell "Betreute Selbthilfewerkstatt".

Vlt. kann man Werkzeug auch mit Gravuren versehen oder so, damit man wenigstens immer daran erinnert wird, wenn man mal eines versehentlich eingesteckt hat.
Werkzeug an ein langes Kabel hängen, so daß man es nicht einstecken kann, könnte auch hilfreich sein.

Danke erstmal! :daumen:

Mir geht es ja hauptsächlich um den Ort, wo man auch Allerweltsarbeiten wie Putzen und kleinere Reparaturen warm und trocken erledigen kann. Werkbank mit Schraubstock, stabiler Montageständer usw. Das läuft ja nicht weg. Aber das mit dem Werkzeug ist nicht so einfach. Kabelsalat? Sieben Schränke, wo jeder Nutzer sein Zeug drin hat? Dass jemand ein Stück weit den Hut aufhaben muss, klar.

Vielleicht entwickelt sich auch noch eine Art Dienstleistung (im bescheidenen Rahmen) daraus. Dann hätte man einen Verantwortlichen, aber auch einen bevorzugten Nutzer. Man könnte dann nur rein, wenn der nicht arbeitet. Oder wenn das klappt: Zwei Montageständer und man kommt dazu. Hm...

Gruß, svenski.
 
... Was allen gehört gehört keinem. Drum kümmert sich auch der drum dem es gehört, nämlich KEINER!
Wenn man für soviele Menschen eine allgemeinzugängliche Werkstatt zur Verfügung stellen will, dann muß zwingend jemand verantwortlich sein - sonst kostet das Geld und Nerven.

Das ist wohl leider so. Bei zwei-drei Leuten, die sich schon jahrelang kennen, o.k., aber wenn da mehrere Leute neu zusammenhängen,...

Das wichtigste bei (so) einer Werkstatt ist der Arbeitsplatz an sich: Ein-zwei-drei ordentliche Montageständer (nicht diese doofen Zangenhalter), ein vernünftiger Zentrierständer auf einer großen Werkbank fest verschraubt, ein paar Hocker und 'ne kleine Musikanlage, vielleicht ein TV zum Nebenbeiglotzen, ein Kühlschrank,... das wäre schon eine riesen Sache.
Vielleicht noch etwas großes Spezialwerkzeug (Tretlager-, Steuersatz-, ...Werkzeug), das seinen Platz ganz offen und sichtbar an der Wand hat - damit's da auch wieder hinkommt. Man sieht die Lücke...
 
Ich denke auch, daß das tägliche Besteck individuell mitgebracht werden sollte. Ein gemeinschaftlich genutzter Satz Inbus oder Kreuzschlitzdreher hat 'ne Halbwertszeit von 5 Minuten. (Die verflüchtigen sich ja schon, wenn ich alleine damit im Raum bin :D).
Spezialwerkzeuge sollten persönlich zugeordnet bzw. besessen, ausgegeben und wieder eingetrieben werden. Wenn ihr keinen "Meister" habt oder wollt, dann muss das ja nicht alles an einem hängen.
Hänsel hat vielleicht das Zeug zum Laufradbauen, Gretel die Tretlagerschlüssel, Rotkäppchen die Rahmenfräsen und Wolf das Scheibenbremsentlüftungsequipment. Dann kennt sich vielleicht auch jeder mit seinem Kram aus.
Allerdings lassen sich 90% aller anfallenden Arbeiten mit dem kleinen Besteck und 'nem ordentlichen Montageständer erledigen.

Probiert es erstmal so, falls es worst case, nach einem Monat Diskussionen gibt, wie lange man zerlegte Räder auf dem Ständer hängen lassen darf, bis man Zeit hat, die wieder zusammenzusetzen, sollte der übrige Weg klar sein;)
 
...und 'ne kleine Musikanlage, vielleicht ein TV zum Nebenbeiglotzen...
Vorsicht GEZ, wenn da Geräte stationär stehen. Bei solchen Projekten fühlt sich irgendwann mal einer auf den Schlips getreten und könnte damit den Werkstatt-Kümmeren ans Bein pinkeln. Also bringt immer einer seine "Empfangsanlage" mit und nimmt sie wieder mit nach Hause.
 
Alter,
so viel Paranoia hätte selbst ich nicht :D
Ja, ist vielleicht ein bisschen übervorsichtig. Aber mit Erfahrung.
Wir haben zwei Klingeln für unsere Wohnung, mit demselben Namen drauf. Ist Blödsinn, aber der Vorbesitzer hatte die Wohnung mal als zwei Wohnungen geplant.
Irgendwann stand so ein GEZ-Außendienstler vor der Tür und wollte wissen, wieviele Parteien etc. da wohnen. Und der war hochmotiviert. Wenn nicht ich, einen Kopf größer und genervt, sondern ein eher schüchterner kleiner Mensch vor ihm gestanden hätte, wäre der in die Bude gestürmt.
In meinem Büro hatten wir mal ein paar Jahre zusätzlich zu meiner Freiberufler-Bude (mit brav angemeldetem Radio) eine GmbH. Da habe ich sechs Mal der der GEZ schreiben dürfen, dass die GmbH keine eigenen Radiogeräte besitze. Zum Schluss auch mit deutlichen Worten, dass sie mal ihre Hausaufgaben machen sollten.
 
Ich habe so einen Typen mal vom Hof gejagt. Weil er pampig wurde und überhaupt keinen Humor verstand. Die Gebühren zahle ich trotzdem, auch schon vorher.
Es gibt doch auch ordentliche Berufe!?
 
Die GEZ Büttel sind ja jetzt Geschichte nach der Zwangsabgabe für jeden Haushalt. Würde mich mal interressieren mit was sie die jetzt beschäftigen.
 
Parkwächter, Ordungshüter, Parkplatzwächter, Fahrscheinkontrolleur,... oder in irgendwelchen Drückerkolonen als Arbeitgeber. Charakterlich liegt das alles sehr nah beieinander.
Würde mich mal interessieren, was die Profilermittlung bei der Arbeitsagentur ergibt.
 
Meine persönliche Erfahrung mit solchen privaten wie beruflichen Projekten ist: Was allen gehört gehört keinem. Drum kümmert sich auch der drum dem es gehört, nämlich KEINER!
Wenn man für soviele Menschen eine allgemeinzugängliche Werkstatt zur Verfügung stellen will, dann muß zwingend jemand verantwortlich sein - sonst kostet das Geld und Nerven.

Das ist auch meine Erfahrung - es reicht einer, dem der Umgang mit ordentlichem Werkzeug nicht beigebracht wurde. Einzige Möglichkeit eine Art "Miete" zu verlangen, um eine Rückversicherung zu haben...
 
Zurück