- Specialized S-Works Tarmac
Ich habe SB am Rennrad noch nie vermisst; sie sehen hässlich aus, sind defktanfälliger, wartungsintensiver, teurer bei Ersatz und Wartung, schwerer und strömungsungünstiger. Eine bessere Bremswirkung gibt's nur bei Nässe, auch wenn die Industrie das Gegenteil behaupten möchte und aus Marketinggründen z.T. die Profis nötigt, dieses MAterial zu fahren. Rein physikalisch haben SB schlechtere Voraussetzungen, da ihre Krafteinleitung in einem sehr viel kleineren Radius stattfindet. Damit benötigen sie höhere Kräfte auf die Scheibe, was bei langen Abfahrten zu Überhitzungsproblemen und meist zu Schleifgeräuschen bedingt durch die geringeren Abstände der Beläge zur Scheibe führt. Nur bei Nässe können sie einen Vorteil für sich verbuchen. Bei einer guten FB mit sauberen und exakt verlegten Zügen ist auch die Dosierbarkeit nicht schlechter: Ich kann bei meinen Rennern mit einem Finger vom leichten Anbremsen bis zum Blockieren kommen. Das Magazin
Roadbike, das sicher nicht im Verdacht steht, Neuheiten zu verhindern, hat letztes Jahr Mittelklasse-LRS für Felgenbremsen getestet und kam zu dem Fazit:
"Der Test zeigt auch, dass trotz des Hypes um die Scheibenbremse hochwertige Produkte für Felgenbremsen eine Daseinsberechtigung haben: Die getesteten Laufräder sind allesamt leichter und somit spritziger als ihre – mitunter deutlich teureren – Pendants für Scheibenbremsen (sofern verfügbar). Und die Modelle mit klassischer silberner Bremsflanke bremsten im Test in Kombination mit Standardbelägen von Campa und Shimano herausragend gut – zumindest bei trockenen Bedingungen. Fans der Felgenbremse finden in den getesteten Produkten also starke Argumente für ihre Präferenz – und viel Tuningpotenzial für ihren Renner."
Glücklicherweise haben die großen Hersteller von LSR für FB (DTSwiss, Fulcrum,
Mavic u.a.) verlauten lassen, dass sie ihre entsprechenden Modelle auch in den kommenden Jahren weiter produzieren werden.