• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Appendix; Der Faden um OT Themen weiter zu führen.

Beine rasiert, Trikot gewaschen und gebügelt... :D

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Na dann mach ich schon mal Türcher Nr. 12 auf:

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Hinter Türchen 12 verbirgt sich heuer nur eine Kleinigkeit: Zwei Anhängerchen aus echtem Ersatz-Gold. Nix wertvolles, aber von Hand im Keller aus Euro-Münzen herausgefeilt/gebohrt/geschliffen/poliert...
Ich hab aus der einen Münze einfach alles weggeschrubbelt, was nicht Radler war. Und aus der anderen einen Anhänger mit Colnago-Kleeblatt gebastelt, mit blauem Plexiglas gefüllt und poliert.


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Und wer soll das Geschenk jetzt bekommen?

Nun, ihr sollt dafür auch etwas selbermachen:
Macht mir bitte ein kleines Gedicht. Keine ellenlangen Oden, eher was im Stile eines Limericks, etwa so:


Ein älterer Mann, ein ganz heller
polierte sein Fahrrad im Keller.
Er putzte ganz dolle
mit Lappen aus Wolle,
nur fuhr er damit auch nicht schneller.


oder so ähnlich, oder was ganz anderes...

Also, wer's gern haben will, lasst eurer Kreativität freien Lauf.

Liebe Grüße Sigi

So langsam bekomme ich eine Vorstellung davon was Douglas Adams mit vogonischer Dichtkunst meinte :D

Heh - war ein Scherz. Weitermachen mit der vogonischen Dichtkunst zum Advent. Es gibt wirklich tolle Preise :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wg. Tour de France...leider ohne Fahrrad!

1997 waren, ehemalige LG, Hund und ich, vollkommen unorganisiert, mit dem Auto, auf der L2xx von Straßburg, Richtung Colmar unterwegs.
Die TdF absolvierte an diesem Tag ihre 18. Etappe von Colmar nach Montbéliard ("Quäl Dich...").
Wir waren viel zu spät dran, um auch nur den Hauch einer Chance auf einen guten Platz an der Strecke zu haben.
Kurz vor der Unterfahrung einer kleinen Brücke, bog ein LKW, sowie der hinterherfahrende PKW auf den Standstreifen ab und blieben stehen. Ich tat es ihnen instinktiv gleich. Wir jumpten über die Leitplanke, kletterten einen kleinen Damm hoch und standen auf der kleinen Brücke über der Autobahn an einer schmalen Landstraße. Im flachen, unbebauten Rheintal konnte man einen, Kilometer entfernten, Troß erkennen, welcher sich auf der Landstraße in unsere Richtung bewegte.
Nun ja, Glück gehabt!
Der Troß fuhr still und ohne Tamtam vorbei und nicht viel später tauchte eine Gruppe Radfahrer am Horizont auf. Es dauerte eine ganze Weile bis sie an der Brücke ankamen, da anscheinend ein entspanntes Tempo angelegt war.
Meine LG nahm den Hund auf den Arm und ich sprang mit der analogen Kamera hin und her, ein Bild nach dem anderen schießend.
Durch das erstaunlich (!) gemächliche Tempo der Rouleure bedingt, war das auch keine Hexerei.
Die Herrn zu Rade unterhielten sich und wenn ich mich nicht täusche, hat der selige Herr P. dem Rauhaardackel sogar einen Blick zugeworfen...oder meiner LG...wer weiß?!

Klasse Geschichte. :daumen:

Magst Du uns ein paar der Bilder (so viele wie Du abknipsen oder scannen magst) von dem Peleton zeigen? :)

Ich finde es immer klasse wenn neue Perspektiven auftauchen. ;)

Mille - Greetings
@L€X
 
Klasse Geschichte. :daumen:

Magst Du uns ein paar der Bilder (so viele wie Du abknipsen oder scannen magst) von dem Peleton zeigen? :)

Ich finde es immer klasse wenn neue Perspektiven auftauchen. ;)

Mille - Greetings
@L€X


Hätte ich natürlich schon längst getan, aber da es Papierbilder sind, die seit Jahren in einer Umzugskiste lagern, gestaltet sich das (momentan) etwas schwierig.
 
Verkaufe klassisches Radtrikot dklblau/rot/weiss - evtl für eine frz Rad sehr interessant. 3 Taschen hinten.
64cm Rückenlänge, 46cm Brust. Mir etwas zu eng.
30€ inkl Versand —Verkauft—
Anhang anzeigen 520050 Anhang anzeigen 520051 Anhang anzeigen 520052 Anhang anzeigen 520053 Anhang anzeigen 520054 Anhang anzeigen 520055 Anhang anzeigen 520056 Anhang anzeigen 520057

Darf man das auch auf einem Engländer tragen ;)? Hast PN.

Klar darf man das.
Nur warum sollte man es tun?

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:D
 
Ich ziehs mal hier rüber um den Faden von @Sonne_Wolken nicht weiter zu zu spammen.

Eben. Es ist auch egal, ob ich im Regen einen Schlauchreifen oder einen schlauch wexeln muss - es ist immer Mist.
Übrigens hab ich noch nie einen Schlauchreifen bei der Montage beschädigt. Einen einzelnen Schlauch hingegen schon öfter. Unterwex vllt. kein so geringer Nachteil.
Beim Boyau ist ja der Schlauch komplett umnäht und kann nicht kaputtgehen, auch wenn man wie ein Berserker dran zieht, damit er etwas edehnt wird.

Kinners dann fahrt doch Schlauchreifen wenn Ihr so drauf steht. :D


Klar ist es blöde im Nassen nen Platten zu haben.
Beim Drahtreifen tausche ich den Schlauch und habe sofort wieder einen 100%tig verwendbaren Reifen.
Keine Überlegungen ob man das Tape wechselt oder nen schon mal geklebten Reifen ins Kittbett legt. Ist zwar mit Tufo Tape schon deutlich besser geworden aber eben doch nicht so simpel wie bei guten Drahtreifen. Was als Heimbringer ok ist, würde mich bei ner längeren Strecke schon gehörig nerven.

Zum Thema Schlauch beim Aufziehen beschädigt kann ich mich nur wundern. In den letzten Jahren ist mir das mit einem einzigen Schlauch passiert weil ich meinte nen nagel neuen 20'er Drahtreifen mit Supersonic Schlauch zu montieren. Beim Zweiten habe ich den Reifen erst mal alleine übers Horn geschubst, so vorgedehnt gab es auch kein Problem mehr. Mit normalen Schläuchen hatte ich da noch nie ein Problem.

Ich habe bislang noch nicht verstanden, weshalb ein Schlauchreifen bei Regen oder Schlechtwetter schneller kaputt gehen soll?

Bei Schietwetter gehen alle Reifen leichter kaputt.
Bei Schlauchreifen ist der Terz beim Wechsel eben größer.
 
Bei Schlauchreifen ist der Terz beim Wechsel eben größer.

Ne, den zieht man nämlich unterwegs eigentlich eh nur provisorisch auf, wenn man zuvor gekittet hatte und kommt trotzdem wieder nach Hause.

Und nein, ich habe noch nicht bemerkt, daß bei Schlechtwetter Reifen schneller oder häufiger einen Defekt hätten, denn Glasscherben, Nägeln und sonstigen Dingen, die Reifen schädigen ist das Wetter vollkommen egal. Entweder liegen die in Deinem Fahrweg oder eben nicht. Und nein, ich bin keine Beamtenseele, die den eigenen Fahrweg zuerst scannt oder sich durchgehend die Frage stellt, ob der gerade befahrene Weg der Richtige ist. Ich zaudere und hadere also nicht die ganze Zeit sondern fahre, wenn ich fahre und habe Spaß.

Ist aber eh egal. Jeder soll die Bereifung fahren, die er mag. :bier:
 
Nun ja, das Schielen nach zart gegärtem und gebackenem Teigwerk zeigt leider auch nicht so ohne Weiteres den Unterschied zwischen Kampanien und Kampagnen auf, wobei sich politische Zirkel heute auch über die Anzahl der am Stammtisch entwickelten und aufgeschnappten Thesen definieren können; da machen wir es den politischen Hooligans und anderen Glatzköpfen auch zu leicht.

Andere, welche sich seit Jahren politisch verlaufen zu haben scheinen, fanden bereits den Weg aus dem tiefen Tal hinter Florenz nicht zum Geburtsort des geliebten Backwerks; wie sollen diese heute also den Weg heraus aus dem Tal der Tränen und Bedeutungslosigkeit finden. Da rächt sich natürlich zusätzlich, wenn der heutigen Führungsmannschaft bereits in Brüssel pragmatische und realitiätsnahe Politik schulz war. :bier:

Verstehe ich Dich richtig, sagst Du die SPD läuft durch die tiefen Täler der Bedeutungslosigkeit und Verzweiflung im Schatten der Höhen der Definitionen dessen was ein politischer Weg sein könnte?

Daneben machen es sich die Zirkel der an den Stammtischen der Szenekneipen zu leicht mit den Halbwahrheiten der moralgetriebenen Kampagnen der Linken, Halblinken und dem was von Linksliberalität, im Schrott dessen was mal als sachlicher Diskurs gedacht war, übrig gebleiben ist?

Damit werden wesentliche Teile von Deutungshoheit den Glatzköpfen und Hooligans preisgegeben?

Mit den ersten beiden Thesen kann ich schnell warm werden. Mit der letzten habe ich ein Problem. Das besteht vor allem darin, abzugrenzen, wer eigentlich in diese Gruppen gehört. Imho macht es sich die Politik hier nicht nur zu leicht, sondern sie ist fahrlässig und gefährlich. Die ständige Diffamierung nach dem was als „rechts“ wahrgenommen wird, diffamiert wahllos auch jene, die nicht geschlossene Weltbilder haben. Das wären nämlich Radikale und Extremisten rechts wie links, sondern auch solche, die in einzelnen Punkten vom herrschenden moralischen Konsens abweichende Positionen vertreten. Ich mag hier nicht in die Diskussion einzelner Streitpunkte einsteigen. Wichtig scheint mir nur zu erinnern, dass es nicht Aufgabe des Volkes ist die Ansichten der Parteien mitzutragen, sondern Aufgabe der Parteien an der Willensbildung des Volkes mitzuwirken (Art21GG) Das Volk kann seinen Willen, für manche ägerlicher Weise, aber auch ohne Parteien bilden und dann ist, wer mal Volkspartei war auf einmal auch nur noch Tur Tur der Scheinriese.

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Hmm, ja, ja, nein (also bzgl. der Thesen)

Das eigentliche Problem ist die Politikmüdigkeit und sorry, wenn ich das so deutlich sage, teilweise sogar Unmündigkeit der Masse.

Das Volk erkennt nicht mehr. was eine sich ändernde Politik für das Volk bringen kann und wie eine für die masse sinnvolle Politik überhaupt aussehen kann. Ebenso wenig hinterfragt es den Wahrheitsgehalt egal welcher Meldung.

Gleichzeitig hat auch die Journalie vollständig vergessen, was ordentlicher und wertvoller Journalismus bedeutet. Das öffnet vielen anderen Medien (z.B. soziale Netzwerke) und Kanälen (z.B. Werbung) eine sowohl gänzlich unkontollierte und gleichzeitig fatale (ein 5 Mal behaupteter Fake wird zur Nachricht und letztendlich zum "alternativen Fakt", den 90% glauben) Beeinflussung der gesellschaftlichen Willensbildung. Deutung und Wertigkeit geschieht heute leider nicht mehr in geordneten politischen Diskussions- und Entscheidungsprozessen sondern Online, ohne Diskurs, ohne Abwägung von Argumenten und Folgen sondern mehrheitlich beeinflußt durch sinnfreien Zivilisationsmüll (Werbung, Tratsch, Trash Talk Shows, Facebook, Twitter, etc.)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Don_Camillo ich wäre Willens Dir recht zu geben, wenn ich nicht zugleich das ungute Gefühl hätte, dass Du Dich auf das einläßt, was aus meiner Sicht die Gefahr ist.

Zunächst ja! Die elektronischen Medien und der Infomüll, die zwanghafte Verbreitung von bedeutungslosen Informationsfetzen durch Medien, die schon mal als seriös gegolten haben, erschreckt mich zutiefst. Resultieren daraus die „Fake News“? Sicher zT. Sind sie der Grund der von Dir beklagten Politikmüdigkeit? Da möchte ich Zweifel anmelden. An zwei Punkten.

Was ist das „Volk“? Auch da bedarf es imho präziser Nachfrage. Reden wir von Nationen, reden wir von Franzosen, Deutschen, Italienern. Vermutlich sind z.B. die Katalanen gerade der Ansicht auch ein Volk zu sein. Sind sie das? Nach der im Staatsrecht üblichen Sicht eher nicht. Also Achtung bei der Definition von Völkern, weil da schnell die ethnische Abgrenzung, d.h. das „Völkische“ in den Blick rückt und ein Rolle spielt und aus jedenfalls in Deutschland naheliegenden Gründen lieber ncht befragt wird.

Die „Politkmüdigkeit“ möchte ich auch in Zweifel ziehen. Sie bezieht sich nämlich vor allem darauf, dass viele Menschen der Politik der Parteien müde sind. Die Briten, auch so ein verantwortungsloses Volk, sind gefragt worden, ob sie in der EU bleiben wollen. Plötzlich waren sie wach. Unglücklicher Weise, so meinen manche, waren sie bloß mehrheitlich anderer Ansicht als sich das die Schulzes, Junkers u.ä. vorgestellt haben und ob das wirklich an den Fake News lag, die da verbreitet wurden oder einen tieferen Grund hatte, werden wir noch lange diskutieren. Derzeit tragen etliche Professoren bei uns vor auch wir sollten mehr Volksbefragungen einführen. Da die Deutschen, also das Staatsvolk, schon hinreichende Erfahrung mit „Bewegungen“ haben sollten, würde ich dringend gern bei der repräsentativen Demokratie bleiben. Wenn in der Schweiz einen Kanton befragt wird, ist das was ganz anderes und geschieht auf einem ganz anderen Kultur- und Erfahrungshintergrund als 80mio Deutsche zu befragen. Man stelle sich die möglichen Antworten auf Fragen wie: Sollten wir abgelehnte Asylbewerber grundsätzlich abschieben? Sollen wir die Regierungen in der EU weiter stützen auch wenn sie nachhaltig die Maastricht Kriterien nicht erreichen? Sollen wir aus dem Euro austreten und die D-Mark wieder einführen?

Meine These wäre die Politikmüdigkeit rührt daher, dass die Politiker ihre Nähe und zwar körperlich - oh populus - zu den Wählern und dem was die brauchen und wollen verloren haben. Die Politik berührt die Gefühle der Wähler nicht und damit den Motor dessen, was bewegt. Vermutlich ist die Tür auch erheblich angstbesetzt. Allerdings würde ich die Erfolge von Politikern wie Macron und Kurz betrachten und zwar unabhängig davon, ob mir gerade gefällt was ich sehe.

Der breite Zugang über das Hirn scheint viel schwieriger, weil die Bandbreite hier möglicherweise sehr unterschiedlich ist. Die Hirnis unter uns sind ggfs eh rechts auf der Glockenkurve.:rolleyes:
 
@Dragon

Wir sind da eher nicht auseinander


Diesen Aspekt möchte ich nicht nur unterstreichen sondern präzisieren und verstärken. Schau Dir doch mal Wahlwerbung der letzten knapp 30 Jahre an. Seit der angeblich so großen Wende in 1982 hat sich doch nichts geändert. Es ist eigentlich alles erstritten - bis auf soziale Gerechtigkeit, nur das kann heute keiner mehr hören, weil es für den Einzelnen unter egal welcher Regierung in den vergangenen 40 Jahren keine heute mehr erfühlbare Änderung gegeben hat. Die Menschen sind mehrheitlich satt; dies zwar aus unterschiedlichen Beweggründen. Daß Papa in den Siebzigern noch Sonntags arbeitete und heute nicht mehr, interessiert Keinenmehr, weil sich gefühlt die Situation für Papa und den Zögling doch nicht wirklich verbesserte. Diese zusätzlich gewonnene Freizeit kann sich Papa heute nicht mehr leisten und insofern ist die gefühlte Situation genau wie vor 30 oder 40 Jahren. Deshalb jammert die Nation auch durchgehend.

In der Fun- und Freizeitgesellschaft geht es um das Erleben. das erzählt uns die Werbung seit Jahren Da kann Politik mit keinem einzigen Thema mehr mithalten. Insofern ist es sogar nachvollziehbaar, daß es dem Einzelnen nur noch um die eigenen Vorteile geht.

Wir beschäftigen uns auch lieber mit dem dümmsten anzunehmenden und gleichzeitig gefährlichsten aller Amerikaner, geilen uns an Nachrichten über kommunistische Raketen in Asien auf, zeigen mit dem Finger auf unsere britischen Nachbarn und sind nicht mehr in der Lage zu erkennen, daß wir doch besser zuerst vor unserer eigenen Haustüre kehren sollten. Ja, da gibt es genug Themen: z.B. die verkommenen Moralvorstellungen ehemaliger Politiker (Schröder, Fischer), die Selbstbedienungsmentalität unserer Parteien (Beschäftigung der eigenen Familie auf Staatskosten, Arbeitnehmer müssen Lohnerhöhungen erstreiten, im Parlament gibt es diese Kontrollfunktion nicht sondern alle stimmen schick einheitlich für mehr Geld ab). Davon abgesehen haben wir es auch zugelassen, daß wir alle vor Ort Themen von internationalen Ereignissen überdecken lassen. Dieser alte Bismarksche Kniff funktioniert noch heute und zwar besser als je zuvor. Er führt aber auch genau dazu, daß wir immer mehr zu einer Ansammlung egomanischer kleiner Monster werden.

Ja, und dann schauen wir doch mal durch das angeblich so wertvolle Internet. Urban Priol hatte das in seinem Jahresrückblick sehr treffend formuliert. Er berichtete von einem nachbarn, der sich über ein früher dem politisschen Feld zugordenetes Thema echauvierte. Auf die Frage, weshalb er denn nichts dagegen unternehme, antwortete sein nachbar angeblich, daß er dies doch in seinem Blog regelmäßig täte. Priol entgegnete, daß der Nachbar doch mal besser mit seiner Meinung um den Block und durch das Viertel gehen sollte. Treffender kann man es nicht formulieren.
 
@Dragon

Wir sind da eher nicht auseinander

Glaube ich auch nicht :D imho besteht darin auch der wesentliche Unterschied zwischen Diskurs und gegenseitigen argumentativen Totschlagsversuchen :)

Diskurs und Diskussion entwickeln oder können jedenfalls Gedanken weiterentwickeln. Erfreulicher Weise gern auch für alle Beteiligten. Wenn die Offenheit dafür vorhanden ist, sollte der Diskurs gegenseitiges Lernen möglich machen. Ich bin hofffungslos altmodisch :rolleyes:

Laß mich bevor wir mal wieder aufs Telefon ausweichen noch auf ein paar Punkte eingehen, die Du anführst.

@Dragon

Seit der angeblich so großen Wende in 1982 hat sich doch nichts geändert. Es ist eigentlich alles erstritten - bis auf soziale Gerechtigkeit, nur das kann heute keiner mehr hören, weil es für den Einzelnen unter egal welcher Regierung in den vergangenen 40 Jahren keine heute mehr erfühlbare Änderung gegeben hat.

Derzeit habe ich ein Problem mit der „sozialen Gerechtigkeit“, weil der Begrifff der Gerechtigkeit inzwischen ubiquitär und beliebig mit allem und jedem anderen Substantiv verbunden auftaucht. Das reicht dann - hier nur in Beispielen - von der Asylgerechtigkeit über die Verteilungsgerechtigkeit, Umweltgerechtigkeit, Generationengerechtigkeit zur Tauschgerechtigkeit. Für jemanden, der von der salomonischen Gerechtigkeit, d.h. einer Gerechtigkeit kommt, deren wesentliches Merkmal ua darin besteht im Konfliktfall so zu entscheiden, dass allen Beteiligten Gerechtigkeit widerfährt, ist das zT schwierig erträglich.

Abgesehen davon - ist wirklich alles erstritten? Ich bin nun sicher kein Umverteilungssozi, das möchte ich aber doch in Frage stellen. Als Beispiel hier nur die Frage, wie wir von dauernd weiter fortschreitender Umverteilung zu zB steuerlichen Bedingungen gelangen, die gerade vom unteren Ende bis in die (untere) Mitte der Einkommensscalen so gestaltet sind, dass nicht immer mehr beim Staat landet. Hier einzugreifen ist übrigens eine relative Steuererhöhung für die oberen Einkommen. Mir schweben dabei die Einkommen derer vor, die pflegerische und soziale Dienste leisten, unsere DHL Boten mit ihren Armutsgehältern bis hin zu den Verwaltungsangestellten, die mit auch zwei Gehältern in den Städten kaum in der Lage sind eine vierköpfige Familie zu ernähren uäm.

Die Frage wäre aus meiner Sicht an dieser Stelle also: was ist eigentlich zu erstreiten? Die Mütterrente oder eben doch lieber eine andere Steuerkurve, zur Vermeidung des Begriffs „Steuergerechtigkeit“, die den Staat dazu zwingt die klientelangepasste Umverteilung einzustellen, mindestens zu reduzieren.

@Dragon

Ja, da gibt es genug Themen: z.B. die verkommenen Moralvorstellungen ehemaliger Politiker (Schröder, Fischer), die Selbstbedienungsmentalität unserer Parteien (Beschäftigung der eigenen Familie auf Staatskosten, Arbeitnehmer müssen Lohnerhöhungen erstreiten, im Parlament gibt es diese Kontrollfunktion nicht sondern alle stimmen schick einheitlich für mehr Geld ab).

Das kann ich verstehen, ist mir aber zu polemisch und zu emotional aufgeladen :confused: Mir war Helmut Schmidt auch lieber als Schröder, dem allerdings Angie den derzeitigen Erfolg der deutschen Wirtschaft mit verdankt. Völlig einher gehe ich indes mit der Wahrnehmung, dass wir bevor wir uns moralisch mit dem Rest der Welt beschäftigen, erstmal vor der eigenen Tür kehren sollten. Dort in der Welt türmt sich nämlich ein Problem auf, das auch als Universalismus bekannt ist. Man könnte auch von kolonialistisch, imperialistischer Aufblähung der eigenen Moralvorstellungen sprechen. Wer gibt uns eigentlich das Recht irgendwem vorschreiben zu wollen, dass unsere Idee von Menschenwürde auch außerhalb Deutschlands gilt? Woher nehmen wir den Anspruch zu glauben unsere Umgang mit Homophilen, übrigens auch mit der Todesstrafe, sei auch für Saudi-Arabien oder China richtig? Wenn wir das nämlich glauben dort durchsetzen zu wollen, sind wir dann besser als die, die schon immer der Meinung waren die besseren Menschen zu sein? Schwierig das :oops:
 
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