• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Appendix; Der Faden um OT Themen weiter zu führen.

Bin ich voll bei Dir. Versuche ja auch mein Hirn dabei einzuschalten und mich daran zu halten.
Aber wir dürfen nicht meinen, dass wir damit die Welt retten und alles gut ist. Und es wäre sehr arrogant und selbstherrlich uns damit über die anderen heben zu wollen, die nicht die Möglichkeiten haben umzuschwenken.
Das wäre zu einfach gedacht.
Worst Case wäre es, bei selbst gemachtem Veggie-Smoothie genüsslich Netflix einzuschalten, zu streamen, nebenbei noch die Urlaubsflüge für 2022 nach Übersee zu buchen, bei Amazon Prime zu ordern und dann noch das neueste Carbonmodell zu bestellen. Wer sich dann noch gut fühlt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Wieso? Der Veggismoothie ist ja wohl genug Carbon offsetting. Zur Not einen Haken gesetzt beim CO2 Ausgleich des Fluganbieters und schon ist das Gewissen rein wie mit Persil gewaschen. Früher nannte man das Ablasshandel, der Sinn war derselbe, nur glaubt heute ja keiner mehr an den lieben Gott. Unser neuer Glaube ist ja die Ikonisierung des Ich und findet seinen Ausdruck in Insta-Likes und Followern. :)
 
...
Als denkender Mensch hat man ein schlechtes Gewissen bzw. fühlt sich in der Pflicht, etwas zur Änderung beizutragen.
Ein verständiger Mensch weiß, dass wir auf auf Kosten des Restes der Welt ein feudales Leben führen.
So siehts aus. :bier:

Übrigens eine schöne Diskussion, dafür dass man sie in einem Interforum neben Arbeit, Familie, Haushalt, Freizeit und Radrunden führt :)
 
Und jetzt aus der Theorie der nachhaltigen Ernährung in die Praxis ;-)
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Glückwunsch.
Bei uns ist die Ernte sehr übersichtlich und dann noch schwer vom Apfelwickler heimgesucht.
Was hast Du am Stamm?
 
Glückwunsch.
Bei uns ist die Ernte sehr übersichtlich und dann noch schwer vom Apfelwickler heimgesucht.
Was hast Du am Stamm?
So ein doppelseitiges Klebeband, welches verhindert, dass die Schädlinge hochwandern und später wieder in den Boden. Gibt es direkt für diesen Zweck zu kaufen und ist effektiv wenn man es frühzeitig anbringt.
 
Das habe ich mir für das nächste Jahr auch vorgenommen. Und die alten Äpfel absammeln und ab auf den Kompost.
Eventuell auch in die Biotonne mit den alten Äpfeln. Über den Kompost holst du dir die Schädlinge mit etwas Pech später wieder in den Garten. Ist oft auch bei Blättern von befallenen Bäumen die bessere Lösung.
 
Eventuell auch in die Biotonne mit den alten Äpfeln. Über den Kompost holst du dir die Schädlinge mit etwas Pech später wieder in den Garten. Ist oft auch bei Blättern von befallenen Bäumen die bessere Lösung.

Beim Apfelwickler findet aber wohl keine Überwinterung im Boden statt, so dass das eigentlich nicht nötig ist. Da wir ja alle keine Plantagen haben und die geschlüpften Falter fliegen, nutzen eigene Maßnahmen wie Absammeln der madigen Früchte, Aufstellen von Wellpappe oder Bambusstücken als Puppenfallen m. E. nicht so viel, wenn die Nachbarschaft nichts tut.
 
Hatte gerade eine Nacht über das Thema geschlafen und hab dann gemerkt, dass ich ich ja sogar erwähnt wurde. No hard feelings, nehme das Gespräch gerne als kleinen Reality Check für mich her.
Und wenn jemand schreibt, dass Leute die günstig kaufen und teurer verkaufen Arschlöcher sind, dann ist er wohl selber eines. Sonst würde man so etwas nicht schreiben….
Menschen die im privaten Rahmen günstig einkaufen mit dem Ziel die Sache teuer zu verkaufen sind in meinen Augen charakterlich schwach. Meine vorangegangene Wortwahl war unpassend und unnötig beleidigend, dafür entschuldige ich mich.

Du hast den Rahmen ultra günstig geschossen, hast ihn dir schicken lassen oder abgeholt, geputzt und hergerichtet, aber irgendwie passt es halt doch nicht? Alles klar geb ihn weiter. Und rechne halt paar Euro drauf, für das Bahn Ticket, den Einkauf beim Yormas, die Bunte oder das Rätselheft aus dem Kiosk und das Reinigungsmittel.
Aber es ist was anderes sich einen Rahmen zu shoppen und nach drei Wochen für den dreifachen Preis zum Verkauf anzubieten (falls die neue Nutzerin das hier liest: es geht nicht mehr persönlich um dich, hast dich sportlich rehabilitiert).

Hab auch studiert, komm aus einem wundervollen Klischee Migranten Haushalt ohne Kohle und mit vier Kindern. Die Situation, dass einem die Kohle ausgeht kenne ich sehr gut, ebenso wie teure Hobbys (früher viel Nerd Kram gemacht, dazu feiern gehen und Sport). Aber wenn die Kohle knapp ist, dann spar ich halt oder geh arbeiten. Wow, klingt trivial, ist aber so. Sachen günstig kaufen teuer verkaufen ist halt die Gutmütigkeit anderer auszunutzen.

Ich geh sogar einen Schritt weiter und schwing zusätzlich die Rassismus Keule:

Was ist, wenn der oder die (zunächst Käufer:in und dann) Verkäufer:in nicht Christine oder Klaus heißt, sondern Ionut Dumitru? Dann ist das Geschrei wieder groß, über Anfragen nach "ledsde Prais". Die doofen Ausländer, kommen einfach her und wollen günstig kaufen, teuer verkaufen. Gleiches Spiel, anderes Maß.

Hoffentlich wird mir nie ein Rad vererbt. Das müsste ich dann ja verschenken.
Und warum denn nicht? Probiers doch mal aus.
Erst einmal eine kleine kitschige Anekdote aus meinem gar nicht so bewegten Dorfleben.
Als ich 15 war, hatten alle cool Kids an der Schule eine Aviator Sonnenbrille, gerne auch von Rai Benni. Sah unverschämt cool aus.
Da habe ich mein ärgerlich verdientes Zeitungsgeld eines Tages in die Taschen gepackt und bin zu Woolworth um mir da eine solche Reproduktion zu kaufen. Als ich da so kniete, vor dem Regal mit den Augenkrebs Brillen, kam ein gewisser Hannes (ich glaube er hieß Hannes) vorbei (der Woolworth hatte einen Vorder- und Hinterausgang und wurde gerne als Abkürzung durch die Altstadt benutzt) und fragte was ich da so mache. Der war der Coolste von allen, und mit 17 ständig unterwegs, mit dem Zug von Demo zu Demo.
Hab ihm erzählt, dass ich auf der Suche nach einer Sonnenbrille bin. Und er zog aus seiner Flanell Karohemd (zugegebenermaßen kann ich diese Flanell Karohemd Sache nicht mehr zu 100% belegen) Tasche eine eben solche, sagte, dass er seine sicher nicht mehr braucht, und schenkte mir seine.

Mir ist gänzlich klar, dass ich die Weltordnung nicht stürzen werde. Aber wenn dem so ist, wenn wir auf Banken, Börsen und Kapitalismus im Großen angewiesen sind, dann kann man versuchen es doch im Kleinen zu ändern?

Abschließend ein kleiner Disclaimer:
Ich fühle mich niemanden überlegen und jeder darf leben wie er mag, jeder darf sich Häuser, Appleprodukte und sonstwas kaufen. Die letzten 16 Jahre habe ich mir eine angenehme, links grün versiffte Bubble aufgebaut, in der die meisten gerne teilen, in der Erfahrungen weitergegeben werden und niemand "Spritgeld" zahlen muss. Und wenn doch, wird das hinten raus in Weißbier nach dem wandern beglichen.
Ich kann dir nicht sagen, wie ich finanziell damit gefahren bin, ich weiß aber, dass es mich persönlich sehr glücklich macht und extrem bereichert hat. Das bedeutet auch, dass ich Samstags nach dem saufen gehen in Berlin leicht verklatscht aufstehe und einem User aus dem Forum mit dem Damenrad des Kollegen ein STI Teil vorbei fahre. Ich will nicht in den Heiligenstand erhoben werden, oder gar Lob dafür kassieren, aber wenn ich dann eine Nachricht kriege mit "Geil, danke, konnte es reparieren!", dann bin ich einfach: happy.

Noch einmal die Ermutigung: Wenn du das nächste Mal ein RX100 Schaltwerk oder irgendwas was du halt nicht brauchst in schön irgendwo "erntest", dann stell es doch hier zu verschenken rein. Wenn du ein schönes Rad geschenkt bekommst, frag in deinem Freundeskreis ob es einer mag. Lass dir 100 Euro für neue Mäntel, Schläuche und Züge geben und freu dich daran, dass es jemand fährt.
In diesem Sinne, einen wundervollen Dienstag.
Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir gefällt dein Ton dazu im Forum allerdings überhaupt nicht! Dass du darüber geschlafen hast und dich erneut so äußerst, ist nicht gerade ein Zeichen von besonderer Reife.
Na geistig reif bin ich sicher noch nicht ;) ...
Du hast Recht, wenn von meinem Beitrag das einzige was bei dir hängen bleibt der erste Passus ist, dann hab ich mir selber mächtig ins Knie geschossen. Punkt für dich.
Ansonsten finde ich meinen Ton im Normalfall unauffällig. Nachdem du da aber ziemlich global drüber sprichst, freu mich (ganz unironisch) über ein Feedback per PN. Bietet die Möglichkeit zum nachreifen.
 
Ich habe gestern bissi "Geschichtsforschung" in meinem Wald, dem Solling, betrieben.

Meine übliche MTB-Strecke kreuzt und folgt zT einen/m alten Handelsweg bzw Heerstraße, die "Alte Einbecker". Sie ist in den Karten als solche verzeichnet, im allergrößten Teil ihres Verlaufes gut bis sehr gut als Waldautobahn ausgebaut, doch mittendrin fehlen ca. 1.5km, die zwar auch in den Karten drin, aber unbefahrbar sind. (rote Umzeichnung, aus einer Wanderkarte 1:50000)
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Davor & danach verläuft sie wie mit dem Lineal gezogen durch den Wald. Auf dieser Karte ist natürlich nur der Verlauf durch den Solling zu sehen bis Merxhausen, etwas unleserlich am rechten Bildrand. Von dort sind es noch etwa 20km bis Einbeck.

Was also ist da los im Wald?
Anhang anzeigen 1010638
Erst mal durch diesen Einschnitt - wir befinden und von Osten her kommend auf der alten Trasse - , oben dann auf der anderen Seite
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eine grüne Wand, aber ... man erkennt vage linx eine Wegmündung. Mal sehn...
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Tja, und so gings dann weiter. Viel Radgetrage, völlig unwegsam, aber streckenweise war noch ein Geländeeinschnitt zu erkennen, aber auch
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ehemalige Infrastruktur. Nach ca. 30 Minuten Fußmarsch mit ständiger Nassfußgefahr kam das andere Ende in Sicht.
Anhang anzeigen 1010645
Bisschen wenig für nen Bericht hier, aber wartets ab! Heut abend gibts noch richtig Historie, und mindestens der @DreiHaeschen steht auf sowas, weiß ich doch!

Die Langen'schen Eichen auf dem Stück schon alle verschwunden, oder standen da nie welche? Freue mich auf weiteren Bericht!
Vielleicht ein etwas komischer Ort, um die Ankündigung einzulösen, aber der Unterwexfaden passt ja gar nicht.

Und der Christoph aus (Nähe)Heinsberg begeistert mich mal wieder! Klar, der
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_von_Langenhatte seine Finger im Spiel, er war der große Infrastrukturförderer vor dem Siebenjährigen Krieg in den Braunschweiger Landen. Auch die "Einbecker Straße" sollte "chaussiert" werden, was damals der Standard für übergeordnete Verbindungen war: eine ca. 13m breite Schneise, die an den Rändern mit Eichen (und Buchen) bepflanzt wurde. Dieses Vorhaben allerdinx ging nur schleppend voran, der Krieg beendete dann die Bemühungen im unfertigen Zustand.

Vielleicht war in diesem Fall auch die Bedeutung dieser Straße etwas überbewertet, zumal die Trasse einige heftige Anstiege enthält - einen davon kann man im ersten Foto von der Fahrt sehen, zwar nur ca. 200m lang, aber etwa 9& steil. Für Fuhrwerke sicher keine Kleinigkeit.

Aber eigentlich ist dieser Weg bedeutend älter, und es gibt eine Karte von 1603 von einem gewissen Johann Krabbe, die ihn auch zeigt, auf diese Karte möchte ich kurz eingehen. Sie ist ein bedeutendes Zeitdokument, und nur der Zufall hat sie vor dem Verschwinden bewahrt. Sie zeigt den ganzen Solling und hat einen für uns heute merkwürdig anmutenden Zweck. Dort - oh Wunder! - heißt unser Weg "Holzmindischer Weg".
(Zum 400sten Jubiläum wurde diese Karte in verkleinertem Format - etwa 64% , Original ca. 2mx2,4m - angeboten, auf 12 Blätter verteilt, weil das Original einmal so zerschnitten wurde. Im Folgenden einige Fotos, im ganzen ist sie nicht im Netz zu finden - oder ich hab nicht richtig gesucht)
P1070262.JPG

"...und denen darin verzeichnete Jagten." Es ist eine Jagdkarte, die "Stellstätten" und die Wege dahin besonders berücksichtigt. Die Bedeutung der Jagd für den Adel und infolgedessen die damit verbundenen Beschwernisse der abhängigen Bauern dürfte bekannt sein.

Wo ist nun unser Weg in dieser Karte? Es gibt ein großes Problem mit dem Ding, denn damals war Norden nicht unbedingt oben... hier ist es umgekehrt (und noch ein wenig zusätzlich verdreht). Sich darauf zurechtzufinden, macht einen wuschig.
P1070263.JPG

Tja, das war ja klar, eine besch...eidene Wiedergabe... Der Eintrag "Holzmindischer Weg" findet sich direkt über "AUF DEM BARTRAM". Die Trasse scheint der späteren bis heutigen völlig zu entsprechen, ob der Weg damals noch wichtiger war?

Ich erspare Euch weitere Fotos, hier noch ein Link zu einer Seite eines Geschichtsvereins:
https://hgv-hhm.de/cms/front_content.php?idart=293Ansonsten ist die Karte natürlich superinteressant aus verschiedenen Gründen: zum einen enthält sie kleine gezeichnete Miniaturen der Dörfer und Städte (das Schloß in meinem Wohnort "Beveren" gibt es noch nicht, genauso wie Karlshafen und einige kleinere Orte, dafür einige Wüstungen) und auch Ortsnamen haben sich ziemlich verändert (das heutige Boffzen an der Weser heißt dort "Boxen":D)

So, das reicht jetzt. Wer mehr von der Karte sehen will, sollte sich näxtes Jahr zu einem ...äh ... bestimmten Anlass dran erinnern ...:rolleyes:
 
Sorry nochmal, wenn ich so doof frage: worum geht's in diesem Thread ? Darf man einfach mal so seine Gedanken über Gott und die Welt raussprudeln lassen, oder wie ist das gemeint ?? Ehrlich jetzt, ohne Ironie !!

Ich habe seit in paar Tagen so einen kruden Gedanken im Kopf :

ich würde mir nämlich gern mal just for fun und entgegen dem allgemeinen Trend "immer teurer, immer edler, immer Campa" ( :D ) mal einen "low budget Klassiker" aufbauen.

Quasi so als Herbstrad oder Trainingsrad für Schmuddeltage. Kleiner Vitus Rahmen, ganz klassisch mit Shimano Altus LT Schalterei, 600 EX Teilen....nix wildes aber optisch trotzdem hübsch.

Haben wir zu so was eigentlich schón mal einen eigenen Faden gehabt ??

LG Micha
 
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