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Ableitung Trainingsbereiche aus Laktattest

DueEspressi

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Hallo zusammen,

im Rahmen eines Sportchecks habe ich auch einen Laktattest machen lassen, weil ich meine Trainingsbereiche bestimmen wollte. Das Ergebnis wirft aber mehr Fragen auf als ich Antworten bekommen habe - leider hatte die gute Ärztin, die mir das Ergebnis "gezeigt" hat anscheinend selbst wenig Ahnung davon (TUM, Klinik rechts der Isar), da sie mir nicht erklären konnte, wie die Berechnung IAS (individuelle anaerobe Schwelle) und der Trainingsbereiche funktioniert.

Kurz zu mir: 35 J, weiblich, Rennrad seit 2 Jahren, fahre gerne lange Bergpässe
Laktesttestergebnis (Stufentest a 3 min bis 300 W, danach abgebrochen):
IAS bei 234 W bei 170 Schlägen/min und 2.82 mmol/l Laktat, max. Herzfrequenz 185 Schläge/min
Daraus abgeleitete Trainingsbereiche für den Puls:
KB < 79%
GA1: 79-87 %
GA2: 88-90%
EB: 90-95%

Mir erscheinen die Werte extrem hoch und finde das völlig realitätsfern!
Ich fahre auf langen Touren bergauf (anstrengend) zwischen 75-85 %, mit kleinen, kurzen Spitzen nach oben. Mit dem Test würde das heißen, dass ich mich höchstens im GA1 aufhalte!
Im Indoor-Spinning bin ich nach einer Stunde mit 85-90% ziemlich platt.
Das geht nicht zusammen mit dem Test - im GA-Bereich sollte man doch theoretisch STUNDEN fahren können?

Kann mir jemand weiterhelfen? Ist der Test Schrott (Erfahrungen mit der TUM?) oder fahr ich draußen einfach nur nicht hart genug ;-)? Soll ich jetzt nur noch an der Kotzgrenze trainieren?

Ich hab langsam das Gefühl, dass ich es bereuen sollte für den Test Geld ausgegeben zu haben.....:-(

Danke euch im Voraus für eure Erfahrungen/Wissen!

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Re: Ableitung Trainingsbereiche aus Laktattest
Schau mal hier:
ga1 .
Ja, es sieht sehr hoch aus für längere GA1 Einheiten. Man kann das Draußen ja mit längeren Stufen ausprobieren. Ich denke nicht über HF 150 für längere GA1 Einheiten (so als obere Grenze, eher um die 130-140). Einfach mal mit GA1 anfangen und testen ob das den allgemeinen Kriterien für GA1 Belastung entspricht. Es gibt ja Hochpulser aber die zeigen sich bei einem Stufentest eigentlich schon.
 
Die erste Frage ist -> wie genau war der Powermeter ?
Wenn das so eine alte Indoor Maschine war, sind die Daten möglicherweiße komplett unbrauchbar.
Ich hab mich mal in nem Fitnesstudio auf so nen 80ger Jahre Bike gesetzt und die Werte die da rauskamen waren fernab jeder Realität...
konnte da bei angeblich 350 Watt nach 5min noch ganz locker quatschen.... während ich außen am Rad da schon langsam aber sicher in den roten Bereich reinradle und das Laute schnaufen anfange (Reden maximal einzelne Wortfetzen möglich).... Ich denke diese Maschine damals hat wohl ~ 200% des realen Wertes angezeigt

Wie das im Einzelfall nun bei genau deinem Testfahrrad war kann man natürlich nicht sagen.
Trotzdem sind diese Werte eigl nur dann etwas wert , wenn sichergestellt ist , dass das Rad eine hohe Genauigkeit hat.

Das IC7 z.B und mein Assioma sind nach mehr als 20 Tests schon immer in sehr ähnlichen Regionen.
Würde also ein solches im Raum stehen hätte ich da Vertrauen.

Sich einfach auf irgendein Indoor Fahrrad zu setzen halte ich für komplett unnütz.

GA1 sollte man schon mindestens 3 Stunden halbwegs entspannt durchfahren können. Was in deinem Beispiel laut doc ~ 200 Watt wären.....
Das ist bei mir dann schon der Anfang von GA 2

Ganz ohne Wertung , weiss ich von einer Freundin , dass deine Wattergebnisse hier ausreichen Frankfurt-Eschborn Das Hobbyrennen der Damen zu gewinnen ;) (Wobei sie sicher etwas weniger wiegt als du)

668789



Oder wie Ronde sagt bei einem Maximalpuls von ~ 180 rum .... GA1 grob so im ~ 140-150er Bereich


PS: Ich weiss IANS und FTP ist nicht dasselbe..... nur kann man aus den Angaben eh nur grob irgendwas rauslesen daher spielt dass nicht die entscheidende Rolle
 
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Hallo zusammen,

Erstmal vielen Dank für die Antworten!

Ja, es sieht danach aus, wie ihr es auch seht, dass die Trainingsbereiche viel zu hoch angesetzt wurden - ich habe die Auswertung des Laktattests "reklamiert" und warte aktuell auf feedback der Sportmediziner der TUM - ich melde mich dazu, wenn ich von denen gehört habe.

Dass die Watt-Messung selbst einen Fehler haben könnte, ist natürlich auch nicht ausgeschlossen.
Aber:
- die TUM prüft auf ihren Rädern auch Leistungs/Profisportler
- ich weiß vom Indoor-Spinning mit Rädern mit integrierten Watt-Messer, dass ich 200 W (ja, wird auch nicht ganz korrekt sein) gut dauerhaft durchhalten kann (~1h) ohne mich total auszupowern (aber garantiert nicht als GA1 über Stunden!).

Daher fasse ich das mit "Frankfurt-Eschborn-Hobbyrennen"-Kommentar erstmal als Kompliment auf :-D! Am Ende zählt aber W/kg bergauf...optimierbar.
Die Strecke kommt anscheinend vom Anspruch an den Thannheimer Radmarathon ran - mal schauen ob es für mich zumindest für die top10-Frauen reicht - hab ja noch Zeit zu trainieren ;-).

Viele Grüße!
 
Deine Werte sehen sehr gut aus. Den Ergometer würde ich nicht in Frage stellen. Die Grfaik kann man schon hernehmen wenn man jeweils GA1 erstmal am Übergang von KB zu GA1 verortet und damit längere Einheiten antestet. Ansonsten einfach mal einen Feldtest zur Bestimmung der HF Schwelle und FTP machen und selber weiter gehen. Dazu ist ein test von British Cycling ganz gut.
https://www.britishcycling.org.uk/zuvvi/media/bc_files/sportivetrainingplans/THRESHOLD_TEST.pdf.
 
@DueEspressi

Japp , deswegen sage ich ja auch wie das im Einzelfall bei dem Ergometer ist kann ich von soweit weg nicht beurteilen.
Wenn deine Werte stimmen , sind sie auf jedenfall brutal gut. (Ich kenne einige Hobby Rennfahrerinnen die durchaus regelmäßig gewinnen , 17.000km im Jahr fahren und das seit 5+ Jahren und von den absoluten Werten her auch nicht besser sind.....wobei die natürlich nix wiegen)

Die Frage ob dir der Test irgendwas gebracht hat , scheint aber leider eher mit Nein zu beantworten zu sein.....
Wobei es ja im Endeffekt bei einem Training mit HF eh immer nur sehr grob sein kann.
Ein einmaliger Test ist zudem auch immer so eine Sache
Da ist die Frage was man da überhaupt für Erkenntnisse erwarten kann ?

Wie viel Unterschied wäre z.B. zu einem FTP indoor Stufentest wie bei Zwift bei dem du die HF misst und das dann selbst davon ableitest.
Das kostet nichts außer Zeit und Schweiss und wenn man den z.B 3x in einem Monat macht und das beste Ergebnis nimmt sind die Werte wohl halbwegs genau.

Ich persönlich halte nicht viel davon mit professionellen Methoden auf Hobbyspatzen zu schießen.
Was wäre denn überhaupt die maximal mögliche Erkenntnis in deiner Situation ?
Ab welchem Puls an dem Tag dein Laktat massiv das ansteigen beginnt und ein weiterfahren nur noch einige Minuten möglich ist.
Das weisst du nun für diesen einen Tag sehr genau.

Aber was bringts im Vergleich dazu wenn man das selbst mit Wattmesser und HF macht , seine Laktatschwelle nicht kennt aber grob HF Bereiche zu FTP ?

Was macht das für den Hobbyfahrer für einen Unterschied ?
Ich behaupte gar keinen.....
 
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Hallo zusammen,

nochmals danke für den Input!
Ich habe heute, nach einer Einladung dazu, ein persönliches Gespräch mit der zuständigen Oberärztin gehabt - sehr hilfreich und sehr kompetent.
Es hat sich herausgestellt, dass die automatisierte Software-Auswertung eben nicht/sehr schlecht funktioniert hat. Sie hat mir nun neu Trainingsbereiche abgeleitet, die individuelle Gegebenheiten berücksichtigen und auch eher zu meinem "Gefühl" und euren Empfehlungen passen.
Sehr interessant der Aspekt, dass ich tatsächlich eine (vgl. mit Frauen) eine sehr hohe anaerobe Schwelle habe (die hat sich nicht geändert). Aber das ist eben nur die halbe Wahrheit - die Laktattoleranz gilt es bei mir auch zu verbessern - dafür gab es dann auch noch entsprechende Empfehlungen zu HIT&Intervalltraining.
In Summe hat es sich doch gelohnt, denke ich - wird sich aber erst zeigen, wenn ich sämtliche Empfehlungen in die Praxis umgesetzt habe ;-).
Aufgrund der doch sehr guten Beratung kann ich die TUM Sportmedizin weiterempfehlen - nur auf geschulte Mitarbeiter bestehen!

viele Grüße!
 
.....
Sehr interessant der Aspekt, dass ich tatsächlich eine (vgl. mit Frauen) eine sehr hohe anaerobe Schwelle habe (die hat sich nicht geändert). ....

Kommt halt auch immer aufs Gewicht an.....
Die absoluten Werte sind definitiv renntauglich.
3 Mädels die ich kenne , welche öfter bei größeren Hobbyrennen auf dem Podest landen oder gar gewinnen sind auch alle so bei ~ 210-230watt.
Allerdings wiegen die halt auch nix..... (Ich weiss nicht was sie genau wiegen aber sicher einiges unter 60kg)

Von daher man spricht Frauen ja nicht gerne auf ihr Gewicht an , aber deine Werte sind ohne Gewichtsangabe von "für Amateure überragend " bis hin zu "Dann ist das schon nicht mehr so beeindruckend" weiss ja keiner ob du 50,60,70 oder mehr wiegst :p

Für jedes KG dass du mehr wiegst , musst du am Berg ungefähr 5 Watt mehr treten um gleichschnell zu sein... (natürlich abhängig von Steigung..das ist nun grob Pi mal Daumen)
D.h solltest du 10Kg mehr wiegen , fährt dir am Hügel jemand mit 200watt sehr deutlich davon , obwohl du 234w hast.
Im Flachen wiederrum solltest du aber mit den Werten immer gut dabei sein
 
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