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Van Rysel RCR-F Aero-Rennrad im Test: Speedbike für Rennfahrer und Kompromisslose

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Re: Van Rysel RCR-F Aero-Rennrad im Test: Speedbike für Rennfahrer und Kompromisslose
Warum wollen eigentlich immer alle agil? Ich bin da irgendwie komisch. Ich finde gerade bei einer Wettkampfmaschine ein wenig trägere Reaktion angenehm. Da hat man im Wiegetritt bei Puls 195 bessere Kontrolle.
Und bei gleichem Puls und 15% Steigung fährt man noch etwas besser geradeaus.
In jedem Sprint oder Kriterium gibt es Situationen, in denen man über ein möglichst reaktionsfreudiges Fahrrad froh ist.

Ob die Rahmengeometrie am Ende tatsächlich einen messbaren Unterschied macht oder doch der stärkste bzw. beste Fahrer trotzdem gewinnt, sei mal dahingestellt. Aus meiner Erfahrung und subjektiven Einschätzung würde ich im Kriterium aber immer ein Rad bevorzugen, das sich "agiler" anfühlt als eines, das zwar super aero rollt, sich aber zäh anfühlt. Selbst in der WorldTour gibt es heutzutage ja kaum noch Sprints, bei denen der Sprintzug schon einen Kilometer vor dem Ziel aufzieht.
 
In jedem Sprint oder Kriterium gibt es Situationen, in denen man über ein möglichst reaktionsfreudiges Fahrrad froh ist.
Hatte ich kein einziges Mal. Ich war nur immer zu blöd mich zu positionieren. Ich habe das Rad schon immer dahingeprügelt, wo ich es hinhaben wollte und mir nie mehr reaktionsfreudigkeit gewünscht.
Ich hatte bei meinen letzten Rennen ein Fuji, das recht lang mit recht flachem Lenkwinkel war und genau so fuhr, wie ich das mochte.
Ich fand das gerade im Rennen, gerade auch auf dem Rundkurs total angenehm.

Aber ich glaube, es haben mehr Leute so gedacht wie du; ich war eher in der Minderheit.
 
Letztendlich glaube ich, dass die Rahmengeometrie relativ egal ist. Wenn der Fahrer gut positioniert ist und ausreichend Power in den Beinen hat, ist es egal, wie "spritzig" der Rahmen ist.

Das Fahrverhalten ist wohl eher eine Frage der individuellen Präferenz. Ich mag es nervös. 😂 🤝
 
„Spritzig“ und „agil“ sind doch weit dehnbare Begriffe und jeder hat da so seine Vorlieben. Ich zum Beispiel mag es sehr spritzig und agil, andere würde. es wohl als nervös bezeichnen. Die Probefahrt mit dem Scott Addict RC ultimate empfand ich als langweilig, weil es sich einfach sehr träge anfühlte im Vergleich mit meinem Giant TCR Addict SL. Das lag jedoch ausschliesslich an den dicken 32er-Schlappen von Schwalbe gegenüber den 25er von Maxxis. Da ich jedoch sonst vollends zufrieden war mit dem Scott, wird es nun in 2 Wochen mein neues Rennrad sein, mit den 25er Maxxis High Road. Mal schauen, was dann spritziger ist, ich vermute stark, dass es das Scott sein wird.
 
Nervös oder träge: Das hängt auch sehr stark von Lenkerbreite und Vorbaulänge ab. Ich behaupte mehr als von anderen Geometriedaten. Einmal mehr rate ich von den superschmalen Lenkern ab. Ausser jemand will wirklich kompromisslos solo gerade aus fahren.
 
Das hast beim Cube Litening AERO C:68X Race teamline - 2026 aber auch. Vielleicht nicht ganz so krass. Hab ich aber sonst auch noch nicht so gesehen.

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Nervös oder träge: Das hängt auch sehr stark von Lenkerbreite und Vorbaulänge ab. Ich behaupte mehr als von anderen Geometriedaten. Einmal mehr rate ich von den superschmalen Lenkern ab. Ausser jemand will wirklich kompromisslos solo gerade aus fahren.
Bist Du superschmal (was ist für Dich überhaupt "superschmal"?) überhaupt jemals ernsthaft über einen längeren Zeitraum gefahren um das beurteilen zu können?
 
Das ist ja maßgeblich vom Lenkwinkel abhängig.
Nein. Der Nachlauf ist abhängig vom Lenkwinkel UND vom Gabelvorlauf. Der Gabelvorlauf ist eine Größe, die nicht vom Rahmen abhängt, sondern ausschließlich von der Gabel.

Deshalb muss man den wissen, um wirklich an der Geometrie etwas ablesen zu können.
Man kann nicht einfach von 45mm ausgehen, als wäre eine Rock Shockx Gabel mit 120mm Federweg drin.
 
Nein. Der Nachlauf ist abhängig vom Lenkwinkel UND vom Gabelvorlauf. Der Gabelvorlauf ist eine Größe, die nicht vom Rahmen abhängt, sondern ausschließlich von der Gabel.

Deshalb muss man den wissen, um wirklich an der Geometrie etwas ablesen zu können.
Man kann nicht einfach von 45mm ausgehen, als wäre eine Rock Shockx Gabel mit 120mm Federweg drin.
Das stimmt, aber spielt doch im Rennrad und Gravelbereich so gut wie keine Rolle mehr. Ich kann mich an ein paar wenige Gravelräder erinnern, wo man in der Gabel ein Insert drehen konnte, um sich zwischen Wendigkeit oder Stablität zu entscheiden. Ansonsten ist die Achse bei modernen Renn und Gravelrädern meistens in einer Linie zum Lenkwinkel.
 
Ansonsten ist die Achse bei modernen Renn und Gravelrädern meistens in einer Linie zum Lenkwinkel.
Nein, das sieht oft so aus. Guck dir mal z.B. die Geometrietabelle vom Cervelo S5 an. Da ist sogar der Gabeloffset an die Rahmengröße angepasst und bewegt sich zwischen 43 und 59mm. Weniger Vielfalt hat das Tarmac SL8 mit zwei verschiedenen Gabeln mit 44mm und 47mm Offset. Vermutlich versucht man, durch flacherer Lenkwinkel und größerem Gabelvorlauf bei kleinen Rahmen etwas Front-Center-Distanz zu gewinnen, den Nachlauf hält man so konstant.
Viele Hersteller, u.a. Van Rysel oder Canyon geben sowas leider nicht an.
 
Bist Du superschmal (was ist für Dich überhaupt "superschmal"?) überhaupt jemals ernsthaft über einen längeren Zeitraum gefahren um das beurteilen zu können?
Captain Hook, ich bin mit einem 3T Scatto 36 cm breit 5 Jahre auf der Bahn gefahren. Sah cool aus, die Maschine war aber extrem schwer zu steuern. Standardbreite auf der Strße war lange Zeit 42 cm, alles unter 38 würde ich als superschmal bezeichnen. Beim Crossen bevorzuge ich mittlerweile 44 cm. Ich beurteile das natürlich vor allem aus meiner Perspektive als Master Fahrer.
 
Captain Hook, ich bin mit einem 3T Scatto 36 cm breit 5 Jahre auf der Bahn gefahren. Sah cool aus, die Maschine war aber extrem schwer zu steuern. Standardbreite auf der Strße war lange Zeit 42 cm, alles unter 38 würde ich als superschmal bezeichnen. Beim Crossen bevorzuge ich mittlerweile 44 cm. Ich beurteile das natürlich vor allem aus meiner Perspektive als Master Fahrer.
Ich könnte jetzt diverse Referenzen von meiner Perspektive als Mastersfahrer anführen, was aber wenig bringen wird. Fest steht, dass das was Du als superschmal und schwierig empfindest von vielen anderen in noch wesentlich schmaler genau in diesen Einsatzgebieten sehr erfolgreich und problemlos gefahren wird.

Je schneller gefahren wird, desto besser fühlt sich sowas an. Grenzen würde ich vielleicht bei sehr langsamen Geschwindigkeiten und noch langsameren Kurven sehen.
 
was Du als superschmal und schwierig empfindest von vielen anderen in noch wesentlich schmaler genau in diesen Einsatzgebieten sehr erfolgreich und problemlos gefahren wird.

Ganz wichtig. Das Gefühl muss man wirklich selbst haben. Das kann einem auch kein Bikefitter oder so geben.
 
Ich könnte jetzt diverse Referenzen von meiner Perspektive als Mastersfahrer anführen, was aber wenig bringen wird. Fest steht, dass das was Du als superschmal und schwierig empfindest von vielen anderen in noch wesentlich schmaler genau in diesen Einsatzgebieten sehr erfolgreich und problemlos gefahren wird.

Je schneller gefahren wird, desto besser fühlt sich sowas an. Grenzen würde ich vielleicht bei sehr langsamen Geschwindigkeiten und noch langsameren Kurven sehen.
Was ist eine "langsame Kurve"? Komischerweise hat die UCI - für dich vermutlich völlig zu Unrecht - die Lenkerbreite nach unten beschränkt.

Der Trend zu schmalen Lenkern, langen Vorbauten und vorgelagerten Sätteln beeinflusst die Fahrdynamik jedenfalls Richtung Instabilität. Und Rennfahrer neigen dazu, die Grenzen auszutesten bis es kracht. Ich will nur darauf aufmerksam machen, dass das jeder für sich gut abwägen sollte.
 
Was ist eine "langsame Kurve"? Komischerweise hat die UCI - für dich vermutlich völlig zu Unrecht - die Lenkerbreite nach unten beschränkt.

Der Trend zu schmalen Lenkern, langen Vorbauten und vorgelagerten Sätteln beeinflusst die Fahrdynamik jedenfalls Richtung Instabilität.

Das stimmt halt oft, aber nicht immer. Ich bin beispielsweise Team flacher Lenkwinkel, viel Nachlauf, viel Reach dank Zero Setback + steilem Lenkwinkel, normale Vorbaulänge, nicht zu kurze Kettenstreben, 40cm-Lenker mit nicht zu viel Reach (soll jeder selbst wissen, ob das schmal ist oder breit).
Das ergibt insgesamt auf jeden Fall ein stabil fahrendes Rad. Nächsten Sommer gönne ich mir etwas Schönes.
 
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