AW: Radfahrer killt Hund
Also ich vermag Deine Meinung hier nicht so zu teilen.
Zuerst einmal sind "wir" (RR-Fahrer) bei der Hundediskussion sehr eindeutig im Recht. Das Revier eines Rennrades sind geteerte Wege, große Straßen usw. Dort haben freilaufende Hunde, egal welcher Größe nichts zu suchen. Punkt. Wenn eine meiner Katzen vom Balkon hopst und einem Fahrrad, Motorrad, Auto, startendem Flugzeug vor den
Reifen läuft, dann ist das primär nicht die Schuld des Fahrzeugführers, sondern meine eigene. Mit Rücksicht hat das auch überhaupt nichts zu tun. Sonst müssten wir alle nur noch mit Schrittgeschwindigkeit durch die Gegend fahren und Motorhauben aus Glas haben, sollte 30cm vor uns nochmal was aus dem Gebüsch trudeln.
Etwas ganz anderes wird es, wenn sich ein RR-Fahrer einmal auf einen Weg verirrt, den er mit den "kleineren" teilen muß. Dort kommen dann auch MTBler, vorwiegend von der Fraktion "supercooles Outfit plus superteures Fahrrad minus Hirn", usw. ins Spiel. Hier denke ich, ist ein bißchen gesunder Menschenverstand sinnvoll. Im vollen Schweinsgalopp auf einem 1,5 Meter breiten Weg an einer Familie mit Hund vorbeizudonnern ist dann nichts was mit normalem Radfahren zu tun hat. In so einer Situation habe ich mich zu vergewissern, daß diese Gruppe sich meiner bewußt ist und sich darauf einstellt, z.B. der Hund wird am Halsband gehalten und die Personen stehen/gehen hintereinander. Dann fahr ich da auch gerne mit einem "Merci vielmals" bei 30km/h vorbei. Sich aber zwischen Kinderwagen, Oma und Riesenschnauzer durchzumogeln ist und bleibt behämmert.
Also, gesunder Menschenverstand ist das A und O. Wobei dieser dank der Reglementierungswut der Deutsch ja schon fast nicht mehr vorhanden ist. Der Durchschnittsdeutsche nimmt auch eine Spitzkehre mit 100 Sachen, weil ja schließlich davor kein Schild stand. Nun ja...
Abgesehen davon aber zeigt sich auch die Tendenz: Je verwundbarer, desto rücksichtsloser. Frei nach der Devise "die anderen müssen ja auf mich acht geben" laufen Fußgänger kreuz und quer laut plappernd und mit den Augen sonstwo über die Radwege, fahren Radfahrer volle Lotte auf dem Zebrastreifen über eine stark befahrene Hauptstraße, quetschen sich Autofahrer drei Meter vor einem Tanklastzug vom Beschleunigungsstreifen auf die Autobahn usw.
Und beschweren sich dann natürlich lautstark, wenn man ihnen auch nur zwei Meter zu nahe kommt.