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Speichenbruch

Haggy

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11 September 2007
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Ostfriesland
Habe klassisch (32-Loch) gespeichte LR, und am Hinterrad links ist eine Speiche gebrochen. Für die Reparatur muss ich offenbar die Kassette abnehmen, und dafür ist das Werkzeug noch nicht im Haus.

FRAGE: Kann ich mit 31 Speichen noch fahren, bis das Werkzeug da ist? (Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht so ganz genau, wann die Speiche auf der letzten Tour gebrochen ist.)
 
AW: Speichenbruch

Ja, ich bin auch etwas verwundert.

Edith: Ist wahrscheinlich altersbedingt (die LR sind nun 11 Jahre alt).
 
AW: Speichenbruch

also um links eine Speiche zu wechseln muss die Kassette nicht zwingend ab. Zur Not die Speichen etwas biegen zum fädeln.
Wenn aus Altersgründen Speichen brechen kommt die nächste auch bald... also öfter nal passende Speiche oder zumindest Speiche dabei haben...
Gefährlich? ja /nein. gibt ordentlich seitenschlag und leichter blockierende Bremsen, bzw offene Hinterradbremse d.h.keine Bremse... leichter ausbrechendes Hinterrad, mehr stress auf dem Reifen usw.
Benachbarte Speichen sehen mehr Last und brechen u.U. auch.
Man kann es etwas gerade spannen, tut sich damit aber für das spätere zentrieren mit neuer Speiche keinen Gefallen.
Man kann damit ohne weiteres noch nach hause radeln, bzw. noch mal zur Arbeit und zurück, aber vorsichtiger als normal. Kein Rennen oder schnelles Trainig.

schönen abend

r.

PS: hatte in den NL einen Kollegen der ist mehrer Monate mit 29/36 Speichen unterwegs gewesen... war aber kein Renner und man konnte das Rad akustisch identifizieren...
 
AW: Speichenbruch

Vielen Dank schon mal für die flotten Reaktionen!

Es ist eine von den Speichen, deren Kröpfung an der Nabeninnenseite liegt, und um die beim Einfädeln an der Kassette vorbeizubekommen, müsste ich sie schon knicken :eek:

@schmaud:
Ein paar zusätzliche Speichen hab' ich für alle Fälle rumliegen, und ich würde das LR vor der nächsten Fahrt nachzentrieren
 
AW: Speichenbruch

Vielen Dank schon mal für die flotten Reaktionen!

Es ist eine von den Speichen, deren Kröpfung an der Nabeninnenseite liegt, und um die beim Einfädeln an der Kassette vorbeizubekommen, müsste ich sie schon knicken :eek:

um gottes willen: auf keinen fall knicken! leichtes biegen ist in ordnung und reicht auch aus um die speiche an ort und stelle zu praktizieren
 
AW: Speichenbruch

Habe klassisch (32-Loch) gespeichte LR, und am Hinterrad links ist eine Speiche gebrochen. Für die Reparatur muss ich offenbar die Kassette abnehmen, und dafür ist das Werkzeug noch nicht im Haus.

FRAGE: Kann ich mit 31 Speichen noch fahren, bis das Werkzeug da ist? (Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht so ganz genau, wann die Speiche auf der letzten Tour gebrochen ist.)

Dein Benutzer-Bild, der Union Jack, verführt mich zu der folgenden, kleinen Korrektur, die Du gerne humorvoll als schrulligen Einwurf eines Nichtsportlers und Sammlers anheften dafst:

Die "klassisch"-englische Einspeichung ist immer 32 Speichen am Vorderrad und 40 Speichen am Hinterrad. Zwar ist "32/32" in Zeiten von 4-Speichen-Laufrädern auch irgendwie "klassisch", aber gewiß nicht klassisch-englisch - ein gewichtiger Unterschied.

Ich habe alle meine englischen Räder klassisch-englisch 32/40 eingespeicht und würde ihnen niemals 32/32 oder gar 36/36 antun.

Grüße
Peter
:)
 
AW: Speichenbruch

Speiche links?
Ist aber eine unübliche Stelle!

Speiche links ist eigentlich die übliche Speichenbruchstelle bei einem Hinterrad, da die linken Speichen weniger Spannung haben als die Rechten und somit für Druck- und Zugaktionen an der Speichenbiegung anfälliger sind als die andere Seite.


Hallo Haggy,
wenn Du es einigermaßen ordentlich machen möchtest: Die Spannung aller Speichen in mehreren Durchgängen reduzieren (ein Durchgang sage ich jetzt mal einfach 1/2 Umdrehung), so dass die Speichen lockerer werden. Die 2 benachbarten Speichen der gebrochenen komplett mit austauschen. Die Speichen in mehreren Durchgängen wieder spannen. Hier musst Du jedoch aufpassen dass ein Hinterrad bei einer Kettenschaltung asymetrisch ist, also muss die Speichespannung auf der Kassettenseite höher sein als auf der linken Seite(deshalb sind die Speichen auch kürzer und steiler auf der rechten Seite). Für diesen Zweck nutz man eine Zentrierlehre um die Felge in der Mitte der Achse zu zentrieren.
Diese Methode garantiert jedoch nicht dass Du nach ein paar 100 km wieder einen Speichenbruch bekommst. Eine Komplette Neueinspeichung wäre dann die sinnvollste Lösung.
Die Laufräder sind 11Jahre alt? Hmm wieviel km habden die hinter sich? Auch schonmal die Dicke bzw die "Ausdehnung unter Druck" der Bremsflanke gescheckt?
Grüße
 
AW: Speichenbruch

Die Laufräder sind 11Jahre alt? Hmm wieviel km habden die hinter sich? Auch schonmal die Dicke bzw die "Ausdehnung unter Druck" der Bremsflanke gescheckt?
Grüße

Das Rad stand einige Jährchen bloß rum; ich schätze die Laufleistung so auf 3000 km, also nichts Weltbewegendes. Die Bremsflanken haben ein leicht ungleichmäßiges Tragbild: Gegenlicht schimmert an den Nippelpositionen etwas anders als dazwischen :confused:
 
AW: Speichenbruch

Die "klassisch"-englische Einspeichung ist immer 32 Speichen am Vorderrad und 40 Speichen am Hinterrad. [...]

Ich habe alle meine englischen Räder klassisch-englisch 32/40 eingespeicht und würde ihnen niemals 32/32 oder gar 36/36 antun.

So intensiv hatte ich mich mit der britischen Fahrradtradition gar nicht beschäftigt - ich freue mich umso mehr über Deine klärenden Worte. Zwar wurde mein Rad in Großbritannien aufgebaut, und der Rahmen ist ein Brite, aber fast der gesamte Rest kommt aus Italien, und ich weiß nicht, ob Campa jemals 40-Loch-Naben abot.
 
AW: Speichenbruch

wenn Du es einigermaßen ordentlich machen möchtest: Die Spannung aller Speichen in mehreren Durchgängen reduzieren (ein Durchgang sage ich jetzt mal einfach 1/2 Umdrehung), so dass die Speichen lockerer werden. Die 2 benachbarten Speichen der gebrochenen komplett mit austauschen. Die Speichen in mehreren Durchgängen wieder spannen.

Entspanne nie eine Speiche. Dadurch wird der vorgespannte kaltverfestigte Körper entlastet. Beim Wiederspannen wird also eine sprödere Speiche gespannt, die schneller bricht.

Wenn du noch Speichen rumliegen hast, dann zieh einfach eine passende ein und fahr weiter. Extra eine neue zu bestellen, halte ich für überflüssig.
Warum? - Wenn eine Speiche nach 11 Jahren geflogen kommt, dann besteht Verdacht auf Materialermüdung, dieser Speiche werden bestimmt bald weitere folgen. Man kann zwar erstmal noch fahren, aber es ist anzuraten, alle Speichen zu tauschen. Das hält dann nochmal 11 Jahre.
 
AW: Speichenbruch

Entspanne nie eine Speiche. Dadurch wird der vorgespannte kaltverfestigte Körper entlastet. Beim Wiederspannen wird also eine sprödere Speiche gespannt, die schneller bricht.

Ansichtssache. Die Speichen werden ja auch beim normalen Fahren ständig be- und entlastet. Wenn also eine Speiche niemals entlastet werden dürfte, würden wir ja ständig Speichenbrüche haben.
Selbst wenn es physikalisch sinn machen könnte, dass die Kristallstruktur kaltverfestigter körper sich dermaßen ändert, so dass die Körper spröder werden, liegt es wohl immer noch im Toleranzbereich der späteren Spannung der Speichen. Anders könnte ich mir meine ca 10000km mit der oben genannten "Speichenersetzungsmethode" nicht erklären.

Grüße
 
AW: Speichenbruch

Die Speichen werden ja auch beim normalen Fahren ständig be- und entlastet. Wenn also eine Speiche niemals entlastet werden dürfte, würden wir ja ständig Speichenbrüche haben.

Stimmt nicht ganz. Die Speichenspannung muss so hoch sein, dass keine Wechselbelastung auftreten kann, also eine vollkommene Entlastung auf 0. Deswegen halten knallhart gespannte Laufräder länger als klapperweiche.
Was im normalen Fahrbetrieb auftritt, ist eine schwellende Belastung, also Spannung liegt stets an und die Veränderung bei kurzzeitig durch Stöße verursachten Spannungsrückgang ist im Vergleich zur Vorspannung minimal.
In der Tat, wenn die Speichen ständig be- und entlastet würden, hätten wir auch ständig Speichenbrüche.
Man liest immer wieder von ultralangen Laufzeiten von Rädern, wo eine neue Speiche eingezogen wurde und sogar von umgespeichten Rädern. Naja, wenns klappt, ists gut, die Qualität der Einspeichung und die Art des Einsatzes spielen hier mit rein. Dir wird aber für sowas niemand eine Garantie geben.
 
AW: Speichenbruch

So intensiv hatte ich mich mit der britischen Fahrradtradition gar nicht beschäftigt - ich freue mich umso mehr über Deine klärenden Worte. Zwar wurde mein Rad in Großbritannien aufgebaut, und der Rahmen ist ein Brite, aber fast der gesamte Rest kommt aus Italien, und ich weiß nicht, ob Campa jemals 40-Loch-Naben abot.

Haggy,
hier darfst Du gucken und auch zählen, wenn Du magst :)
Ich wollte das Bild nicht direkt einbinden, es wirkt immer so "laut", einen thread mit einem großen Bild zu tapezieren.

http://www.rennrad-news.de/fotos/showphoto.php/photo/44153/cat/1612

Es sind neue Campa "Gran Sport"-Hochflanschnaben aus den 60er Jahren. Campa hat so ziemlich alles hergestellt, was nachgefragt wurde.
Ach ja: die Achsen kommen noch rein :)
 
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