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Dabei kommt auch der Pop-up-Laden im Frankfurter Bankenviertel ins Spiel. Karl von Drais, benannt nach dem Erfinder des Fahrrads, gehört zu den 15 sogenannten Experience-Partnern von Canyon – Händlern, die eng mit dem Koblenzer Hersteller kooperieren. Die Räder, die nicht nur im Tresorraum sind, sondern überall in der Filiale bereitstehen, sind für Probefahrten gedacht und decken fast das gesamte Repertoire von Canyon ab.
Dem Start am Standort Frankfurt (Mitte Juli) ging bereits im Frühjahr die Eröffnung eines Flagship-Stores in München voraus. Canyon folgt damit anderen Herstellern. Die Firma Rose etwa, ein unmittelbarer Rivale, gehört zu den Pionieren beim Verzahnen von Onlinehandel und stationären Geschäften.
Wir wollen nah am Kunden sein“, erläutert Arnold. Dazu gehöre die Möglichkeit von Fahrradtests vor Ort. Und auch der Service spiele eine große Rolle.
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Auch für Canyon-Chef Arnold ist die Lagerräumung maßgeblich: „Wegen der hohen Überbestände wurde nicht mehr in Innovationen investiert.“ Jetzt aber komme etwa bei den E-Antrieben eine Firma wie Avinox hinzu – ein neuer Hersteller, der überall gute Testbewertungen einheimse. Die Motoren des chinesischen Produzenten hätten mehr Power, Batterien ließen sich schneller laden. So etwas habe in den vergangenen Jahren gefehlt. Arnold: „Wenn die Innovationen kommen, dann werden wir sehen, dass sich Bikes auch ohne Discount verkaufen lassen.“"
Grundsätzlich stimmt die Aussage, dass es sich ein Versender eher, als ein Anbieter mit klassischem stationären Handel, leisten kann mehr Modelle parallel anzubieten. Daher waren es auch Marken wie Specialized (Wegfall Venge) Trek (Wegfall Edmonda) die zuerst (mit Innovationsdruck) Modelle reduziert haben - da hieß es u.a. auch, dass zuviele Modelle vorrätig halten unwirtschaftlich sei.
Möchte Canyon nun auch "stationärer" werden, geht es ihnen spätestens dann ähnlich.
Aber auch so ist eine große Lagervorhaltung in Branchen mit kürzeren Lebenszyklen eines Produktes problematisch - auch wenn es bspw. X.000 Universalprodukte sind. Denn habe ich diese nicht mit ausreichend Gewinn abverkauft, bevor der Markt etwas neues verlangt - und sei es nur andere Farben - geht dies nur mit starken Rabatten. Das schmälert den Gewinn (bzw. Umsatz).
Nur als Bsp.: Das ist einer der Gründe, weshalb die großen in der schnellelebigeren Modeindustrie viel in kurze Produktionszeiträume investieren (z. B. nur 6-8 Wochen vom erkennen eines Trends, über Skizzen, Produktion, bis zur weltweiten Verfügbarkeit online und in Shops vor Ort).