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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Autos sind mit 50 kmh leiser und effizienter, weil sie entsprechend entwickelt wurden. Wäre 30 kmh die Maßgabe für Innenstadtbetrieb, würden die Autohersteller die PKW entsprechend entwickeln. Das muss man eben nur verstehen, dass technische Entwicklungen von externen Faktoren bestimmt werden. Und hier eben: 50 kmh im Ort, also eigentlich 60 kmh. Und da muss das Auto für die Tests möglichst effizient sein.
 
Ich verstehe die Diskussionen um Tempo 30 schon lange nicht mehr. Ich würde gern mal einen 30er Schnitt in der Stadt fahren können.
https://de.statista.com/statistik/d...hauptverkehrszeit-in-deutschen-grossstaedten/Bei der Diskussion geht es doch nicht um Tempolimit im Dorf Bumsbüttel, da geht es doch um urbane Gegenden. Als Innenstadtbewohner Frankfurt muss ich sagen, im Berufsverkehr liegt der Schnitt bestenfalls bei 10. Meine Frau braucht für ihre unter 10 Kilometer in der Regel eine Dreiviertelstunde, mit Pech auch eine ganze. Und da ist sogar ein kurzes Stück Autobahn mit über 100 dabei. Von der Autobahnabfahrt bis zu unserer Garage sind es glatte 3 Kilometer. Inklusive 13 Ampeln. Da spielt eine erlaubte Geschwindigkeit von 30, 50 oder 200 überhaupt keine Rolle bezüglich der Fahrzeit.
Aber dass die Verkehrspolitik mal das Thema „Flow“ auf die Kette bekommt, das glaube ich schon lange nicht mehr.
Ja, und da stellt sich doch die Frage, warum deine Frau eine Strecke von unter 10km überhaupt mit dem Auto fährt.

Wenn ich jetzt mal unterstelle, dass deine Frau nicht aus Prestige mit dem Auto fährt, was es aus eigener Erfahrung in Frankfurt ja durchaus gibt, sind die Gründe warum sie mit dem Auto fährt genau die, die eine moderne Verkehrsplanung lösen müsste. (Frauen fühlen sich unsicher in den Öffis, U-Bahn Stationen mit abweisender Architektur, schlechte Anbindungen und lange Verbindungen, schlechte Taktung…)

Ich brauch keinen „Flow“ beim Autoverkehr, ich brauche Lösungen wie in Skandivien oder den Niederlanden, damit man freiwillig und gern aufs Auto verzichtet.
 
Mir fehlt das Fachwissen, aber ich glaube, momentan fehlt den Komunen die rechtliche Handhabe Tempo 30 außerhalb von „Gefahrenbereichen“, wie auch immer diese definiert werden, überhaupt zu installieren und das ist das Problem.

Aber da gibts hier mit Sicherheit jemanden, der was dazu sagen kann.

Kommunen können mittlerweile über das Instrument eines Lärmaktionsplans Tempo 30 sogar auf Staatsstraßen einfordern. Um den Ammersee (Bayern) herum hat es bereits eine Gemeinde geschafft, zwei andere wollen diesem Beispiel folgen. Es geht jeweils um Durchgangsstraßen mit einer Verkehrsbelastung von bis zu 17.000 Fahrzeugen pro Tag.

Die erfolgreiche Gemeinde hat ihre Planung ins Internet gestellt:
https://www.inning.de/buergerservice/laermschutz/ (Link ganz unten)

Vorraussetzung ist demnach, dass der betroffene Straßenabschnitt von mehr als 3 Mio. Kraftfahrzeugen pro Jahr (entspricht 8.200 pro Tag) frequentiert wird. Diese Straßenabschnitte wurden von den Umweltministerien der Länder bereits vor einigen Jahren erfasst. Der Bericht für Bayern ist hier:
https://www.umgebungslaerm.bayern.d..._lesezeichen_lesereihenfolge_aktualisiert.pdf
Edit: Welchen anderen beiden Gemeinden in den Startlöchern stehen kann man sehr schön in der Lärmkarte erkennen:
https://www.umweltatlas.bayern.de/m...&stateId=307450b9-d853-4975-b450-b9d853f97524
 
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sind die Gründe warum sie mit dem Auto fährt genau die, die eine moderne Verkehrsplanung lösen müsste. (Frauen fühlen sich unsicher in den Öffis, U-Bahn Stationen mit abweisender Architektur, schlechte Anbindungen und lange Verbindungen, schlechte Taktung…)
Leider hast Du vollkommen recht. Meine Frau hasst diese Art der Fortbewegung. Übrigens mittlerweile so sehr, dass wir gern an ihren Arbeitsplatz ziehen würden. (Was ob der Lage auf dem Wohnungsmarkt auch nicht so einfach ist) Gehört nicht zu Frankfurt, sehe ich aber gerade von meinem Küchenfenster aus.
Fahrrad traut sie sich auf dem Stück nicht, was ich absolut verstehen kann, ÖPNV-Anbindung ist mies, weil über Stadtgrenze, teuer, unsicher, sie arbeitet oft bis spät usw.
 
Ich brauch keinen „Flow“ beim Autoverkehr, ich brauche Lösungen wie in Skandivien oder den Niederlanden, damit man freiwillig und gern aufs Auto verzichtet.
Mein Flow bezog sich auf jegliche Mobilität. Auch zu Fuß oder mit dem Rad stehe ich hier nur an Ampeln rum (ich fahre selbst vielleicht vier mal im Jahr Auto)
Mein Geschimpfe bezieht sich jetzt nur auf die Frankfurter Innenstadt, aber vermutlich ist es anderswo ähnlich. Die Hauptverkehrsachse Nord-Süd hat seit ein paar Jahren einen kompletten roten Streifen für Fahrräder. Der Platz fehlt natürlich den anderen. Für mich bedeutet dieser Radweg auf den zwei Kilometern vom Flussufer nach Hause 13 potentielle Ampeln mit Rechtsabbiegern usw. Ich fahre einfach direkt nach dem Fluss links davon ab (meide das rote Elend so gut es geht) und parallel durch Nebenstraßen. Die Strecke hat dann zwei Ampeln und de facto keine Rechtsabbieger. Gleiche Distanz, entspannt, schneller, sicherer. Aber natürlich politisch nicht verwertbar.
 
Die Geschwindigkeit geht bei der Berechnung des Luftwiderstandes quadratisch ein. Das heißt, bei doppelter Geschwindigkeit vervierfacht sich dieser.

Wähle ich jetzt bei 30 km/h einen Gang, welcher die gleiche Motordrehzahl erlaubt, wie der Gang bei 50 km/h, muss die Drosselklappe wesentlich weniger weit öffnen um konstant zu fahren.

Am effektivsten ist ein Motor übrigens bei komplett geöffneter Drosselklappe, also unter Volllast. Nicht zu verwechseln mit geringstem Verbrauch/Schadstoffausstoß.
 
Meine bescheidene Meinung dazu ist, Autofahren in der Stadt so unzumutbar wie möglich zu machen. D.h. 30 km/h ohne Ausnahmen, Fahrradstraßen überall in Wohngebieten, bauliche Trennung zulasten der KFZ, marktgerechte Preise für Parkplätze (also scheißteuer nach heutigen Vorstellungen).

Nur so entsteht der Druck, der nötig ist, damit ÖPNV und Radfahren endgültig die Oberhand gewinnen und der klassische motorisierte Individualverkehr aufs absolut Notwendigste reduziert wird.

Ob ein KFZ bei 50 effizienter oder schadstoffärmer ist als bei 30 tut m.E. absolut nichts zur Sache und ist höchstens gut für akademische Diskussionen.
 
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Es gibt genügend Beispiele (in real life), die zeigen, dass ohne Autos alles besser ist bzw. wird.

Ich rede von Städten.

Ich könnte mich dazu komplett in Rage reden, Blechlawinen in Bewegung oder parkend, kein Platz für Kinder, Unfälle, Lärm, kein Platz für Grün, die Definition von Absurdistan. Hier helfen nur radikale Maßnahmen.

P.S. Hatten wir bestimmt schon x mal aber es stimmt einfach:

illustration-autos-stadt-p-Karl-Jilg-180413.jpg
 
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Das glaube ich Dir auch sofort, aber das kannst Du nicht alleine auf dem Rücken der Autofahrer versuchen zu ändern. Das beginnt ganz wo anders: Politik, Hersteller, Städteplaner…
 
Das glaube ich Dir auch sofort, aber das kannst Du nicht alleine auf dem Rücken der Autofahrer versuchen zu ändern. Das beginnt ganz wo anders: Politik, Hersteller, Städteplaner…
Bitte bedenke, dass 50% der Kosten für die private Nutzung eines durchschnittlichen KFZ durch die Allgemeinheit getragen werden (siehe einschlägige Studien). Das heißt, diejenigen ohne Auto sind nicht die Bittsteller sondern die, die Bedingungen stellen sollten.

Wenn der Betrieb eines privaten KZF marktgerecht, also zu echten Kosten erfolgte, erledigte sich das Problem ganz schnell von alleine.

Aber ich kann dich beruhigen, in Deutschland wird sich mit den real existierenden Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung nichts ändern, bis Europa insgesamt etwas unternimmt.
 
Meine bescheidene Meinung dazu ist, Autofahren in der Stadt so unzumutbar wie möglich zu machen. D.h. 30 km/h ohne Ausnahmen, Fahrradstraßen überall in Wohngebieten, bauliche Trennung zulasten der KFZ, marktgerechte Preise für Parkplätze (also scheißteuer nach heutigen Vorstellungen).

Nur so entsteht der Druck, der nötig ist, damit ÖPNV und Radfahren endgültig die Oberhand gewinnen und der klassische motorisierte Individualverkehr aufs absolut Notwendigste reduziert wird.

Ob ein KFZ bei 50 effizienter oder schadstoffärmer ist als bei 30 tut m.E. absolut nichts zur Sache und ist höchstens gut für akademische Diskussionen.
Ich wäre dafür das Prinzip der Megablocks, wie in Barcelona, zu übernehmen. Die größeren Straßen bleiben im Prinzip wie sie sind, alles dazwischen wird verkehrsberuhigt und ist Fußgängern und Radfahrern überlassen. Nur Anwohnerverkehr darf noch rein.
 
Das glaube ich Dir auch sofort, aber das kannst Du nicht alleine auf dem Rücken der Autofahrer versuchen zu ändern. Das beginnt ganz wo anders: Politik, Hersteller, Städteplaner…
Falsch, das liegt nur an der Politik.
Der Stadtplaner kann lediglich auf den Auftraggeber einwirken, aber der ist ja oftmals beratungsresistent. Die Autoindustrie übernimmt keinerlei gesellschaftliche Verantwortung und muss somit eben über den Gesetzgeber gelenkt werden.
 
Ich wäre dafür das Prinzip der Megablocks, wie in Barcelona, zu übernehmen. Die größeren Straßen bleiben im Prinzip wie sie sind, alles dazwischen wird verkehrsberuhigt und ist Fußgängern und Radfahrern überlassen. Nur Anwohnerverkehr darf noch rein.
Ich find ja Barcelona toll, aber der Megablock hat keine interne Erschließung, es gibt nur die Straßen dazwischen. Lediglich im Barri Gotic und El Raval ist es anders, da gibts aber den Megablock nicht. Allerdings sind massiv viele von den Straßen im Bereich der Megablocks einfach für den Autoverkehr gesperrt worden.
 
Was ich echt gut finde ist, was sie in der Altstadt von Las Palmas, Gran Canaria, gemacht haben.
Da haben sie den Autos großteils einfach eine Spur weggenommen und diese zum Radweg umgewidmet.
Das resultiert in einer fast kompletten Einbahnstraßenregelung für die Autos - und die Radfahrer haben Platz satt.
 
Meine bescheidene Meinung dazu ist, Autofahren in der Stadt so unzumutbar wie möglich zu machen. D.h. 30 km/h ohne Ausnahmen, Fahrradstraßen überall in Wohngebieten, bauliche Trennung zulasten der KFZ, marktgerechte Preise für Parkplätze (also scheißteuer nach heutigen Vorstellungen).

Nur so entsteht der Druck, der nötig ist, damit ÖPNV und Radfahren endgültig die Oberhand gewinnen und der klassische motorisierte Individualverkehr aufs absolut Notwendigste reduziert wird.

Ob ein KFZ bei 50 effizienter oder schadstoffärmer ist als bei 30 tut m.E. absolut nichts zur Sache und ist höchstens gut für akademische Diskussionen.
Man kann das fordern, allerdings müssen gleichzeitig noch weitere Randbedingungen geändert, werden ansonsten kriegst du ein Riesenproblem in der Stadt.

Ein Großteil der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich (Bäcker, Gebäudereinigung, Supermarkt, Friseur...you name it) sind dann nicht mehr in der Lage an ihren Arbeitsplatz zu gelangen.

Da die Mieten in den Städten und auch in gut an den ÖPNV abgeschlossenen Vorstädten für diese Arbeitnehmer unbezahlbar sind, sind diese Leute darauf angewiesen mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Das ist natürlich kompletter Unsinn, aber so ist die aktuelle Situation.
 
Genau das wollte man ja mit der City Maut in London erreichen.
Die Gebühr, die auch das ÖPNV-System mitträgt, soll bezwecken, dass statt Kraftfahrzeugen verstärkt der öffentliche Nahverkehr, umweltfreundlichere Fahrzeuge, Fahr- und Motorräder genutzt werden.
Gibt aber immer mal wieder Berichte, dass das wohl nicht ganz so gut klappt wie erhofft und es einige Verantwortliche gerne darstellen.
 
Meine bescheidene Meinung dazu ist, Autofahren in der Stadt so unzumutbar wie möglich zu machen. D.h. 30 km/h ohne Ausnahmen, Fahrradstraßen überall in Wohngebieten, bauliche Trennung zulasten der KFZ, marktgerechte Preise für Parkplätze (also scheißteuer nach heutigen Vorstellungen).
Teuer reicht nicht, hilft nicht genug und ist unsozial. Die Hartnäckigen fahren trotzdem, die Oberklasse fährt nicht Bus (nie igittigit), sitzt aber in entscheidenden Positionen und Geld hat eine gewisse Macht. Für die, die in die Stadt müssen, wird es zu eng, also die Lieferanten, die Krankenfahrer, die Handwerker mit Werkzeugen. Der Frischbeton wird im Mischer hart. Und viele mehr. Dieser Art von Fahrzeugen muss man Raum lassen.
Den Hartnäckigen, den Wohlhabenden und der Oberklasse ist kein Parkplatz und keine Einfahrtsgebühr (wie in London-City) zu teuer. Die Parkplätze in der Stadt, in den Banken und Verwaltungen usw., müssen weg. Das muss politisch gelöst werden. Und wieso parken Leute ihre Schlitten kostenlos oder sehr billig auf öffentlichen Straßen? 16 Stunden, 23 Stunden...? Das muss nicht sein.

Der Platz kann nicht vermehrt werden. Wir brauchen Platz zum Rad fahren und laufen. In der Einengung der Schmalen durch die vielen, großen Autos liegt der Konflikt in den Städten.
 
Man kann das fordern, allerdings müssen gleichzeitig noch weitere Randbedingungen geändert, werden ansonsten kriegst du ein Riesenproblem in der Stadt.

Ein Großteil der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich (Bäcker, Gebäudereinigung, Supermarkt, Friseur...you name it) sind dann nicht mehr in der Lage an ihren Arbeitsplatz zu gelangen.

Da die Mieten in den Städten und auch in gut an den ÖPNV abgeschlossenen Vorstädten für diese Arbeitnehmer unbezahlbar sind, sind diese Leute darauf angewiesen mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Das ist natürlich kompletter Unsinn, aber so ist die aktuelle Situation.
Kann noch ergänzen, dass eine Stadt auch versorgt werden möchte. Wie kommen Lebensmittel, Medikamente, Handwerker, Pakete, Altenpfleger,usw. in die Stadt und mit was werden die transportiert?
Habe nicht den Eindruck, dass die alle ausschließlich zum Vergnügen unterwegs sind und das das unnötige Fahrten mit mindestens ungeeigneten Verkehrsmitteln sind.
 
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