• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

80th Anniversary René Herse ... für Liebhaber (neo)klassischer Randonneusen

Wer wirklich Rennen gewinnen will oder das beruflich tun muß, fährt das leichteste Rad, das möglich ist. Und bei dem oder der besteht der Rahmen aus Carbon.
Die Laufradgröße sollte auch die Körpergröße berücksichtigen, da gibt es nicht die eine einzig richtige wissenschaftliche Laufradgröße. Seit dem goldenen Zeitalter der handmade bicycles sind die Leute im Schnitt rund 10cm größer geworden und auch schwerer.
Herse kann sich ja nicht mehr einbringen, aber mich würde wundern, würde er heute noch dieselben Räder bauen wie damals...

Viele Grüße,
Georg
 

Anzeige

Re: 80th Anniversary René Herse ... für Liebhaber (neo)klassischer Randonneusen
Herse kann sich ja nicht mehr einbringen, aber mich würde wundern, würde er heute noch dieselben Räder bauen wie damals...
Da würde ich mich direkt anschließen. Alu, Titan, Carbon, usw.
Ich denke, dass jemand, der so auf Leichtbau und Haltbarkeit gebaut hat, auch mit dem verfügbaren Materialien gegangen wäre.

Allerdings kann man bei Alex Singer beobachten, das die Entwicklung dann in den 70s zum erliegen kommt und bis heute nur noch Komponenten mit der Zeit gehen.
 
Diese Frage hätte sich wahrscheinlich in den 90'ern entscheiden müssen:

Die neuen Rohrsätze - teilweise im Querschnitt vergrößert und ovalisiert.... Das gab dem Stahlbau nochmal einen richtigen Schritt weiter.

Bei Alu wäre ich mir nicht sicher: Das wäre sicher auf Ablehnung gestoßen. Einfach zu bockig für ein Langstreckenrad. Diese Verweigerung wäre nachvollziehbar gewesen.

Titan? Also "Alutitan"? Ja - vielleicht....?

Bei Carbon haben noch ganz andere Firmen den Anschluss verloren - seinerzeit.
Der musste dann schmerzhaft und langwierig aufgeholt werden. Da kleben heutzutage renommierte Hersteller mit traditionsreichen Namen ihre Aufkleber auf Rahmen aus Fernost.


Solange es die Nachfrage nach hochwertigen Stahlrädern gibt, ist's am Laufen. Für mich geht das klar. :D
 
Glücklicherweise interessiert mich gar nicht womit Andere Rennen fahren ;)
Und glücklicherweise ist es heute nicht mehr so, dass alles am Radmarkt nur auf den Rennsport guckt. Drum haben wir diese herrliche Auswahl.

Ich finde Schutzbleche super, aber ich lasse sie auch immer gerne weg, wenn sie nicht gebraucht werden. Selbiges bei Fronttaschen oder Rucksäcken.

Bei Laufradgrössen und Reifenbreiten lohn es sich kräftig auszuprobieren. ICH würde da nicht für jeden Zweck das Gleiche wählen.

Diese Allroad-Geschichte hat schöne Erkenntnisse gebracht bzw. nach oben gespült und marktfähig gemacht. Aber man kann ja trotzdem verschiedene Räder haben - darunter auch gern eines, das fast alles gut kann.
 
Wer wirklich Rennen gewinnen will oder das beruflich tun muß, fährt das leichteste Rad, das möglich ist. Und bei dem oder der besteht der Rahmen aus Carbon.
[...]
Herse kann sich ja nicht mehr einbringen, aber mich würde wundern, würde er heute noch dieselben Räder bauen wie damals...
Herse hat ja früher schon seine Räder nicht für Profis gebaut, also warum nicht.
 
Herse hat ja früher schon seine Räder nicht für Profis gebaut, also warum nicht.
Ich dachte immer, es ging da zum guten Teil darum, diese Wettbewerbe zu gewinnen? Bei dem das Gewicht ein recht zentraler Punkt ist?

Ich würde in dieser Situation in der heutigen Zeit zu Carbon greifen....

Viele Grüße,
Georg
 
Ich dachte immer, es ging da zum guten Teil darum, diese Wettbewerbe zu gewinnen? Bei dem das Gewicht ein recht zentraler Punkt ist?

Ich würde in dieser Situation in der heutigen Zeit zu Carbon greifen....

Viele Grüße,
Georg
Ach die Concourse Duralumin meinst Du.

Das fände ich auch spannend.
Da ging es ja um touristische Fahrräder mit Gepäckträger und Licht und Schutzbleche und Laufrädern in 650 B demi ballon, mindestens 36 mm breit.

Sowas in Carbon das wär mal was.
Für solche Produkte gibt es aber keinen Markt fürchte ich, ganz im Gegensatz zu früher, insbesondere vor dem Krieg (also natürlich nicht in Carbon aber auf den allerneuesten Stand der Technik).

Allerdings schränke ich meine Aussage von vorhin doch noch mal ein: gäbe es eine Jedermann oder höchstens Amateur-Veranstaltung wie Chanteloup heute noch mit derselben Popularität wie damals, dann gäbe es von Herse vielleicht doch vollausgestattete (Pflicht in Canteloup) Carbonräder. Als recht wettbewerbsintensives Hügelrennen wäre es prädestiniert dafür.
 
Ach die Concourse Duralumin meinst Du.

Das fände ich auch spannend.
Da ging es ja um touristische Fahrräder mit Gepäckträger und Licht und Schutzbleche und Laufrädern in 650 B demi ballon, mindestens 36 mm breit.

Sowas in Carbon das wär mal was.
Für solche Produkte gibt es aber keinen Markt fürchte ich, ganz im Gegensatz zu früher, insbesondere vor dem Krieg (also natürlich nicht in Carbon aber auf den allerneuesten Stand der Technik).

Allerdings schränke ich meine Aussage von vorhin doch noch mal ein: gäbe es eine Jedermann oder höchstens Amateur-Veranstaltung wie Chanteloup heute noch mit derselben Popularität wie damals, dann gäbe es von Herse vielleicht doch vollausgestattete (Pflicht in Canteloup) Carbonräder. Als recht wettbewerbsintensives Hügelrennen wäre es prädestiniert dafür.
27,5" Reiseräder mit Carbon Rahmen gibt es doch, die sind nur nicht so gefragt. Wenn man so ein Rad wirklich touristisch nutzt, dann hat Carbon gegenüber den anderen möglichen Materialien einfach praktische Nachteile. Zum Beispiel kann man keine gut belastbaren Gewinde für Gepäck anbringen. Ob die Gewinde und Ösen an so einer klassischen Duralumin Nudel viel Gepäck ausgehalten haben sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall finde ich eine Veranstaltung bei der reistauglich ausgestattete Räder verlangt werden eigentlich nur dann überzeugend, wenn das keine halben Attrappen sind.
 
27,5" Reiseräder mit Carbon Rahmen gibt es doch, die sind nur nicht so gefragt. Wenn man so ein Rad wirklich touristisch nutzt, dann hat Carbon gegenüber den anderen möglichen Materialien einfach praktische Nachteile. Zum Beispiel kann man keine gut belastbaren Gewinde für Gepäck anbringen. Ob die Gewinde und Ösen an so einer klassischen Duralumin Nudel viel Gepäck ausgehalten haben sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall finde ich eine Veranstaltung bei der reistauglich ausgestattete Räder verlangt werden eigentlich nur dann überzeugend, wenn das keine halben Attrappen sind.

Konstruktiv müssen Faserverbundwerkstoffe so oder so nicht die erste Wahl sein.

Stellt sich auch die Frage, ob die Konstruktion und Produktion eines Carbonrahmens durch einen handwerklich aufgestellten Betrieb unter Berücksichtigung der Produkthaftung wirklich zu einem vertretbaren Preis und ohne Auslagerung von Teilschritten zu leisten wäre. Guckt man sich Dokus zur Carbonrahmenfertigung an, sieht das nicht so einfach aus. Die Kundschaft bei Herse war doch auch den Berichten in der BQ nach nicht bloß in dem Bereich der wohlhabenden Sammler und Enthusiasten (Stichwort "Zahnwalt") oder gesponserten Profis angesiedelt. Das ist das, was mich sowohl beim hier besprochenen Rad als auch bereits den aktuellen Midrangeprodukten der Industrie stört, dass das Ganze preislich so durch die Decke geht, dass der Normalverdiener, der eine Familie zu unterhalten hat, davon nur träumen kann. Bitte bedenken, wir reden hier von einem Fahrrad. Für den hier aufgerufenen Preis kann man sich einen vierrädigen Bürgerkäfig besorgen, der aus erheblich mehr und mindestens genauso komplex zu fertigenden Teilen besteht und neu oder noch mit über 10 Jahre wirtschaftlicher Restnutzungsdauer ist.
 
Um vorzugreifen: Der kostenmäßige Unterschied zw. Einzelfertigung, Kleinserien- und Großserienproduktion ist mir bekannt. Der Preis des Herse und mancher seiner Komponenten ist mir persönlich (und da bin ich ja wohl nicht alleine) zu hoch. Im Vergleich zu manchen anderen Sportartikeln,, die für eine Handvoll Euros unter kritikwürdigen Bedingungen als Auftragsfertigung in Schwellenländern produziert und eingekauft und dann als Markenartikel hier mit enormen Aufschlägen distributiert werden, düfte das Rad allerdings fair bepreist sein.
 
27,5" Reiseräder mit Carbon Rahmen gibt es doch, die sind nur nicht so gefragt.
[...]
Ob die Gewinde und Ösen an so einer klassischen Duralumin Nudel viel Gepäck ausgehalten haben sei mal dahingestellt.
Das ist dann mangels Interesse an mir vorbeigegangen. :D

Die Rahmen waren aus Stahl, die Komponenten oftmals auch noch, um die ging es bei der Sponsorenschaft durch den "Duralumin-Verband"
 
Das ist dann mangels Interesse an mir vorbeigegangen. :D

Die Rahmen waren aus Stahl, die Komponenten oftmals auch noch, um die ging es bei der Sponsorenschaft durch den "Duralumin-Verband"
Das ist ebenso interessant wie verwirrend: Ein Duralumin-Verband als Sponsor für Stahlrahmen mit Stahlkomponenten...
Mir schwebten da eher solche charmanten duralmin Thermoskannen hier vor.
1632687069277.png


1632687328264.png


Das Meca Dural hat immerhin eine Stahlgabel (wenn auch ohne Gepäckträger).
 
Das ist ebenso interessant wie verwirrend: Ein Duralumin-Verband als Sponsor für Stahlrahmen mit Stahlkomponenten...
Ich habe mich etwas kurz gehalten, hier die Langversion:

Die Wettbewerbe hießen vor dem Krieg "Critérium Cyclotouristique de l'Auto (Grand Prix Duralumin)", nach dem Krieg ohne "de l'Auto".

Bei dem Wettbewerben ging es aber weder um Autos noch um Duralumin, sonders es sind die beiden Hauptsponsoren der Veranstaltung, deren Namen sich dort wiederfinden: die Sport-Tageszeitung "l'Auto" und die "Societé du Duralumin".

Die eine wollten mehr Zeitungen verkaufen, die anderen ihrem Material zu mehr Verbreitung bei Fahrrädern verhelfen (behaupte ich mal).

Die Punktevergaben bei den Wettbewerben wurden im Laufe der Jahre immer wieder modifiziert. Konstant waren Malusse für Defekte und Boni für niedriges Gewicht. Das war natürlich insbesondere mit Leichtmetallkomponenten zu erreichen, die im Fahrradbau ansonsten noch meistens aus Stahl waren.

Weil die Räder auf der Strecke einer harten Probe unterzogen wurden, konnten die Duralumin-Hersteller am Ende zeigen, dass das Material nicht nur leicht ist, sondern dass man damit auch zuverlässige Komponenten bauen kann. Darum ging es ihnen (imho).

Rebours allererster Artikel in der der Zeitschrift "Le Cycle" dreht sich um "Dural" bei Rädern. Und es folgten noch einige weitere Artikel über das Material im Laufe der Jahre. Und er führte Buch darüber, wie viele Räder welche Komponenten aus Dural bei der Tour de France benutzten. Rebour war ein Fürsprecher für das Material, bei den Profi-Rennfahrern hat es sich auch nach dem Krieg nur sehr langsam durchgesetzt, insbesondere bei Kurbeln meine ich.

Natürlich waren bei den Wettbewerben auch Räder mit Aluminium-Rahmen am Start, aber nur ganz ganz wenige. Der durchschnittliche Konstrukteur hat seine Rahmen aus Stahlrohren gebaut.
 
Moinsen

Bitte helft mir mal: was ist an diesem Vorbau so toll? Ahead mit klassischer Lenkerklemmung? Aber warum muss der so ein hässlicher Brocken sein? Das sieht doch arg nach Frästeil für BMX aus.

Gruß
dasulf

Bonanzero hat ja schon auf den Ursprung hingewiesen. Für Herse damals war das wohl die einzige Möglichkeit einen sehr leichten Vorbau anzubieten, den er selbst fertigen konnte, incl. Gegenhalter und der Möglichkeit eine Klingel direkt an den Vorbau zu schrauben. Die beiden Schrauben helfen bei der Montage eines Decaleurs.
Die Unverwechselbarkeit hilft dabei sicher auch beim "Marketing". Ähnlich wie Hetchins Muffen etc. ...
 
Moinsen

Bitte helft mir mal: was ist an diesem Vorbau so toll? Ahead mit klassischer Lenkerklemmung? Aber warum muss der so ein hässlicher Brocken sein? Das sieht doch arg nach Frästeil für BMX aus.

Gruß
dasulf
Für MZB 'ne schöne Problemlösung. Für Rinko auch.
Gewinde für die Klingel noch ...

Mit den Möglichkeiten zur Metallverarbeitung in Kleinserie, die Herse hatte, ist das vermutlich das richtige Design. Könnte man heute in Serie sicher auch ganz anders machen.
 
Zurück