Hier eine Acytelenegaslampe der englischen Marke „Miller”, etwa von 1936, auch Calciumcarbitelampe genannt. Das Prinzip ist einfach: Wasser tropft aus dem oberen Bassin auf das Calciumcarbite im unteren Behälter, darauf entsteht Atcytelenegas, das durch ein Rohr durch den Brenner in die Brennkammer strömt und, dort entzündet, mit einer hellen, länglichen Flamme mit einer Temperatur von etwa 1.200 Grad Celsius brennt. Das Licht ist sehr hell, dabei aber flächig, warm (die Farbtemperatur von Atcytelenegaslampen ist niedriger als die von Glühlampen), blendfrei und wurde in England bis in die Nachkriegszeit gerne eingesetzt, weil sein Licht die frühen Batterielampen in Helligkeit weit übertraf und diese Lampen, trotz der schwierigeren Bedienung, sehr viel zuverlässiger waren.
Atcytelenegas ist ein Narkotikum (es wurde früher im Operationssaal zu Anesthesiezwecken verwendet) und darf deshalb nicht in Innenräumen verwendet werden, allesfalls in weitläufigen Höhlen, in denen es heute noch gerne auf Expeditionen eingesetzt wird. Atcytelenegas riecht stark nach Knoblauch - gut für den, der dies mag oder für den Fall, daß nach einer Fahrt ein Rest des Gases noch austritt, denn so ist man gewarnt, bevor einem die Geister schwinden.
Wo wir gerade bei Warnungen vor drohender Entkörperung sind: ich habe selbst einige Atcytelenegaslampen und weiß auch um ihre Gefährlichkeit. Wichtig ist, daß beide Kammern, vor allen Dingen aber die untere, nach außen hin dicht und nur durch das Tropfrohr miteinander verbunden sind, so daß das Calciumcarbite nicht ungewollt in Kontakt mit Wasser kommen kann. Es kann leicht passieren, daß die Lampe in Brand gerät; im schlimmsten Fall aber wird sie explodieren, wenn man den Brand nicht rechtzeitig ausgeschlagen bekommt. Sollte sich das Feuer nicht ausschlagen lassen, sollte man die Lampe schnellstens weit von sich wegwerfen, möglichst nicht in die Richtung einer Menschenmenge, der man sich menschlich verpflichtet fühlt.
Calciumcarbite bekommt man entweder in der Apotheke auf Bestellung (wenn man dem Apotheker gut bekannt ist) oder in der Chemikalienhandlung (wieder, nur, wenn man dem Chemikalienhändler gut bekannt ist).
Nach der Behandlung des rostgenarbten Lackes mit schwarzer Schuhcreme (Marke „Kiwi”); eine mir gelungen erscheinende Mischung aus Bewahrung der Patina und getaner Bemühung um Erhalt der Substanz: