Ich bin in der Baubranche tätig, da ist es leider Gottes an der Tagesordnung, dass die zweite Firma des Chefs (alternativ: Bruder, Mutter, Frau, Cousin..) schon in den Starlöchern ist, sobald die vorige pleite ist. Machen kann man da nichts, jeder hat das Recht, Firmen nach Lust und Laune zu gründen. Und wenn man doch zu viele Probleme mit Finanzamt & Co. an den Hacken hat, dann kommen wir wieder zu den o.a. Alternativen (Bruder, Mutter, etc..).
Der Ruf nach „Anzeigen wegen Insolvenzverschleppung“, „Betrug“, etc., der ist schnell im Raum: Allein, es wird nichts bringen. Der Nachweis ist schwierig, es ist nur ein kleiner Fisch, und sein Laden war nicht von vornherein auf Betrug ausgerichtet. Auch ich habe dort schon anfänglich bestellt und auch geliefert bekommen. Meine letzte Bestellung, nur ein Ersatzteil, habe ich dann per Amazon-Pay-Fall zurückholen müssen, hat aber geklappt.
Wenn man (der Insolvenzverwalter) ihm jetzt in die Bücher guckt, dann wird er mit Sicherheit feststellen, dass es mangels Masse gar nicht zum Verfahren kommt, fertig. Quote Null. Wenn er die Ursache erforschen würde (wozu er kein Bock haben wird), würde er feststellen, dass er vermutlich bei den Herstellern zu sehr in Vorleistung gehen musste, diese dann tlw. nicht pünktlich liefern konnten (Favero hatte z.B. Lieferschwierigkeiten), die Kunden der Reihe nach ihr Geld zurückwollten.. und ihm, bzw. seiner Firma dieses somit ausging. Das reicht nicht für einen Straftatbestand. Wer meint, dass doch, der soll ihn halt anzeigen.
Wie schon gesagt, Klagen und Mahnbescheid bringt jetzt eh nix mehr, bleibt einzig, je nach Zahlungsweise Chargeback bei Kreditkartenzahlung, Fall-Eröffnung bei Amazon-Pay (Paypal gabs ja nicht?), oder halt das Anmelden der Forderung beim Insolvenzverwalter.