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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Moin,
wie oben angekündigt, hier der Nachtrag zum Thema Wegfreischießen anno 1912:


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Da hab ich zwei Bücher zu. Der Radfahrsport in Bild und Wort, von 1897, und Fahrad und Radfahrer von 1890. Aus heutiger Sicht sehr lustig zu lesen, wenn auch anstrengend weger der merkwürdigen Schrift. Im ersten Buch sind auch Katalogseiten von damals zu finden.
 
@ rf5:

Hm. AUGENzeuge war ich jedenfalls nicht wirklich: Ich konnte ja nur HÖREN, was da neben mir passierte, da ich mein Augenmerk auf die Umkurvung des Autos legte. Ob ich damit ein brauchbarer Zeuge gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.
In Anbetracht dessen, dass (anders als in deinem Fall) weder ich noch ein anderer Passant verletzt wurde, war mir das dann auch einfach zu doof, wegen einer solchen Lappalie anzuhalten und mir bei dem anschließenden Heckmeck den A... abzufrieren.
Und noch wird nach mir – denke ich – auch nicht gefahndet ;)
 
@ rf5:

Hm. AUGENzeuge war ich jedenfalls nicht wirklich: Ich konnte ja nur HÖREN, was da neben mir passierte, da ich mein Augenmerk auf die Umkurvung des Autos legte. Ob ich damit ein brauchbarer Zeuge gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.
In Anbetracht dessen, dass (anders als in deinem Fall) weder ich noch ein anderer Passant verletzt wurde, war mir das dann auch einfach zu doof, wegen einer solchen Lappalie anzuhalten und mir bei dem anschließenden Heckmeck den A... abzufrieren.
Und noch wird nach mir – denke ich – auch nicht gefahndet ;)
Naja, kurz anhalten und Name und Nummer geben kann man ja wohl. Wenn der Kerl nun behauptet, der andere Typ wäre ihm einfach hintendrauf gefahren, wird der sich bedanken, dass du einfach weitergefahren bist...
 
Einfach mal die kommenden Tage die örtlichen Polizeimeldungen (die haben meist ein örtliches Pressportal im Internet) im Auge behalten. Da steht dann auch die Meldung zu dem Bums und "der Zeuge auf dem Rad, der das Auto umfuhr, wird gebeten sich zu melden" oder sowas in der Art, wenn die sich nicht einig sind. Lese ich hier ständig dass Zeuge xy gebeten wird sich bei der Polizei einzufinden zwecks Aussage...
 
Danke für den Tipp. Hab eben mal die Meldungen der letzten Tage durchgeschaut, nichts zu finden. Dann kommt da wohl auch nichts mehr.

Anderes Thema. Mit ist am Freitag eine Pressemeldung des DVR zur neuen Unfallstatistik 2018 ins Haus geflattert:

"27. Februar 2019 (DVR) – „Das Ziel der Bundesregierung, die Zahl der Getöteten von 2010 bis 2020 um 40 Prozent zu senken, rückt in immer weitere Ferne“, kommentiert Professor Walter Eichendorf, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) die vorläufigen Unfallzahlen für das Jahr 2018. Im vergangenen Jahr wurden 3.265 Menschen auf Straßen in Deutschland getötet, das sind 2,7 Prozent oder 85 Getötete mehr als noch 2017. Auch die Zahl der Verletzten stieg um 1,1 Prozent an.
(...)
Straßenraum sicher für Radfahrer gestalten


Besonders schockierend: Im Vergleich zum Vorjahr kamen deutlich mehr Menschen ums Leben, die mit dem Fahrrad- oder Kraftrad unterwegs waren. „Der Trend aus den Vorjahren hat sich noch einmal verschärft“, sagt der Präsident. Beide Gruppen seien im Straßenverkehr besonders gefährdet. In den vergangenen Jahren hätten der Bund, die Länder und Kommunen die Sicherheit von Radfahrern und Bikern zu sehr vernachlässigt. „Das betrifft vor allem die Infrastruktur: Der Radverkehr nimmt besonders innerorts zu. Dort steigen auch die Unfallzahlen. Der Straßenraum muss so gestaltet werden, dass Rad- und Kraftradfahrer sicher ankommen können“, so Eichendorf. Das bedeute auch, dass die neu geplanten Empfehlungen zu Radverkehrsanlagen (ERA) dem gewachsenen Verkehr Rechnung tragen müssten. Hier seien besonders die Länder gefordert. (...)"

Das deckt sich wohl mit unser aller Erfahrung. Der Verkehr wird selbst bei mir in der Provinz immer dichter, hektischer und aggressiver, da steigt die Unfallgefahr natürlich entsprechend. Der Hauptgrund, warum ich mich mittlerweile lieber mit meinem Gravelrenner in die Büsche schlage als mich aufm RR mit wildgewordenen, SUV-lenkenden Speckgürtel-Abenteurern rumzuärgern.

Allerdings bezweifle ich, dass der Aus-/Umbau des Straßenraums und neue "Radverkehrsanlagen" an der Entwicklung wirklich viel ändern würden. Solange Radfahrer nicht als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden, sondern als lästige Fremdkörper, die sich entweder kein Auto leisten können oder aufgrund einer persönlichen Verschrobenheit von der autofahrenden Mehrheitsgesellschaft abgewendet haben, werden m.E. die tollsten Baumaßnahmen nichts helfen.
 
......lieber mit meinem Gravelrenner in die Büsche schlage als mich aufm RR mit wildgewordenen, SUV-lenkenden Speckgürtel-Abenteurern rumzuärgern........

Geht mir genau so, nur dass ich lieber MTB fahre. Das Rennrad macht mir überhaupt keinen Spaß mehr. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, aber die Autos haben so gewonnen und den Radler verdrängt :(
 
Geht mir genau so, nur dass ich lieber MTB fahre. Das Rennrad macht mir überhaupt keinen Spaß mehr. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, aber die Autos haben so gewonnen und den Radler verdrängt :(
Falsche Sicht!
Die immer mehr ausufernde Verkehrskatastrophe sorgt dafür, dass auch die hinterletzten Autofetischisten langsam das massive Umdenken anfangen - auch wenn der Prozess noch eine Zeit dauert.
So gesehen überlassen wir nicht den KFZ die Straßen, wenn wir uns mit dem Gravel-Renner seitwärts in die Büsche schlagen. Wir nehmen aus den Wäldern dann nur Anlauf, um letztendlich die Straßen tatsächlich für das Fahrrad als ernsthaftes Verkehrsmittel (zurück) zu erobern.

Leider wird dieser Wandlungsprozess etwas länger dauern - so zehn bis dreißig Jahre, schätze ich. Aber was in ca. 100 Jahren Automobil-Förderung versaut wurde, ändert sich eben nicht "über Nacht".
 
Etwas selbstkritisch sei aber auch angemerkt, dass unsere wachsende Ablehnung der Asphaltstraße als Trainingsort ein Generationenproblem zu sein scheint. In einem anderen Thread unterstellte beim Thema Gravel ein junger RR-Heißsporn, dass alte Männer halt mit dem Gravelrenner in den Wald flüchten, wenn sie auf der Straße Angst bekommen. Und wenn ich mir angucke, seit wann Speichennippel, Sesselpupser und ich hier schon registriert sind, mag das sogar stimmen :D

Aber selbst dort ist man ja längst nicht mehr vor Konfliktsituationen sicher. Letzten Samstag hatte ich auf meiner Runde mitten im Wald drei Kabbeleien: 1) mit Holzsammlern, die mit ihren Autos und Anhängern den kompletten Wanderweg zuparkten und deren Hund auf mich losging; 2) mit einem Jäger im dicken Benz-SUV, mit dem ich auf einer Abfahrt frontal fast zusammenstieß; und 3) mit einem motorisierten Waldcafé-Ausflüger, der voll in die Eisen stieg, als er mich im Rückspiegel sah. Drei Aufreger auf knapp 30 Offroad-Kilometern ... Nirgendwo hat man seine Ruhe :rolleyes:
 
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Etwas selbstkritisch sei aber auch angemerkt, dass unsere wachsende Ablehnung der Asphaltstraße als Trainingsort ein Generationenproblem zu sein scheint. In einem anderen Thread unterstellte beim Thema Gravel ein junger RR-Heißsporn, dass alte Männer auf der Straße halt mit dem Gravelrenner in den Wald flüchten, wenn sie auf der Straße Angst bekommen. Und wenn ich mir angucke, seit wann Speichennippel, Sesselpupser und ich hier schon registriert sind, mag das sogar stimmen :D
Da gebe ich Dir in Teilen sogar Recht - eigentlich dürfte ich ja nur noch im Ü-50-Faden bei den Senioren posten.....:oops:

Es hat aber weniger mit Angst zu tun. Unsereins hat ja das Rennradeln zu Zeiten gelernt, als man noch ungerasterte 10-Gänge am Rad hatte (nicht am Ritzelpaket, sondern in Summe...:eek:), sich zum Schalten noch ehrfürchtig nach unten verneigen musste und Rennrad-fahren echter Exotensport war. Statt Vollbart und Rapha-Klamotten haben damals noch weiße Socken und schwatte Büx zu einem echten MustHave gehört, sonst war man nicht Mitglied der Gemeinde. So gesehen ist man also unter ungünstigsten Bedingungen auf der Straße mit dem Rad groß geworden.
Mittlerweile ist aber mein Bedarf, mich in der Freizeit vermeidbarem Stress auszusetzen, deutlich geringer geworden. Wenn man in den 1970-ern durch den Schwäbischen Wald oder den Schwarzwald gerollt ist, kam da auf Nebenstraßen "alle Jubeljahre" mal ein Auto vorbei. Da kam nicht wirklich Stress auf.
Heute hat man auch auf Nebenstrecken gefühlt geschlossene Fahrzeugschlangen, die im Minutentakt an einem vorbeirauschen. Da bleibt der Erholungseffekt schnell auf der Strecke.

Was nach meiner Beobachtung weniger wurde, sind Massen an Wanderern (Karo-Hemd, Bundhose, Wanderstock) - diese Generation ist mittlerweile im Pflegeheim. Abgesehen von HotSpots, wohin sich auch die modernen, karrierebewussten, Job-sharenden Jungdynamiker mit Familie am WE "ins Grüne" aufmachen, sind z. B. weite Teile der Schwarzwaldwege doch sehr ruhig und man trifft auch mal eine Stunde keine Menschenseele. Einfach nur wandern ist ja heute nicht mehr in, man benötigt schon ein Ziel mit Event-Charakter. Abseits dieser Event-Ziele ist dann Ruhe.

Es ist also weniger die gestiegene Angst um die Knochen, als vielmehr der gesteigerte Bedarf an Entspannung ohne Stress. Verausgaben, bis schwarze Pünktchen vor den Augen flimmern, kann man sich auch gravelnd, da benötigt man keinen Asphalt für.
Die jungen Heißsporne werden das zu gegebener Zeit auch zu schätzen lernen - wenn bis dahin die Straßen - weil dann Auto-frei - ohnehin nur noch den Radfahrern gehören.....:daumen:
 
ungerasterte 10-Gänge am Rad hatte (nicht am Ritzelpaket, sondern in Summe...:eek:)

10 Gänge in Summe habe ich beim MTB derzeit auch wieder. Das 11. Ritzel hat die Aufnahme auf dem Nabenkörper gesprengt und dreht durch.

Klar gibts im Wald auch schon mal Konfliktsituationen. Aber selten und meist nicht wirklich gefährlich. Außerdem kann man mit seinem Gegenüber reden. Auf der Straße ist die Kommunikation arg eingeschränkt, da man im Auto ziemlich entkoppelt von der Realität ist.
 
Es ist also weniger die gestiegene Angst um die Knochen, als vielmehr der gesteigerte Bedarf an Entspannung ohne Stress.
Das ist auch mein Antrieb geworden. Das hätte mir vor 20 Jahren, als ich noch Lizenzrennen gefahren bin, mal einer sagen sollen, den hätte ich für bekloppt erklärt. Um on-topic zu bleiben: Ein Gutes hat das Älterwerden auch. Man wird gelassener in Konfliktsituationen und drischt keine Dellen mehr ins Autodach.
 
Ich beneide Foristen wie @stahlwade und @Sesselpupser für die Möglichkeit in den Wald flüchten zu können. Leider gibts das in meinem Revier nicht. Selbst bis zum kleinsten Wäldchen das brettflach und nach 15min. durchquert ist sind es fast 20km Anfahrt.:(
 
Etwas selbstkritisch sei aber auch angemerkt, dass unsere wachsende Ablehnung der Asphaltstraße als Trainingsort ein Generationenproblem zu sein scheint. In einem anderen Thread unterstellte beim Thema Gravel ein junger RR-Heißsporn, dass alte Männer halt mit dem Gravelrenner in den Wald flüchten, wenn sie auf der Straße Angst bekommen. Und wenn ich mir angucke, seit wann Speichennippel, Sesselpupser und ich hier schon registriert sind, mag das sogar stimmen :D

Aber selbst dort ist man ja längst nicht mehr vor Konfliktsituationen sicher. Letzten Samstag hatte ich auf meiner Runde mitten im Wald drei Kabbeleien: 1) mit Holzsammlern, die mit ihren Autos und Anhängern den kompletten Wanderweg zuparkten und deren Hund auf mich losging; 2) mit einem Jäger im dicken Benz-SUV, mit dem ich auf einer Abfahrt frontal fast zusammenstieß; und 3) mit einem motorisierten Waldcafé-Ausflüger, der voll in die Eisen stieg, als er mich im Rückspiegel sah. Drei Aufreger auf knapp 30 Offroad-Kilometern ... Nirgendwo hat man seine Ruhe :rolleyes:


Naja ich hab weniger Angst vor den Autos, als nach jeder 40km Tour massive Atemprobleme inzwischen, meine Lungen und Bronchien rasseln danach auf dem letzten Loch. :(
Sobald ich in den Wald flüchte bzw. auf Feld und Ackerwege ist das wesentlich weniger ausgeprägt. Leider fahren einen da dafür ständig SUV, Pferdefetischisten mit ihren SUV+Anhängern oder eben Bauern mit ihren Maschinen (+Anhänger) ziemlich häufig fast über die Füße, so dass man da auch keine Ruhe mehr hat...

Und dass immer mehr die Schnauze voll haben kann ich total nachvollziehen. Ich wohne ja "nur" in ner 82.000 Einwohner Kleinstadt, aber hier wirste auf 2km in den 30er Zonen auch 3x weggehupt und mit 70 hautnah überholt, so isses nicht... wundert ja aber auch nicht, wenn die Leute dann schön devot auf den verbotenen Gehweg hopsen und da lustig die Fußgänger nerven, haben die Autofahrer ja erreicht was sie wollten...

Ich wohne in einer ehemals ruhigen Seitenstraße, seit wir saniert wurden und es hier nach Neubauwohngebiet aussieht (aber nur von aussen...) ist hier LKW Durchgangsverkehr en Masse zu jeder Tageszeit. Die Autos knallen neuerdings hier im Sekundentakt mit 70+ durch, einmal wurde ich beim entladen der Einkäufe fast umgekachelt weil ich nicht in den Kofferraum gesprungen bin... Hielt die Dame nebst Gör auf dem Beifahrersitz an, kurbelt die Scheibe runter und fängt an uns zu beschimpfen vom Feinsten, was da alles aus der Kiste sprudelte erspar ich euch mal. nur das wir in unserem Stadtteil eh alle in die Klapse gehören weil wir in 30er Zonen keine 70er Raser wollen... Ne ist richtig... Eigentlich soll man auf der Fahrbahn (rechts und links zu Tode geparkt) wo gerade maximal 1 Auto durch passt auf der Fahrbahn fahren. Tun wir auch, was denn sonst - nur ausser uns maximal 2/50 anderen, die fahren uns auf dem gehweg schön über die Füße weil sie sich da sicherer fühlen!!!
Wohlgemerkt in einer ehemals ruhigen und völlig problemlosen Seitenstraße, die aber seit letztem Jahr halt als Psychopathen Raser Autobahn genutzt wird... :rolleyes:
 
Das ist auch mein Antrieb geworden. Das hätte mir vor 20 Jahren, als ich noch Lizenzrennen gefahren bin, mal einer sagen sollen, den hätte ich für bekloppt erklärt. Um on-topic zu bleiben: Ein Gutes hat das Älterwerden auch. Man wird gelassener in Konfliktsituationen und drischt keine Dellen mehr ins Autodach.

Oder man wirft auf der eigenen Spur entgegenkommenden Autos (die im Gegenverkehr überholen) entgegen dem ersten Impuls doch keine Trinkflaschen ans Auto.
 
Eigentlich soll man auf der Fahrbahn (rechts und links zu Tode geparkt) wo gerade maximal 1 Auto durch passt auf der Fahrbahn fahren.
Wir haben hier auch so eine Straße, wo sich die Anwohner aufregen, dass die Autos zu schnell durchfahren (kein 30 Zone). Aber was machen sie? Sie parken auf dem Gehweg, dass die Straße ja frei bleibt und durchgerast werden kann.
 
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Interessant fand ich ja den oben erwähnten Nebensatz: die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) werden bis 2020 überarbeitet.
Jetzt sinds ja nur Empfehlungen, aber wenn man da auf Lastenräder und Pedelecs reagiert werden die Ansprüche an Radwege vielleicht noch mal höher.

Eigentlich müsste man (mal wieder) die Radwegebenutzungspflicht aufheben, bei so viel geplantem benutzungspflichtigen (!) Mist.

Es tut sich ja vielerorts was, was Initiativen für besseren Radverkehr angeht. Ich glaube nur, dass "mehr Radwege" nicht nur die Lösung sein kann. Es wird nicht überall Radwege geben können. Daher brauchts eben grundsätzlich mehr Rücksichtsnahme (auch gegenüber Fußgängern) und vielleicht tatsächlich Tempo30 innerorts; 80 außerorts. Man muss nur mal drauf achten, wie schnell und rücksichtslos viele Autofahrer abbiegen, das ist erschreckend.
 
Ich glaube nur, dass "mehr Radwege" nicht nur die Lösung sein kann. Es wird nicht überall Radwege geben können.
Richtig. Ich vermute aber, dass es noch ewig dauern wird, bis sich die Bereitschaft zur Rücksichtnahme in der Breite durchsetzt. Hatte ja auch Sesselpupser angemerkt. Die einseitige Förderung des Automobils ist sicher ein Grund dafür. M.E. wiegt aber noch schwerer, dass wir durch Kapitalismus und Technokratie über Generationen auf Wachstum geeicht sind. Immer mehr Zeitgenossen beschleicht nun die Erkenntnis, dass jedes Wachstum Grenzen hat und nur noch auf Kosten einzelner Schichten oder Gruppierungen generiert werden kann. Aus der Angst, abgehängt oder übervorteilt zu werden, entbrennen Verteilungskämpfe um Einfluss und Geld. Um die limitierten Ressourcen. Auch um Raum, ob zum Wohnen oder für die Mobilität. Jeder will da in der ersten Reihe stehen, die Stimmung wird nervöser und explosiver. Und da sich im Zweifel jeder selbst der nächste ist, dürfte das mit der Rücksichtnahme (auf Mitmenschen, andere Verkehrsteilnehmer, auf die Umwelt ...) erstmal schwierig bleiben.
 
Wir haben hier auch so eine Straße, wo sich die Anwohner aufregen, dass die Autos zu schnell durchfahren (kein 30 Zone). Aber was machen sie? Sie parken auf dem Gehweg, dass die Straße ja frei bleibt und durchgerast werden kann.

Bei uns ist auf der einen Seite ein Parkstreifen (eigentlich für Anwohner aber parken immer die Muttitaxis die abends in der selben Schule zum Yogakurs gehen...) der so Stirnseitig zum gehweg angelegt ist. Auf der anderen Seite wird dann entlang des Gehwegs jeder Zentimeter zugeparkt, gerne auch entgegen der Fahrtrichtung (insbesondere von einem bestimmten Pflegedienst...). Eigentlich KANN man garnicht rasen, denn bei gegenverkehr und sei es nur ein Fahrrad ist dann Schicht im Schacht. Und ausweichen kann man dank der Autos rechts und links ja so gut wie nirgendwohin. Also wenn dir da einer mit 70 entgegen kommt, dann gute Nacht - juckt nur keine Sau.
Mehrfach hamse unser Vehikel schon gerammt, und die Polizei hat dann abends oder nachts geklingelt um uns die Versicherungsdaten des Unfallverurasachers mitzuteilen... Aber tun sie mal was gegen diese Idioten? Nö. Weder mal da hinstellen und sich die alle rausziehen noch die Straße mit irgendwas nervig gestalten wie so Hubbel oder so...
 
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