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Reisebericht, sportliche Deutschlanddurchquerung

ryan79

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Braunschweig
Hallo Freunde der schmalen Reifen,

Ich bin gerade bei meiner Deutschlandreise und hier der Reisebericht dazu.

Tag 1. Anreise von Braunschweig nach Holnis/Flensburg

Da ich alles vorgebucht hatte lief die Anreise mit der Bahn Problemlos. Die Wagons waren schnell gefunden, Fahrrad verstaut und gut. Im IC ist der Platz etwas beengt, aber machbar. Im Regionalexpress war Platz ohne Ende. Die Züge waren recht leer und nach 5 Stunden war ich in Flensburg.

Dort den passenden Bus finden um nach Holnis zu kommen. Nach einer kurzen Diskusion mit dem Busfahrer durfte ich mein Rad mitnehmen. Aber nur solange bis ein Kinderwagen kommt, dann hätte ich aussteigen müssen. Gut, es kam zum Glück keiner. Da ich kurz vor Holnis, 5 km noch mal Umsteigen musste, der Bus aber erst in 40 min kam, bin ich geradelt. Erste Geld verschenkt.

So, da bin ich also in Holnis, aber wo jetzt starten? Es musste der Nördlichste Punkt sein. Also rein in die Pampa, auf schmalen Wanderwegen ans Meer bis wirklich Ende war. Also, hier ist also der Start. Schnell noch ein Foto und voller vorfreude wieder zurück Richtung Flensburg.

Am Strand von Glücksburg noch ei schönes Foto mit mir am Strsnd machen lassen, wobei die Leute garnicht glauben konnten was ich vor habe. Das sollte ich aber noch öfters zu hören bekommen in den nächsten Tagen, wie sich herausstellte.

Nach 24 km war ich auch schon in meinem Neffen angekommen. Praktisch wenn Freunde und Familie in Deutschland verteilt wohnen. Schnell noch Einkaufen und alles für den nächsten großen Tag vorbereitet und früh ins Bett.

Wie füge ich hier den Bilder ein die ich auf dem Handy habe? Finde ich nicht. Danke
 
Tag 2. Das Wetter war Top, mur ein wenig Windig. Sonst 20 Grad. Voller Freude mache ich mich auf dem Weg nach Brunsbüttel wo die Fähre nach Cuxhaven ablegt. Bis dahin sollten es 145 km werden. Das Ticket hatte ich für 14 Uhr vorgebucht.

Es lief gut, zugut. Weshalb ich mich für einen Umweg entschied um die Landschaft zu genießen. Ja, die Zeit wurde auf einmal immer enger und ich immer schneller. Die letzten 30 min. Habe ich ein Zeitfahren machen müssen und bin mit 37 - 40 km/h die Straße lang. 3 min. vor dem Ablegen kam ich bei der Fähre an. Glück gehabt.

Die Überfahrt war angenehm und ich konnte mich erholen. Jetzt noch eine Unterkunft finden und dann ist ende für heute.

Jetzt kam das Problem. In den Urlaubsorten war alles voll wegen dem Brückentag. Daran hatte ich nicht gedacht. Nachdem ich 4 x angrhalten hatte und gefragt habe, auch Internetplattformen nur noch extrem teure Hotels frei hatten bin ich immer weiter gefahren. Schließlich war ich nach 210 km in Bremerhaven und hatte ein Hotel gefunden. Auf den Schreck erst mal einen Kaffee trinken.

Tag 3. Früh um 7 Uhr war ich abfahrbereit. Musste auch gleich mit der Fähre ablegen um zum Weserradweg zu gelangen. Der Radweg ist sehr schön. An der Seite überall Scharfe und Kühe. Mit Rückenwind kam ich gut vorran. Selbst eine fest verbaute Standpumpe zum Luftprüfen stand an der Seite.

Durch Bremen war es etwas tricki, bis ich den Weg in die Innenstadt gefunden hatte. Da war auch ein Fest und extrem viel los. Die Stadtmusikanten habe ich nicht Fotographiert. Da war es viel zu voll. Nach einer Pause ging es weiter auf dem Weserradweg nach Nienburg. Hier kam ich nach 180 km an und hatte eine Unterkunft gefunden. Schnell noch Einkaufen, Gaskocher an und Nudeln bis der Arzt kommt.

Tag 4. Nachdem ich die letzten Tage mehr km gefahren bin als geplant, ließ ich es heute Ruhiger angehen. Es sollte bei den geplanten 160 km pro Tag bleiben und es verschlug mich bis nach Schwalenberg. Am Anfang immer weiter den Weserradweg, und plötzlich kamen die ersten Hügel am Horizont in Sicht. So schnell kann es gehen. Die Deiche Endeten und es ging auf Landstaßen weiter. Dank einer Hotelplatform hatte ich schnell eine Pension gefunden. Sauber, Preiswert und mitten in der schönen Altstadt. Was will ich mehr! Konditionell hatte ich bisher keine Probleme, aber es zeigte sich ein leichtes Stechem im linken Knie. Da ich sonst regelmäßig zur Physiotherapie gehe kenne ich eine paar Griffe und Lockerungsübungen. Dadurch ging es einigermaßen. Abends noch beim Italiener gestärkt und früh ins Bett.

Tag 5. Ein Highlight auf meiner Tour.

In Melsungen wohnen Freunde bei denen ich unter kommen konnte. Deshalb hatte ich die letzten Tag mehr km gemacht als geplant. Mich trenten nur noch 120 km und 1200 HM von Ihnen. Die Strecke war Wellig bis sich auf einmal eine Wand vor mir aufbaute. Dann das Schild. 16 % auf 1,2 km. Na Herzlichen Glückwunsch. Zum Glück hatte ich meine Bergübersetzung mit 34/28 drauf. Trotz Gepäck kam ich gut hoch. Mittags wurde es extrem heiß und zur Erfrischung musste ich am Straßenrand Erdbeeren kaufen. Ein genuß in der Jahreszeit. Als ich um 14:45 ankam hatte ich einen Sonnenbrand auf den Armen, und 6 Liter Wasser getrunken. Heil froh war ich als die Fahrt zu ende war.

Doch da war doch noch was! Seit 200 km bemerkte ich ein knacken am Rad. In Melsungen suchte ich also einen Radladen auf. Da das Rad noch recht neu war, 800 km alt vermutete ich das sich die Schaltzüge gelängt haben. Dem war nicht so. Schaltung war ok, es hatte sich eine kleine Schraube am hinteren Umwerfer gelockert. Zum Glück wurde dad Problem gleich beseitigt. Danke an der Radladen.

Tag 6. Melsungen bis ins Sinntal

Von Melsungen bin ich den Fuldaradweg gefolgt. Ein wirklich schöner Weg der zwar nicht immer asphaltiert ist, aber dank 28 er Speczialic Roubaix gut zu fahren ist. Überhaupt bin ich mit den Reifen sehr zufrieden. Mit einer Handseilbahn ging es dann über die Fulda. Ich musste mit Rad in einen Korb steigen wo eine Kurbel war. Wenn man gekurbelt hat, hat sich die Gondel bewegt. Zur Abwechselung gab es mal Bizepstraining.

Es war wieder sehr warm und ich war froh als ich Mittags in Fulda ankam. Hier gönnte ich mir einen Restaurantbesuch, schaute mir die City an und füllte die Vorräte auf. Um ca. 15 Uhr ging es weiter bis ins Sinntal. Nach 165 km hatte ich mein Soll erfüllt und lag meinem Zeitplan etwas vorraus. Auf einem Bauernhof kam ich in einer kleinen Pension unter. Sehr gemütlich und ich konnte sogar die Küche nutzen. Das war mit 22 Euro auch die preiswerteste Übernachtung aber auch eines der schönsten. Manche 3 Sterne Hotels waren nicht so gepflegt. Meine Beine waren erstaunlich gut in Form. Das leichte Stechen im Knie wechselte mal von links nach rechts. Dann war es wieder kurz weg. Nervig, aber nichts ernstes. Einfach nur die Sehne überlastet.

Tag 7. Bis nach Würzburg

Heute konnte ich mich nicht richtig motivieren. Zum einen die Hitze und zum anderen war es bereits der 6. Tag im Sattel. Weiter ging es am Fuldaradweg der auch immer wieder die Fulda verlassen hat und es Abstecher in die Berge gab. Nach 40 km hätte ich den Radweg verlassen müssen, da ich nicht nach Würzburg wollte. Ich bechloß aber meinen Plan zu ändern und fuhr weiter bis nach Würzburg wo ich nach 83 km ankam. Hier kaufte ich mir ei Zugticket nach Memmingen am Abend und besichtigte die Festung und die Innenstadt. Würzburg ist sehr schön und immer einen Besuch wert. Um 21 Uhr kam ich schließlich in Memmingen im Hotel an. Auch Memmingen hat eine schöne Altstadt.

Ich hatte hier 200 km Strecke abgekürzt, weshalb ich einen Tag vor meinem Plan lag. Aber das war für mich in Ordnung.

Tag 8. FinalerTag nach Oberstdorf.

Wie sagen Rennfahrer immer. Heute gab es noch mal richtig auf die Fresse!

Nicht in Form eines Rennen, aber ich bin im Allgäu und hatte bisher knappe 1000 km in den Beinen. Von Memmingen bis OBERSTDORF sind es eigentlich nur 80 km. Ich machte 120 km und 1187 HM drauß. Normalerweise lacht man über die Strecke, aber nicht nach der Vorbelastung. Die Anstiege im Allgäu sind brutal. Kurz aber heftig. Meine Beine waren fertig. Auf der gesamten Strecke ab Flensburg wurde ich icht einmal überholt. Doch hier 20 km vor Oberstdorf überholte mich ein MTB ler. Das war die Höchststrafe für mich. Irgendwie entwickelte sich ein kleines Rennen. Ich hinterher, er wurde immer schneller. Schließlich musste ich kapitulieren und rollte nur noch Richtung Oberstdorf. Beim fahren kamen auf einmal die Emotionen hoch. Es fühlte sich an, als ob ich einen Pokal gewinne. Das konnte ich per Videobotschaft während der Fahrt festhalten. Dss hatte ein Radler mitbekommen und begleitete mich nach Oberstdorf zum Ortsschild. Wo das Finisher Foto aufgenommen wurde. Glücklich und kaputt rollte ich durch die City und suchte mir einen Biergarten wo es ein Weizena zur Belohnung gab.

Eine absolut geile Tour die ich jedem nur ans Herz legen kann. Man lernt Land und Leute kennen und was der Körper in der Lage ist zu leisten.
Nach einem Tag Regeneration in der Sauna waren die Schmerzen vergessen, und am nächsten Tag bin ich aufs Nebelhorn gewandert.

Heute ist Abfahrt mit dem Zug nach München und dann mit dem Schlafwagen nach Hannover. Vorher fahre ich aber noch zur Alpe Schlappold. Ich hatte mir ein Packet mit Crossreifen ins Hotel vor meiner Abreise geschickt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön, Deine Abenteuer mitzuverfolgen. In Schwalenberg, wo früher meine Oma lebte und ich als Kind oft war, bin ich auf meiner 2012er-Deutschlandtour auch über Nacht gewesen.

In 2 oder 3 Wochen - je nach Wetter - werde ich auch wieder auf Deutschlandour sein.

Weiterhin gute Fahrt:daumen:
 
Darf man fragen was du insgesamt ca ausgegeben hast ? Möchte auch (bald) einige Tage unterwegs sein, nur fehlen mir noch zahlen(möchte etwas planen was man so in etwa ausgibt)
 
Hier noch das Update zur Alpe Schlappold.

Ich kannte den Weg bereits, den ich vor 4 Jahren schon einmal gefahren bin. Damals zwang mich der Berg trotz MTB mit Bergübersetzung 7 mal zum Absteigen. Diesmal sollte es anders werden. Mit dem Crosser und 34/28 Übersetzung wollte ich es ohne Absteigen schaffen. Was soll ich sagen?! Ich habe es nicht geschafft und musste nach einer Rampe mit 18 % doch eine kurze Pausen machen. Aber es lief richtig gut. Man bedenke die Übersetzung. Mit 34/28 Rampen mit 15 bis 18 % zu fahren ist echt anstrengend. Die Schlußrampe hat 21 Prozent. Hier ist beißen angesagt. Die Schenkel schreien schon um Gnade, aber nur noch die wenigen Meter. Dann war ich oben an der Mittelstation zur Fellhornbahn. Ein weiterer Höhepunkt auf meiner Reise. Immerhin, Strava Platz 50. Ich bin also mehr als Zufrieden. Mit einem MTB wäre es sicherlich einfach gewesen.

Am Abend ging es dann mit dem Zug nach München wo ich zum Glück am Bahnhof duschen konnte. Dann in den Schlafwagen und nach Hause. Jetzt reicht es auch. Die nächste Ausfahrt ließ 8 Tage auf sich warten. Da ich merkte das ich gut in Form war, habe ich gleich eine neue Persönliche Bestzeit an meinem Hausberg aufgestellt. Juhuu so kann es weiter gehen :)

Jetzt zu den Kosten:

Bahnticket bis Flensburg: 44 Euro
Bahnticket Oberstdorf bis Hannover: 110 Euro inkl. Schlafwagen und Fahrrad (alles ohne Bahncard)
Pensionen: die günstigste 22 Euro, das teuerste Hotel 86 Euro.
Fähre Cuxhaven: 11 Euro
weitere Fähren 2 - 5 Euro

Das ganze Erlebnis hat ca. 800 Euro gekostet, inkl. Essen gehen, Hotels, Sauna, Eintritt usw. Wobei ich keine teuren Hotels genommen habe, bis auf einmal. Da brauchte ich das. Essen gehen war ich nicht täglich, da ich einen Gaskocher dabei hatte. War 4 mal im Restaurant.
 
Hast Du die Unterkünfte vorgebucht oder von unterwegs aus angerufen?

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Ich habe nur Oberstdorf vorgebucht. Ansonsten Mittags durch die Hotelportale vom Handy gebucht. Hat immer gut geklappt, außer oben an der See. Da waren durch den Feiertag in manchen Bundesländern schon sehr viele Urlauber und alles war voll.

Mein Tipp; Großstädte und Urlaubsregionen vorbuchen. Ansonsten ist es nicht notwendig.
 
Mein Tipp; Großstädte und Urlaubsregionen vorbuchen. Ansonsten ist es nicht notwendig.

danke für den Tipp. Hab mal eine Tour von NRW an die Nordsee zusammengestellt. Komme auf 682 km. Fahren möchte ich mit dem Crosser.


Konntest du das Rad in den Hotels/Pensionen mit aufs Zimmer nehmen?
 
Hast Du einen Favoriten in Sachen Hotelportalapp?

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Ich habe alles über HSN gebucht, weil die App sehr schnell war. Preise sind aber überall gleich. Die Hotels freuen sich auch wenn man direkt anruft. Dann sparen sie sich 15 Prozent Provision. Ansonsten Hotel de nehme ich von zuhause aus. Vorher solltet ihr ein Kundenkonto erstellen. Dann geht es schneller.

Rad mit aufs Zimmer ging manchmal. Meistens hatten die einen Abgeschlossenen Keller das ging auch.

Habe den Besitzer immer auf den Wert des Rades aufmerksam gemacht, dann hatte er verständnis das ich es mir aufs zimmer nehmen wollte und nicht draußen beim Unterstellplatz lassen wollte.
 
Ich kann hier keine Bilder einfügen und habe auch keinen Online Speicherplatz. Damit kenne ich mich nicht aus. Sorry
 
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