das hat doch nix mit dem islam zu tun wenn ein moslem eine bombe zünden will, und allahuakba ruft, das ist reiner zufall.
Dass es nichts mit dem Islam zu tun hat, hat doch niemand behauptet, es geht darum, dass der Islam nicht das eigentliche Motiv für Terror ist, sondern nur den ideologischen Rahmen für größenwahnsinnige Machtansprüche liefert. Übrigens ist mir nichts davon bekannt, dass jemand etwas gerufen hat.
Aber ich möchte noch etwas anderes loswerden, das eher mit dieser Diskussion, als mit dem Thema unmittelbar zu tun hat.
Warum ist es eigentlich gerade bei dieser Frage hier immer so schwer, andere Meinungen auszuhalten? Ich will mich da gar nicht ausnehmen. Es besteht oft die Neigung, jede Meinung in rechts oder links zu kategorisieren.
Einerseits finde ich es wichtig, klar Stellung zu beziehen und aller Hetze Paroli zu bieten, bevor sich Leute hier weiße Kapuzen überziehen und mit Fackeln losmarschieren. Mir platzt der Kragen, wenn Menschen aus anderen Kulturkreisen explizit oder auch nur gedanklich als "Dreckspack" abgewertet und entmenschlicht werden. Wie kann man nur so viel Hass entwickeln, dass man sich darüber freut, oder dass es einem zumindest gleichgültig ist, dass Massen von Menschen mit Flüchtlingsbooten ertrinken? Und warum werden sogenannte "Wirtschaftsflüchtlinge" wie hinterhältige Betrüger, die hier den Staat ausplündern wollen, angesehen? Die kommen aus Ländern, wo Not und Hunger herrscht, wo es keine Perspektive für sie gibt. Ist es nicht legitim von ihnen, auf ein besseres Leben zu hoffen? Als ob es irgendwem leicht fallen würde, seine Heimat, seine Familie und seine Freunde zurück zu lassen. Dass Armut kein Recht auf Asyl begründet, ist eine andere Frage, aber die Beweggründe nachzuvollziehen und zu verstehen sollte doch nicht so schwer sein.
Andererseits halte ich das derzeitig ziemlich verbreite Schwarz-Weiß-Denken auch nicht für immer zielführend. Wenn die Probleme, die sich aus dem vermehrten Zuzug von Menschen aus anderen Kulturkreisen ergeben, nicht angesprochen werden, wird dem in vielen Bevölkerungsgruppen direkt oder unterschwellig vorhanden Fremdenhass noch Vorschub geleistet, weil der Eindruck entsteht, die Probleme werden nicht gesehen oder verharmlost. Die ausufernde Kriminalität unter jungen, unbegleiteten Flüchtlingen ist ein Problem. Nicht alle, die kommen, sind Lehrerinnen oder Ingenieure, viele haben keine Ausbildung, mit der hier irgendwas anzufangen wäre. Nicht alle sind integrationswillig und sogenannte "Ehrenmorde" und Tötungen aus Rache passen nicht eine moderne Gesellschaft. Die Behörden sind komplett überfordert, beschlossene Abschiebungen können oft jahrelang nicht umgesetzt werden. Das sind Themen, die gelöst werden müssen. Hier in Deutschland.
Fakt ist jedenfalls, dass wir Einwanderer brauchen, damit uns noch jemand die Brötchen backt und die dritten Zähne anpasst, wenn wir alt sind.