Reiner Spassfaktor, ich wohne hier von Pässen umgeben und da macht es mehr Spass am Morgen bei Sonnenaufgang loszufahren und dann irgendwann wieder zurück zu kommmen, als irgendwelch Intervalle zu trainieren.
Da ich aber solche Runden irgendwie nicht gemütlich fahren kann, so bin dann halt dann eine halbe Woche platt. Das will ich dieses Jahr ändern, so dass ich gezielter an meiner FTP arbeiten kann. Werde dann halt versuchen meine Pässe fahrten gemütlich anzugehen, ohne dass ich mich jedesmal abschiesse. Aber der Spass brauche ich.
Hey, das sind doch prima Bedingungen und Möglichkeiten. Überleg halt, ob nicht 1 Runde à 4-5h reicht. Die Pässe fährst zum Rennen hin natürlich nicht allzu gemütlich, sondern in der angepeilten Intensität, dürfte IF 0,75-0,8 sein. Und unter der Woche fährst abends halt einen Pass zügiger rauf.
Beim letzten Test Ende Oktober war ich bei einer FTP von 295 Watt(3.9Watt/kg) angelangt, wobei ich im Sommer mit 305Watt(vor Tour Transalp) meinen höchsten Wert hatte.
Jenseits von gut und böse sind 10s - 5min. 1s 908Watt 5min schaff ich jetzt 340Watt, 10min 320Watt.
Im April 2010 habe ich von 0% Sport (Grund Therapie wegen Feuerwasser) mit dem Radfahren angefangen und habe in dem Jahr beim Alpenbrevet die grosse Runde beendet.
Das sind doch keine schlechten Voraussetzungen. Ich hatte letztes Jahr ähnliche Werte. Bin mit einer FTP von ca. 300W (3,75 W/kg) im März in die Brevetserie gestartet und hatte Mitte Juni vor dem 1000er eine FTP von 320-330W (ca. 4 W/kg). Für alles <5-10min sieht’s auch nicht pralle aus. Fahr ich halt nie gezielt und braucht man für Langstrecken einfach auch nicht (meine Meinung).
Dein Ziel (720km, 6000Hm, 27h) ist schon erreichbar. Mal ein Vergleichsbeispiel, mein 600er Brevet Ende Mai 2012 in Freiburg: 614 km, 5400Hm, reine Fahrzeit 22:54 (26,8 km/h), Gesamtzeit 27:32. NP 177W (IF 0,55). Das Brevet war nicht Vollgas, weil a) der 1000er noch kam und b) schon eine gewisse Gesamtermüdung da war (siehe vorige Posts). Ich hatte nicht getapert.
Wenn ich die Werte auf 720km extrapoliere, komm ich auf ca. 6300Hm und reine Fahrzeit von knapp 27h, ziemlich genau Dein Ziel. Und glaub mir, ich bin eher durchschnittlich talentiert, bei den Ultraracern würd ich glaub kein Land sehen.
Wenn Du ein Begleitfahrzeug hast (?), wirst Du kaum Stillstandszeiten (Essen, Kontrollstellen, Warten auf Mitfahrer) haben und bist immer optimal verpflegt. Alles Dinge, die bei einem Randonneur-Brevet auf die Zeit schlagen. Dazu noch gut erholt sein vorher, dann geht da noch etwas mehr.
Die Steigerung Deiner Jahreskilometerleistungen ist allerdings krass für jemand, der vorher gar nix gemacht hat. Da liegt die Vermutung nahe (ohne anmaßend sein zu wollen), dass Du halt viele lange Touren in gemütlichem Tempo gefahren bist und sehr wenig Intensität. Das Schöne dabei ist, dass Du evtl. noch einiges an Verbesserung durch Intensitätstraining erreichen kannst. Zumindest bei mir war’s so. Nach jahrelangem GA1-Geschlurfe hat sich richtig was bewegt.
Ich wiederhol mich nochmal: Konzentriere Dich die letzten 12 Wochen vor dem Rennen auf das, was Du wirklich brauchst und verzichte lieber mal auf 2x8h Spaßtour, wenn Du dafür deine Schlüsseleinheiten mit guter Qualität und Regeneration absolvieren kannst.
Viel Erfolg wünsch ich Dir auf alle Fälle.
P.S.: Du fährst nicht zufällig die 400km in Freiburg am 18.5.?