mal ne simple frage. wieviele kilometer seid ihr in der vorbereitung so vor dem giro gefahren... wie lange seid ihr im training am stück gefahren, wie viele kilometer... geht darum, dassich so langsam mein ernsthaftes training aufnehmen will, muss. faul war ich nicht, bin den winter durchgefahren und liege im jahr 2012 bei nun 1830 kilometer. aber immer nur 80- 100 kilometer am stück. mir ist klar, dass ich meine fahrten deutlich verlängern muss, aber wie oft im vorfeld sollte ich so 160 kilometer gefahren sein? von den 3300 hm will ich jetzt gar nicht sprechen... wie sieht eure vorbereitung aus. nehme dankbar tipps entgegen....
lg tobi
Hallo tobiex68,
ich bin letztes Jahr die große 3LG-Runde "privat" gefahren (7:30 netto, nicht wettkampforientiert) und habe jetzt erstmals, bisher leider erfolglos, um einen Ötzistartplatz mitgelost. Das Projekt Ötzi wäre ich so angegangen:
1. Ich fahre gerne lange Strecken. Daher stehen bei mir mehrere Fahrten >200km auf dem Programm - ob nun Ötzi oder nicht. Ich finde es mental sehr hilfreich, wenn man einfach weiß, dass man sowas routiniert drauf hat. Angepasst auf den 3LG würde ich also auch da wiederholt Strecken um 170km fahren. Bei Deinen bisher sehr ordentlichen 1800km wirst Du das ab April/Mai auch locker drauf haben. Ich selbst stehe jetzt bei etwas über 1100km und mache mir um meine Form keine Sorgen.
2. Ich fahre gerne Mehrtagestouren mit Rucksack. Sicher Geschmackssache, aber mir bringt das für die Form immer sehr viel. Da glaubst gar nicht, wie Du am Berg abgehst, wenn Du nicht allzu lang vorher immer mit 6-7kg mehr durch die Gegend gefahren bist. D.h. 1-2 solcher Veranstaltung über 2-4 Tage stehen auch auf meinem Programm.
3. Ich habe Anstiege bis 500hm am Stück vor der Haustür. Die fahre ich so schon oft unter der Woche gerne auf 50-70km Runden. Die Anstiege dann 20-26min volle Pulle. Würde es mit dem Ötzi doch noch ernst, würde ich diese auch mehrmals hintereinander und mit stärkerer Betonung auf Wiegetritt fahren. In Sachen Wiegetritt bin ich nicht besonders gut. Ist aber für lange Pässe wie Stelvio m.E. sehr hilfreich, das effizient zu können - erstens um variabler fahren zu können, zweitens um besser über die steileren Abschnitte zu kommen, die es im mittleren Teil dort gibt. Das ist was, wo ich bei mir selbst dran arbeiten würde.
4. Trainingslager Berge: Bei mir ist der Nordschwarzwald mit Anstiegen bis zu 900hm am Stück nur eine Autostunde entfernt. Da werde ich wieder öfters sein. Da, oder in einem vergleichbaren Gebiet würde ich Dir auch mal ein paar Tage empfehlen, evtl. mit Punkt 2 kombiniert. Ich glaube, man muss dafür nicht extra in die Alpen zum Trainieren fahren.
5. Ich habe eine 100km-Runde topfeben, mit wenig Verkehr und Ampeln. Die bolze ich mehrmals im Jahr volle Pulle. Das erscheint mir auch für einen Alpenmarathon zielführend. Nirgends kann man sich, abseits eines langen Alpenpasses, knapp 3h so gleichmäßig verausgaben. Ist auch sehr gut für den Kopf.
Soweit mal meine sicherlich sehr unkonventionellen Trainingstipps. Ich hoffe, es lässt sich auf Dein Heimrevier anpassen.
Viel Erfolg
