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Campa Record Innenlager zerlegt

andi mania

head & tubeless
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Hallo,

ich habe ein Campa Record Innenlager zerlegt. Die linke Seite stellte kein Problem dar, Sprengring von der Achse entfernt, leichter (gummi.)Hammerschlag und das linke Industrielager (61903) war frei. Hülse entfernt - fertig.

Nun zum kniffligen Teil. Wie bekomme ich denn nur die Überreste der zwei Industrielager entfernt? Da sitzt eine Scheibe vor, kann man die entfernen? In die "andere" Richtung dürfte es nicht funktionieren, dort ist eine Nut, welche als Gegenlager für die Industrielager den Sitz darstellt.

Siehe Foto, ich meine den ersten Ring von oben, der müsste wech. Die anderen Ringe sind die Innenschalen des ehemaligen Lagers (welches total hinüber war).

Ideen??

 
Hallo Andreas,

Gedanken habe ich mir darüber auch schon gemacht, aber ausprobiert hab ich es noch nie. Einzig dieses Foto (aus dem Tourforum) habe ich zu diesem Thema als konkreten Hinweis bereits vor längerer Zeit gefunden:

attachment.php


Ich denke, der Ring, den du beschreibst, müßte abgeschlagen oder abgezogen werden. Ob er danach allerdings wiederverwendbar ist, kann man ohne den Versuch nicht sagen. Offiziel geht ziemlich sicher nichts, dann in den Campa-Ersatzteil-PDFs ist dieser Bereich des Innenlagers eine Blackbox.

Wenn ich mal ein wirklich kaputtes Record- oder Chorus-Innenlager finde, werde ich's ausprobieren, bisher waren aber noch alle Lager gut. Da dein Lager so auf keinen Fall mehr verwendbar ist, würde ich einfach versuchen, den Ring vorsichtig über seine Rundung abzuschlagen.

Viele Grüße
Franz
 
Na, es geht auf jeden Fall - das ist ja schon mal gut zu sehen. Meine Vermutung ist also richtig. Dann spanne ich das Teil mal in den Schraubstock und versuche den Ring abzuziehen. Industrielager gibt es ja genug.

Leider fehlt mir die linke Schale des Lagers - sonst könnte man es nach dem Wiederaufbau verwenden. Das Lager habe ich für 7 € für den Versuch gekauft. Eigentlich wollte ich auch noch die rechte Außenschale benutzen, aber die passt nicht auf mein Lager.

Also so gesehen ist das lager ein Versuchskaninchen..
 
Wie das? Du meinst Zangen, die vorne spitz zu laufen und ein vorne länger werden? Wo soll man die denn ansetzen? Spreizen würde bedeuten, da muss es einen sichtbaren Spalt am Ring geben?

Teste das mal.
 
Ich glaube, Jan meint einen anderen Ring. Der Spalt wäre ja momentan sichtbar, wenn der Ring fest verspannt auf der Achse sitzen würde.
Ich würde vor der OP die komplette Achse ins Gefrierfach schmeißen und nach kompletter Durchkühlung dann den Ring schnell erhitzen (Feuerzeug z.B.). Der Ring dehnt sich schneller aus als die Achse und sollte besser abzuziehen sein.
 
So, Freunde, macht keine Wissenschaft daraus, man kann das Ding nämlich recht einfach webbringen. Ich hab's soeben erfolgreich ausprobiert. Dazu habe ich lediglich einen stinknormalen Schraubenzieher, einen halbwegs stabilen, in den zunächst kaum vorhandenden Schlitz zwischen Ring und äußerem Lager geschlagen (schräg angesetzt). Vorsichtig natürlich. Nach zwei, drei leichten, rundherum angesetzten Schlägen gab's dann gleich an einer Stelle ein wenig Luft zwischen Ring und Lager. Da hab ich den Schraubenzieher dann wieder reingesteckt und ein wenig herumgenackelt, worauf's gleich wieder mehr Luft und weitere Angriffsfläche gab. Na ja und nach ein oder zwei weiteren Nackelversuchen war der Ring auch unbeschädigt runter. Das erste Lager ging dann auch gleich recht einfach ab, fürs zweite müßte ich erst das Lager auf der anderen Seite und die Hülse demontieren. Leider hab ich im Moment vergessen, wie ich den Sprengring am anderen Lager wegbekomme und momentan hab ich keine Lust, das weiter auszuprobieren, denn ich weiß ja, daß es geht.

Übrigens, wenn ich ich das richtig sehe, dann sind die beiden dünnen Lager, die von dem Ring gesichert werden, identisch mit denen, die Campa in den 10fachen Freilaufkörpern der konusgelagerten(!) Hinterradnaben verbaut. Die kosten, wenn sie nicht gerade von SKF stammen, nicht mehr als 2 Euro das Stück.

Edit: Der Unterschied zwischen meinem Versuch und andi manias Situation besteht darin, daß die beiden Lager in meinem Fall noch vollständig waren. Ob's ebenso funktioniert, wenn nur noch die inneren Lagerringe auf der Achse sitzen, weiß ich nicht, aber ich denke, es läßt sicher sicher ein nicht allzu tragischer Weg finden.

Viele Grüße
Franz
 
Ois isi*, wie der Bayer sagt. Den Sprengring hab ich nun auch noch abbekommen, so daß nun alle Innenlagerteile einzeln vor mir liegen.

Wenn man die Lagerschalen pfleglich behandelt und die drei Industrielager von Zeit zu Zeit austauscht, wobei der Begriff von Zeit zu Zeit ziemlich relativ ist, wenn man bedenkt, daß ich ein Record-Innenlager habe, das bereits mehr als 100.000km auf dem Buckel hat und sich immer noch seidig dreht, dann kann man diese Lager eigentlich ewig fahren und sie als wahrhaft unkaputtbar bezeichnen. So etwas gefällt mir. Aber leider werden die Dinge, die ähnlich beschaffen sind, immer seltener. Na ja, Dinge die ewig und nochmal haltbar sind, sind einfach schlecht fürs Geschäft. Das ist wohl der Grund, daß sie immer rarer werden.

Viele Grüße
Franz

* = alles easy
 
Ah, super - hört sich ja einfach an.

Ich gebe Dir recht mit der Quali der Lager. Ich fahre an meinen Bikes fast nur die Vierkantlager, die sind haltbarer als z. Bsp. die Hollowtech-Sachen von shimanski.

Leider ist mir eine Dichtring verloren gegangen und auch die linke Schale fehlt - ansonsten hätte ich nach der "Restauration" wieder ein perfektes Lager.

Die Lager bekommt man sogar schon ab 61 cent das Stück (wenn man mehrere kauft - Mengenrabatt). Man kann sie aber auch für 138 us-dollar bei ebay.com ersteigern !!! Dann allerdings mit Keramikkugeln und als Rarität :p:eek:
 
Hab mein altes Record-Lager im letzten Winter restauriert - da bin ich eher unsanft mit den alten Lagern umgeggangen (= im Schraubstock eingespannt und dann abgeschlagen) da es ja egal ist, wie kaputt sie danach sind. Beim Auftreiben der neuen Lager muss man natürlich etwas schonender zu Werke gehen.
 
Die kosten, wenn sie nicht gerade von SKF stammen, nicht mehr als 2 Euro das Stück.
Das widerspricht sich aber doch etwas mit dem hier:
Wenn man die Lagerschalen pfleglich behandelt und die drei Industrielager von Zeit zu Zeit austauscht, wobei der Begriff von Zeit zu Zeit ziemlich relativ ist, wenn man bedenkt, daß ich ein Record-Innenlager habe, das bereits mehr als 100.000km auf dem Buckel hat und sich immer noch seidig dreht, dann kann man diese Lager eigentlich ewig fahren und sie als wahrhaft unkaputtbar bezeichnen. So etwas gefällt mir. Aber leider werden die Dinge, die ähnlich beschaffen sind, immer seltener. Na ja, Dinge die ewig und nochmal haltbar sind, sind einfach schlecht fürs Geschäft. Das ist wohl der Grund, daß sie immer rarer werden.
Naja, ich bin von der Quali von Campa und deren verwendeten Lager mehr als überzeugt, aber dieses "früher war alles besser" stimmt hier definitive nicht!
Wie gesagt die verbauten SKF Lager in den Vierkants waren/sind hervorragend, aber mit den Cult- und USB-Lagern von FAG-Kugelfischer wurde das definitiv nochmals gesteigert. Denn kein anderes Edelstahlkugellager hält glaub einen 300 Stunden Beschuss mit Salz unbeschadet aus.
Somit wird so etwas eben nicht seltener, und bei Campa eben auch Qualität nicht rarer im Gegenteil hier wurde die Qualität sogar noch gesteigert!
 
... aber mit den Cult- und USB-Lagern von FAG-Kugelfischer wurde das definitiv nochmals gesteigert. Denn kein anderes Edelstahlkugellager hält glaub einen 300 Stunden Beschuss mit Salz unbeschadet aus. Somit wird so etwas eben nicht seltener, und bei Campa eben auch Qualität nicht rarer im Gegenteil hier wurde die Qualität sogar noch gesteigert!

Naja, 1. müssen die Lager beim UT-System dank schlechterer Dichtung auch mehr Dreck, Wasser und Salz abkönnen und 2. sind z.B. 300 Std. Salzbeschuss nicht die einzigen Belastungen, die einem Lager im Laufe seines Lebens auflauern - allein daran die Lagerquali festzumachen halte ich für gewagt.
 
@expresionisti: Ich sehe da keinen Widerspruch, denn ich lobe ja lediglich das alte Record-Vierkantinnenlager (bzw. auch das bis auf die Carbon-Hülse identische Chorus-Innenlager) als Gesamtheit und nicht die von einem Dritthersteller stammenden Industrielager. Darüber hinaus geht's bei dem Lob ja zudem um die gerade wegen der Option des Lagertausches mögliche enorme Lebensdauer, die dank der Austauschmöglichkeit der Industrielager bei pfleglicher Behandlung eben gerade nicht von der Güte der Lager abhängt.

Viele Grüße
Franz
 
Natürlich gibt es da einen Wiederspruch einerseits lobst Du die Campalager/SKF so wie deren Konstruktion, und auf der anderen Seite empfiehlst Du Billig-NoName-China-Lager als Ersatz.

Naja, 1. müssen die Lager beim UT-System dank schlechterer Dichtung auch mehr Dreck, Wasser und Salz abkönnen und 2. sind z.B. 300 Std. Salzbeschuss nicht die einzigen Belastungen, die einem Lager im Laufe seines Lebens auflauern - allein daran die Lagerquali festzumachen halte ich für gewagt.
Das stimmt so nicht ganz!
Der Record/Chorus Vierkant hat wie UT eine schleifende Dichtung an der Lagerschale und bei den verwendeten Industrielagern sind
Stahlblechlaminierte Dichtscheiben aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk verwendet.
 
Bei den UT Kurbeln müsste man eigentlich auf die CULT Lager wechseln. Da reichen ein paar Tropfen Öl und gut isses:)
 
...Das stimmt so nicht ganz! ...

Das ganze Lagergeraffel ist aber weniger exponiert im Rahmen versteckt und gegen Wassereinbruch von innen hübsch in einer Hülse verpackt.
Die Lager meines sezierten Record-Lagers sind jedenfalls nach ~40000 km Laufleistung nicht an Wasser- oder Dreckeinbruch gestorben (waren fast "klinisch rein") sondern schlicht und ergreifend an Altersschwäche. Und da ist mein Patronenlager kein Einzelfall, sondern eher die Regel. Da vernimmt man von den UT-Lagern leider eine höhere Ausfallquote - kann man zwar gegenan arbeiten und regelmäßig mit schützendem Fett versorgen, aber das ist im Punkt Wartungsintensität schon ein Rückschritt.
Und zu den Cult-Lagern: Da würde ich auch keinen höheren Betrag drauf wetten, dass denen auf Dauer Feuchtifgkeit und Schmutz zwischen den Keramikkügelchen und Metall-Laufbahn gut bekommt.
 
Und zu den Cult-Lagern: Da würde ich auch keinen höheren Betrag drauf wetten, dass denen auf Dauer Feuchtifgkeit und Schmutz zwischen den Keramikkügelchen und Metall-Laufbahn gut bekommt.

Kannst Du ohne Bedenken tun:) Die Lager werden ja normalerweise in der Getränkeindustrie bei Abfüllanlagen verwendet, wo sie kontinuierlich im feuchten/nassen laufen.
Was besseres Lagertechnisch von der Korrosion ist immo auf dem Markt nicht zu finden.
 
... wobei der Getränkeindustrie ein seidenweicher Lauf mit Sicherheit egal ist. So lange sie laufen (und wenn sie rauh laufen), ist das gut.
Ach, und dass in der Getränkeindustrie Keramiklager eingesetzt werden, würde ich (mal abgesehen von Chamagnerabfüllbetrieben) bezweifeln wollen. :D
 
Da gehts eher darum das Dir die Lager nicht einrosten in diesen Maschinen, oder möchtest Du Rostpartikel in Deinem Bier haben.Ölen geht ja auch schlecht:p
 
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