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Mein Fang des Jahres - AEM PROFESSIONAL 1947

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Re: Mein Fang des Jahres - AEM PROFESSIONAL 1947
da der griechische Königssohn https://de.wikipedia.org/wiki/Thasos#Name in seiner Genauigkeit nicht fertig werden kann mit dem "hier noch bisschen - da noch bisschen" Biegen von Gabel und Rahmen muß ich wieder mal mit einem OT-Beitrag bekunden dass der Rekonvaleszent lebt und sich auf dem Wege zur vollkommenen Genesung befindet :)
L1120205.JPG
 
Konnte ja keiner ahnen, dass der Meister Eis gar nix gerade zuammengebruzzelt hat.
Nicht mal das Loch für die Bremsachse hat er gerad durch den Gabelkopf gebohrt:)

Bildschirmfoto 2017-07-16 um 07.48.03.png


Die Gabel sieht schon mal nicht schlecht aus.
@Knobi 's Profilschienenmethode funktioniert ganz hervorragend:

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Am Gabelschaft sieht das dann so aus:

_DSC1476_1024_1.JPG


Gestern Abend hab ich dann das zusammengesetzte Radl mit dem Hinterrad an eine lange Stahlwinkelschiene schraubgezwingt. Dabei stand das Vorderrad noch 3-4 mm außer der Spur. Heut hab ich den Hinterbau noch mal vermessen und festgestellt, dass er noch knapp 2 mm nach links gezogen werden muss. Das hab ich auch schon erledigt, aber eine Kontrolle der Spur ist grad nicht möglich, weil die Winkelschiene zu lang für den Keller ist und ich das unlackierte Rad nicht in den Regen stellen möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Hinterbau ist nun auch, wie er sein soll. Gerade.

Hab dann die Fuhre noch mal mit dem Hinterrad an die Winkelschiene gepinnt. Bisserl besser war die Spur, aber noch nicht richtig gut.
Die Probefahrt dagegen war erfreulich. Das Radl fährt so wie es soll. Auch freihändig bei geringer Geschwindigkeit ist kein Problem. Allerdings muss man freihändig ein ganz klein wenig nach rechts dagegensteuern, weil es ganz leicht nach links zieht. Ist nicht schlimm, aber man merkst's, wenn man darauf achtet.

So, woher kommt das. Die Gabel ist gerade, der Hinterbau stimmt… Bleibt eigentlich nur noch das Rahmendreieck.

Ich hab dann ein etwa 10 cm breites Aluprofil (das 100% gerade ist) an Steuerrohr und Sattelrohr angelegt. Siehe da. Es kippelt leicht. Auf der anderen Seite kontolliert: Das Gleiche.

Das bedeutet, dass das Steuerrohr zum Sattelrohr leicht nach rechts verdreht ist (oder umgekehrt).
Passt auch ins Bilder der nicht fluchtenden Laufräder.

Hier kann man das denke ich auch ganz gut sehen: Die Steuersatzschale unten ist fast mittig hinter dem Sattelrohr zu sehen. Oben ist der Steuersatz weiter nach rechts versetzt.
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Wie man auch sehen kann, scheint der Herr Eis eine Vorliebe für schiefe Bremsbohrungen gehabt zu haben.

Bis demnächst,

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Rahmendreieck ist nun auch gerade. War ein ziemlicher Kraftakt.

Zur Kontrolle noch mal das Radl an die Winkelschiene geschnallt:

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Das Vorderrad liegt dabei ganz genau an der Schiene an. Der kleine Spalt, der zwischen Schiene und Reifen zu sehen ist, kommt vom Reifen.

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Von vorne sieht's auch gut aus.

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Nächstes Problem: Der vermeintliche Riss im Gabelausfaller. Nachdem ich die Ausfaller nun auch einigermaßen ausgerichtet hatte, war auf der anderen Seite des Ausfallers auch eine Art Riss zu sehen.

Hab dann mal das Chrom abgefeilt und an den Stellen, wo Risse vermutet wurden, ein wenig Silberlot aufgetragen. Danach wieder beschliffen. Bis auf die Stelle, wo ich die kleine Kerbe reingefeilt hatte, ist das Lot weitgehen wieder runter (abgesehen von ein wenig Kleckserei um die sich aber der Eigentümer kümmern darf, sofern er das will:). Bisserl besser verputzen kann man das dann auch noch)
Risse sind jedenfalls nicht zu sehen.

Sehr merkwürdig ist, dass die "Füllung" zwischen Ausfallende und Gabelrohr aus Stahl ist und nirgends auch nur ein Hauch einer Lötfüge zu sehen ist. Grad so, als wäre das aus einem Stück.

Oder kann das geschweißt sein? Eher wohl nicht…
Hab zwar schon einige "nackige" Gabeln in der Hand gehabt, aber das ahb ich so noch nicht gesehen.

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Ob man die Gabel so lassen kann, weiß ich nicht. Derzeit sehe ich eigentlich keine substanziellen Schäden. Aber so recht trauen würd ich dem Ding auch nicht. Sollte jedenfalls erst mal ganz vorsichtig gefahren und regelmäßig kontrolliert werden.

Wenn der Regen irgendwann wieder aufhören sollte, freu ich mich schon auf eine kleine Proberunde. Werde berichten.
 
Sehr merkwürdig ist, dass die "Füllung" zwischen Ausfallende und Gabelrohr aus Stahl ist und nirgends auch nur ein Hauch einer Lötfüge zu sehen ist. Grad so, als wäre das aus einem Stück.


Muss ich mich mal selber zitieren…

@pumpgun hat die Vermutumg geäußert, dass es sich um "Stöpselausfallenden" handeln könnte. Der Begriff hat mir erst mal nix gesagt, aber er ist ja fast selbsterklärend.

Hab mich mit Brille noch mal auf die Suche nach einer Lötstelle gemacht. Nix. Mit Lupe konnte ich was erahnen. Das Makroobjektiv sieht aber noch mehr. Ich muss zugeben, dass ich solche Ausfaller nicht kannte.
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Tatsächlich ein massives Teil, vermutlich aus Temperguss, wie der 1939er Katalog von Horstmann weiß.

Bildschirmfoto 2017-07-26 um 18.26.59.png


Hab mich schon gewundert, warum das Ding so schlecht auf Temperatur zu bringen ist. Nun Ist's klar.
 
Krass. Die naheliegendste Idee kommt erst zum Schluss, darauf wäre ich auch nicht gekommen.
Richard Sachs macht das aber heute auch noch so und imitiert dabei ebenfalls einen normalen, lotgefüllten Rohrabschluss:

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Ich wäre auf sowas bei AEM bloß nie gekommen, weil die eigentlichen Radaufnahmen so "blechartig" aussehen.
 
Richard Sachs macht das aber heute auch noch so und imitiert dabei ebenfalls einen normalen, lotgefüllten Rohrabschluss:

Das ist ja fast "unsportlich" :)
Aber eigentlich ne gute Sache…

@Knobi :
Meinst du man könnte unter Beobachtung mal versuchen die Dinger so drin zu lassen?
Und wie verhält es sich mit der Schweißung? Hält das auf Temperguss? Macht eigentlich keinen schlecheten Eindruck.

weil die eigentlichen Radaufnahmen so "blechartig" aussehen.

Stimmt, und für Guss ziemlich dünn sind…
 
Also, ich würde das so fahren und in der ersten Zeit genau beobachten. Ist ja unwahrscheinlich, dass schlagartig beide Ausfallenden im selben Moment abreißen. Schweißen auf Stahlguss hat bei mir allerdings noch nie gehalten, nichtmal mit Superduper-Spezialelektrode am vorgewärmten Teil (Schrottskulptur aus meiner Schulzeit, da war es also egal, weil das ja vorher schon Schrott war). Wenn ich die AEM-Ausfaller so anschaue, könnten die aber auch geschmiedet sein.
 
Wenn Du so fragst - keine Ahnung! Wenn eine gewisse Menge erreicht werden konnte, wäre das aber nicht unwirtschaftlich gewesen, deshalb habe ich nie darüber nachgedacht, wann geschmiedete Ausfallenden erstmals auf den Markt kamen.
 
Ich wäre auf sowas bei AEM bloß nie gekommen, weil die eigentlichen Radaufnahmen so "blechartig" aussehen.
Ich hätte das auch nicht vermutet. @ta22os : Hat das 'Hanow' dann eventuell auch gegossene Ausfallenden ? Ich meine mich zu erinnern, dass die ganz ähnlich aussahen.

Davon abgesehen waren aber wohl dünne Ausfallenden seinerzeit nicht unbedingt ein Kennzeichen einer billigen/einfachen Machart - im Gegenteil, schlanke/elegante Rahmenbestandteile fand man ja eher an den teuersten/besten Rädern (Dürkopp hat das mit seinen bleistiftdünnen Gabel- und Hinterbauprofilen auf die Spitze getrieben).
Den Standard der Zeit bildeten ja in Deutschland ansonsten eher die (mit Einschub-Blechstreifen) plattgedrückten und geschlitzten Rohrenden der Tourenräder ...
 
Hat das 'Hanow' dann eventuell auch gegossene Ausfallenden ? Ich meine mich zu erinnern, dass die ganz ähnlich aussahen.

Jetzt, da du das sagst: Ob die gegossen sind, ist ja immer noch unklar. Aber so wie beim AEM ins "Rohr" gestöpselt… Das wäre gut möglich.

Hier 2 Bilder von dir, @Bridgestone RS 800 . (Falls du was dagegen hast, nehm ich sie natürlich wieder raus)

2010-08-07 31a Kanow.jpg

2010-08-07 33a Kanow.jpg

Sieht ganz ähnlich aus. Um sicher zu sein, müsste ich allerdings den Lack abmachen.
Davon abgesehen waren aber wohl dünne Ausfallenden seinerzeit nicht unbedingt ein Kennzeichen einer billigen/einfachen Machart - im Gegenteil, schlanke/elegante Rahmenbestandteile fand man ja eher an den teuersten/besten Rädern (Dürkopp hat das mit seinen bleistiftdünnen Gabel- und Hinterbauprofilen auf die Spitze getrieben).

Stimmt schon, aber dass das tatsächlich irgendwelche Vorteile (außer Optik) brachte, kann ich mir kaum vorstellen. Jedenfalls hab ich noch lkeine Dürkopp Gabel gesehen, die noch nicht verbogen war…
 
Jedenfalls hab ich noch lkeine Dürkopp Gabel gesehen, die noch nicht verbogen war…
Muss mich noch mal selber zitieren…

Eben hat mich ein nettes Forumsmitglied darauf aufmerkasam gemacht, dass er 3 Dürkopps mit nicht verbogenen Gabeln besitzt. Eine Diana hab ich auch tatsächlich schon in der Hand gehabt.
Von daher war meine Bemerkung falsch. Ich wollte das auch nicht verallgemeinern, sondern eigentlich nur damit ausdrücken, dass ich extreme "slim line"-Konstruktionen nicht unbedingt für die stabilsten halte, und auch runde Gabelscheiden mMn gegenüber ovalen in Richtung Hauptbelastung im Nachteil sind.

Dürkopp zählt aber zweifellos zu einer der edelsten Schmieden, die es hierzulande gab.

Zurück zum AEM.
Die Probefahrt war sehr zufriedenstellend. Das Radl läuft gut gerade, auch freihändig.

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Ich denke, man sollte das nun so lassen, auch wenn noch einige Macken an Rahmen und Gabel (der Schaft ist z.Bsp. durch die Vorbauklemmung an einer Stelle leicht auseinandergedrückt) zu sehen sind. Aber weitere Aktionen würden vermutlich eher zu einer Verschlimmbesserung führen.

Ich denke, dass das Rad einen relativ heftigen Unfall hatte (da ist nicht an allem der Herr Eis schuld;))
Vermutlich war es kein Auffahrunfall, weil der Rahmen wohl eher nicht gestaucht ist. An einer Stelle am Unterrohr lässt sich zwar eine kleine Verwerfung erkennen, aber das Rohr ist gerade. Das Oberrohr hat einen leichten "Buckel" (minimal), aber ziemlich in der Mitte, an der Stelle, wo die Delle ist. Also vermutlich auch nicht von einem Aufprall. Zudem wäre die extrem "weiche" Gabel bei einem Auffahrunfall wohl gar nicht mehr verwendbar gewesen.

Vorstellbar wäre sowas wie ein klassischer Strassenbahnschienenunfall, weil eigentlich alles irgendwie seitlich verbogen/verdereht war. Oder im Schrottcontainer hat jemand ne Waschmaschine draugeworfen:). Wer weiß…

Soweit erst mal,

Grüße

Klaus
 
nein Draufgeworfenewachmashinen-Schäden sehen anders aus, ich kenne solche Kandidaten :eek: wogegen die Straßenbahnschienen Theorie sehr plausibel ist; mir ist das mal passiert dass ich nach links gestürzt bin und das Rad nicht kippen konnte weil die Räder festgesteckt waren. Und in der Nachkriegszeit gab es ja noch überall die Trümmerfrauen und ihre Trümmerschutt-Loren :(.
 
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