Ich verbinde das Rennradeln mit der Arbeit, zu der ich fahre. Das Ergebnis lautet dann: keine zusätzliche Zeit, da die Bahnfahrt (was die Alternative wäre), nicht kürzer ist, dafür aber mehr Geld im Portemonnaie. Von daher kann meine Frau erstmal schwer dagegen sein
. Außerdem komme ich viel ausgeruhter und entspannter an, wenn ich vorher km gebolzt habe.
Hinzu kommt aber die Schrauberarbeit und ich schraube eben sehr gerne, also auch häufig. Das nervt sie manchmal, so dass ich es weitgehend auf die Abend- und Nachtstunden verlege, in denen sie arbeitet und die Kinder schlafen. Bleibt noch die Geldfrage. So ganz nachvollziehen kann sie es nicht, dass immer diese hübschen Päckchen von
Rose, bike24 etc. kommen. Ich halte es in Grenzen. Außerdem schraube ich auch für andere, was mehr Akzeptanz bringt. Sie mag keinen Typen auf EgoTrip (ich auch nicht).
Dann wären da noch die Kinder, die cool finden, dass Papa so viel und so schnell Fahrrad fährt, und die es scheiße finden, dass er "ständig" schraubt, statt mit ihnen Fußball zu spielen. Eine Stunde Fußball mit ihnen und anschließend 20 Minuten an meinem Rad was richten - und sie kotzen. Kann ich verstehen. Ich bin wg. der Arbeit viel weg, wenn da die verbleibende Zeit wieder nicht für sie genutzt wird, ist die Enttäuschung groß. Also erst recht: nachts schrauben.
Als mir meine Frau nach einer längeren Tour jenseits der Arbeitsfahrten sagte, "das musst du öfter machen, wenn dir das so viel Spaß macht", wusste ich aber endgültig, dass sie es grundsätzlich gut findet. Außerdem erzählt ja
sie den Kollegen, Bekannten, Freunden gerne grinsend und ein bisschen stolz, dass ich gerne die komplette Strecke zur Arbeit radle.
Genervter ist die Familie eher, wenn sich auch gesprächsmäßig (zu) viel ums Rad dreht.