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Aus Schrott mach neu, Teil 2: Der unbekannte Franzose

dennoch werde ich französische Rahmen aus Durifort meinden wie der Teufel . . .
aber zum Lesen ein Genuß
 

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Re: Aus Schrott mach neu, Teil 2: Der unbekannte Franzose
@crispinus, Obacht: Das schwarzweiße ist ein Staiger und damit deutsch! Während dieser Rahmen von vorn bis hinten haarsträubend verarbeitet war, hat sich mit dem Unbekannten ursprünglich jemand durchaus Mühe gegeben - deshalb wundert mich ein absolut vermeidbarer und unwahrscheinlicher Fehler solchen Ausmaßes um so mehr. Schiefe Hinterbauten oder Gabeln findet man an fast jedem Rad, aber schiefe Hauptrahmen sind schon heftig - vor allem, wenn sonst alles stimmt.

So, dann will ich mal.
 
sieh zu!
und danke für die Klarstelleung.
PS
Sind räder wirklich so schief (hand)gelötet wie das klingt?
 
Ob ein Rahmen schief ist oder gerade, liegt doch nicht am Rohr.
Ich habe auch einen Durifort, der ist schön gerade, hat aber auch schon einiges mitgemacht, auch schon bevor er zu mir kam. Mittlerweile eines meiner meistgefahrenen Räder (wenn nicht DAS mgf.), weil es mein Alltaxrad ist für alle Wetterlagen. Bei Sonne und Trockenheit dürfen auch die andern raus, aber wenn auch nur Aussicht auf Regen oder Schnee oder sonstwas besteht oder wenn ich noch was besorgen muss (Rahmenschloss, Ständer), dann kommt die Gitane zum Einsatz.
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So, schon mal in Kürze: Hat geklappt, die Räder laufen jetzt zumindest in der Spur und fluchten auch vertikal.
Erstaunlich, wieviel Kraft und Weg dafür doch nötig waren; ohne Abstützung tat sich erstmal garnichts. Erstaunlich auch, dass man im Gegensatz zum Hinterbau nicht merkt, wann der Rahmen "kommt" und immer wieder absetzen und messen muss.
Das Ding hatte nicht nur Steuer- und Sitzrohr winkelschief, sondern das ganze Vorderteil irgendwie gegenüber dem Tretlager verdreht und seitlich versetzt. Keine Ahnung, wie man sowas unbemerkt hinbekommt. Detailfotos vom Messen usw. kommen natürlich noch.

Eine simple Methode zum Feststellen von Abweichungen und Einstellen der Räder: zwei L-Profile, zwei Zwingen.
Zum Messen geht es natürlich exakter mit Drachenstäben aus Kohlefaser, die garantiert nie krumm sind.


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Etwas später, schon nicht mehr ganz im Ausgangszustand: Die Abweichung am Vorderrad, wenn das Hinterrad in die Schienen eingespannt ist. Ursprünglich war es wirklich eine komplette Felgenbreite.

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Und das Hinterrad, wenn man das Vorderrad einspannt. Wohlgemerkt: Das Hinterrad steht hier mittig im Hinterbau und fluchtet mit dem Sitzrohr, während die Gabel gegenüber dem Vorderrad ebenfalls nicht abweicht.

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Der Hinweis auf die Verdrehung: Der obere Teil des Steuerkopfs weicht zur anderen Seite ab, als das Rad auf dem Boden.
Tatsächlich war aber auch noch eine Winkelabweichung gegenüber dem Tretlager drin.

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Eine Abstützung, um definiert würgen zu können - schließlich soll das Sitzrohr ja bleiben, wo es ist. Ohne Stütze verwindet man den ganzen Rahmen locker 5 cm und mehr in alle Richtungen, ohne ihn dauerhaft zu verformen. Die Stütze sitzt natürlich immer auf einem Knotenpunkt, nicht irgendwo auf dem freien Rohr.

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Ein alter 1/1/8-Gabelschaft, ein 1,5 m langes Rohr, und es kann losgehen. Leider schwierig zu fotografieren, wenn man allein ist - schade!

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2 mm übers Ziel hinausgeschossen! Die verschwanden aber beim Ausrichten des Hinterbaus auch noch.

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Mal sehen, wie es sich jetzt fährt.

@crispinus, die meisten mir bekannten Stahl- und Alurahmen sind tatsächlich schief, nur halt nicht so schlimm. Wirklich perfekt gerade waren bei mir bislang nur drei, relativ unabhängig von Preislage und Image. So schlimm wie dieser hier war allerdings noch keiner.
Die Methode mit den Schienen lohnt sich allein zum Ausrichten der Räder zueinander übrigens immer und macht manche Gurken spürbar flotter. Meistens muss man ja nix biegen und es reicht, das Hinterrad mit den Stellschrauben zu verschieben.
 

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Kann es sein das der Rahmen mal einen leichten Unfall hatte die Verdrehung mit Versatz hört sich für mich danach an.
(Von abbiegendem Auto vorne touchiert)
 
Kann es sein das der Rahmen mal einen leichten Unfall hatte die Verdrehung mit Versatz hört sich für mich danach an.
(Von abbiegendem Auto vorne touchiert)
Nein, das glaube ich nicht. Sowas macht eher Knicke und Beulen. Ein Stahlrahmen ist derart elastisch, dass mir zu so einer Abweichung kein postnatales Ereignis einfällt, das sie ohne weitere Schäden bewirken könnte. Die Gabel hat ja z.B. gar nichts.
Ich tippe viel eher auf eine forsche Freihandlötung des ganzen Gestells.
 
naja ich hab hier einen minerva rahmen der einen Unfall hatt und der das gleiche Schadensbild aufweißt das Steuerohr fluchtet nicht mehr mit dem Sitzrohr, der Rahmen ist komplett unterverchromt hat aber keine knicke oder ähnliches, ob ich den vllt auch mal versuchen soll zu richten??
 
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