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Aus Schrott mach neu, Teil 2: Der unbekannte Franzose

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Und der Velogical bekam natürlich auch seinen eigenen Sockel. Natürlich auch mit Unterlegblech und eigener "Lehre" zum Anlöten im richtigen Abstand und Winkel (leider nicht komplett zu sehen).

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Ich habe vor kurzem mal bei denen angefragt, wie es mit Anlötteilen usw. aussieht, mit der Antwort konnte ich nicht recht was anfangen. Welche Version hast Du da verbaut? (Rot habe ich gesehen, das meine ich nicht). Hast Du da schlicht ne Schraube durch den Dynamosockel gesteckt, sehe ich das richtig?
 

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Re: Aus Schrott mach neu, Teil 2: Der unbekannte Franzose
Knobi, bitte verzeih den Spam, aber meine Begeisterung für den Velogical Dynamo muss ich hier mal öffentlich machen.

Der Velogical Seitenläufer ist für mich die sinnvollste Art der Stromversorgung am Radl. Der Reibwiderstand tendiert gegen Null. Der Aufbau ist genauso genial wie minimalistisch. Vom Design für mich schon Art Deco.
Das Reibrad mit dem O-Ring hat geringsten Verschleiß und begleitet mich bereits seit ca. 5.000 km klaglos im Dauerbetrieb. Die Jungs von Velogical sind sehr rührig und schreiben Service riesengroß.

Ich kann nur jedem empfehlen, sich einen anzuschaffen.

Danke für das Verständnis und die Nachsicht.

Gruß radltandler

Das würde ich so unterschreiben!
Er läuft leise, bei sehr wenig Vorspannung sogar fast lautlos und liefert mehr Saft, als die meisten supertollen Nabendynamos. Er hat fast keine Polfühligkeit und dreht schon mehrere Runden, wenn man ihn nur mal mit dem Finger anschubst; das Rücklicht sagt dabei sogar schon was.
Nässeempfindlichkeit und Verschleiß konnte ich bislang nicht beobachten. Das ganze Teil wiegt dabei lächerliche 70 Gramm.
Den Halter finde ich sinnvoll, das Spiel der Drehfeder im Röhrchen allerdings etwas groß, was beim Einstellen verwirrend sein kann. Ist letztendlich aber unerheblich.
Bei meinem hat erst die Klemmschraube für die Drehfeder nicht gehalten (eine neue kam umgehend mit der Post, schuld war tatsächlich die Schraube) und später das Gewinde im Dynamo den Geist aufgegeben - vermutlich hatte ich die erste Schraube, die nicht richtig halten wollte, immer wieder etwas zu fest an- bzw. nachgezogen und dabei das Gewinde überfordert. Die Lösung war, einfach M5 reinzuschneiden und eine ordentliche Schraube zu verwenden - jetzt ist Ruhe, aber das dürfte eindeutig ein Einzelfall sein und ich nehme es niemandem übel, zumal ich einen zweiten Halter mit abgewinkeltem Auslöser einfach geschenkt bekam, nur weil ich meinte, das könnte sinnvoll sein.
 
Ich habe vor kurzem mal bei denen angefragt, wie es mit Anlötteilen usw. aussieht, mit der Antwort konnte ich nicht recht was anfangen. Welche Version hast Du da verbaut? (Rot habe ich gesehen, das meine ich nicht). Hast Du da schlicht ne Schraube durch den Dynamosockel gesteckt, sehe ich das richtig?

Der Dynamo selbst ist abgesehen von den unterschiedlich gewickelten Varianten unerheblich, der Halter ist die ganz normale Canti-Version (gibt es für Rechts- und Linksanbau). Das Anlötteil ist einfach eine Mutter auf einem kurzen Rohrstückchen; die Mutter selbst hätte aber auch schon gereicht und der Winkel zur Gabel hätte nicht sein müssen, weil der Halter genügend Schwenkbereich hergibt. Fertige Anlötteile gibt es bislang nicht - wohl aber erstklassige Lösungen von Rahmenbauern:
https://www.flickr.com/photos/meerglas/24080387183/in/album-72157663842596921/

Der rote Sport-Velogical rechnet übrigens wirklich mit sportlicher Geschwindigkeit. Für gutes Licht beim Rumgondeln in der Stadt ist die silberne Tourenversion angenehmer, für meinen Arbeitsweg vermutlich auch.
 
Noch ein paar Bildchen von der Gabel...

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Die kleine Halogenbirne zur Überlastsicherung des Velogical verschwand einfach im Gabelschaft, sie leuchtet ja auch nicht wirklich und ist dort gut geschützt. Sollte sie doch mal kaputtgehen, kann ich die Kabel schnell trennen und direkt an den Scheinwerfer anschließen.

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Und weil ich den Dynamo wirklich gern während der Fahrt an- und ausschalte, fand ich den Hebel immernoch zu kurz und habe ihn einfach mit einer Speiche verlängert. Weil ich den Halter nicht abnehmen wollte, habe ich ausnahmsweise nicht hartgelötet, sondern die Teile (passend zur Speiche) einfach mit Draht und Lötkolben verzömmt.

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Aber wie leuchte das Ganze denn nun?
Nicht übel, aber während der Fahrt nun mal schwer zu fotografieren, also habe ich einfach einen Test an 6V/300mA gemacht und ohne jeden genormten Versuchsaufbau im Flur geknipst - natürlich immer mit der gleichen Kameraeinstellung und Belichtungszeit.

Der Edelux mit Standlicht:

Edelux-6V-300mA-Standlicht.jpg


Und mit 6V:

Edelux-6V-300mA.jpg


Im Vergleich dazu der angeblich baugleiche B&M iQ Cyo nominell gleicher Leuchtstärke - tatsächlich weniger hell:

B&M-IQ-Cyo-6V-300mA.jpg


Der schockierende Vergleich mit einem Cree-T6-Chinakracher mit umgebauter Streuscheibe, der aus seinen normalen 8,4 V noch viel mehr machen würde - Halbgas und Vollgas:

Cree-T6-&-Streuscheibe-halb.jpg

Cree-T6-&-Streuscheibe-voll.jpg


(das ging mit einer doppelten U2 noch ganz anders aus...)

Das bekannt gute Seculite Plus, in jeder Nacht völlig ausreichend:

Seculite-6V.jpg


Und die echte Überraschung, die EnLight im ollen Daimon - BÄM!

Daimon&EnLight.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Und damit verabschiede ich mich fürs Erste, schließlich muss ich morgen früh raus und mit diesem Rad an die Arbeit fahren, was schon mal zwei Stunden dauern kann.

Die große Frage bleibt natürlich, was es eigentlich ist.
Ich tippe (nicht als Einziger) auf ein nachträglich umgebautes Velosolex Saint Tropez, das wirklich viele Gemeinsamkeiten hat. Das Tropez gab es aus 531 und Durifort, mit den gleichen Muffen, Ausfallenden & Rohranbindungen, Unterlegblechen unter den Stegen, mit und ohne Zugführungen, aber niemals mit Cantisockeln und meines Wissens nach auch nie mit diesem Gabelkopf. Den habe ich überhaupt noch nirgends mit so schönen und langen Verstärkungsblechen gesehen.

Wer weiß mehr?
 
Vielen Dank für den wieder einmal erstklassigen Bericht.
Eine Frage noch zum Dynamo. Wie wird er betätigt? Also rastet er irgendwo in der Ruhestellung ein und muss man ihn mit dem Hebel aus dieser Raste herauslösen?
Warum ist er ausgerechnet vorn an der Gabel? Die meisten ausgeführten Beispiele sind, französisch-klassisch, hinten linx montiert. Hier hätte ich ihn auch hingebaut.
Und bei welcher Geschwindigkeit bringt er gute Leistung? Ich nehme an, dass er so konzipiert ist, um den Widerstand zu minimieren.
Naja, das waren jetzt 3 Fragen. Aber zumindest alle zusammengehörig.
 
Ich denke das der an die Gabel gewandert ist um ihn besser während der fahrt ein und ausschalten zu können
 
@Tophson, genau so ist es. Der Bedienhebel ist auch mit der Verlängerung noch etwas fummelig, das wollte ich mir "hinterrücks zwischen den Beinen" einfach nicht antun. Außerdem fand ich die Lösung mit einem ganz kurzen Scheinwerferkabel und einem langen zum Rücklicht schöner, als mit einem langen zum Scheinwerfer und mit einem ebenso langen wieder zurück, weil der Edelux ja das Rücklicht speist.

@Bonanzero, der Dynamo wird über den kleinen Drahthaken betätigt, der in zwei Stellungen sauber im Halter einrastet und gleichzeitig auch die Drehstabfeder für den Anpressdruck ist. Eine wunderbar materialgerechte Lösung ohne große Dreckfänger. Lediglich die Führung der "Feder" im Halteröhrchen würde ich mir etwas exakter wünschen.
Das rote Sportmodell will auch flott gefahren werden und bringt unter ca. 20 km/h nicht die volle Leistung. Richtig hell wird es damit ab 30 aufwärts, ca. 5-8 km/h reichen aber bereits für Rück- und Standlicht. Der silberne legt früher los, erzeugt aber bei hohem Tempo angeblich auch mehr Widerstand - keine Ahnung, ob das im spürbaren Bereich liegt. Es gibt neuerdings auch ein dreipoliges Drehstrommodell zum Laden von allerlei Akkus für die ganz große Tour, in Verbindung mit Forumslader oder E-Werk.
 
Der rote Velogical hat mich durch drei Brevetserien und durch vier Nächte bei PBP begleitet. Solange man schneller als 10 km/h fährt, ist er sehr gut. Bei Karls Brevets steht man aber bei nächtlichen 14%-Rampen teilweise im Dunkeln. Dann bietet sich die Kombination mit dem Forumslader an.
 
Noch ein paar Bildchen von der Gabel...

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Die kleine Halogenbirne zur Überlastsicherung des Velogical verschwand einfach im Gabelschaft, sie leuchtet ja auch nicht wirklich und ist dort gut geschützt. Sollte sie doch mal kaputtgehen, kann ich die Kabel schnell trennen und direkt an den Scheinwerfer anschließen.

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Und weil ich den Dynamo wirklich gern während der Fahrt an- und ausschalte, fand ich den Hebel immernoch zu kurz und habe ihn einfach mit einer Speiche verlängert. Weil ich den Halter nicht abnehmen wollte, habe ich ausnahmsweise nicht hartgelötet, sondern die Teile (passend zur Speiche) einfach mit Draht und Lötkolben verzömmt.

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Was hältst Du davon, noch eine M5-Mutter in den Gabelschaft zu löten und das Schutzblech nach Art der französischen Konstrukteure von unten zu verschrauben? Entsprechend hinten am Bremssteg.
 
@Crocodillo, das kam mir natürlich auch in den Sinn, aber die Gabel brachte bereits Gewinde in den normalen Löchern mit und die abgesägte Unterlegscheibe am Bremssteg hat geradezu danach gerufen, sie unverändert zu nutzen. Dort gibt es aber aber leider kein Gewinde.
Natürlich wäre das die schönere und elegantere Lösung, aber dieses Rad darf und soll stellenweise ruhig ein wenig seltsam und "unfein" bleiben. Das passt einfach zur vermutlichen Vorgeschichte, dass sich schonmal jemand mit diversen Anlötteilen daran zu schaffen gemacht hat.
 
Eine weitere offene Frage ist aber, warum jemand einen Korken von unten in den Gabelschaft gesteckt hat. Das ergibt nun wirklich keinen Sinn.
Vielleicht war er einfach übrig und nach dem hastigen Genuss einer Flasche Rotwein gerade kein Mülleimer in der Nähe - aber wo ist dann die Flasche geblieben?
 
@Knobi den Korken habe ich - eigentlich eher Holzpflöcke sowohl in einer Gitane als auch im Peugeot PX10 gefunden. Beide liegen 15 Jahre auseinander. Vielleicht eine französische Idiosynkrasie?* :D

Vielleicht soll es aber auch verhindern, daß von unten Dreck und Wasser ins Gabelrohr geworden werden? Bei längeren Holzpflöcken könnte es auch für den Fall eines Gabelbruchs verhindern, dass sofort die Gabel zusammenbricht? So hat mir es mal jemand erklärt





*Schönes Wort! Heißt nur Eigentümlichkeit. Paßte aber so schön hierher :D
 
Hmm. Schutz vor Dreck und Wasser ergibt bei einem Rad mit Schutzblechen nicht sooo viel Sinn, zumal der Korken nicht ganz am unteren Ende saß. Der Vorbau stieß im Gabelschaft auf den Korken, jedenfalls war er so montiert - womöglich eine Einstellhilfe für verschiedene Nutzer?
Die Sache mit dem Pflock in der (Ast-)Gabel klingt aber garnicht doof.
 
Einen Korken gegen Wasser, Holz gegen Bruch. Ob man das nun sinnvoll findet oder nicht. Kann das Rad mal ohne Schutzbleche unterwegs gewesen sein?
 
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