Das Doping ist doch so alt wie der Radsport selbst - nur die Mittel haben sich geändert. Aus der Zigarette vor dem Start (weitet die Lungen) wurde im Laufe der Zeit eben EPO und sonstiges.
Unbestätigten Gerüchten zufolge schliefen die Australischen Sprinter während der Rad-WM in Stuttgart 1991 mit Pulsuhr, die Alarm schlug wenn der Puls unter 40 fiel. Raus aus dem Bett und rauf auf die Rolle, halbe Stunde fahren zum Blut verdünnen.
Wer sowas haben will, bitteschön.
Dennoch werde ich einen Teufel tun und gedopte Fahrer verteufeln.
Der Job an sich ist doch eigentlich eh pervers - und daß diese Leistungen nicht mit Energiedrink, Müsliriegel und Orangensaft zu erbringen sind sollte jeder halbwegs denkende Mensch realisieren können. Dazu kommt, wie Kabelbinder oben schon erwähnt hat der öffentliche Druck, "schon wieder NUR zweiter die flasche".
Aber ab wann ist Doping eigentlich Doping?
Nehme ich leistungsfördernde Mittel die nicht auf der Liste stehen - bin ich dann gedopt?
Nehme ich heute leistungsfördernde Mittel die in 2 Jahren auf der Liste stehen - bin ich dann rückwirkend ein Dopingsünder?
Nehme ich Hustentropfen mit Codein weil ich Husten hab oder Aspirin weil mir der Schädel brummt - bin ich dann auch ein Dopingsünder?
Habe ich als Profisportler die gleichen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten wie ein Beamter im Landratsamt?
Mein Gott bin ich froh, daß sich mir diese Fragen nicht stellen und ich hier im Notfall hektoliterweise Kaffee in mich reinschütten darf, meine Krankheiten nach allen Regeln der Kunst therapieren kann und wenns unbedingt sein muß auch mal einen rauchen kann, ohne daß ich ins Röhrchen pinkeln muss.
In diesem Sinne: immer sauber bleiben