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Wissenschaftliche Arbeiten & Artikel zu Training und Physiologie etc.

Gerade über ein special issue zum "Thema: Belastungs- und Erholungsmanagement im Sport / Management of Load and Recovery in Sport" gestolpert: https://www.sciencedirect.com/journal/sports-orthopaedics-and-traumatology/vol/39/issue/4
Ist eher ein wirklich nur archival-value journal, aber vielleicht findet der eine oder andere ja auch was. Z.B.
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Re: Wissenschaftliche Arbeiten & Artikel zu Training und Physiologie etc.
Banale Frage, hab ich mich aber schon immer gefragt, gibt´s was zum Thema Beine hochlegen?
Ruhen ist klar, aber machts einen Unterschied bezüglich Erholung/Recovery ob ich auf dem Sessel sitze oder am Abend nach einer harten Einheit meine Beine für 2 Stunden wirklich hochlege (höher als horizontal)?
 
Dazu gibt es einen guten Junk Miles Podcast:
https://hycys.de/junkmiles-kohlenhydrat-periodisierung/
Ich versuche es mal frei zusammenzufassen: Nur weil ein Effekt der Kohlenhydratperiodisierung aktuell wissenschaftlich, sei es durch das richtige Studiendesign oder Stoffwechselanalysen, noch nicht nachgewiesen wurde, heißt es nicht, dass es ihn nicht gibt.
 
Aufgrund der immer wieder aufkeimenden Diskussionen und Berichte zu Infektion der Atemwege hier im Forum habe ich nochmal die wissenschaftliche Literatur gescannt im Hinblick auf die Frage, was man eigentlich über den Zusammenhang von (Ausdauer-)Sport und Atemwegs-Infektionen weiß. Die meisten von euch haben in dem Zusammenhang schon einmal etwa vom sogenannten "Open Window"-Phänomen gehört. Dahinter steht die Hypothese, harte bzw. lange Wettkämpfe und Trainingseinheiten führen zu einer vorübergehenden Schwächung des Immunsystems („Immunsupression“), die in der Folge zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führe.

Eine Review aus dem Jahr 2019 zeigt allerdings, dass gegen die „Open Window“-Hypothese einige beachtenswerte Argumente ins Feld geführt werden können:

  • Studien, die ein erhöhtes Krankheitsrisiko von Ausdauersportlern nach großen Belastungen zeigen, etwa nach Laufmarathons, basieren häufig auf von den Teilnehmern selbst berichteten Krankheitsepisoden, nicht aber auf labordiagnostisch bestätigten Infektionen. Studienergebnisse deuten darauf hin, dass bei diesen berichteten Krankheitsepisoden ein Teil nicht etwa auf tatsächliche Infektionen zurückzuführen ist. In vielen Fällen handelt es sich vermutlich um nicht-infektiöse Krankheitsepisoden, zum Beispiel durch Allergien oder Asthma.
  • Analysen zum Infektionsrisiko bei sportlichen Großevents ignorierten in der Vergangenheit die Tatsache, dass die Teilnahme mit einer hohen Zahl von Kontakten einhergeht und schrieben das erhöhte Infektionsgeschehen der sportlichen Aktivität zu. Dabei fiel auf, dass das Infektionsrisiko je höher war je länger die sportliche Aktivität dauerte. Das lässt sich allerdings auch so interpretieren, dass Infektionen nach solchen Großevents von vielen engen Kontakten herrühren. Ein Laufmarathon bedeutet eben (zumindest für diejenigen, die nicht in der Spitze laufen) stundenlang mit sehr wenig Abstand mit anderen Sportlern zu sein. Ähnliches lässt sich unzweifelhaft auch für Rad-Großveranstaltungen sagen, wo man oft schon vor dem Start eine erhebliche Zeit im Startblock in engem Kontakt mit anderen verbracht hat.
  • Die traditionellen Analysen zum Infektionsrisiko beim Sport ignorieren oft die Frage, welche für das Infektionsgeschehen relevante Faktoren vor der eigentlichen Sportausübung lagen. Dazu gehören z.B. psychischer Stress, Ängste, aber auch Ernährungsdefizite, die Auswirkungen auf die Immunfunktion haben können. Letzteres könnten insbesondere vor Wettkämpfen, bei denen Gewicht eine Rolle fürs Ergebnis spielt, ein Faktor sein, etwa bei Bergmarathons. Wer versucht, vor dem Saisonhöhepunkt in den Alpen noch ein paar Kilo zu verlieren macht sich ggf. anfälliger für Infektionen.
  • Auch das Infektionsrisiko auf der Anreise zu Sportevents wurde bei Betrachtungen der „Open Window“-Hypothese kaum beachtet. Es gibt indes Analysen, die zeigen, dass speziell bei Flugreisen ein erhebliches Infektionsrisiko besteht. Das kann auch nicht verwundern, denn nur selten kommt man so lange so nahe in Kontakt mit anderen Menschen, wie beim Warten am Gate und dem stundenlangen Sitzen im Flieger. Viele, die regelmäßig ins Frühjahrs-TL nach Mallorca (oder woandershin) reisen, werden vermutlich auch schon Krankheitsepisoden während oder kurz nach dem TL erlebt haben. Man war in der Vergangenheit leicht versucht, diese dem „Open Window“-Phänomen zuzuschreiben. Mit Blick auf die Erörterungen in dem Paper drängt sich allerdings die Frage auf, ob diese Krankheitsepisoden nicht auch ganz ohne Sport durch die vielen Kontakte auf der Anreise im Flieger, Bus oder im Hotel (z.B. am Buffet) verursacht worden wären.
  • Sportler erkranken nach den verfügbaren Daten ohnehin nicht signifikant häufiger an Infektionen der Atemwege, als der Durchschnitt der Bevölkerung. Einige Studien deuten sogar eher auf einen gegenteiligen Effekt. Besonders ins Auge fällt dabei eine Studie zu Ultra-Marathon-Läufern, also einer Gruppe, die typischerweise sehr große Trainingsumfänge absolviert. Diese wiesen weniger krankheitsbedingte Fehltage auf, als der Durchschnitt der Bevölkerung. Bei der Interpretation solcher Beobachtungen sollte man allerdings sehr vorsichtig sein, denn wie wir aus der Analyse von AU-Daten wissen, hängen Krankheitstage im starken Maße von Beruf, Bildung, Status und Einkommen ab. Daher sind belastbare Vergleiche zwischen zwei Gruppen ohne Standardisierung um diese Faktoren nur schwer möglich. Ob das in der angesprochenen Studie berücksichtigt wurde ist unklar.

  • Neben den zuvor skizzierten empirischen Befunden befasst sich das Paper auch noch mit -im engeren Sinne – medizinischen Mechanismen. So geht man auf die Beobachtung ein, dass nach sportlicher Belastung das Immunglobulin A im Speichel nach verschiedenen Studien vorrübergehend reduziert ist. Immunglobulin A spielt eine Rolle bei der Immunantwort auf den Schleimhäuten. Allerdings ist die These der Reduzierung offenbar umstritten, es wird erörtert, wie die Reduzierung überhaupt gemessen werden sollte und ob eine Reduktion klinisch relevanten Einfluss auf die Infektanfälligkeit habe. Auch spielt für das Immunglobulin offenbar der Gesundheitszustand der Mundhöhle eine Rolle, der von Autoren mit Blick auf die generell in der Bevölkerung sehr häufige Karies und Parodontose als generell problematisch beschrieben wird, wobei das Problem bei Ausdauersportlern – mutmaßlich wegen der Aufnahme größere Mengen von KH – besonders ausgeprägt sein soll. Ich kann diese medizinischen Überlegungen natürlich nicht bewerten, geben sie hier aber der Vollständigkeit halber wieder. Mit Blick auf das Infektionsrisiko scheint aber ein besonderer Fokus auf die Mundhygiene nicht falsch.
  • Weitere Überlegungen befassen sich mit der Verringerung der Häufigkeit und Funktion von Lymphozyten (und anderen Immunzellen) im Blut nach einer intensiven, langanhaltenden körperlichen Belastung. Die Autoren schreiben, diese sei nicht auf eine Immunsuppression zurückzuführen, sie zeige einen erhöhten Zustand der Immunüberwachung und -regulation, der durch eine bevorzugte Mobilisierung von Zellen in das periphere Gewebe verursacht wird. Wie zutreffend das ist, entzieht sich meinem Horizont.
  • Im zweiten Teil der Review befassen sich die Autoren mit den positiven Auswirkungen von Sport auf die Funktion des Immunsystems. Interessant dabei ist u.a. der Verweis auf eine Reihe von Studien, die zeigen, dass einzelne Trainingseinheiten geeignet sind, die durch Impfungen ausgelösten Immunantworten zu verbessern. Dabei kann diese Verbesserung allerdings durchaus selektiv sein. Bei einer Studie mit Pneumokokken-Impfungen verbesserte sich die Immunantwort auf einen Teil der durch die Impfungen abgedeckten Stämme, auf andere aber nicht. Außerdem spielen für den Effekt vermutlich weitere Faktoren, wie Alter und Geschlecht, eine Rolle. Es ist also nicht sicher, dass Sport einer Impfung die Immunantwort verbessert - aber nicht unwahrscheinlich. Sport nach der Impfung schadet aber offenbar der Immunantwort eher nicht, kann durchaus sogar einen Nutzen haben - der wäre allerdings abzuwägen gegen andere Risiken. Im Zuge der Covid-Impfkampagnen wurde das Thema auch gelegentlich erörtert und es gab durchaus in den Medien vereinzelt Artikel, die die darauf hinwiesen, dass Sport eventuell auch die Immunreaktion bei Covid-Impfungen verbessern könnte (erinnere mich an einen entsprechenden Artikel im WSJ), viel Beachtung haben diese Stimmen aber nicht gefunden.
Fazit: Auch wenn ich einiges nicht bewerten kann, ist das in der Summe eine spannende Arbeit. Es ist vielleicht zu früh, die „Open-Window"-Hypothese ganz zu begraben, die Review zeigt aber, dass es zahlreiche Einflussfaktoren gibt, die bislang meist ignoriert wurden. Falls es das „Open Window“ überhaupt geben sollte, ist das Fenster vermutlich sehr, sehr viel kleiner als manchmal suggeriert. Zudem sind die positiven Wirkungen von Sport auf das Immunsystem in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich "unterbelichtet." Das sagt nicht nur was über den Stand der Forschung, sondern vor allem auch etwas über vorherrschende gesellschaftliche Argumentationsmuster, die sehr dadurch geprägt sind, Gründe zu finden, warum Sport potenziell gefährlich oder schädlich sein könnte.
 
Vorbereitung auf den Giro d’Italia - Viele Wege führen nach Rom (oder Mailand … oder Turin)


Ich hatte heute wieder das Vergnügen :rolleyes: längerer Bahnfahrten. Immerhin eine gute Gelegenheit zum Lesen, zum Beispiel eine interessante Studie zur Vorbereitung von drei GT-Fahrern, die im Giro in den Jahren 2015-2018 in den Top 5 finishten (Wer diese drei Sportler sein könnten, unten mehr. ) Ob man daraus etwas für das eigene Training lernt sei dahingestellt, interessant ist die Darstellung aber durchaus, wie ich finde.

Link zum Volltext
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9796663/

Alle drei Fahrer fallen erwartungsgemäß durch ihre herausragenden physiologischen Werte auf, VO2max lag bei 80-82 ml/min/kg, 20 min.-Leistung bei 6,4-6,6 W/Kg

Die Studie umfasst die ~22 Wochen vor dem Giro.

Gemeinsam ist der Vorbereitung der drei Radsportler, dass

  • das Training überwiegend eine pyramidale Intensitätsverteilung aufwies
  • die Polarisierung in der Vorbereitung tendenziell zunahm, je näher der Giro rückte oder wenn Vorbereitungsrennen im Programm standen
  • die Verteilung von hochintensiven Trainingsblöcken stark durch die Rennplanung bestimmt wurde
  • kein Krafttraining im Untersuchungszeitraum absolviert wurde, scheinbar entgegen den Empfehlungen der Trainer der drei Radsportler!
  • sich das Tapering für den Giro von den in der Literatur gängigen Empfehlungen deutlich unterschied (etwas, was eine andere Studie auch schon für die Vorbereitung von olympischen Sportlern für die Zeit vor ihrem Medaillengewinnen berichtete).

Die Daten legen den Schluss nahe, dass mehr Renntage in der Vorbereitung zu einem insgesamt geringeren Umfang führen. Das erscheint wegen der nach Wettkämpfen nötigen Erholung plausibel. Darüber hinaus zeigt die Studie recht unterschiedliche Vorbereitungswege, die sich bei Umfang (durchschnittlich 14,7-19,7h/Woche), Anzahl de der Renntage (17-29) und Integration von Höhentrainingslagern (0, 39 und 55 Tage ) unterscheiden, aber auch in der Anordnung der intensiven Trainingsblöcke.

Die Höhentrainingslager wurden offenbar in einer Höhe von rund 2800m absolviert. Die Studie weist darauf hin, dass dies etwas höher sei, als die üblichen Literaturempfehlungen (max 2500 m) und verweist darauf, dass die beiden Sportler, die diesen Weg wählten „altitude natives“ seien was wohl die negativen Auswirkungen der sehr großen Höhe abgemildert habe.

Es gibt zu der Studie noch eine verwandte Arbeit vom gleichen Autorenteam, die offenbar auf den gleichen Daten fußt und noch tiefere Analysen des Trainings umfasst, mir aber leider im Volltext bislang nicht vorliegt . Einige Schlussfolgerungen daraus finden sich hier https://twitter.com/Gareth_Sandford/status/1760407323707945448
Herauszuheben dabei insbesondere, dass höher Intensitäten regelmäßig im Rahmen längerer Einheiten absolviert wurden und falls an zwei Tagen hintereinander intensiv trainiert wurde, am dritten Tag meist eine eher lockere Einheit folgte. Eine mögliche Schlussfolgerung hieraus, die wohl auch für Hobbysportler interessant ist, wäre, dass hohe Intensität sehr dosiert eingesetzt werden sollte. Nicht überraschend, geht im HIT-Hype aber leicht unter.

Wer sind die Radfahrer?

Bleibt die Frage, wer die drei Fahrer sind. Dazu meine Überlegungen: Bei den beiden Sportlern, die im Zuge der Analyse der Höhentrainingslager als „altitude native“ bezeichnet werden, handelt es sich sehr sicher um Südamerikaner (mir fallen mir keine Radsportler ein, die außerhalb von Südamerika in großen Höhen geboren wurden und aufgewachsen sind.)

Da die Daten aus den Jahren 2015-2018 stammen sollen, kommen daher Andrey Amador (4 Platz beim Giro 2015), Eesteban Chaves (2. 2016), Nairo Quintana (2. 2017), Miguel Angel Lopez (3. 2018) und Richard Carapaz (4. 2018) in Betracht. Alle genannten sind auch tatsächlich in höher gelegenen Orten geboren.
Amador ist allerdings größer und schwerer als die Angaben zu den Fahrern in der Studie. Der scheidet daher aus.

Bei dem in der Studie als „C“ kodierten Sportler scheint es sich nach Größe und Alter um Richard Carapaz zu handeln, der ist Jahrgang 1993, Alter im Analysejahr war laut Studie 25 Jahre, 2018 wurde Carapaz 4 im GC und im Mai 25 Jahre alt Außerdem hatte er vor dem Giro laut PCS, wie in der Studie angegeben, 29. Renntage.

Fahrer „B“ scheint Quintana sein. Das passt von Größe und Gewicht wenigstens ungefähr. Der wurde 2017 2., war damals 27, was ebenfalls mit der Studie übereinstimmt, hatte in der Vorbereitung zum Giro laut Studie drei Eintagesrennen bestritten, was laut PCS ebenfalls für Quintana zutrifft, und war ab Mitte März bis April 2017 nicht im Rennbetrieb, was zu den Angaben zu einem Höhentrainingslager einige Wochen vor dem Giro in der Studie passt. Vermutlich war er da Zuhause in Kolumbien (könnte man sicher anhand alter News prüfen, habe ich nicht gemacht.)

Beim Fahrer „A“ scheint es sich um Mikel Landa zu handeln. Wir wissen, dass die Daten laut Autoren aus den Jahren 2015-18 stammen. Da wir schon Fahrer gefunden haben, die 2017 und 18 unter die Top 5 fuhren, muss der fehlende Fahrer „A“ 2015 Top 5 gewesen sein. Alter, Größe etc. passen da am besten (wenn auch nur ungefähr) zu Mikel Landa aus der damaligen Top 5. Landa hatte damals laut PCS 17 Renntage vor dem Giro, was zu den Angaben in der Studie passt.
Sollte ich mit meinen Vermutungen bezüglich der Fahrer recht haben, wäre das nach meinem Wissen das erste Mal, dass für so viele noch aktive Top-Fahrer eine derartige Darstellung des Trainings veröffentlicht wurde.


Ein Ausschnitt aus den Daten

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Interessant finde ich auch das aus der Tabelle entnehmbare "Weekly minimum volume" von 1.5, 4.2 bzw. 4.5 Stunden. Das erscheint mir doch selbst für eine Ruhewoche sehr sehr wenig und kommt ja beinah einer kompletten Woche ohne Radsport gleich. Weiß man ob diese Wochen auf eventuelle Krankheitswochen der Sportler entfielen?
 
Interessant finde ich auch das aus der Tabelle entnehmbare "Weekly minimum volume" von 1.5, 4.2 bzw. 4.5 Stunden. Das erscheint mir doch selbst für eine Ruhewoche sehr sehr wenig und kommt ja beinah einer kompletten Woche ohne Radsport gleich. Weiß man ob diese Wochen auf eventuelle Krankheitswochen der Sportler entfielen?
Das ist mir auch aufgefallen. Ob Krankheit dabei eine Rolle spielte, weiß ich nicht, kann mich nicht dran erinnern, im Text dazu was gelesen zu haben. Mein subjektiver Eindruck ist aber, dass es bei Profis nicht ungewöhnlich ist, dass in Ruhewochen sehr, sehr wenig gemacht wird. Ein Grund dafür könnte sein, dass speziell nach harten Wettkampfbelastungen sehr, sehr viel Erholung benötigt wird (wenn ich mich recht erinnere, schreibt dazu Wegelius in seinem Buch sinngemäß, dass er nach harten Rennen regelmäßig hauptsächlich geschlafen oder nur Zuhause "rumgehangen" habe, weil er so kaputt war). Andere (mit dem vorgenannten eventuell verbundene) Gründe könnte schlicht sein, dass es sich um die berufsmäßige Ausübung von Sport geht und die Wochen mit den minimalen Umfängen Urlaubswochen waren und bewusst dem Abstand gewinnen vom Job dienen sollten und/oder die Motivation fehlte, in solchen Wochen mehr zu tun, als das unbedingt zwingend nötige Minimum.
 
Die Qualität der Grafik ist leider miserabel, aber wenn ich das richtig sehe, liegen die Wochen mit dem kleinsten Umfang zu Beginn der Trainingsphase. Und die wiederum am Jahresende in KW49-50. Einem Zeitpunkt zu dem viele Profis wenig bis gar kein Rad fahren.


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Erstaunlich wie sehr das Wochenvolumen schwankt, gerade auch in der erster Hälfte der Vorbereitung, wo Renntage und Tapering noch keine so große Rolle spielen dürften.
 
Das dürfte schon am Rennprogramm liegen. Sieht man ja auch an der Intensitätsverteilung in der unteren Grafik.

B und C sind deutlich früher Rennen gefahren. B sogar schon im Januar. Würde zu Quintana und Carapaz passen. Die haben früh im Jahr ihre nationalen Meisterschaften und Rundfahrten in Kolumbien oder Argentinien.

A hat das normale europäische Programm. Die Vorbereitung ist ja fast Lehrbuchmäßig.
1. Trainingspause
2. Trainingseinstieg um Weihnachten
3. Trainingslager im Januar/Februar
4. Ruhewoche
5. Trainingslager
6. Rennen
 
Es gibt auch ein YT-Interview mit einem der Forscher, da erklärt er einige Aspekte ziemlich gut, finde ich:

Ich halte diesen beitrag für sehr spannend. Denn er setzt alte Prämissen der Trainingslehre in einen neuen ofenneren Rahmen. So galt eine zeitliche Reihung von Methoden absteigend nach Intensität immer als gesetzt. Im Kontext der Durability und Spezifität sieht man aber, das man auch HIT am Ender der Einheit trainieren kann um eine spezifische Belastung zu simulieren. Ich fand solch ein Training auch mal sehr hilfreich. Da hatte ich aber mehr Zeit in lange Ausfahrten investiert.
 
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