AW: Wien
Für die leider nicht Teilnehmenden an einer offensichtlich legendären Ausfahrt wäre eine kurze Zusammenfassung des Geschehens hilfreich: wer was wann (um den Neid zu schüren

)
In der früh fuhren wir weg, dann sind wir gefahren, und gefahren und gefahren. Flach nach Gloggnitz, dann über die Adlitzgräben nach Reichenau, ein erster kleiner knackiger Berg. Das war der "Reschenpass - Stilfserjoch Effekt" wer ihn kennt, da gibt es zwei Täler, die vom grossen Tal abzweigen, man fährt in das eine hinein, quält sich über riesige Pässe, und kommt dann beim anderen Tal wieder ins grosse Tal heraus, ca 500 m vom ersten Tal entfernt. Wahrlich ineffizient, aber muss wohl sein.
Dann kam der Zug so richtig ins Rollen, das Höllental hinauf, der Anstieg eigentlich kaum zu merken, stets dicht geschlossene Gruppe, Windschatten vom feinsten. Dann rechts über das Niederalpl(?), wo Darius und der Cervelist davongingen, und in der Abfahrt eine wahre Tempojagd entfachten, die beiden waren trotz Mannschaftsleistung der anderen nicht mehr einzuholen.
Dann war Mittagessen, die Menüdiskussion siehe oben, es sei nur bemerkt dass Peter offenbar am letzten Anstig nach Pressbaum relativ hektisch die letzten Körner aus den Nähten gekratzt hat, und die Vermutung dass das Cordon nicht optimale Sportlernahrung ist, also naheliegt. Nach dem Essen war da noch ein Berglein, Namen verloren im Dunkel, zäh weil anfangs ewig so halblustig flach hinein, den die Mannschaft fast geschlossen nahm, mit Darius und Cervelist voran.
Über diverse Täler weiter in teilweise halsbrecherischem Mannschafts-Zeitfahrstil (für Radcore wirklich masstabsgebend, sowas war noch nie da!!) bis vor den Schöpfl, wo erstmals noch bis oben Sichtkontakt für mich zum Cervelist war. Hugo zeigte dort erstmals seine Steherqualitäten, und sammelte mit(?) Darius die Bergpunkte ein, der wohl unbestritten dominierte (?).
Weiter überaus zügig als geschlossene Mannschaft, für den Teamfahrer zum Weinen schön, ans Hengstl, wo dann wieder etwas auffächerte, was vorn war kann ich nicht sagen, hinten kam der Cordon beschwerte Peter, und ich kurz davor.
Schließlich noch in absolutem Wahnsinnstempo hinein in die Stadt, vom bereits erwähnten Blaugekleideten teilgezogen. Das war der Moment, wo ich den Cervelisten erstmals mit den ersten Anzeichen von Unruhe erlebte, "Das ist schon schnell!". Verabschiedung in Auhof.
Herrliches Wetter, wunderschöne Gegend, fahrtechnisch und als Mannschaft ein noch nie dagewesener Höhepunkt.
Mein Fazit: Um diese Horde von pubertierenden Freischärlern zu einem herzeigbaren Stil hin einzudämmen, braucht es offenbar die nackte Angst vor den nahezu unüberwindbaren Kilo- und Höhenmetern. Nur der beinharte Hammer schmiedet diese Legierung. Nun so sei es. Also nochmals: Auf ins Ötztal, wo sie dann im Rennfieber wieder planlos wie die Hühner fröhlich herumflattern werden.