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Wie erkennt ihr, ob euch neues Material schneller macht?

teofilo

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Seit sieben Jahren fahre ich am ersten Wochenende im Juni 40 km so schnell ich kann.
Die ersten 2 Jahre mit einem ca. 30 Jahre alten Rennrad (Mars), die nächsten 3 Jahre mit einem ebay Rennrad (Carbonpro), die letzten 2 Jahre mit einem 20 Jahre alten Rennrad (Gazelle). Ich konnte mich kontinuierlich von etwas über 30 Durchschnitt auf letztes Jahr 34 km/h steigern. Dieses Jahr bin ich gut durch den schwachen Winter gekommen und konnte meinen Schnitt dieses Jahr auf 38 km/h steigern. Wie gesagt mit dem gleichen Rad, wie im Vorjahr. Hätte ich mir ein Carbonrad geholt, oder neue Reifen oder neue Laufräder oder oder oder hätte ich nicht zuordnen können, woran es liegt.

Wie stellt ihr fest, dass euch die neuen Reifen/Laufräder/Bikes wirklich schneller gemacht haben und es nicht an anderen Faktoren liegt (Training, Wetter, Wind, Strecke usw.)?
 
Die einzige Möglichkeit ist ein Powermeter. Im Endeffekt sind das eh nur Peanuts beim Material. Schätze mal, ein Top-Carbon Aerorad auf dem neuesten Stand bringt auf den 40km gegenüber einem ollen Stahlrenner mit Kastenfelgen mit 36 Speichen vielleicht 2 Minuten, wenn überhaupt.
Im Zweifel ist es das Training.
 
#1: Stunde fahren
#2: Kilometerstand prüfen
#3: zur Kenntnis nehmen, dass mich das Material schon wieder nicht schneller gemacht hat (als Wiggo)

Wenn du wirklich bereit bist, Zeit, die man auch zum richtig Radfahren verwenden könnte, für Experimente aufzuwenden, dann such dir eine kleine Erhebung mit langer, gerader Ausrollstrecke. Und dann geht's ans gleiche Bedingungen abwarten, also Windstille, gleiche Temperatur, gleicher Luftdruck und brav die Unterschiede im Systemgewicht durch unterschiedlichen Füllstand der Trinkflaschen ausgleichen (Vorteile durch Leichtbau ermittelt man separat per Kofferwaage).

Wenn ich mir überlege, wie aufwändig das alles wäre, dann gefällt mir der Gedanke immer besser, sich einfach dumm zu stellen und stupide den unrealistischen Versprechungen der Hersteller zu vertrauen. Irgendwas wie “we make you faster“ steht sinngemäß ja immer auf der Verpackung und wenn man statt Rolltests zu machen mehr Trainingsrunden dreht ist man am Ende vielleicht wirklich ein ganz ganz ganz kleines bisschen schneller ;)
 
OK wenn ein Mediziner so eine Studie macht, ist das mal absolut garnichts wert. Als fast fertiger Ingenieur krieg ich zuviel, wenn soetwas als Studie bezeichnet wird - sorry.
"Im Stil einer wissenschaftlichen Untersuchung und gewürzt mit typisch britischem Humor..." von Studie war nie die Rede - aber auch als fast fertiger Ing. wirst Du zu keinem grundlegend anderem Ergebnis kommen - neues Material macht nicht schneller !
 
"Im Stil einer wissenschaftlichen Untersuchung und gewürzt mit typisch britischem Humor..." von Studie war nie die Rede - aber auch als fast fertiger Ing. wirst Du zu keinem grundlegend anderem Ergebnis kommen - neues Material macht nicht schneller !


Neues Material macht schon schneller. Aber eben nicht der neu gekaufte Carbon Vorbau gegenüber dem alten Alu Vorbau. Die gesparten 50g (wenn überhaupt) gehen einfach unter, beziehungsweise lassen sich nicht signifikant (da wären wir dann wieder bei einer nicht durchgeführten Studie) nachweisen.

Wenn man sich aber einfach mal den Stundenrekord anguckt, die Rekorde die da in den letzten Jahrzehnten aufgestellt worden sind sind sicherlich nicht nur durch verbessertes Training etc zurückzuführen. Da macht dann das verbesserte "neue" Material eben doch einen "signifikanten" Unterschied...
 
Neues Material macht schon schneller. Aber eben nicht der neu gekaufte Carbon Vorbau gegenüber dem alten Alu Vorbau. Die gesparten 50g (wenn überhaupt) gehen einfach unter, beziehungsweise lassen sich nicht signifikant (da wären wir dann wieder bei einer nicht durchgeführten Studie) nachweisen.

Wenn man sich aber einfach mal den Stundenrekord anguckt, die Rekorde die da in den letzten Jahrzehnten aufgestellt worden sind sind sicherlich nicht nur durch verbessertes Training etc zurückzuführen. Da macht dann das verbesserte "neue" Material eben doch einen "signifikanten" Unterschied...

Was aber nur eine Vermutung ist. Trainingsursachen zur Leistungsverbesserung müsste man erstmal ausschließen, was dann wieder wissenschaftlich betrachtet enorm aufwändig ist.
 
Woran erkenne ich, dass mich auch die teuerste Carbon-Vollausstattung samt Weltmeistertrikot keinen Deut schneller gemacht hat?

An den mitleidigen Blicken meiner Umwelt.

Leider fehlen einigen Radlern die nötigen Sensoren, um die von außen kommenden Signale zu verarbeiten. Genau diese Sensoren lassen sich ebenso wenig kaufen wie ein strenges Trainingsregime.
 
Na dann stelle ich mal die gewagte These auf das leichteres und aerodynamische Effizienteres Material sehr wohl schneller macht!
Eigentlich ist die Betrachtungsweise recht einfach:
Ich gebe eine Menge X an Leistung in die Gleichung ein, je weniger Abzüge ich durch Luftwiederstand, Gewicht, Reibungsverluste usw habe umso mehr Leistung kommt am Ende dabei heraus! Das ist eine Tatsache! Natürlich immer bei gleichen Umgebungsvariabelen.
Aber die essentielle Frage ist wie immer . . . . . . Brauch der Amateur das und merkt er das?
Ich denke nein. Ich zumindest merke es nicht so sehr als das ich auf jeden Fall das Geld verbrenne um ein Rad mit einem kleinem Gewicht und einem besseren CW Wert zu haben. Solange ich als RR Anfänger mit dem CW Wert einer Schrankwand darauf sitze ist das sowieso egal:D

Bevor ich es vergesse- in der "Studie" wiegt der "Hightech" Carbonrenner 9,5 kg! Mein Eigenbau Poison Opiat liegt mit reiner 105er Ausstattung und Komponenten die einen Fahrer von ca 95kg tragen können bei 8,1kg. Sorry, so High End kann das nicht sein :D;)
 
Na dann stelle ich mal die gewagte These auf das leichteres und aerodynamische Effizienteres Material sehr wohl schneller macht!
Ja - Zustimmung. Allerdings nur unter Laborbedingungen wie z.B. auf einer geschlossenen Radrennbahn. Da wird man sicherlich eine Verbesserung in homöopatischen Bereichen feststellen können. Bei uns haben sie jetzt an einigen Stellen den Strassenbelag "erneuert" da wird geradezu merklich die Geschwindigkeit gefressen. Und wenn dann noch etwas Wind dazu kommt....kein noch so gutes "neues" Matereial kann das ausgleichen
 
Ohne das neue Material wärst du an den Stellen mit Gegenwind eben noch langsamer ;)

Wenn es einen Unterschied macht ob man mit einem 12kg Stahl Rennrad oder einem 5,8kg Carbon Rennrad den Berg hochfährt, macht es eben auch einen Unterschied ob man mit 200g weniger den Berg hochfährt wegen der leichteren Vorbau-Lenker Kombi. Halt keinen großen Unterschied...
 
Ja - Zustimmung. Allerdings nur unter Laborbedingungen wie z.B. auf einer geschlossenen Radrennbahn. Da wird man sicherlich eine Verbesserung in homöopatischen Bereichen feststellen können. Bei uns haben sie jetzt an einigen Stellen den Strassenbelag "erneuert" da wird geradezu merklich die Geschwindigkeit gefressen. Und wenn dann noch etwas Wind dazu kommt....kein noch so gutes "neues" Matereial kann das ausgleichen
Wie ich bereits bemerkte:
Natürlich immer bei gleichen Umgebungsvariabelen.
 
Es kommt schon etwas drauf an, von wo mann kommt und wohin man geht.

1. Teil
Damals der Wechsel von meinem 35 Jahre alten Stahlrenner mit Rahmenschaltung auf einen "noch" zeitgemäßen Alurenner mit 10 Fach STi war schon beachtlich. Die Rückmeldung kam direkt von den Kollegen, mit denen ich wöchentlich unterwegs war. Nicht mehr hinterher, sondern mitten drin war auf einmal das Motto.
Das Loch, das gerissen wurde, wenn ich zum Schalten am Berg an die Rahmenschalter runtergreifen musste wurde geschlossen, Wiegetritt, der mit deutlichen Ausweichbewegungen des Rahmens quittiert wurde wurde Bretthart in Vortrieb umgesetzt. etc.
Die Motivation, mit dem neuen Rad unterwegszu sein hatte natürlich keinen wissentschaftlich verwertbaren Vorteil gezeigt.
Irgenwann hatte ich aus nostalgischen Gründen den ollen Stahlrenner ausgepackt und zur "Seniorenrunde" mit gebracht. Da ich nicht "hinterherfahren" wollte, kam ich unerwarteterweise mächtig ins Schwitzen.

2. Teil
der Wechsel von Alu auf hochwertigen Carbonrenner mit Ultegra DI2 zeigt aber trotz noch höherer Motivation keinen nennenwerten Unterschied bezüglich der Geschwindigkeit mehr. Auch in unseren Gruppenausfahrten merke ich nicht, dass mich der Alurenner (2 kg schwerer) langsamer macht.

Fazit
Na und? Für mein Hobby versenke ich gerne mein sauer verdientes Geld. Der Motivationsfaktor bleibt erhalten.:)
 
Ja - Zustimmung. Allerdings nur unter Laborbedingungen wie z.B. auf einer geschlossenen Radrennbahn. Da wird man sicherlich eine Verbesserung in homöopatischen Bereichen feststellen können. Bei uns haben sie jetzt an einigen Stellen den Strassenbelag "erneuert" da wird geradezu merklich die Geschwindigkeit gefressen. Und wenn dann noch etwas Wind dazu kommt....kein noch so gutes "neues" Matereial kann das ausgleichen

Nur weil man eine Verbesserung nicht nachweisen kann, heisst das ja noch lange nicht, daß sie nicht da ist.
Wenn du durch das Material 2 Watt im Windkanal sparst, dann sparst du die auch auf dem neuen Straßenbelag. Du kannst sicher sein, daß du mit dem alten Material ein bisschen langsamer gewesen wärest. Man weiss nur nicht den exakten Betrag der Verbesserung.
Schon gar nicht wird man den Unterschied SPÜREN, weil man vornehmlich die körperliche Belastung spürt, nicht aber Geschwindigkeitssteigerungen um 2 oder 3 km/h - diese würde man für die meisten Tuningmaßnahmen aber als großen Erfolg ansehen.

Ob man das Geld für Materialtuning als Hobbyist ausgeben will, ob es sich subjektiv LOHNT, ist eine andere Frage.
 
Ich habe in meinem Stahlross mal die Mavic Carbon eingehangen, sah sch... aus, ich mußte den Hinterbau vergewaltigen, aber ging ab wie Sau!
Rawuza
 
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