Moin (habe heute sehr laaaange geschlafen)
Nachdem am Dienstag mir mitgeteilt hat, das sie den ganzen Tag mit ner Freundin
im Europapark ist, meine Frau eh arbeiten musste, habe ich schnell die Sachen für
einen kurzfristigen Alpenbesuch gerichtet.
Um vier Uhr
klingelte der Wecker und ich quälte mich ausm Bett raus.
Die Autofahrt war auch nicht gerade angenehm...wenigstens gab es keine Staus.
Nach 3,5 Stunden dann in Surava angekommen und mich für die Fahrt fertiggemacht.
So ohne warmfahren ging es dann gleich die erste steile Rampe hinauf.....aber es sollte
ja nicht die letzte bleiben
Nach knapp 10km den Anstieg zum Albulapass erreicht und gleich bemerkt, das die Beine
wohl noch im halbschlaf sind.....also Tempo rausgenommen.
Nach angenehmen Steigungswerten zu Beginn wird dann ab Km 4 die Sache etwas ernster.
Dort warten dann die ersten zweistelligen Rampen die sich hinauf bis kurz vor Bergün ziehen.
Die Orstdurchfahrt durch das schöne alte Alpendorf ziert dann eine 12-Rampe auf Kopfsteinpflaster.
Nach einer kurzen Flachpassage ist dann aber ruhig mit ausruhen.
Links und rechts von einem schlängeln sich die Eisanbahnschienen um einen, welche auf
unzähligen Brücken die Passstrasse queren. Der Anstieg ist in diesem Teil sehr unrythmisch.
Meint man sein Tempo gefunden zu haben, kommt schon die nächste steile Rampe daher.
Das geht so bis man nach Preda kommt. Ab dort wird es fast nicht mehr so richtig steil.
Wenn man den Palpuognasse hinter sich gelassen hat, entbreitet sich das volle Bergpanorama vor einem.
Obwohl die Landschaft hochalpinmäßig sehr karg ist, gab es mehr grüne Wiesn und Blumen zu sehen,
wei bei uns momentan
Nach knapp 22km dann endlich das Passchild...und die scheixx Haxn waren immer noch nicht wach
Die Abfahrt runter nach La Punt-Chamues ist kurz und knackig. Im oberen Teil kann man es dank guter
Strassenbeschaffenheit richtig laufen lassen, während das unterer drittel schon fast an den Kandel erinnert.
Dann begann das lange (40km) Elend nach Zernez/Susch, leicht bergab mit ein paar Wellen drin und mächtig Gegenwind
Statt gemütlich rollern hab ich hier einige Körner liegen gelassen auch dank des kleinen Umweges, welcher über Schotter
in einer Sackgasse geendet hatte.
In Zernez angekommen hab ich den Gedanken schnell verworfen den Ofenpass erklimmen zu wollen.
Temperaturen bereits über 30° und kein Schatten erleichterten mir meine Entscheidung
Also weiter nach Susch und mir dort ein einsames Plätzchen für ne Vesperpause gesucht.
Am Brunnen die Flaschen gefüllt...frisch gemacht (das Wasser war eiskallt brrrr) und los gings.
Nach knapp 500m ging dann das gedrücke so richtig los. Jedoch war das ganze im Wald doch noch erträglich.
Nach 2km war dann aber rum mit gemütlich.....die Straße führte ins freie und entlang an Betonschutzwällen,
welche die Wärme besonderst gut gespeichert hatten, ab da fuhr es sich dann wie in einer Wüste...und dann diese steile Rampen
Nach weiteren 2km kann man die Beine dann etwas hängen lassen, da hier für die nächsten 3km die Steigungswerte kaum
über 3% gehen. Danach geht der Kampf aber erst richtig los....
Eine gerade, welche nicht zu enden scheint bäumt sich vor einem auf....und Flachstücke zum erholen gibts auch keine mehr.
Im Schnitt zwischen 8-9% quält man sich Meter für Meter hoch.
Heute hatte ich das erste mal das Gefühl, das sich bei mir die Höhenluft stärker als normal bemerkbar machte.
Trotz gemäßigtem Tempo...ging mein Puls stetig nach oben...und die Beine waren bereits weicher als Pudding
Nach einem letztem ausgedehnterem Foddostop mit 2x Gels und ner Dusche konnte ich dann die letzten 3km
wieder ein annähernd mit normalem Tempo hochfahren.
Auf dem Pass oben kam dann ein netter motorisierter Zweiradkollege zu mir rüber und hat mir seine vollste
Bewunderung zum Ausruck gebracht. Irgendwo am steilsten Stück hatte er mich zuvor bereits mit Handzeichen überholt.
Nach einem kurzem Plausch und dem obligatorischem Passchildfoddo ging es dann runter nach Davos.
Zwischendurch in der Abfahrt nochmals ein paar Foodos gemacht und mich auf ein Eis in Davos gefreut.
Da unten wars es dann aber so abartig heiß....nix los....und wenn dann "doppelschweineteuer",
so das ich ohne Pause weitergefahren bin.
In der Abfahrt nach Surava ging es dann durch einen ca. 3-4km langen Tunnel.
Da drin war es dann richtig angenehm kühl und leider auch nass.....hat meine ganzes Radl versaut
Ausm Tunnel raus kommt man dann zum Aufstieg nach Wiesen.
Richtig fies....wenn man vorher gemütlich rollern konnte und dann bei gefühlten 20° Temperaturunterschied
ne Rampe von knapp 150HM hoch muss
Kurz vor meinem Startort habe ich dann noch einen kleinen Umweg in Richtung Lenzerhaide gemacht
um die 3000Hm voll zu bekommen.
Oben in Lenz angekommen habe ich dann umgedreht......ich dubbele..
..noch knapp 150hm hätten mich vom
Flachstück zum Lenzerhaidenpass getrennt......die hätte ich auch noch geschafft, vor allem weil meine Beine
wieder einigermaßen und den bereits gefahrenen Km entsprechend gut waren...fugg...fuggg
Fazit:
Eine sehr ruhige, landschaftlich schöne Runde, welche aber nicht gerade "unanstrengend" ist.
Kaum Verkehr, gute Straßen und genügend Wasser entlang der Strecke
Das einzigste ist das Stück bis nach Susch auf das ich hätte verzichten können, da man hier
nur auf der Hauptstrasse unterwegs ist mit dementsprechendem Verkehr.
Foddos gibts hier:
https://goo.gl/photos/cmoBw84mYZSAgp386
P.S.
Sorry für den vielen Text.......
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