AW: Wie denn? Was denn? Wo sind die Freiburger?
Hallo zusammen,
bevor noch Vermisstenanzeigen aufgegeben werden, melde ich mich mal in eurem erlauchten Kreis zurück. Liebe Grüße an dieser Stelle auch von Freedy ...
Wie wir feststellen mussten, ist ja das Interesse an unseren Ergebnissen in Berlin sehr groß und ... vor weg ... ja ... Freedy hat richtig "abgeräumt" und hatte ein klasse Rennen und ... ja ... mir hat mein Knie den Spaß verdorben. Aber jetzt mal der Reihe nach ... ich hoffe ihr habt das Bier aus dem Kühlschrank geholt und die Chips bereit gelegt ...
... denn jetzt kommt für alle der Kurzbericht vom SKODA-Velothon Berlin.
Wie ja allgemein bekannt, habe ich ja schon im letzten Jahr an diesem Event teilgenommen und war ja damit ein "alter Hase" und völlig "relaxt" am Morgen des Rennens. Das äußerte sich darin, dass ich beim "ersten Frühstück" auf den Straßen von unserer Hauptstadt nicht aus dem
Sattel steigen konnte, weil sonst ... aaaber lassen wir das ... interessiert ja eh keinen.
Freedy dagegen war überraschender Weise recht ruhig und entspannt ... aber ich greife schon wieder den Ereignissen vor ...
Für die "Rund-um-Betreuung" war in alt bewährter Manier meine Mutter verantwortlich ... lieben Dank noch mal ... und ...
... so starteten wir (Freedy, meine Mutter und ich) am Sonntagmorgen um 6.06 Uhr
mit der S-Bahn Richtung Berlin-Zentrum ...
Runde 10 Kilometer vorm Brandenburger Tor verließen wir mit unseren Rennern die S-Bahn und rollten über die breiten, autolosen(!) Magistralen Ost-Berlins in Richtung Startaufstellung.
Es war arschkalt ... 7°C ... und wir haben ganz gut gefroren, denn es war ja eigentlich "Sommer befohlen". Punkt 7 Uhr gab es die erste Kleinigkeit für die nervösen Mägen ... ja genau da, wo ich meine "ruhlosen Runden" drehen musste und zwanzig Minuten später wurden wir von meiner Mutter "Unter-den-Linden" in Empfang genommen.
Startblock A (!) war uns zugeteilt worden ... direkt hinter den VIP's ... und wir waren ja schon irgendwie ein bißl Stolz so weit vorn stehen zu dürfen. Vermutlich hat mein guter Durchschnitt vom letzten Jahr und unsere "Zielvorgabe" von 34 km/h, uns dort landen lassen. Egal ... warum, wieso, weshalb ... wir waren mit die Ersten, die vom Starter auf die Strecke geschickt werden sollten.
Direkt am Startblock haben wir uns noch mal ein Gel "runter gedrückt" und 10 Minuten "vor der Angst" war wir dann "im Gatter".
Nationalhymne, kurzes Händedrücken und ... dann kam auch schon der Startschuss.
Durchs Brandenburger Tor ging es noch "neutralisiert" hinter Inline-Skatern, scharfe Linkskurve und die "wilde Hatz" war eröffnet.
Am Anfang sind wir zusammen gefahren, haben uns gegenseitig Windschatten gegeben und uns eine schnelle Gruppe gesucht. War alles recht unruhig und Freedy hatte auch noch nicht ihre "Betriebstemperatur" erreicht. Die ersten Kilometer hat sie ganz schön "beißen" müssen, um das hohe Tempo mitgehen zu können und bei mir kündigten die ersten Stiche im Knie das "kommende Unheil" an.
Mit jedem Kilometer kam Freedy besser ins Renngeschehen und konnte langsam ihre wahre Leistung abrufen. Endlich konnte sie die Früchte der endlosen GA1-Einheiten des Winters und der Intervalltrainings ernten.
Wir waren in einer größeren Gruppe von 40-50 Fahrern, haben uns dann aber im Hin und Her der Positionskämpfe und Tempoverschärfungen "verloren", nicht "wiedergefunden" und unsere Rennen alleine zu Ende fahren müssen ... leider ...
Deshalb hier ein kurzer Bericht aus der "Feder" von Freedy ...
"Alles in allem kann ich sagen, dass ich mit all den Dingen, vor denen ich Angst hatte, kein großes Problem hatte, weder mit dem Pulk-Fahren noch mit dem Kurven-Fahren.
Es gab einige heikle Situationen, aber alle, die in meiner Nähe waren, waren aufmerksam und rücksichtsvoll, haben sich im Zweifel entschuldigt oder oder oder... ich habe wirklich kein asoziales Miteinander erlebt. Auch das fand ich eine schöne Erfahrung.
Im Zieleinlauf kam es vor mir leider zu einem Sturz, ich konnte gerade noch rechtzeitig von 47 Sachen abbremsen, habe auf den Knall von hinten gewartet, weil ich mit an der Spitze vom Feld gefahren bin
Gott sei dank konnte der Rest links und rechts ausweichen, aber ich musste den gesamten Pulk ziehen lassen, habe knappe 2 Minuten verloren was bei der Platzierung eine Menge ausgemacht hätte.
Also, hier die Fakten:
Von 802 Damen (ich zähle mich mal dazu :lol

bin ich auf Platz 24, in meiner Altersklasse auf Platz 13 und habe einen 37,52 Schnitt erreicht. Wenn man bedenkt, dass der Schnellste einen 40-er Schnitt hatte....

bin ich sehr glücklich."
... und ich bin verdammt stolz auf "meinen Windschatten" ... was für eine Leistung ... der Schnitt fast identisch mit meinem vom letzten Jahr, mit dem "kleinen Unterschied", dass dieses Mal etliche Höhenmeter mehr eingebaut waren.
Freedy ... es wäre mir eine Ehre nächstes Jahr wieder mit dir an den Start gehen zu dürfen.
Bei mir lief es die ersten 40 Kilometer richtig gut ... und das sag ich natürlich in aller „Bescheidenheit“
... doch dann kam das "Aus" für mein Knie.
Vermutlich hat die Führungsarbeit bei Tempo 50 den "Gnadenstoß" gesetzt, denn plötzlich schoss ein wohlbekannter Schmerz ins Bein und es ging nichts mehr ...
... so bin ich dann absolut „entspannt“ ins Ziel gerollt und hatte die Gelegenheit, doch noch einige Sehenswürdigkeiten Berlins „genießen“ zu können.
Alles in allem war es aber ein schöner und teilweise auch sehr erfolgreicher Tag für uns Beide.
Bei Freedy steht unterm Strich eine absolut fantastische Leistung zu Buche und bei mir das Wissen, dass ich, wenn die Knochen mitspielen, richtig schnell unterwegs sein kann.
Die besten Vorraussetzungen also, um im nächsten Jahr wieder „angreifen“ zu können. Natürlich wieder zu zweit ... die Freedy und der crashbiker ...