• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???

AW: Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???

(...) Zeit die Metaebene zu betreten. Umreiß doch mal Deine Schlüsse etwas ausführlicher, die Du im Kontext zu Deinem Link betrachtet, ziehst. Ich drehe derweil ein kleine Runde und hirne auch mal drüber nach... :D (...)

Und, zu einem Schluss gekommen? Eigentlich ist es ja ganz einfach...

Ich habe nichts gegen Nostalgie, ich habe nichts gegen Sammler alter Technik - nur sollte man diese als solche betrachten. Ich lese Vieles mit, ich führe viele Diskussionen. Eines fällt mir dabei immer wieder auf: Die Gründe, die Motivation sind meist tiefer vergraben, als es sich manch einer selbst eingestehen kann und will. Meist sind diese Gründe irrational geprägt. Einige der Aussagen hier hinterlassen bei mir den selben Eindruck. Daher der Link als Gedankenanstoss.

Einen Gedankenanstoss zu erklären ist wie eine Pointe zu erklären. Entweder man versteht sie, oder man versteht sie nicht.
 

Anzeige

Re: Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???
AW: Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???

Morgen,

na sicher, wollte aber Deine Sichtweise vorher lesen... :cool:

Ich würde das etwas differenzierter sehen und diejenigen, die der tradierten Schalttechnologie den Vorzug geben nicht pauschal als fortentwicklungsunwillige Nostalgiker abqualifizieren.

Rein technisch betrachtet, ist die Schalterei via Bremsschalthebel klar die "effizientere" Methode. Stellt man diesen Einzelschritt wieder in den Gesamtkontext und setzt dessen Effizienzgewinn in eine Kosten - Nutzen- Beziehung kann dieser auch einen Verlust bedeuten.

Bremschalthebel erfordern einen höheren Kapital- und Resourceneinsatz, man begibt sich in Abhängigkeit zu einem Hersteller, weil der Bremsschalthebel nur in Verbindung mit Schaltwerk xy funktioniert, dieses seinen Dienst nur zuverlässig versieht, wenn Ritzelpaket z verbaut ist usw.

Stellt sich die Gretchenfrage nach dem Ziel und dem Aufwand, den man betreiben muß bzw. sollte, um dieses zu erreichen. Beim Radprofi, bei dem ein Schaltvorgang womöglich darüber entscheidet, ob es Sekt und Siegmprämie gibt oder nur Wasser und trocken Brot, sollte tunlichst diesen technischen Aufwand treiben.

Der Hobbyfahrer hat diesen existentiellen Druck nicht. Er kann sich überlegen, ob ihm dieser Aufwand es wert ist, wenn er sich dadurch beim Ortsschildsprint die goldene Ananas abholen kann oder nicht.

Ganz nüchtern betrachtet, darf sich schon sich schon fragen, ob das sein muß, oder ob "weniger" nicht für den einen oder andern vielleicht doch mehr sein kann. Aber so streng rational braucht man nun aber nicht an die Sache herangehen. Macht gerade die partielle Reduktion cognitiver Dissonanzen einen Teil des Spaßes aus, den wir mit diesem Hobby haben... :dope:

Wie nun jedes Tierchen sein Pläsirchen auslebt, sollte jedem selbst überlassen bleiben. Solange keine Allgemeingültigkeitsansprüche daraus hergeleitet werden, ist doch alles i.O. ... ;)

differenzierte Grüße

Martin
 
AW: Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???

Morgen,

na sicher, wollte aber Deine Sichtweise vorher lesen... :cool:

Ich würde das etwas differenzierter sehen und diejenigen, die der tradierten Schalttechnologie den Vorzug geben nicht pauschal als fortentwicklungsunwillige Nostalgiker abqualifizieren.

Genau das wollte ich ja eben nicht. Dies scheint mir aber nicht gelungen. Meine Erfahrung - in anderen Bereichen - hat gezeigt, dass die angeblichen "Nostalgiker" z.B. auf die alte Technik stehen, weil sie sich die neue nicht leisten können. Die ganze Verklärung und Romantisierung ist dann nur vorgeschoben. Wenn du z.B. das hier liest, wirst du feststellen dass bei einigen die knappe Kasse der Grund war, mit klassischen resp. älteren Rädern zu fahren. Diese Beobachtung habe ich schon anderorten gemacht. Das ist nicht wertend, das ist eine Feststellung.

Rein technisch betrachtet, ist die Schalterei via Bremsschalthebel klar die "effizientere" Methode. Stellt man diesen Einzelschritt wieder in den Gesamtkontext und setzt dessen Effizienzgewinn in eine Kosten - Nutzen- Beziehung kann dieser auch einen Verlust bedeuten.

Sehe ich auch so. Das meinte ich mit "nichts gegen Sammler alter Technik - nur sollte man diese als solche betrachten." Sicher eine schöne Sache, aber jetzt heute im Nachhinein den Rahmenschalter zu verklären, ist mMn. auch nicht der wirklich richtig.

Bremschalthebel erfordern einen höheren Kapital- und Resourceneinsatz, man begibt sich in Abhängigkeit zu einem Hersteller, weil der Bremsschalthebel nur in Verbindung mit Schaltwerk xy funktioniert, dieses seinen Dienst nur zuverlässig versieht, wenn Ritzelpaket z verbaut ist usw.

Das ist natürlich richtig.

Stellt sich die Gretchenfrage nach dem Ziel und dem Aufwand, den man betreiben muß bzw. sollte, um dieses zu erreichen. Beim Radprofi, bei dem ein Schaltvorgang womöglich darüber entscheidet, ob es Sekt und Siegmprämie gibt oder nur Wasser und trocken Brot, sollte tunlichst diesen technischen Aufwand treiben.

Bei mir z.B. stehen ganz klar der Komfort und Sicherheit im Vordergrund. Preis ist eher sekundär und Gewicht, naja mit 80 kg Eigengewicht um 200 Gramm zu feilschen scheint mir auch nicht angebracht.

Der Hobbyfahrer hat diesen existentiellen Druck nicht. Er kann sich überlegen, ob ihm dieser Aufwand es wert ist, wenn er sich dadurch beim Ortsschildsprint die goldene Ananas abholen kann oder nicht.

Ja, das ist natürlich wahr. Andererseits lebt auch ein Hobby von der modernen Technik. Seien wir doch ehrlich: Ein grosser Teil der Hobbyfahrer hat Material, das sie nie und never benötigen.

Ganz nüchtern betrachtet, darf sich schon sich schon fragen, ob das sein muß, oder ob "weniger" nicht für den einen oder andern vielleicht doch mehr sein kann. Aber so streng rational braucht man nun aber nicht an die Sache herangehen. Macht gerade die partielle Reduktion cognitiver Dissonanzen einen Teil des Spaßes aus, den wir mit diesem Hobby haben... :dope:

So kann man es auch sehen.

Wie nun jedes Tierchen sein Pläsirchen auslebt, sollte jedem selbst überlassen bleiben. Solange keine Allgemeingültigkeitsansprüche daraus hergeleitet werden, ist doch alles i.O. ... ;) (...)

:bier:
 
AW: Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???

am vergangenen sonntag hatte ich erstmals die gelegenheit einen renner mit sti´s zu fahren (danke nochmal an jan, wikinger und kastel für diese "kleine runde..." :rolleyes:) ...


mir scheint der vorteil von sti´s/ergos in erster linie in einer mischung aus komfort und an krafteinsparung zu liegen - man kann zB. berge (hier waren es hügel) viel lockerer anfahren, muß nicht erst den großen schwung holen...
aufgefallen ist mir bei meinen mitsteitern, das da vom ersten meter an fortwährend geschaltet wurde; ich hab anfangs nur nach einem gang gesucht der passt und los gings, wie von meinen rahmenschalthebeln gewohnt...
von allen seiten geklacker (bei kastel war´s gekrache:D) und sogar jan, obwohl mit roberta und rahmenschaltern unterwegs, war unentwegt am schalten... ich immer noch mit großem blatt und dickem gang...
nach ca. 35 kilometern bekam ich dann die rechnung: während die anderen noch recht lustig unterwegs waren, begann ich mich zu fragen, ob ich wieder mal einfach das maul zu weit aufgerissen hab (okay, ich hatte aber auch schon einige kilometer mehr gefahren an dem tag), denn hätte ich mal etwas mehr geschaltet (großes und kleines blatt) hätte ich "körner" gespart, die mir nun fehlten - worauf will ich eigentlich hinaus?
ach ja - also diese sti´s scheinen wohl doch besonders bei hügeligen strecken recht sinnvoll:
mit meinen rahmenschalthebeln wäre ich die hügel immer noch im dicken gang hochgeschlichen, einfach weil die hände nicht vom lenker wollen (siehe auch "freihändiger wiegetritt":D), und völlich fertich irgendwann oben angekommen, mit den stis ist es kein problem, eine gewisse trittfrequenz beizubehalten und so locker den berg zu erklimmen...

also in punkto krafteinsparung sind die dinger recht sinnvoll, ob sie nun schneller machen?
auf kurzen strecken nicht - auf durchschnittsgeschwindigkeit und lange strecken gerechnet schon...

so.
jetzt kaffee.
verwirrt?
:D
 
AW: Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???

... Genau das wollte ich ja eben nicht. Dies scheint mir aber nicht gelungen. Meine Erfahrung - in anderen Bereichen - hat gezeigt, dass die angeblichen "Nostalgiker" z.B. auf die alte Technik stehen, weil sie sich die neue nicht leisten können. Die ganze Verklärung und Romantisierung ist dann nur vorgeschoben. Wenn du z.B. das hier liest, wirst du feststellen dass bei einigen die knappe Kasse der Grund war, mit klassischen resp. älteren Rädern zu fahren. Diese Beobachtung habe ich schon anderorten gemacht. Das ist nicht wertend, das ist eine Feststellung.
... :bier:

Den Link lese ich mir bei Gelegenheit nochmal ausführlich durch, momentan keine rechte Zeit dafür... :cool:

Wie heißt es so schön "... Da bin ganz bei Dir...". Solange man sich auf den Standpunkt stellt, daß es einem mehr Spaß macht, sich "oldschoolmäßig" bzw. es einem reicht, so durch die Lande zu schalten, d'accord. Fragwürdig ist natürlich die Einnahme dieses Standpunktes, um pekunäre Knappheit zu kaschieren, weil einem die Traute fehlt, zuzugeben, daß das eigene Budget dafür zu schmal ist. Schlechtere Radfahrer/Menschen, sind deswegen ja nicht.

So wie unsere Gesellschaft funktioniert, finde ich solche Argumentationsweisen allerdings zumindest nachvollziehbar. Auch und gerade in der "anonymen" Welt des Netzes. Häufig genug fehlt doch der allfälligen und auch mal amüsanten "Poserei" leider das augenzwinkerische Moment, weshalb sich der eine oder andere dummerweise zu einem ebenso bierernsten Kontra berufen fühlt. Und schon sind wir bei vollkommen überflüssigen Alpha-Tierchen-Spielen. Obwohl das manchmal auch seeehr erheiternd sein kann, wenn die Krähen sich gegenseitig die Augen raushacken... :cool:

:bier:

Anforderungsoptimierte Grüße

Martin
 
AW: Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???

Hallo Martin

(...) Wie heißt es so schön "... Da bin ganz bei Dir...". Solange man sich auf den Standpunkt stellt, daß es einem mehr Spaß macht, sich "oldschoolmäßig" bzw. es einem reicht, so durch die Lande zu schalten, d'accord.

Genau. Es reizt mich schon länger, einmal HIER mitzufahren. Dann natürlich stilecht mit 60er oder 70er Rad, natürlich mit Rahmenschalter und 5fach/6fach. So wie es damals halt war und in vollem Bewusstsein, dass die neuen Räder leichter/komfortabler/schneller sind. Dieses Bewusstsein würde mir jedoch keine Sekunde Spass und Freude an einem schönen Klassiker nehmen. Das eine ist ein neues Rad, das andere ein Klassiker. Jedes hat seinen Reiz.

Fragwürdig ist natürlich die Einnahme dieses Standpunktes, um pekunäre Knappheit zu kaschieren, weil einem die Traute fehlt, zuzugeben, daß das eigene Budget dafür zu schmal ist. Schlechtere Radfahrer/Menschen, sind deswegen ja nicht.

Nein, natürlich nicht. Ich wollte deshalb auch nicht werten, sondern habe mit dem Link versucht, es durch die Blume anzudeuten. Ich denke der eine oder andere hat noch alte Ergos/STIs herumliegen, die gegen geringes Entgelt/Portoerstattung durchaus ihren Weg zu jemand finden können, der knapp bei Kasse ist. Es könnte sich also durchaus lohnen, zu schreiben dass neue STIs/Ergos das eigene Budget überstrapazieren. Ich habe erst gerade kürzlich eine Kassette und eine Kette zu einem sehr fairen Preis abgegeben.

So wie unsere Gesellschaft funktioniert, finde ich solche Argumentationsweisen allerdings zumindest nachvollziehbar.

Ja, leider.

Gruss
Stefan
 
AW: Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???

Strike! :)

DAS wäre bestimmt ein ganz großer Spaß! Dafür muß man aber schon ein besonderes Faible für den Radsport haben. Hätte ich konformes Equipment wäre eine Teilnahme an dieser "Ralley" ein "Muß", das man mitgemacht haben dürfte, tun, sollte... :p

Einer der Schlüsselreize der alten Technik ist schließlich der, daß man nicht mit ihr muß, sondern kann. Tja, und wer daran Freude hat... :D

vintagesierte Grüße

Martin
 
AW: Welchen (Zeit-)Vorteil bringt eine "Normalschaltung" gegenüber Rahmenschaltung???

He, voll geil, die Tour. Kannte ich noch gar nicht. Ich glaube, ich werd da auch mal mitfahren müssen.
Und wieder muss ein Rad her....:crying:
 
Zurück