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Vorgehen nach unverschuldetem Unfall

Ich merke echt, wie langwierig das ist, wenn man als Radfahrer unverschuldet angefahren wird. Inzwischen sind es bei mir 2 1/2 Monate und noch keine Rückmeldung. Der Anwalt sagt nur etwas unmotiviert klingelnd, er hakt mal nach und meldet sich.

Sowas höre ich ständig im Bekanntenkreis und deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich bin überzeugt, dass die Anwalts- und Versicherungskaste im Grunde nichts anderes ist als ein Kartell.
 
Sowas höre ich ständig im Bekanntenkreis und deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich bin überzeugt, dass die Anwalts- und Versicherungskaste im Grunde nichts anderes ist als ein Kartell.
Kann ich nicht bestätigen. Sowohl der Anwalt der mich bei ner Bagatelle vertreten hatte (mir hatte ein Autofahrer die Vorfahrt genommen, ich stürzte und es entstannt ein Schaden von ca. 800 Euro) als auch meine jetzige Anwältin, die mich allerdings in nem Verfahren vertritt wo es um ne fünfstellige Summe geht, waren bzw. sind beide total OK. Mein damaliger Anwalt hat alles rausgeholt was raus zu holen war (ich hab sämtliche kaputte Radteile in Neuwert ersetzt bekommen) und meine jetzige Anwältin bemüht sich auch sehr, die hat sich sogar selber schon die Unfallstelle angesehen um sich ein Bild zu machen. Ich wurde und werde immer auf dem neuesten Stand gehalten. Wenn ich den Prozess verlieren sollte liegt es sicher nicht an meiner Anwältin.
Es gibt sicher gute und schlechte Anwälte. Wenn man Pech hat erwischt man einen schlechten.
 
Es gibt sogar klare Sachverhalte. Da ist es dann auch egal, ob der Anwalt gut oder schlecht ist.;)
Der Mandant glaubt dann nur, der Anwalt sei toll. :D
Oder das Gericht entscheidet rechtlich falsch. Da nützt dann auch die beste Anwältin erstmal gar nichts.
Bitte bei aller Kritik an diesem Berufsstand auch immer daran denken, daß Anwälte im Idealfall auch andere Mandanten
haben. Und manchmal gehen Anwälte sogar einkaufen oder haben Freizeit.
Anwälten generell zu unterstellen, sie würden mit Versicherungen ein "Kartell" bilden, kann nicht ernstgemeint sein.
Falls doch, deutet das m.E. auf einen beginnenden Verfolgungswahn. Einen Arztbesuch empfehle ich in diesen
Fällen ausdrücklich nicht: Alle Ärzte sind sowieso von der Pharma-Lobby gekauft...Lumpenpack elendiges.... .:)
 
spätestens seit dem riester-skandal weiß doch jeder, dass die fäden der versicherungskaste bis in die höchsten ämter der politik-marionetten reichen.

die hypothese habe ich ja nicht am reißbrett ausgedacht, sondern drängt sich jedesmal auf, wenn man von unmotivierten anwälten oder obskuren urteilen hört.

aber da es offensichtlich gegenbeispiele gibt, muss ich ander hypothese wohl noch etwas schrauben :)
 
So, mal ein erster kleines Update:

Am Freitag kam die Rechnung vom Anwalt, die Versicherung hat noch nicht bezahlt und ich soll die entstandenen Kosten jetzt doch mal überwiesen (230€).
Gestern vor zwei Wochen wollte die Versicherung eine kleine Skizze und eine Rechnung des Rads. Beides habe ich abgeschickt (über den Anwalt), aber seit dem ist es jetzt wieder ruhig.
Sind jetzt 6.5 Wochen, ich weiß ja nicht, wie lange so etwas üblicherweise dauert, aber so langsam werde ich ungeduldig.
 
Du wirst nach 6 Wochen ungeduldig? Bei einer Versicherung? Es ist doch wirklich nichts ungewöhnliches, dass sich so etwas über Monate oder länger hinziehen kann.
 
@steeldust 6 Wochen ist völlig normal. Aber das Dein Anwalt schon Geld haben will bevor die Versicherung gezahlt nicht. Wenn ich Du wäre würde ich die 230 Euro zahlen und den Anwalt wechseln

Und, für die Zukunft. Denk über ne Verkehrsrechtschutz nach. Kriegste schon für ca. 50 Euro/Jahr.
 
Die Sorgen kommen wohl weniger von den 6 Wochen als von der Anwaltsrechnung. Wenn der sich schon selber nicht mehr zutraut, die Versicherung in die Pflicht zu nehmen...

Genau deshalb habe ich irgendwie ein etwas mulmiges Gefühl, denn da der Streitwert nicht mehr steigt und für den Anwalt nicht mehr rauszuholen ist, wird der wohl auch nicht sehr daran interessiert sein, da noch weiter dagegen vorzugehen. Die vom Anwalt für die Versicherung gesetzte Frist ist nämlich bereits abgelaufen.

Ich möchte hier wie gesagt den Anwalt nicht schlechtreden, da kenne ich mich viel zu wenig aus, aber wieso sollte er auch noch was tun, wenn die Versicherung nicht zahlt - er hat ja sein Geld.

Ich werde mir in Zukunft wohl nicht nur eine Verkehrsschutzversicherung zulegen, sondern gleich eine reguläre Rechtschutzversicherung (ich gehe davon aus, die decken alle Bereiche ab? Wenn es nicht grad Mord ist).
 
Mein Unfall war am 30.08. und es ist noch nicht zu Ende. Die Versicherung brauchte ewig mit ihrer Reaktion und am Ende konnten wir uns nicht einigen und die Sache ging vor Gericht. Ab dann dauert es richtig lange. Alleine der gerichtl. bestellte Gutachter hat 3 Monate Zeit ein Gutachten zu erstellen und kann selbst dann nochmal um Verlängerung bitten.
Das schlimme ist, dass es für ein Sportgerät keinen Nutzungsausfall gibt und somit hat die Gegenpartei auch keine Eile das Thema schnell über die Bühne zu bringen.
Letzte Woche sollte das Rad zurück von der Carbonprüfung sein, aber bisher habe ich noch nichts gehört. Es dauert und dauert. Gut, dass ich drei Rennräder habe, sonst würde ich am Rad drehen....(oder dann auch nicht ;))
 
... konnten wir uns nicht einigen und die Sache ging vor Gericht. Ab dann dauert es richtig lange. Alleine der gerichtl. bestellte Gutachter hat 3 Monate Zeit ein Gutachten zu erstellen und kann selbst dann nochmal um Verlängerung bitten.
Das schlimme ist, dass es für ein Sportgerät keinen Nutzungsausfall gibt und somit hat die Gegenpartei auch keine Eile das Thema schnell über die Bühne zu bringen....
Nutzungsausfall gibt es zwar nicht, aber ordentlich Zinsen. 4,27% spätestens seit Klagezustellung bis 31.12.2014 und 4,17% seit dem 01.01.2015 und zwar steuerfrei. Das ist immerhin ein Mehrfaches von dem, was es derzeit sonst irgendwo gibt. Wer also nicht gerade am Hungertuch nagt, lehnt sich entspannt zurück und hofft, dass es noch ein paar Monate länger dauert, bis er endlich sein Geld bekommt. Das lohnt sich natürlich nur, wenn man am Ende den Prozess auch gewinnt, aber wer verliert, dem kann es auch egal sein, ob das schnell oder langsam über die Bühne ging.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo allerseits,

letzten Samstag hat es auch mich mal erwischt und ich würde gerne mal eure Meinungen hören, wie man in so einem Fall genauer vorgeht, da ich einerseits nicht über- aber auch nicht untertreiben möchte.

Aber zuerst mal zum Ablauf:

Ich bin am Samstag Morgen losgefahren und bereits nach etwas mehr als einem Kilometer hat es geknallt. Ich bin auf dem Radweg vorbei an einer Bäckerei gefahren. Um auf die Parkplätze zu fahren, muss man diesen Radweg überfahren.
Eine junge Frau ist dann rechts auf den Parkplatz abgebogen und hat mich erwischt. Sie hat mich nicht angefahren, sondern ich bin Ihr ins Auto, da ich nicht mehr ausweichen konnte. Ihre Aussage war dann auch direkt, dass Sie mich übersehen hat.

Wir haben direkt die Kontaktdaten ausgetauscht und ich habe die sicherheitshalber die Polizei gerufen, auch wenn (vorerst) kein Personenschaden entstandt und das Fahrrad bis auf einen verbogenen Lenker auch in Ordnung schien.

Als die Polizei den Unfall aufgenommen hatte und weg war, wollte ich mich auf den Heimweg machen - doch ich konnte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf meinen rechten Fuß stehen, da dieser doch ziemlich schmerzte.

Ich habe mich dann von Angehörigen in das Krankenhaus fahren lassen, um den Fuß sicherheitshalber röntgen zu lassen. Die Ärztin meinte, es sei nichts gebrochen, sondern an den Bändern - ich solle doch diese Woche zu einem Orthopäden fahren, der sich das anschaut.

Ich bin dann heimgefahren (Ich bin morgens extra 100km mit dem Auto in die alte Heimat gefahren, um mal dort wieder fahren zu können...). In der alten Heimat bin ich dann noch kurz ins einkaufen gefahren und als ich daheim war, wurde das dann mit den Schmerzen aber immer schlimmer. Nach einer überraschend ruhigen Nacht bin ich am Sonntag wieder aufgestanden und habe mir nichts weiter gedacht.

Um 11:00 Uhr ruft die Ärztin vom Vortag an und meinte, dass Sie bei der morgendlichen Besprechung die Röntgenbilder dem Oberarzt gezeigt hätte und dieser einen Bruch doch nicht ausschließen könne und sich den Fuß gern selbst anschauen würde.

Also abholen lassen und wieder ins Krankenhaus - ein CT wurde vom Oberarzt angeordnet und dabei kam heraus, dass ich eine knöcherne Absprengung habe. Ich bin zwei Wochen krank geschrieben und habe so einen blöden Stiefel bekommen.

Meiner Krankenkasse habe ich es bereits gemeldet. Das Rad wurde zur Inspektion gebracht und er meinte, der Lenker und der Rahmen sei verbogen, ein Kostenvoranschlag macht er bis Montag.
Ich habe das dann gestern der Unfallverursacherin mitgeteilt, sodass die das Ihrer Versicherung mitteilen kann. Sie meinte dann, es sei wohl viel Wind um nichts und hat das bisher Ihrer Versicherung nicht mitgeteilt.

Und nun meine Frage: Wie gehe ich da genau vor? Mache ich da wirklich viel Wind um nichts, wird sowas allgemein nicht gemeldet? Ich bin bei meinem Job noch in der Probezeit und bin ja nun zwei Wochen krankgeschrieben, was ich nicht gerade berauschend finde. Der Schaden am Fahrrad muss ja ersetzt werden, auch wenns nur 50€ sind, bezahle ich die sicherlich nicht, da es wirklich zu hundert Prozent Ihre Schuld war, was Sie ja sogar auch so der Polizei gesagt.

An Leute, die einen ähnlichen Fall hatten...wie seid ihr vorgegangen?

P.S. Draußen hat es 20 Grad und ich humpel hier an Krücken rum wie Quasimodos Schwager :(

Grüße,
Sascha

Nach meiner Ansicht (als nicht-Jurist) hast Du sowohl Anspruch auf Schmerzensgeld als auch auf sachgemäße Reparatur des Fahrrads. Setz der Frau eine Frist, schriftlich per Einschreiben, und wenn sie den verstreichen läßt, nimmst Du einen Anwalt.

Bei meinem Unfall letzten herbst habe ich das sofort gemacht (war allerdings auch ein schwererer Unfall als bei Dir) und die Abwicklung war dann relativ zügig.

Gute Besserung und viel Erfolg!

Gruß, Wolfgang
 
Nach meiner Ansicht (als nicht-Jurist) hast Du sowohl Anspruch auf Schmerzensgeld als auch auf sachgemäße Reparatur des Fahrrads. Setz der Frau eine Frist, schriftlich per Einschreiben, und wenn sie den verstreichen läßt, nimmst Du einen Anwalt.

Bei meinem Unfall letzten herbst habe ich das sofort gemacht (war allerdings auch ein schwererer Unfall als bei Dir) und die Abwicklung war dann relativ zügig.

Gute Besserung und viel Erfolg!

Gruß, Wolfgang

öhm, warum liest Du denn nicht erat einmal alle Beiträge, bevor Du antwortest? Den Anwalt hat er schon längst ;)
 
Ich nutze die neuesten Beiträge nochmals für ein kleines Update.

Ich habe mittlerweile nicht nur das Gefühl, sondern bin mir sogar sicher, dass mein Anwalt das ganze nur verzögert(!) hat. Ich habe Anfang der Woche nochmals nachgehakt, da ja die Frist schon recht lange abgelaufen war. Ich bekam dann zwei Tage später eine Antwort von der Anwältin bzw. deren Gehilfin. Die Versicherung hat 6-8 Wochen Zeit, um zu reagieren, erst dann kann man klagen. Die Anwältin habe auch mit der Versicherung telefoniert und diese möchte gerne den ungefähren Neupreis des Rades wissen, also entweder eine Rechnung oder ein Kontoauszug etc. Durchaus verständlich - Doch stopp mal...das habe ich der Anwältin doch bereits vor fast vier Wochen geschickt?

Ich habe die Rechnung neu geschickt und plötzlich ging es dann auch ganz fix. Die Versicherung will das Geld überweisen, aber statt den geforderten 800€ nur 300€ Schmerzensgeld. Ich bin wirklich nicht auf Schmerzensgeld aus, sondern will einfach mein Rad wieder. Aber von 800€ auf 300€ ist ja doch schon ein Unterschied. Ich habe dann gefragt, wie es weitergeht. Aber diese Antwort steht noch aus, ich sollte der Anwaltsgehilfin jedenfalls meine Bankdaten geben...

Ich meine mir ist durchaus bewusst, dass sich ein Anwalt für 200€ auch nicht den Arsch aufreisst, aber das ist im Endeffekt genau meine Befürchtung gewesen. Sobald der sein Geld hat - Stillstand. Klasse, da kann ich drauf verzichten und das ganze auch gleich selbst machen.

Bin echt gespannt wie das weitergeht.

MfG
 
Ich habe mittlerweile nicht nur das Gefühl, sondern bin mir sogar sicher, dass mein Anwalt das ganze nur verzögert(!) hat. Ich habe Anfang der Woche nochmals nachgehakt, da ja die Frist schon recht lange abgelaufen war. Ich bekam dann zwei Tage später eine Antwort von der Anwältin bzw. deren Gehilfin. Die Versicherung hat 6-8 Wochen Zeit, um zu reagieren, erst dann kann man klagen. Die Anwältin habe auch mit der Versicherung telefoniert und diese möchte gerne den ungefähren Neupreis des Rades wissen, also entweder eine Rechnung oder ein Kontoauszug etc. Durchaus verständlich - Doch stopp mal...das habe ich der Anwältin doch bereits vor fast vier Wochen geschickt?
Das gehört zur Taktik der Versicherung. Ich hab das auch so erlebt, dass die Rechnungen zweimal wollten, oder eine Bescheinigung vom Arzt erst kurz vor Ablauf der Frist usw. Derjenige der hier verzögert ist die Versicherung und nicht Dein Anwalt. Das Du aber nicht persöhnlich mit Deiner Anwältin sprechen kannst sondern erst Tage später eine Antwort bekommst ist seltsam. Ich werde, vorausgesetzt meine Anwältin ist im Haus, telefonisch zu der durchgestellt.

Warte doch erst mal ab was Deine Anwältin zu dem Schmerzensgeld sagt bevor Du los schimpfst. Deine Anwältin hat genauso Interesse am Geld wie Du und am meisten würde die bei nem Prozess verdienen.
 
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