Von München an die Cote d'Azur - Planungshilfe gesucht!

[OLEY]

Hallo Leute,

ich möchte mit drei Freunden von München an die Cote d'Azur mit dem Rennrad fahren. Ich habe von einem Radsportverein schon eine Etappeneinteilung bekommen. Ich bräuchte bei ein paar grundlegenden Fragen eure Hilfe:

1) Die Strecke ist bestimmt schon zig Male gefahren wurden. Wo finde ich im Internet eine Routenbeschreibung? Oder gar hier im Forum? Nach Barcelona habe ich schon diesen tollen Thread hier gefunden, aber noch nicht meinen Streckenwunsch.

2) Welches Kartenmaterial empfiehlt ihr? Ich habe mir im Buchladen schon diverse "Transalp-Touren mit dem Rennrad" Bücher angeschaut, aber als wenig hilfreich empfunden. Hat jemand eine Empfehlung?

3) Was ist mit einem Navigationsgerät? Ein Freund sagte mir, dass es unentbehrlich für ihn geworden sei. Da wir zu viert sind, könnte man die Kosten teilen. Darf man sich eine Navigation wie mit einem Gerät im Auto vergleichen?

Bin für jeden Tipp dankbar!
Grüße
Oley

 

[günnewich]

Wenn du schon eine Etappeneinteilung hast, dann sollte dir eure gewünschte Strecke doch bekannt sein. Du könntest sie ja mal auf gpsies zusammenklicken und den Link hier einstellen. Dann kann man den einen oder anderen Tipp dazu geben. Es gibt ja nun nicht wenig Möglichkeiten von München an die Cote d'Azur zu fahren.

Solch ein Buch schadet nicht, man braucht es aber auch nicht. Schau dich auf quäldich um, dort finden sich jede Menge Informationen zu Pässen, sowie ein Routenplaner. Was die Karten angeht, würde ich welche im Maßstab 1: 200000 wählen, für Frankreich z.B. die Michelin-Karten.
Auf ein Navi am Rad wollte ich auch nicht mehr verzichten. In den Alpen kommt man meines Erachtens aber auch ganz gut ohne zurecht.
Mit einem Autonavi kann man es nicht vergleichen. Ich nutze das Routing nicht, da ich die Strecken, die ich fahren möchte, lieber selbst zusammenstelle.
Nehmen wir mal an, du hast deine geplante Tour auf gpsies zusammengeklickt, dann lädst du sie dir auf deinen Rechner und schickst sie auf das Navi. Dort hast du dann die Linie, der du einfach nur folgen musst. Das ist schon eine sehr feine Sache. Im Prinzip reicht dafür schon ein einfaches Gerät ohne Kartendarstellung, mit ist es aber komfortabler und du kannst auch mal auf das Routing zurückgreifen, z.B. wenn du einmal aufgrund einer Baustelle oder aus welchem Grund auch immer, von der geplanten Strecke abweichen musst.

Schönen Gruß

günnewich

 

[luesche]

Da die von dir befahrene Strecke tatsächlich ziemlich populär ist findest du wohl im quäldich Tourenplaner praktisch die ganze Strecke:
http://tourenplaner.quaeldich.de/

Kannst du dann die definitive Strecke exportieren und aufs Navi laden.

Lukas

 

[OLEY]

Danke für die Tipps!
Ich komme mit GPSies nicht klar. Der macht irgendwie immer nur die Fluglinie. Jedenfalls habe ich die Strecke vom Genfer See ans Mittelmeer. Scheint ja ein Klassiker zu sein. Hier habe ich den Artikel, den ich vom Radsportverein bekommen habe einmal hochgeladen.

Nun bräuchte ich noch einen Streckentipp von München an den Genfer See. Ist das ein gutes Radgebiet, oder sollte ich direkt an den Genfer See fahren und von dort aus starten? Vielleicht hat jemand nen Tipp?

Grüße

 

[scp]

Danke für die Tipps!
Ich komme mit GPSies nicht klar. Der macht irgendwie immer nur die Fluglinie.

Grüße

In der Streckenerstellung gibt es im rechten Fenster in der Karte (Einstellungen) die Option "Wegen folgen". Hier muss vor dem ersten Punkt das Häkchen gesetzt werden.

 

[luesche]

Danke für die Tipps!
Ich komme mit GPSies nicht klar. Der macht irgendwie immer nur die Fluglinie. Jedenfalls habe ich die Strecke vom Genfer See ans Mittelmeer. Scheint ja ein Klassiker zu sein. Hier habe ich den Artikel, den ich vom Radsportverein bekommen habe einmal hochgeladen.

Nun bräuchte ich noch einen Streckentipp von München an den Genfer See. Ist das ein gutes Radgebiet, oder sollte ich direkt an den Genfer See fahren und von dort aus starten? Vielleicht hat jemand nen Tipp?

Grüße

Da kannst du eigentlich auch fragen ob die Alpen ein gutes Radgebiet sind ...
Die Frage wird wohl eher sein wieviel Zeit du hast.

l.

 

[OLEY]

Ich hatte mit 14-16 Tagen geplant. Was meint ihr? Ist das realistisch?

 

[günnewich]

Das sollte sich machen lassen. Wieviel Km und Hm wollt ihr pro Tag fahren? Wollt ihr Ruhetage einlegen und wenn ja, wie viele?
Ich würde mir eine Alpenübersichtskarte nehmen, die Route grob planen, mir überlegen, welche Pässe, die ich vielleicht immer schon mal fahren wollte, in der Nähe liegen und wie ich diese einbinden kann. Die Strecke würde ich dann in gpsies mit der schon erwähnten "Wegen folgen"-Funktion zusammenklicken ( also nicht einen Punkt in München und den nächsten meinetwegen in Nizza setzen, sondern die Punkte so setzen, dass die Strecke herauskommt, die dir vorschwebt ) und dann hier einstellen, um vielleicht noch den ein oder anderen Tipp zu bekommen.
Ansonsten lohnt es sich sicher auch, dein Anliegen im Quäl Dich Forum zu posten.

Schönen Gruß

günnewich

 

[OLEY]

Danke für den Tipp. Das ist mal ein guter Plan. Wie mache ich in gpsies mehrere Wegpunkte und Etappen? Habe bisher nur hinbekommen zwei Wegpunkte zu verbinden...

Ich hatte an 7-8 Stunden Fahrzeit und etwa 100-120 km am Tag gerechnet. Ob das realistisch ist, weiß ich nicht. Gerade gesehen, dass München-Genfer See ungefähr 600km sind. Vielleicht werde ich mir doch einen Startort suchen, der weiter Richtung Genfer See liegt. Hat da jemand einen Vorschlag, von wo aus man noch gut starten könnte?

 

[günnewich]

Das Häkchen bei "Wegen folgen" hast du gesetzt? Einfach den nächsten Punkt setzen.
Man muss ja nicht unbedingt am Genfer See in die Route des hautes Alpes einsteigen. Prinzipiell sähe ich folgende Möglichkeiten: Nördlich der Alpen Richtung Bodensee, St. Gallen und von dort Richtung Thonon, oder Tirol und das Inntal hinauf und von dort auf beliebigem Weg durch die Schweiz oder über Reschenpass und Stilfser Joch, an den oberitalienischen Seen entlang, via Aostatal nach Bourg St. Maurice und dort in die Route einsteigen.
Ob 100 -120 Km mit c.a. 2000 Hm im Schnitt 12 - 14mal nacheinander für euch realistisch sind, könnt ihr nur selbst wissen. Wenn man einigermaßen trainiert ist, die entsprechenden Übersetzungen hat und sich nicht übernimmt, sollte es gehen.
Verkürzen kann man beliebig. Den Startort würde ich dann so wählen, dass ich auch wieder gut dorthin komme, also entweder mit dem Flugzeug oder der Bahn. Ich weiß ja nicht, wie ihr den Rücktransfer geplant habt.
Ansonsten kann ich nur den Tipp mit dem Quäldich-Forum noch einmal wiederholen, dort bekommst du wahrscheinlich schneller konkrete Streckentipps. Wann soll es denn überhaupt losgehen?

Schönen Gruß

günnewich

 

[scp]

Ich hatte an 7-8 Stunden Fahrzeit und etwa 100-120 km am Tag gerechnet. Ob das realistisch ist, weiß ich nicht.

Das ist meiner Meinung nach, wenn Du schon ein wenig trainiert bist, locker möglich. Ich hatte 2010 eine Tour von Würzburg nach Mittersill, das waren auch 5 Tage mit 90 - 140 km pro Tag. Anfangs waren es 8 Stunden radfahren, später wurden es 6,5 Stunden. Irgendwann fährst Du Dich ein. Nur das Sitzfleisch hat sich spätestens am 3. Tag gemeldet, also schön einfetten

 

[OLEY]

Den Rücktransfer haben wir via Flugzeug am 4.9 für 79,99 inlkusive Radtransport gebucht. Ein Radkarton in einem Fahrradladen in Nizza ist uns auch sicher.
Wir werden nun von Thonon les bains direkt aus starten. Dann sind wir auf der sicheren Seite. Mag vielleicht die etwas abgelutschtere Strecke sein, aber dann sind wir auf der sicheren Seite was die Strecke angeht. Außerdem habe ich gestern noch vier gebrauchte Karten des IGN Frankreich 1:100000 bekommen, die genau die Gebiete unserer Strecke abdecken.

Ich habe gehört, dass das Wetter Ende August auch schon mal umschlagen kann in den Bergen. Nun bin ich am überlegen, was ich mache, wenn einmal ein richtiger Sturm aufzieht. Fahrt ihr dann langsam weiter oder stellt euch einfach unter? Vielleicht hat ja jemand Erfahrung zu dieser Zeit auf der Strecke? Ein Tipp zur Bekleidung könnte ich auch noch gebrauchen. Regenjacke fürs Rennrad habe ich...

 

[OLEY]

Welche Übersetzung brauche ich mindestens.Bis jetzt habe ich vorne 38-50 als 2-Fackkurbel und hinten 12-28 (10-Fach)...

 

[DINF]

Wenn Paesse, dann mindestens Kompakt. Auch als trainierter ist man froh leichtere Gaenge zu haben.

 

[OLEY]

Kompakt heißt vorne 50-34?

 

[DINF]

korrekt

 

[günnewich]

Ich würde mir auch ein 34er Kettenblatt besorgen. Die Übersetzung hängt von der Fitness, den persönlichen Vorlieben, dem Terrain und dem Systemgewicht ab.
Da stellt sich dann auch die Frage, was ihr so an Gepäck mitnehmt und wie ihr es transportieren wollt. 7-10 Kg kommen da schnell zusammen und dann sind für mich 34/28 schon das Minimum.
Ich war auf Mehrtagestouren noch nie ohne Regenzeug unterwegs. Da kann man dann auch mal einen Schlechtwettertag durchfahren. Auf den Abfahrten kann das aber ganz schön bitter(kalt) werden. Von der Routenlänge bei der Zeit, die ihr zur Verfügung habt, könnt ihr an solch einem Tag auch einen Ruhetag einlegen.
Von daher finde ich eure Verkürzung der Strecke ganz vernünftig, so habt ihr keinen Stress.
Das Wetter kann in den Bergen immer schnell umschlagen, Ende August, Anfang September ist meiner Erfahrung nach eine gute Zeit mit relativ stabilem Wetter, nur eine Garantie gibt es dafür nicht.

Schönen Gruß

günnewich

 

[erik pinarello]

Zum thema Wetter: Wenn ich recht sehe, willst Du Iseran/Galibier/Bonette fahren. Auf Pässen wie diesen kann auch im Hochsommer bei einer Schelchtwetterfront mal Schnee fallen bzw. es kann arschkalt werden. Gut ist auf jeden Fall ein paar Handschuhe (mit vollständigen Fingern), Regenjacke sowieso. Weniges ist ätzender als eine Abfahrt bei der man wegen klammer Hände und zittriger (weil kalter) Arme nicht richtig bremsen kann. Im schlimmsten Fall solltest/musst Du auch mal einen Tag aussetzen. Schnee im Sommer habe ich jedenfalls schön öfter mal erlebt (Anfang August 2007 am Galibier z.B. Schneefallgrenze um die 2200m), aber es war noch nie so, dass man nicht zumindest am nächsten Tag über den Pass wieder drüber kam.

Grüße, Erik

 

[OLEY]

Hallo,

das ist eine gute Info, danke. Das werde ich beim Packen beachten.

Eine Sache ist mir vorhin etwas übel aufgestossen: Fahre den Laufradsatz Mavic Ksyrium Equipe mit 28-622 Bereifung (Schwalbe Durano Plus) seit etwa 500 Kilometern. Hatte mir die im Winter günstig besorgt. Jetzt habe ich zufällig hier einige Threads gefunden, in denen über das Maximalgewicht von 100kg der Laufräder diskutiert wurde. Ich selbst bin 2 Meter groß und wiege etwa 90 kg. Aber dann kommt ja noch der Rucksack mit knapp 10kg.

Ist zwar etwas off topic, aber vielleicht kennt ja jemand das Problem. Ersatzspeiche mitnehmen?

 

[luesche]

Hallo,

das ist eine gute Info, danke. Das werde ich beim Packen beachten.

Eine Sache ist mir vorhin etwas übel aufgestossen: Fahre den Laufradsatz Mavic Ksyrium Equipe mit 28-622 Bereifung (Schwalbe Durano Plus) seit etwa 500 Kilometern. Hatte mir die im Winter günstig besorgt. Jetzt habe ich zufällig hier einige Threads gefunden, in denen über das Maximalgewicht von 100kg der Laufräder diskutiert wurde. Ich selbst bin 2 Meter groß und wiege etwa 90 kg. Aber dann kommt ja noch der Rucksack mit knapp 10kg.

Ist zwar etwas off topic, aber vielleicht kennt ja jemand das Problem. Ersatzspeiche mitnehmen?

Hallo OLEY

diese Maximalgewichte sind immer so eine Sache und hauptsächlich eine Absicherung der Hersteller. Ich denke die Ksyrium sind stabile Laufräder. Trotzdem: Mit einem Systemlaufrad musst du dich immer auf ein abruptes Ende deiner Reise gefasst machen.
Ich selbst wiege knappe 60kg und habe auch schon Speichenbrüche an meinen Shamals hinter mir. Es gibt 3 verschiedene Shamalspeichen (HR rechts, HR links, HR vorne). Ohne Ersatzspeiche muss die ein Händler also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zuerst bestellen und ein paar Tage sind schon weg. Auch so ist nicht jedem Mechaniker einfach so möglich, diese Speichen einzusetzen und das Rad zu zentrieren, auch wenn du sie mitführst (ev. ist es ein Radhändler der sich gar nicht gut mit Rennrädern auskennt). Also mit einem klassischen Laufradsatz bist du für so eine Reise schon besser beraten. Da kannst du sogar so eine Notfallspeiche mitnehmen und unterwegs einsetzen. Bei einem 32 Speichen LRS kannst du vor allem noch weiterfahren auch wenn eine Speiche hin ist oder eben notdürftig mit genannter Speicher flicken.

Gruss, Lukas