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Verständnisfrage: Triple Kurbel und richtiges Schalten

morf

Oldenburger Jung
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Hallo zusammen,

ich muss Euch mal mit einer kleinen Verständnis- bzw. Anfängerfrage nerven... ;)

Ich meine hier im Forum gelesen zu haben, dass es für Anfänger mit einer Triple schwerer ist vernünftig zu schalten. Irgendwie wegen der Kette damit diese nicht schräg läuft oder so. Kann mich leider nicht mehr genau erinnern und finde auch den Thread bzw. den Post nicht mehr. :(

Kann mich jemand aufklären?
 

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Re: Verständnisfrage: Triple Kurbel und richtiges Schalten
Passend zum näherrückenden Abend kann man schon mal Bier und Chips bereitstellen (das Thema 3-fach 2-fach ist ja hier eines der emotionalsten überhaupt und hat immer einen hohen Unterhaltungswert)!

Ich habe gerade keine Zeit mehr, deshalb gebe ich Dir als Lesestoff einfach mal einen Thread mit auf den Weg, in dem die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Antriebssysteme ausgiebig diskutiert wurden: http://www.rennrad-news.de/forum/th...timal-lieber-50-36.53864/page-14#post-2076311

Als 3-fach Fahrer (der aber auch mit Kompakt viel Spaß am Rennradfahren hätte) kann ich sagen: Richtig bedient hat man gerade im mittleren Geschwindigkeitsbereich mit 3-fach wenig Schräglauf und wenig vordere Schaltvorgänge.
 
Hallo zusammen,

ich muss Euch mal mit einer kleinen Verständnis- bzw. Anfängerfrage nerven... ;)

Ich meine hier im Forum gelesen zu haben, dass es für Anfänger mit einer Triple schwerer ist vernünftig zu schalten. Irgendwie wegen der Kette damit diese nicht schräg läuft oder so. Kann mich leider nicht mehr genau erinnern und finde auch den Thread bzw. den Post nicht mehr. :(

Kann mich jemand aufklären?
Das Problem ist grundsätzlich das gleiche, wie beim Schalten mit 2-fach: Du solltest die Kombinationen groß/groß und klein/klein meiden. Das ist auch kein großes Problem, wenn du die nur ein ganz kleines bischen Arbeit machst: Von "ganz dick" bis "Alpengang" solltest du dir - am besten geht es grafisch, die Übersetzungsverhältnisse verdeutlichen:
263940

Ich denke, man sieht genau, wie das funktioniert: Bis 17 auf dem größten Blatt, wechseln auf 42/15, runter bis 19er, dann auf kleinste Blatt.
 
Das Problem ist grundsätzlich das gleiche, wie beim Schalten mit 2-fach: Du solltest die Kombinationen groß/groß und klein/klein meiden. Das ist auch kein großes Problem, wenn du die nur ein ganz kleines bischen Arbeit machst: Von "ganz dick" bis "Alpengang" solltest du dir - am besten geht es grafisch, die Übersetzungsverhältnisse verdeutlichen:
263940

Ich denke, man sieht genau, wie das funktioniert: Bis 17 auf dem größten Blatt, wechseln auf 42/15, runter bis 19er, dann auf kleinste Blatt.
Diesmal mit Bild.
 

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Ich hab auch mit dreifach angefangen. die einzige Gefahr aus meiner Sicht ist die Verlockung, immer auf dem mittleren Blatt zu bleiben und alle Ritzel damit zu schalten. Nur am Berg wird aufs kleine Kettenblatt geschaltet (zu spät meist) und aufs Große eigentlich nie. Das erzeugt natürlich unnötigen Schräglauf. Deshalb:
Richtig bedient hat man gerade im mittleren Geschwindigkeitsbereich mit 3-fach wenig Schräglauf und wenig vordere Schaltvorgänge.
 
Danke für die Erklärungen. :) Werde mich jetzt noch etwas mit dem Bild und den ganzen Begriffen (42/15, runter bis 19, ...) beschäftigen, bin da noch nicht so erfahren.
 
Naja bei z.B. 42/15 ist vorn das Kettenblatt mit 42 Zähnen gemeint und hinten das Ritzel mit 15 Zähnen----d.h. vorn hast Du die Kette auf dem mittleren Blatt (meist 42 Zähne) und hinten auf dem viert oder fünftkleinstem Ritzel.
Die Kettenblätter bei Zweifach haben vorn meist 52 oder 53 Zähne (gr. Blatt) und 39 Zähne (kleines Blatt). Bei Dreifach sind vorn meistens 52 bzw. 53 (gr. Blatt) und 42 Zähne (mittl. Blatt) und 30 Zähne (kleines Blatt).
Ansonsten gibt es noch ein sog. Zwischending (Kompaktkurbel) mit 50 Zähnen (gr. Blatt) und 34 Zähnen (kl. Blatt).
Hinten gibt es viele verschiedene Abstufungen.
 
Ich hab auch mit dreifach angefangen. die einzige Gefahr aus meiner Sicht ist die Verlockung, immer auf dem mittleren Blatt zu bleiben und alle Ritzel damit zu schalten. Nur am Berg wird aufs kleine Kettenblatt geschaltet (zu spät meist) und aufs Große eigentlich nie. Das erzeugt natürlich unnötigen Schräglauf. Deshalb:
Da hast Du recht, alle Ritzel sollte man damit nicht schalten. Wenn man aber jeweils die beiden äußeren zwei Ritzel (die beiden größten und die beiden kleinsten) weglässt, dann kann man aber eben auf dem mittleren 39er Blatt einen wirklich großen Geschwindigkeitsbereich mit sehr wenig Schräglauf abdecken. Bei 90er Trittfrequenz ist das mit einer 11-25er Kassette etwa der Bereich von 23km/h bis 35km/h. Da bei 3-fach das 39er Blatt ziemlich genau in der Mitte der Kassette liegt, hält sich der Schräglauf beim Weglassen jeweils der zwei äußeren Ritzel sehr in Grenzen. Lässt man kurzfristig noch das jeweils vorletzte Ritzel zu, dann erweitert es sich sogar auf 20km/h bis 37km/h. (@morf: Spiel mal mit dem Ritzelrechner herum, das bringt viel Licht ins Dunkel http://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html?kb=30,39,52 rz=25,22,19,18,16,15,14,13,12,11 tf=90 ru=211 vr=3-2-3 ge=false rt=false)

Der Vorwurf, dass man mit 3-fach zuviel Schräglauf hätte, kommt m.E. daher, dass manch einer mit dem Anspruch "Die Profis fahren in der Ebene das große Blatt, also muss ich das auch!" an das Schalten herangehen. Zum einen stimmt die Aussage noch nicht einmal für den Profi, der ja auch nicht tagein tagaus mit Renngeschwindigkeit fährt. Zum anderen ist aber tatsächlich bei 3-fach das große Blatt um einen halben Ritzelabstand weiter außen angebracht, so dass bei Vorgabe eines noch akzeptablen Schräglaufs im Vergleich zu 2-fach ein großes Ritzel weniger zur Verfügung steht und sich damit die Nutzbarkeit des großen Blatts weiter in den höheren Geschwindigkeitsbereicht verschiebt. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn ich 3 Kettenblätter habe, liegt es irgendwie auf der Hand, dass das mittlere auch für die mittleren Geschwindigkeiten gedacht ist, wenn es also nicht (steil) bergauf und auch nicht (richtig) bergab geht. Noch besser würde dieses Konzept aufgehen, wenn das mittlere Kettenblatt ein 42er wäre (so wie Campa das noch anbietet), aber auch mit dem 39er funktioniert das ziemlich gut.

Auch die Wahl der Kassette hat großen Einfluß auf die Schalterei der Kettenblätter (und damit auch auf das Thema Schräglauf): Man könnte meinen, aufgrund der großen Spannbreite über die vorderen Kettenblätter sollte eine eng gestufte 12-23 ideal sein und das 11er brauche man wegen des großen 52er Blatts nicht. Wenn ich dann aber mit dem mittleren Blatt die beiden kleinsten Ritzel weglasse, dann habe ich im Gegensatz zu einer mit 11er Ritzel beginnenden Kassette nicht mehr 39/13, sondern nur noch 39/14 als längste Übersetzung auf dem mittleren Kettenblatt zur Verfügung. Das schränkt die Fahrbarkeit des mittleren Blatts ein ganzes Stück weit ein, denn ich kann nun bei 90er Trittfrequenz nicht mehr die oben genannten 35km/h erreichen, sondern nur noch 32km/h 8http://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html?kb=30,39,52+rz=23,21,19,18,17,16,15,14,13,12+tf=90+ru=211+vr=3-2-3+ge=false+rt=false) und habe dann den Schaltpunkt zwischen großem und mittleren Blatt in einem ungünstigen Bereich nämlich sehr nah bei der vielleicht üblichen "Reisegeschwindigkeit" in der Ebene. Deshalb finde ich persönlich, dass 3-fach am besten mit einer 11-25er bzw 11-28er Kassette harmoniert, auch wenn man die Übersetzung 52/11 nur bei langen Passabfahrten einsetzen kann. Die früher beginnenden 2er Sprünge zwischen den Ritzel muss man bzw. ich da (leider) akzeptieren.
 
Deshalb finde ich persönlich, dass 3-fach am besten mit einer 11-25er bzw 11-28er Kassette harmoniert
Und gerade Einsteigern würde ich zu einer Kassette wie der 11-28 raten (ich hab 9fach 12-27), zumindest wenn man auch mal längere Anstiege erwartet. Dir geht es zwar bei Triple auch um die feinere Gangabstufung, aber dem Einsteiger wird ja mit dem Argument zu Triple geraten, das mit dem kleinen Kettenblatt einfachere Übersetzungen möglich sind. Für den Untrainierten hat aber eine 30-25 Übersetzung wirklich keinen Rettungsring-Charakter.
 
Man könnte meinen, aufgrund der großen Spannbreite über die vorderen Kettenblätter sollte eine eng gestufte 12-23 ideal sein und das 11er brauche man wegen des großen 52er Blatts nicht. Wenn ich dann aber mit dem mittleren Blatt die beiden kleinsten Ritzel weglasse, dann habe ich im Gegensatz zu einer mit 11er Ritzel beginnenden Kassette nicht mehr 39/13, sondern nur noch 39/14 als längste Übersetzung auf dem mittleren Kettenblatt zur Verfügung. Das schränkt die Fahrbarkeit des mittleren Blatts ein ganzes Stück weit ein, denn ich kann nun bei 90er Trittfrequenz nicht mehr die oben genannten 35km/h erreichen, sondern nur noch 32km/h 8http://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html?kb=30,39,52+rz=23,21,19,18,17,16,15,14,13,12+tf=90+ru=211+vr=3-2-3+ge=false+rt=false) und habe dann den Schaltpunkt zwischen großem und mittleren Blatt in einem ungünstigen Bereich nämlich sehr nah bei der vielleicht üblichen "Reisegeschwindigkeit" in der Ebene. Deshalb finde ich persönlich, dass 3-fach am besten mit einer 11-25er bzw 11-28er Kassette harmoniert, auch wenn man die Übersetzung 52/11 nur bei langen Passabfahrten einsetzen kann. Die früher beginnenden 2er Sprünge zwischen den Ritzel muss man bzw. ich da (leider) akzeptieren.

Genau deshalb sind 3-fach Kurbeln mit 42er Blatt so genial. Das 39er entstammt ja der 2-fach Kurbel und ist dem Umstand geschuldet, noch eine halbwegs bergtaugliche Übersetzung hin bekommen. Bei 3-fach entfällt diese Einschränkung und man hat das viel universellere 42er zur Verfügung.
 
Man fahre mit dem Auto mit 80-90 auf der Landstrasse, kupple und lege den Leerlauf ein und bitte den Beifahrer den passenden Gang zu waehlen. Ein versierter Fahrer wird den 4ten oder 5ten waehlen, ein Fahranfaenger wird erstmal ueberlegen (und moeglicherweise irgendwann den 4ten einlegen, waehrend die Geschwindigkeit mittlerweile auf unter 50 gefallen ist).
Das ist so ungefaehr das Problem eines Rennradneulings - ein Haufen verschiedener Gaenge, aber noch keine Zuordnung des jeweiligen Gelaendes und der eigenen Leistungsfaehigkeit zum passenden Gang vorhanden.

Beim Auto ist das schnell korrigiert - allerdings ist es hier einfacher: nur ein Hebel, die Gaenge werden sequentiell schwerer.
Am Rad mit 2fach oder 3fach gibt's Ueberlappungen - manche Uebersetzungen koennen sowohl auf den mittleren als auch auf dem grossen/kleinen Blatt gefahren werden. Und dann noch ungewuenschte Kombinationen vorn/hinten, die sich zwar schalten lassen, aber einen grossen Schraeglauf der Kette zur Folge haben. Was tun?

Ziel ist es sich das Vermoegen anzueignen, z.B. einen Huegel vor sich zu sehen und einschaetzen zu koennen und gezielt die richtige Kombination von Blatt und Ritzel einzulegen. Und zwar in der Art und Weise, dass der Vorgang des Schaltens zuegig und ohne Geschwindigkeitsverlust vonstatten geht und die gewaehlte Kombination noch Korrekturmoeglichkeiten (hinten eins rauf/runter) bietet bzw. auch der naechste Schaltvorgang ohne Umstand vorgenommen werden kann.

Wie kommt man dahin?
Einfach mal anfangen mit der einfachen Regel "bergauf-kleines Blatt, gerade-mittleres Blatt, bergab-grosses Blatt" und dann hinten passen waehlen. Finde dabei heraus welches (der mittleren) Ritzel hinten dein meistgenutztes ist. Im Idealprofil (leicht bergauf, gerade, leicht bergab) kommt dann hinten meist das gleiche Ritzel zum Einsatz, du korrierst hinten dann nur die Abweichung von den idealisierten Bedingungen (es ist steiler oder windiger oder du bist heute schneller).

Diese Regel ist nicht in Stein gemeisselt! Moeglicherweise kommt dabei heraus, dass das kleine Blatt immer zu klein ist oder dass Grosse immer zu schwer (oder umgekehrt). Du lernst also, welche Gaenge fuer welches Terrain die richtigen sind und korrigierst dann obige Regel zu deinen Gunsten, etwa "kleines Blatt nur fuer extreme Steigungen, grosses schon in der Ebene einlegen, wenn's in der Folge runtergeht" oder so aehnlich.

Wenn du deine Vorlieben und dein Terrain irgendwann kennst und deine Leistung recht stabil ist, kannst du anfangen deine Uebersetzungen in Frage zu stellen. "Kleines Blatt brauche ich nie und die Alpen fahren ich nicht" - zweifach. Oder "Klappt ja soweit ganz gut, aber mein Lieblingsritzel hinten ist immer das Drittgroesse und nicht eins in der Mitte" - andere Kassette. Sowas ist aber erst nach ein paar tausend Kilometern sinnvoll, wenn man sich und sein Rad gut kennt und der Trainingszustand halbwegs stabil ist.
 
Wie kommt man dahin?
Einfach mal anfangen mit der einfachen Regel "bergauf-kleines Blatt, gerade-mittleres Blatt, bergab-grosses Blatt" und dann hinten passen waehlen. Finde dabei heraus welches (der mittleren) Ritzel hinten dein meistgenutztes ist. Im Idealprofil (leicht bergauf, gerade, leicht bergab) kommt dann hinten meist das gleiche Ritzel zum Einsatz, du korrierst hinten dann nur die Abweichung von den idealisierten Bedingungen (es ist steiler oder windiger oder du bist heute schneller).
Das gefällt mir sehr gut und lässt sich auch noch gut merken. :) Werde es testen, sobald mein Renner da ist.
 
... Zum anderen ist aber tatsächlich bei 3-fach das große Blatt um einen halben Ritzelabstand weiter außen angebracht, so dass bei Vorgabe eines noch akzeptablen Schräglaufs im Vergleich zu 2-fach ein großes Ritzel weniger zur Verfügung steht und sich damit die Nutzbarkeit des großen Blatts weiter in den höheren Geschwindigkeitsbereicht verschiebt.

Tatsächlich sind es ungefähr 5.5mm, also fast anderthalb Ritzelabstände, um die das große Blatt bei 3-fach weiter außen sitzt als bei 2-fach. Meiner Erfahrung nach ist akzeptabler Kettenschräglauf bei 3-fach auf dem großen Blatt noch bis zur Kassettenmitte gegeben, also 16er oder 17er Ritzel (übliche 12-25 oder 12-27 Kassette). Bei Normalgeschwindigkeit in der Ebene ist das selbst für überdurchschnittlich trainierte Hobbyfahrer oft noch zu streng. Natürlich läßt sich auch das 19er und 21er Ritzel mit dem großen Blatt fahren, nur wird der Kettenlauf dann halt merklich lauter und es bleibt kein Spielraum kurzzeitig noch 1-2 Gänge herunterzuschalten, bevor der Kettenschräglauf extrem wird und die Kette am Umwerfer schleift.

Als Folge wird mit 3-fach das große Kettenblatt also deutlich weniger oft aufgelegt und in der Ebene weit überwiegend das mittlere Kettenblatt gefahren. Das kann vorteilhaft sein, da es enger gestufte Gänge ermöglicht.
Andererseits liegt der Blattwechsel Mitte-Groß bei etwa 35km/h (mit entsprechendem Gegenschalten hinten).
Wer wie ich, diese Geschwindigkeit häufiger mal überschreitet, empfindet das möglicherweise ebenfalls wesentlich lästiger, als bei der Kompaktkurbel an Steigungen frühzeitiger auf das kleine Blatt wechseln zu müssen oder deren gröbere Abstufung (50/21 , 50/19 , 50/17) in den meistgefahrenen Gängen.

Bei 2-fach Kompaktkurbel laufen zudem mit dem großen Blatt in der Regel die 2 größten Ritzel noch schleiffrei. Dauerhaft ist das drittgrößte Ritzel (21er) befriedigend und das viertgrößte Ritzel (19er) gut zu fahren.
Das reicht für die Ebene. Das kleine Blatt wird dann nur für Steigungen gebraucht.

Als klare Indikation für 3-fach würde ich - wer es denn braucht - lediglich den kleinstmöglichen Gang bei feinstmöglicher Abstufung sehen. Und wer ansonsten eher bei kleineren Geschwindigkeiten unterwegs ist, die im Bereich des Blattwechsels der üblichen Kompaktkurbel liegen (50/21 <-> 34/14), dem wäre mit einem 46er Kettenblatt
gut geholfen.
 
Als klare Indikation für 3-fach würde ich - wer es denn braucht - lediglich den kleinstmöglichen Gang bei feinstmöglicher Abstufung sehen. Und wer ansonsten eher bei kleineren Geschwindigkeiten unterwegs ist, die im Bereich des Blattwechsels der üblichen Kompaktkurbel liegen (50/21 <-> 34/14), dem wäre mit einem 46er Kettenblatt
gut geholfen.

...ups - bin gerade auf meiner 3x9 Gurke bis auf einen kurzen Anstieg alles auf dem 53 gefahren - sogar mit etwas Magen/Darm - da habe ich wohl was falsch gemacht.... (...und ja - ich habe noch aus der Provence 12-27 geritzelt und Schräglauf macht auch keine Probleme) - ICH BRAUCHE IMMER EIN 3FACH RAD im STALL! - aber die anderen Räder haben natürlich Compakt...
 
Man muss aus dem Schalten auch keine Wissenschaft machen. Da irgendwann die Kette anfängt am Umwerfer zu schleifen merkt man es meist von selbst wenn man mal einen falschen Gang eingelegt hat. Ausserdem ist es ja auch nicht so dass es einem gleich das Schaltwerk zerreisst, sondern einfach dass die Kette schneller abgenutzt wird.

Am Anfang passiert es einem vielleicht ab und zu dass man falsch schaltet, mit der Zeit wird das aber immer weniger.
 
Tatsächlich sind es ungefähr 5.5mm, also fast anderthalb Ritzelabstände, um die das große Blatt bei 3-fach weiter außen sitzt als bei 2-fach. Meiner Erfahrung nach ist akzeptabler Kettenschräglauf bei 3-fach auf dem großen Blatt noch bis zur Kassettenmitte gegeben, also 16er oder 17er Ritzel (übliche 12-25 oder 12-27 Kassette). Bei Normalgeschwindigkeit in der Ebene ist das selbst für überdurchschnittlich trainierte Hobbyfahrer oft noch zu streng. Natürlich läßt sich auch das 19er und 21er Ritzel mit dem großen Blatt fahren, nur wird der Kettenlauf dann halt merklich lauter und es bleibt kein Spielraum kurzzeitig noch 1-2 Gänge herunterzuschalten, bevor der Kettenschräglauf extrem wird und die Kette am Umwerfer schleift.

Als Folge wird mit 3-fach das große Kettenblatt also deutlich weniger oft aufgelegt und in der Ebene weit überwiegend das mittlere Kettenblatt gefahren. Das kann vorteilhaft sein, da es enger gestufte Gänge ermöglicht.
Andererseits liegt der Blattwechsel Mitte-Groß bei etwa 35km/h (mit entsprechendem Gegenschalten hinten).
Wer wie ich, diese Geschwindigkeit häufiger mal überschreitet, empfindet das möglicherweise ebenfalls wesentlich lästiger, als bei der Kompaktkurbel an Steigungen frühzeitiger auf das kleine Blatt wechseln zu müssen oder deren gröbere Abstufung (50/21 , 50/19 , 50/17) in den meistgefahrenen Gängen.

Bei 2-fach Kompaktkurbel laufen zudem mit dem großen Blatt in der Regel die 2 größten Ritzel noch schleiffrei. Dauerhaft ist das drittgrößte Ritzel (21er) befriedigend und das viertgrößte Ritzel (19er) gut zu fahren.
Das reicht für die Ebene. Das kleine Blatt wird dann nur für Steigungen gebraucht.

Als klare Indikation für 3-fach würde ich - wer es denn braucht - lediglich den kleinstmöglichen Gang bei feinstmöglicher Abstufung sehen. Und wer ansonsten eher bei kleineren Geschwindigkeiten unterwegs ist, die im Bereich des Blattwechsels der üblichen Kompaktkurbel liegen (50/21 <-> 34/14), dem wäre mit einem 46er Kettenblatt
gut geholfen.
Alles im Prinzip richtig, was Du schreibst, es ist halt am Ende eine Frage der persönlichen Bewertung.

Zur Kettenlinie / Ritzelabstand: Unsere Aussage ist ja die gleiche, dass durch das weiter außen liegende große Blatt die Einsatzmöglichkeit eingeschränkt wird. Ich lag da falsch mit meinem halben Ritzelabstand (gemeint war eigentlich auch "Kettenblattabstand"). Es sind aber nicht 5,5mm, sondern 4mm, die das große Blatt bei 3-fach weiter außen liegt: Kettenlinie 2-fach 43,5mm und 3-fach 45mm. Der Kettenblattabstand beträgt 5mm. Damit liegt das große Kettenblatt bei 2-fach bei (43,5 + 5/2)mm = 46mm. Bei 3-fach liegt es bei (45 + 5)mm=50mm. Da die Differenz von 4mm genau dem Ritzelabstand entspricht gilt: Bei gleichem maximalen Schräglauf kann man bei 3-fach exakt ein großes Ritzel weniger fahren

Zur Schalterei: Entscheidend finde ich, dass es bei 3-fach wegen der Überschneidung nicht unbedingt der von Dir genannte Schaltpunkt bei 35kmh sein muss, sondern das man hier ein recht breites Geschwindigkeitsband, je nach Kassette von vielleicht 30km/h bis 37km/h, hat. Mit nach vorne gerichtetem Blick fürs Terrain gelingt es eigentlich immer ganz gut, rechtzeitig, in einem Moment in dem es nicht wehtut, das richtige Blatt aufzulegen bzw. den Blattwechsel ganz zu vermeiden.

Bei all dem sage ich immer gerne noch dazu: 3-fach finde ich klasse, kompakt würde mir sicher auch Spaß machen.
 
... Natürlich läßt sich auch das 19er und 21er Ritzel mit dem großen Blatt fahren, nur wird der Kettenlauf dann halt merklich lauter ...
Dann wird es halt merklich lauter. Ist das so ein großes Problem?

Bei z.B. 52/19 hält die Kette, trotz dem so extrem schädlichen Schräglauf, deutlich länger, als bei vergleichbarer Übersetzung auf dem mittleren Blatt.

... und es bleibt kein Spielraum kurzzeitig noch 1-2 Gänge herunterzuschalten ...
Da gibt es einen Trick: Einfach auf das nächstkleinere Blatt schalten.
 
Ich fahre mit all meinen Rädern jeden Gang ohne auf irgendwelche Schrägläufe zu achten. Ey, ne als gut getestete KMC-X10 Kette kostet nen Zwanni und ist in 5min. montiert. Mein Essen und Trinken für die 4-5.000km kostet mich mehr. Ob ich jetzt durch demütiges Schalten 200km mehr raushole juckt mich nicht die Bohne. Man muss nicht immer aus allem ne Raketenwissenschaft machen. Einfach nur Rattfaarn...
 
Ich fahre mit all meinen Rädern jeden Gang ohne auf irgendwelche Schrägläufe zu achten. Ey, ne als gut getestete KMC-X10 Kette kostet nen Zwanni und ist in 5min. montiert. Mein Essen und Trinken für die 4-5.000km kostet mich mehr. Ob ich jetzt durch demütiges Schalten 200km mehr raushole juckt mich nicht die Bohne. Man muss nicht immer aus allem ne Raketenwissenschaft machen. Einfach nur Rattfaarn...

Dann wird es halt merklich lauter. Ist das so ein großes Problem?
Es gibt Leute, die fahren mit einer quietschenden Kette, ohne dass es sie stört. Manch einen stört es auch nicht, wenn der Umwerfer schleift. Andere wünschen sich von ihrem Gefährt, dass es nur die unbedingt notwendigen Geräusche von sich gibt. Mich persönlich erfreut es, wenn ich auf einer langen Geraden auf gutem Asphalt vor mich hin träume und mein gut gepflegtes Fahrrad leise vor sich hinschnurrt.

Für mich persönlich fängt Rocket Science nicht da an, wo ich plötzlich und unerwartet zwischen einer geraden oder schräg laufenden Kette unterscheiden muss. Aber jeder wie er mag.

Wenn es Geräusche gibt, bedeutet das, dass irgendetwas nicht optimal betrieben wird. Nicht "optimal betrieben wird" bedeutet, dass der Kettenantrieb sicher in der Größenordnung von 1% bis 2% an Wirkungsgrad verliert, wenn die Kette so schräg läuft, dass man es hört. Wenn man bedenkt, welche Klimmzüge und vor allem wie viel Geld für die letzten 100g Gewicht ausgegeben werden muss, die dann sicher nicht unmittelbar im Prozentbereich die Leistung erhöhen, dann sollte man sich den kostenlosen (!) Vorteil durch vernünftiges Schalten doch nicht entgehen lassen, oder?

Bei z.B. 52/19 hält die Kette, trotz des so extrem schädlichen Schräglaufs, deutlich länger, als bei vergleichbarer Übersetzung auf dem mittleren Blatt.
Das ist ja mal interessant. Du hast dazu eine Studie? Versuche selbst in der Garage unter Laborbedingungen durchgeführt? Von irgendeiner Hochschule als wissenschaftliche Veröffentlichung herausgebracht?
 
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