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Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

homer285

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Hallo zusammen.

aufgrund aktueller Ereignisse habe ich ein paar Fragen. Viele hier fahren ja gerne und viel Rad und werden sicherlich schon mal (-leider) einen Unfall miterlebt haben oder sogar in einen verwickelt worden sein.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wer zahlt bei Personenschäden und wer bei Sachschäden.

Um die typischsten Zenarien dar zu stellen, hier ein paar Fallbeispiele.

1. Wir fahren mit ein paar Freunden (z.b. aus diesem Forum). Einer stürzt. Die anderen fahren rein. (+ Bsp. Ich stürze andere fahren rein)

2. Wir fahren mit dem Radsport-Vereinskollegen ein Training/ Rennen. Einer stürzt. Die anderen fahren rein. (+ Bsp. Ich stürze andere fahren rein)

3. Wir nehmen an Touren teil, die ein Fahrradladen/ (Dritte) unentgeltlich organisiert hat. Einer stürzt. Die anderen fahren rein. (+ Bsp. Ich stürze andere fahren rein)

Wer haftet für welchen Schaden?

- Eigener Sachschaden (Rad, Kleidung)
- Eigener Personenschaden (Verletzung, Behandlung, Folgeschaden)
- Fremdschäden Personen (Verletzung, Behandlung, Folgeschaden)
- Fremschäden Sachschaden (Räder, Autos, Kleidung usw)

Danke für professionelle Antworten. Idelerweise von Leuten, die das wirklich wissen oder schon mal gezwungener Massen in Anspruch genommen haben. Leider kein schönes Thema, dürfte aber viele interressieren.
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

Normalerweise haftet der Unfallverursacher für die Fremdschäden (Sach- als auch Personen-), also üblicherweise seine Haftpflichtversicherung. Die gesundheitlichen Schäden des Unfallverursachers wird von der persönlichen Krankenversicherung und ggf. der Unfallversicherung gedeckt. Die materiellen Schäden des Unfallverursachers sind normalerweise gar nicht versichert (es gibt aber "Vollkaskoversicherung" fürs Rad).

Die Vereinsunfallversicherung zahlt wie eine persönliche Unfallversicherung bei Unfällen gemäß ihren Versicherungsbedingungen, also z.B. nur bei einem offiziellen Trainingsunfall.
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

Zu 1. Zumindest bei privaten Ausfahrten in einer Gruppe ist es etwas komplizierter.
Stichwort: Nicht einhalten von Sicherheitsabständen
Hier ist es nicht so leicht, den "Unfallverursacher" eindeutig zu benennen.

Zu 3. Hier sollte der Veranstalter möglich eine spezielle Versicherung abgeschlossen haben, sonst kann es für ihn teuer werden oder er lässt an Anfang der Tour einen Haftungsausschuss unterschreiben.
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

Die Unterscheidung muß eher lauten.

eigene Schäden / Fremdschäden
öff. Straßenverkehr / Rennen auf abgesperrter Strecke

Die Vereinsversicherung zahlt die Personenschäden des unschuldig Geschädigten wenn dieser keine Krankenversicherung besitzt was in Deutschland ja quasi unmöglich ist. Die zahlen für nichts anderes. So erlebt letzten Herbst.

Private Haftpflicht des Unfallverursachers (falls vorhanden) zahlt in allen Fällen wo ein Unfall auf öffentlicher Straße geschieht und es sich nicht um eine offizielle Rennveranstaltung (gesperrte Strecke) Sach- und Personenschäden der unschuldig Geschädigten, wenn die Schuldfrage klar ist.

Zweifelsfälle werden durch ein Gericht entschieden.

Personenschäden des Verursachers wie schon ganz richtig geschrieben dessen Krankenversicherung und u. U. wenn vorhanden private Unfallversicherung. Sachschäden des Verursachers werden üblicherweise nicht bezahlt.

Bei Rennen gilt (meines Wissens) ein Haftungsausschluß was bedeutet jeder haftet ausschließlich für sich und sein Material solange nicht Vorsatz nachgewiesen werden kann. Dann wäre es wieder ein Thema fürs Gericht.

Fazit aus 8 Jahren Radsport. Private Haftpflichtversicherung ist quasi Pflicht, wenn man auf dem Rad oder sonstwie am Straßenverkehr teilnimmt. Private Unfallversicherung ist unheimlich empfehlenswert. Die komische Vereinsversicherung ist voll fürn A***, Rennen sind prinzipiell nicht ungefährlich und Materialschäden passieren halt.
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

@Homer:

Bei allen von Dir genannten Szenarien wird mit großer Wahrscheinlichkeit jeder auf seinem eigenen Schaden sitzenbleiben.

Zum einen dürfte es sehr schwer sein, den Verursacher belastbar festzustellen, selbst mit Zeugen. Zum anderen haben deutsche Gerichte schon mehrfach entschieden, daß die Teilnehmer solcher Gruppen- und Trainingsfahrten bewußt und billigend das erhöhte Risiko eingehen, was mit Formations- und Windschattenfahren einhergeht.

Es müsste da schon was besonders Blödes gemacht worden sein, wie z.B. im engen Pulk freihändig fahren und dabei eine Banane schälen...
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

Das ist ja wichtig zu wissen, was hier beschrieben wird.

Selbst bei konzentrierter Fahrweise ist aufgrund der Dichte der Gruppe kaum zu vermeiden, dass mal was passiert. Es geht auch so schnell, dass man keine Zeit mehr hat zu reagieren. Jeder denkt auch, dass passiert mir nicht. Man fährt auch häufig in gemischten Gruppen mit Anfängern, die vielleicht noch nicht so fit sind.

Ärgerlich ist auch, dass es bei ALU Rädern mit einem Dellchen getan ist, die Carbon Racer allerdings gleich brechen.

Ich hatte mir mal die gängigen Anbieter von Vollkasko Versicherungen von Rennrädern angesehen.

Die Kosten so im Schnitt für ein 2500€ Rennrad ungefähr 250€ (ca. 10% vom NP)

Das klingt jetzt erst mal viel, wenn man bedenkt, dass bei Carbonrahmen häufig ein Sturz Totalschaden bedeutet, ist es relativ.
Dafür sind alle Rennen und Trainingsausfahrten versichert.

mfg
Homer!
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

@Homer: Ich persönlich mache mir nicht viel Gedanken um die Sachschäden. Wer mit einem 5000€ Carbonrenner in der (vielleicht einer fremden?) Gruppe trainieren will, hat eben ein höheres Schadenspotential als z.B. ich mit meinem 15 Jahre alten Stahlroß.

Sorgen machen mir eigentlich nur die Personenschäden! (Bei mir wie bei anderen!)
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

@Homer: Ich persönlich mache mir nicht viel Gedanken um die Sachschäden. Wer mit einem 5000€ Carbonrenner in der (vielleicht einer fremden?) Gruppe trainieren will, hat eben ein höheres Schadenspotential als z.B. ich mit meinem 15 Jahre alten Stahlroß.

Sorgen machen mir eigentlich nur die Personenschäden! (Bei mir wie bei anderen!)

Naja Personenschäden zahlt die Krankenkasse das Material keiner ;)

Bei uns wird das unter persönliches Pech abgehakt, wenn mal Dummheiten passieren. Wenn wir keinen Blödsinn machen passiert eigentlich auch nie etwas.

@Homer
das ist so auch nicht ganz richtig. Da wo Du bei Alu nur ein Dellchen hast, hat das Carbon (wenn es nicht ganz unglücklich fällt) meistens gar nichts. Die Gewalt mit der Du einwirken mußt um das Carbon kaputtzukriegen (wenn es nicht gaaaanz unglücklich fällt), würde auch jeden Alurahmen umbringen. Carbon ist ein sehr ehrliches Material es kennt nur ganz oder kaputt, aber es ist ja nicht weniger haltbar als Alu. Du hast halt nur das Problem, wenn Du komplett gegen die vorgesehene Belastungsstruktur mit einer harten Kante und großer Wucht auf den Rahmen einwirkst, dass er dann brechen kann. Aber wenn ich jetzt an Tempo 50 und die Bordsteinkante denke, würdest Du auch bei einem Alurahmen mit dem Knick den Du dann im Oberrohr hättest nicht mehr fahren können, weil nur das Du keine zwei Teile in der Hand hältst bedeutet nicht, dass es noch stabil ist und wunschgemäß funktioniert.
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

@Homer
ob da für DEN Preis wirklich alle Rennen mitversichert sind würde ich im Kleingedruckten aber nochmal genau nachlesen. Kann ich mir gerade nicht vorstellen, weil die, die so eine Versicherung abschließen mit ziemlicher Sicherheit ein Quote von über 10% erreichen und Versicherungen wollen schließlich Geld verdienen.

Anfänger packt man aus dem Grund auch nach hinten wo sie weniger Schaden anrichten können.
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

Private Haftpflicht des Unfallverursachers (falls vorhanden) zahlt in allen Fällen wo ein Unfall auf öffentlicher Straße geschieht und es sich nicht um eine offizielle Rennveranstaltung (gesperrte Strecke) Sach- und Personenschäden der unschuldig Geschädigten, wenn die Schuldfrage klar ist.

Noch kleiner Tip hierzu: Es gibt auch Privathaftpflichtversicherungen, welche für Eigenschäden zahlen (meist aber mit limitierten Deckungssummen oder/und Selbstbeteiligungen), nämlich genau in dem oben zitierten Fall, wenn der Unfallgegner keine Privathaftpflicht hat und er nicht in der Lage ist, die Schäden aus eigener Tasche zu bezahlen (Forderungsausfallversicherung innerhalb der PHV). Das ist an sich keine schlechte Sache, sollte man ggf. bei seiner PHV mal anfragen, ist bei vielen Versicherern bei deren neuen Produkten schon mit drin.

Und: Ich habe irgendwo mal gelesen (leider habe ich keinen Link und weiß auch den Versicherer nicht mehr), dass es auch einen Versicherer gibt, der eine etwas teurere PHV anbieten incl. Haftpflichtschäden während eines Rennens. Ist ja normalerweise ausgeschlossen, wie racegirl richtig schrieb. Müsste jemand, der sich für interessiert, mal googlen. Ich wollte das damals machen, aber.... vergessen/zu faul oder schlimmeres ;)
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

Das gilt aber nur in dem sehr speziellen Fall, dass der Unfallverursacher zweifelsfrei feststeht und haftet, dieser keine Haftpflicht hat und auch sonst nicht zahlungsfähig ist. Für einen Unfall innerhalb einer Radgruppe eher unwahrscheinlich... in den meisten dieser Fälle haftet ja nicht einmal der Unfallverursacher, da z.B. Windschatten gefahren wurde und allen Teilnehmen dieses höhere Risiko bekannt ist und freiwillig eingegangen wurde.

D.h. es kann durchaus einen "Schuldigen" geben, der aber nicht haftet...
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

Das ist richtig. Für den Fall "Fahren in der Gruppe" wird bei einer Forderungsausfall mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nichts zu holen sein. Die zahlt nur bei klarer Rechtslage, nicht vorhandener PHV und nix zu holen beim Schadenverursacher.

Hinweis war eher generell gemeint, das ist durchaus vorstellbar. warum soll man nicht bei seiner Versicherung nachfragen und sie bissl pesten ;)
 
AW: Unfall -Haftpflichtversicherung- wer zahlt welchen Schaden-

Was hat es den mit dieser "Tretradversicherung" auf sich?
 
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