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Tune TSR 27 - andauernd Unwucht!

... Letztlich bekommt man mit Kleber Prolocks oder ähnlichem ein schwach gebautes Laufrad für den Massenmarkt (offensichtlich) mit ausreichender Wahrscheinlichkeit über die Gewährleistungsdauer. Langzeithaltbar ist es deshalb nicht.
...
würde ich, je nachdem, Felgen- oder Speichenrisse prognostizieren.
Wegen zu geringer Speichenspannung gerissene Felgen sehe ich öfters bei günstigen Trekking- und Crossrädern. Da werden zu dicke Speichen mit zu geringer Spannung verbaut, die dann schon nach wenigen tausend Kilometern der Felge den garaus machen.
Ist genau dieser Effekt mit den völlig entlasteten Speichen, die mit jeder Radumdrehung den Felgenboden zernagen.
 

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Re: Tune TSR 27 - andauernd Unwucht!
Ich biege die Speichenköpfe mit einem Hämmerchen "um" den Flansch, drücke ziemlich beherzt ab, bringe meine Speichen auf die maximale Zugkraft, welche die Felgen noch auszuhalten vorgeben und hetze meine neugebauten Laufräder einmal links- und einmal rechtsrum um den Block und nehme dabei jedes Schlagloch mit.

Danach sitzen meine Räder üblicherweise.

Mit Leinöl habe ich trotzdem immer wieder mal Seitenschläge bekommen, vermutlich dadurch, dass sich einzelne Nippel irgendwann wieder gelockert haben.

Seit ich die Prolocks verwende habe ich das nicht mehr. Wenn das jemand anderes auch mit Leinöl so zuverlässig hinbekommt, dann ist das prima, ich dagegen bin ganz sicher nicht der begnadete Laufradbauer vor dem Herrn, aber für meine Zwecke reicht es und die Prolocks funktionieren für mich ganz hervorragend.
 
Außer daß die bei gleicher Vorspannung die Speiche "gefühlt" strammer steht, eben weil dünnere weniger steif sind, ändert das nichts an der Vorspannung. Dünnere Speichen sind elastischer, aber das heißt nicht, dass sie mehr Lastwechsel vertragen. Die Zugfestigkeit ist ja auch nur relativ höher. Eher verformen sie sich plastisch, als dass sie reissen, aber wegschmeißen kann man die dann auch.

Wenn die Vorspannung links eben nur 400N ist, ist mit dünneren Speichen in der Hinsicht nichts gewonnen.
Du hast mich nicht verstanden. Bei gleicher Vorspannung längt sich die dünnere stärker als die die Dicke. Im Lastfall ist also Mehr Luft bis zu Totalentlastung. Ob eine Speiche sich unter 500 N 0,5 mm oder nur 0,3 mm längt ist im Lastfall eben der entscheidende Unterschied.
 
Das Leinöl ist eher dazu da dass die Nippel auch dauerhaft lösbar bleiben und nicht festgammeln. Dass sie bei Montage leichtgängiger drehen ist nur ein netter Nebeneffekt. Ich baue immer mit Leinöl auf, bei mir hat sie nie was gelockert auch ohne Kleber oder Spezialnippel.
 
Ich nehme Leinöl auch eher als Korrosionsschutz. Und es lockert sich nichts...
 
Die Zwecke hab ich noch nicht verstanden. Speichen/Nippelgewinde sind so flach, daß sie sich unter Spannung nicht losdrehen.
Dann ist eben die Frage, warum einen überflüssigen Aufwand treiben? Letztlich bekommt man mit Kleber Prolocks oder ähnlichem ein schwach gebautes Laufrad für den Massenmarkt (offensichtlich) mit ausreichender Wahrscheinlichkeit über die Gewährleistungsdauer. Langzeithaltbar ist es deshalb nicht. Aber die Millionen verkaufter Aksiums laufen ja in der Regel nur solange, bis der Komplettradkäufer sich hat bequatschen lassen, daß sein Rad mit besseren Laufrädern am effektivsten zu tunen wäre.
Das hat nichts mit vernünftiger Konstruktion zu tun, das ist Kostenminimierung und geplante Obsoleszenz.
@woop wenn die Räder vernünftig gebaut sind schaden die Prolocks ja nichts. Was mich wundern würde, wäre, wenn Deine früheren Aufbauten (ohne Prolocks) nachzentriert werden mussten. Wenn dem so ist, und Du ausser dem Wechsel der Nippel nichts geändert hast, würde ich, je nachdem, Felgen- oder Speichenrisse prognostizieren. "Setzen" müssen sich ja Prolocks auch (evtl. ist der Kopf günstiger geformt), wenn Du nicht fertig abgedrückt hast, müssten also auch die neuen Räder nach dem Einfahren nachzentriert werden.

Bitte:

- Das Laufrad geht weit weg und weil da niemand ist, der zentrieren kann, soll das so nachhaltig wie möglich sein. - war ein spezieller Wunsch an mich.

Laufräder, die besonders elastisch sind und deswegen die Speichen sowiso irgendwann flöten gehen: Mit flachen und leichten Schlauchreifenfelgen, bei Holzfelgen würde ich das auch in Betracht ziehen.

Nicht jede Maßnahme dient dazu, das Rad "besser" oder "haltbarer" zu machen.

Dass Systemlaufräder deswegen mit Schraubensicherung oder gleich mit selbstsichernden Nippeln gebaut werden, damit so schnell keiner meckert, weil da mal ein kleiner Schlag drin sein könnte, ist mir auch klar.

Aber Pfusch muß das nicht zwangsläufig sein. Allenfalls eine Zusatzversicherung.

Nur nebenbei: Ich mag es selber nicht besonders und vermeide es eher.

Eine Kundenanfrage verlief denn deswegen auch in's Leere, weil der glatt zu mir meinte, ich sei wohl nicht modern genug, weil ich nicht mit Pro Lock Nippeln aufbauen würde.
 
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Du hast mich nicht verstanden. Bei gleicher Vorspannung längt sich die dünnere stärker als die die Dicke. Im Lastfall ist also Mehr Luft bis zu Totalentlastung. Ob eine Speiche sich unter 500 N 0,5 mm oder nur 0,3 mm längt ist im Lastfall eben der entscheidende Unterschied.

Ich habe Dich verstanden und Du liegst aber etwas daneben. Wenn der Zug von 400 auf Null fällt ist auch die Dünne Speiche total entlastet. Dahilft es auch nicht, wenn sie vielleicht einen Hauch mehr gedehnt wurde.
 
Ich mach es nach Musson und nehme normales Öl. Hält auch.
Musson nimmt aber Loctite 222 (für die Laufräder von Kunden).
Musson schrieb:
I advised that you should use oil for lubricating the spoke threads, however I actually use Loctite 222 threadlock on customer wheels because if these wheels take a few knocks then a local flat spot in the rim could cause a loss of spoke tension and a chance for the nipple to unscrew, and then the neighbouring spokes would lose tension leading to a slowly degrading wheel. The threadlock keeps things in place and ensures the wheel stays good for as long as possible. Remember, I’m selling wheels to remote customers who have no wheelbuilding skills so I do everything possible to ensure their wheels last as long as possible.
 
Musson nimmt aber Loctite 222 (für die Laufräder von Kunden).

Stimmt. Den Grund dafür hat er ja dargelegt, und das ist mithin ja auch sehr wahrscheinlich der Grund warum andere Firmen das so machen. Meine Laufräder sind aber für den Eigenbedarf, da lasse ich das lieber. Halten tut das jedenfalls, auch auf holprigen Arbeitswegen.
 
Hallo hier Doc,
ähh, was ist hier? Ich denke da hat jemand zuviel Vertrauen in das Können eines freundlichen Fahrradladens um die Ecke gehabt. Das ist für mich genau das richtige Thema (nicht nur eine schlechte Erfahrung) Normalerweise kann man einen Radsatz von einem Fahrradladen um die Ecke zentrieren lassen. Wenn man weis das die das können. Ich gehe mal davon aus, daß einige Zwieradmechaniker mit der Zeit eine gute Handfertigkeit für die Sache bekommen. Aber ein Systemlaufradsatz kann man nicht mit einem Laufrad eines Hollandrades vergleichen.

Problem hier scheint zu sein, daß niemand so genau weis wie das Hinterrad nun gespannt werden soll. Die pauschale Aussage 1000N sagt da auch nichts genaues. Vofür denn 1000N. Ich rate mal. Wascheinlich für die Speichen der rechten Seite am Hinterrad des TSR 27 Hinterrades.

Und mit der Zentrierung der linken Speichen wird die Felge nur noch mittig justiert.

Die Aussage des Zweiradmechanikers von 100N kann ich fast nicht glauben. Passt aber leider zum Problembild. Wo ich dann auch noch von ausgehe, daß die 100N mit dem Gehör gemessen wurden. Vielleicht waren es ja doch 500N, aber eben zuwenig. Ich kenne keinen Fahrradladen um die Ecke die sich den Luxus eines Speichenspannungsmessgeräts gönnen. Das, das Tool umstritten ist weis ich auch. Aber man kann damit einen etwaigen Richtwert ermitteln wenn man das Tool richtig einsetzt. Natürlich braucht man sowas nicht für ein Hollandrad.

In diesem Fall hier, würde ich Tobias91 raten, entweder das Rad nach Tune einzusenden. Oder mit Rücksprache von Tune das Rad in eine Fachwerkstatt zum spannen zu geben, die über Holladräder hinaus auch etwas genauer arbeiten können.

Doc
 
Ich habe Dich verstanden und Du liegst aber etwas daneben. Wenn der Zug von 400 auf Null fällt ist auch die Dünne Speiche total entlastet. Dahilft es auch nicht, wenn sie vielleicht einen Hauch mehr gedehnt wurde.

Ja, ich meine aber einen anderen Fall. Das Laufrad wird um 0,3 mm vertikal gestaucht. Die dünne Speiche ist bei 500 N um 0,5 mm gelängt, die dicke eben nur um 0,3 mm. Sprich in dem Fall würde nur die dickere Speiche total entlastet, die dünnere eben nicht.
 
So gesehen hast Du wieder recht. Ob die Längung jetzt so genau stimmt, ist ja erstmal zweitrangig.

Worauf ich hinaus wollte, war schlicht und ergreifend, dass ein "belastungsgerecht" gebautes Hinterrad nicht unbedingt das ist, was es vorgibt zu sein. Ich habe viele so gebaut, aber inzwischen lasse ich es zunehmend, insbesondere für eher schwere oder Antritt-starke Fahrer. Nicht wegen der Antriebskraft, sondern wegen der Steifigkeit.

Und von den wirklich wenigen Speichenbrüchen, die meine Laufräder erlitten haben, sind bei 1,5 / 1,8 oder auch bei 1,65 / 1,8, wenn dann ausgerechnet auf der Antriebsseite eine gerissen. Mag sein, dass da zufällig die entscheidende Überlast war, ich weiß es nicht.

Wirklich bewährt hat sich das im Grunde nicht. Und im Grunde gehört das Konzept, bis auf ein paar Ausnahmen auch viel mehr zur "Laufradbauer-Folklore", als dass es technisch ein "überragendes" Konzept wäre.
 
Sicher, die unterschiedliche Dimensionierung der Speichen hinten ist das schwächste Konzept um die Asymetrie einer Kassettennabe auszugleichen. Das können OFFset-Felgen oder 2:1 Einspeichungen besser. Aber wenn man nix von beidem auf der Habenseite hat, würde ich hinten links immer die dünneren Speichen nehmen und rechts die dickeren. Erst Recht bei Nabengeos wo links nur noch 45% der Vorspannung über bleiben.

Mein genannte Längung ist schon relativ realitisch. Eine Laser/CX Ray längt sich bei 1000 N ca 1 mm.
 
Hier macht mitlesen Spaß - auch wenn ich mangels techniachem Know How nur die Hälfte verstehe :daumen:.

Komme gerade vom Verkäufer des LRS zurück und kann folgendes berichten:

Zur Anfälligkeit für Höhen- und Seitenschläge:
Die Spannung hinten rechts war auf dem Maximum. Scheinbar lösen sich die Nippel links von selbst und verursachen das Problem. Der LRS wurde jetzt zentriert und die Nippel eingeklebt.

Zu den Geräuschen:
Die übereinander kreuzenden Speichen verursachen womöglich den Sound. Es wurde Schmieröl aufgetragen.

Hätte nicht gedacht, dass hier eig. 2 Probleme vorliegen. Dachte es gibt einen Zusammenhang, da beide Probleme nach straffer Fahrweise aufgetaucht sind.

Heute soll ich noch aushärten lassen - morgen gibts dann das Feedback!
 
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