Guten Morgen und danke für die Genesungswünsche.
Ich möchte hier keine Absolutauskunft sondern nur meine (vieleicht auch Anderer) Allgemeinbildung erweitern.
Schadensbild: In der Wade seit ca. 4wochen in Wadenbeinnähe das heist unter den 2dicken Muskeln einen leicht schmerzenden Knoten. Konnte ich aber mit Selbstmassage in Zaum halten sodas ich schmerzfrei war. Ich hatte nur Druckschmerz wenn ich mit dem Finger an diese Stelle drückte.
Meiner Meinung auch der Auslöser.
Woher kommts? Ich mußte aus dem Teich einen toten Fisch rausholen, mich dabei sehr weit über das Geländer beugen und habe mir da vieleicht eine Zerrung in der wade zugezogen. Kann das zu einer Trombose führen????
Kann sein, ja. Letztlich kann eine Thrombose auch ohne hämatologische Vorbelastung wie erhöhtem Haematokrit oder genetischer Disposition durch gehemmten Blutfluss in den Gefäßen entstehen. Dort "versackt" es, und dickt aus. Ist das Gefäß wieder freigängig oder steigt der Blutdruck, wird der entstandene Thrombus weitergeschwemmt und bleibt im Zweifel an der nächsten Engstelle hängen.
Die Gefahr bei der Thrombose im Bein ist, dass sie venös ist. Also im Sauerstoff-armen Blut, und damit im Lungenkreislauf. Je weiter sie wandert, desto größer werden die Gefäße der Blutbahn, und desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie unterwegs nochmal irgendwo hängen bleibt. Die Gefäße des venösen Blutes verästeln sich erst an der Lunge wieder, wo sie im Regelfall mit Sauerstoff versorgt werden und danach in den Herzkreislauf kommen.
Löst sich also der venöse Thrombus in einem Gefäß der Peripherie, wandert er so im Zweifel mit dem Blut durch die dicken Venen bis zur den feineren Lungengefäßen, die er dann letztlich verstopfen kann. Je nach Größe kann das früher oder später sein, je nach früher oder später kann das zu einer leichten oder auch zu einer fulminanten Lungenembolie führen - Teile der Lungenflügel, oder ganze Lungenflügel werden nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt.
Die daraus resultierende Gefahr ist nicht nur eine Sauerstoff-Unterversorgung, sondern auch das Absterben des nicht mehr durchbluteten Bereiches der Lunge und die entsprechende Nekrose.
Stützstrumpf: Warum kann ich den Nachts abnehmen? Der soll doch verhindern das der Blutpfropfen in die Umlaufbahn kommt. Schläft der Pfropfen Nachts
.
Die Strümpfe sollen helfen, Deine Beinvenen an der Ausdehnung zu hindern. Im Optimalfall funktionieren dadurch die Venenklappen besser oder überhaupt wieder, wodurch der gesamte Kreislauf entlastet wird.
Da Dein Kreislauf Nachts ohnehin im Ruhemodus läuft, ist diese mechanische Entlastung durch Kompression nicht so relevant. Außerdem liegst Du im Schlaf ja, was es dem Kreislauf zusätzlich leichter macht ordnungsgemäß zu funktionieren - er muss ja nicht gegen die Schwerkraft an arbeiten und das Blut aus Deinen Beinen hoch-pumpen.
Muß jetzt 5Tage Spritzen und werde dann auf Pillen umgestellt. Spritzen: Verdünnen die das Blut? Oder verhindern die die Gerinnung, oder Beides?
Ich bin kein Arzt und kenne das Medikament nicht, sondern "nur" ehemaliger Rettungsassistent und entsprechend Notfall-medizinisch fit; in unserer Ausbildung und im beruflichen Alltag gab es nur "ganz klein" und "ganz groß", also die Wahl zwischen Pfefferspray und Atombombe. Nix dazwischen.
So wie ich den Wirkstoff allerdings gerade kurz überflogen habe, ist es erstmal ein Gerinnungshemmer, sprich: er vermindert die Gerinnung und verdünnt das Blut dadurch.
Oder zusätzlich die Wade mit Mobilat oder Ähnlichem behandeln? Kontraproduktiv? Massieren?
Kältebehandlung?
Wäre ich vorsichtig, gerade mit manueller Therapie wie massieren - siehe obige Einleitung zur Beinvenen-Thrombose. Und womit ich, trotz schönem Wetter, ebenfalls auf jeden Fall vorsichtig wäre, sind Radtouren; egal ob 50 oder 300Km. Und damit meine ich: würde ich komplett sein lassen!
Schau Dir lieber gemütlich den Rest der Tour von der Couch aus an und streu ab und an einen Gang zum Kühlschrank oder aufs Klo ein. Und danach dann einen entspannten Spaziergang um den Block oder in den Supermarkt, um Snacks für die morgige Etappe zu kaufen.
Aber, wie geschrieben: ich bin kein Arzt, wenn auch nicht ganz ungebildet in der Hinsicht. Im Zweifel gilt natürlich das, was Dein Arzt sagt!