AW: Training am Abend .. was danach futtern
Wirklich nachhaltiges Abnehmen gelingt bei mir nicht über Nahrungsumstellung. Eine richtige Diät nach Ernährungsplan ist auch eher was für unterbefreundete Singles mit viel Zeit zum Einkaufen und Köcheln, oder für Kinderlose mit gleichgesinntem Partner.
Als Familienmensch mit dauerfressenden Kleinkindern, die sich von Wachstumsschub zu Wachstumsschub hangeln und permanent hinter fetttriefenden, zuckerartigen Kohlenwasserstoffen sind, sowie einer Frau, die ihre Chipse abends auf der Couch gerne mit offenem Mund knuspert, erlebt man den Wunsch nach Gewichtsreduzierung als Selbstgeißelung.
Daher empfehle ich lieber den Weg der kleinen Schritte:
- durschnittlichen Energiebedarf möglichst exakt ermitteln
- darauf achten, dass man zumindest über die Woche hinweg eine Differenz schaffen kann
- drei Stunden vor dem Schlafen GAR NICHTS mehr essen (dann kann man sich vorher auch ausnahmsweise etwas mehr gönnen, wenn es sein muss oder der Seele gut tut)
- Training ausschließlich zum Aufbau von Kraft und Ausdauer betreiben, nicht als diätische Maßnahme betrachten und betreiben (das sollte stets nur ein erfreulicher Aspekt der Wirkung des Trainings sein)
- Bier gibt's nur einmal die Woche, falls sonst mal wirklich ein Gläschen nötig ist, lieber auf Weisswein ausweichen (mit Nuckeln am Weinglas kann man auch die Chipsvernichtung in unmittelbarer Sofanachbarschaft besser ertragen)
- Gewichtskontrolle und Protokoll (zumindest ein geistiges).
Mit diesen relativ einfach umzusetzenden Methoden gelingt sogar mir allmählich eine nachhaltige Gwichtsreduzierung bei gleichzeitiger sportlicher Betätigung aus Spaß an der Sache. Gleichzeitig vermeide ich Kaloriendruck und Freizeitstress (Stress ist ohnehin einer der Risikofaktoren für Übergewicht)
- bei abendlichem Training einfach 45min vorher zwei Stullen (idealerweise Vollkorn), zwei Tomaten oder entsprechend andere Rohkost, eine Banane und einen Joghurt, dann locker trainieren, für den Spaß am Rad und an der Bewegung
- richtig Dampf machen am besten immer nur tagsüber und nicht so spät abends (also an freien Tagen, Wochenenden)
Die ersten 5 Kilos bin ich so ganz schnell losgeworden, jetzt geht es an die harten Fettreserven und da muss man leider damit leben, dass die nächsten 10 Kilo vermutlich 6-8 Monate brauchen, um zu verschwinden. Oder dass morgens manchmal wieder etwas mehr auf der Anzeige steht, als am Tag zuvor.
Wohlgemerkt: ich persönlich fahre ganz gut so. Anfangs habe ich mich ebenfalls unter Druck gesetzt, in jeder freien Minute irgendwie aufs Rad zu kommen. Das hat für jede Menge Frust gesorgt und die Kontrolle erschwert.